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Archiv "Therapie des anaphylaktischen Schocks" (18.06.1981)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

phie, Sonographie, Computertomo- und Renovasographie sind bei spe- ziellen Fragen wertvolle Ergänzun- gen. So kann eine Nierenarterienste- nose mit Sicherheit nur durch ein Arteriogramm ausgeschlossen wer- den.

Patienten mit angiographisch gesi- cherter Nierenarterienstenose ha- ben in einem Viertel der Fälle ein unauffälliges Frühurogramm und/

oder lsotopennephrogramm zum Beispiel bei arterieller Mehrfachver- sorgung einer Niere oder Doppelsei- tigkeit der Stenosen.

EKG und Röntgen-Thorax

Pathologische Befunde treten auf in Abhängigkeit von Ausmaß und Dau- er der Linksherzbelastung durch den erhöhten Blutdruck.

Das EKG gibt Hinweise auf eine Ko- ronarinsuffizienz, gegebenenfalls zeigt es Rhythmusstörungen, die ei- ne Kontraindikation für Beta-Blok- ker darstellen. Sollte bei der körper- lichen Untersuchung eine Aorten- isthmusstenose entgangen sein, kann durch den Befund der Rönt- gen-Thoraxaufnahme („fehlender Aortenknopf", Rippenusuren) der

Fehler korrigiert werden.

Augenhintergrund

Kaliberschwankungen der Arterien und arterio-venöse Kreuzungsphä- nomene, das heißt die Zeichen des sogenannten Fundus hypertonicus Stadium I und II, werden auch bei Patienten mit hochdruckunabhängi- ger Arteriolosklerose beobachtet.

Zusätzliche Blutungen und Cotton- wool-Herde, vor allem in Verbindung mit einem Papillenödem, belegen bei gleichzeitiger Erhöhung des dia- stolischen Blutdrucks über 120 mmHg eine maligne Hypertonie, die unbehandelt über rasch auftretende weitere Hochdruckkomplikationen innerhalb von zwei Jahren sicher zum Tode führt, durch eine unver- züglich einsetzende Therapie dage- gen geheilt oder gebessert werden kann.

Schlußbemerkung

Bei der Bewertung der Effizienz des dargestellten Praxis-Basis-Pro- gramms unter Kosten-Nutzen-Erwä- gungen*) sind wir bis jetzt auf weni- ge epidemiologische Daten mit zu- dem geringer Repräsentativität an- gewiesen. Entgegen früheren Erfah- rungen an klinischen Patientenkol- lektiven liegt nicht, wie bisher ange- nommen, bei jedem 5., sondern im Mittel wahrscheinlich nur bei jedem 15. Patienten eine sekundäre Hyper- tonie vor, häufiger allerdings bei jüngeren Hypertonikern. In den übri- gen Fällen handelt es sich um eine essentielle (= primäre) Hypertonie, für die bis jetzt keine praktisch be- deutsame Unterklassifikation be- steht.

Grobe Schätzungen lassen erwar- ten, daß etwa 0,5 Prozent aller Hoch- druckpatienten operativ behandelt werden kann, das heißt in der Bun- desrepublik etwa 30 000 Menschen.

Wird die Diagnose nicht gestellt, ist eine unnötige und erwartungsge- mäß oftmals ineffektive, lebenslan- ge, medikamentöse Behandlung die Folge. Bei Verzicht auf die Basis- Diagnostik muß auch die um ein Vielfaches höher liegende Zahl derje- nigen Patienten berücksichtigt wer- den, bei der eine Nierenerkrankung unentdeckt bliebe, mit ihren vor al- lem prognostisch, manchmal aber auch therapeutisch entscheidenden Konsequenzen für den Patienten.

Literatur bei den Verfassern Anschrift für die Verfasser:

Privatdozent Dr. med.

Manfred Anlauf

Oberarzt der Abteilung für Nieren- und Hochdruckkranke Medizinische Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hufelandstraße 55 4300 Essen

Kosten des Programms für die Patienten der gesetzlichen Krankenversicherungen:

Gesamtprogramm: DM 251,84, ohne Zu- satzuntersuchungen: DM 112,90, ohne Tests auf Risikofaktoren: DM 52,05 (Aus- kunft: Dr. K. Norpoth, Vorsitzender der Kreisstelle Essen der Ärztekammer Nord- rhein, Stand 15. 9. 1980).

Therapie des

anaphylaktischen Schocks

Die Grundlage einer effektiven The- rapie des anaphylaktischen Schocks bildet Adrenalin, das unmittelbar nach Diagnose intramuskulär (nicht subkutan, da die Absorption zu lang- sam erfolgt) in 500 bis 1000 !..tg (0,5 bis 1,0 ml der Lösung 1:1000) verab- reicht werden sollte, um ein Fort- schreiten der Reaktion zu unter- binden.

Der günstige Einfluß von Adrenalin ist auf dessen verschiedenartige sympathikomimetische Eigenschaf- ten zurückzuführen, die einerseits eine Konstriktion des peripheren Gefäßsystems verursachen und an- dererseits bronchodilatatorisch wir- ken. Ferner reduziert Adrenalin die Freisetzung der chemischen Media- toren, die an der Pathogenese der Reaktion beteiligt sind. Bis zum Ein- tritt einer Besserung sollte das Prä- parat alle 15 Minuten intramuskulär injiziert werden.

Intravenös verabreichte Kortikoste- roide sind für die Sofortbehandlung weniger sinnvoll, da ihre Wirkung erst nach Stunden einsetzt. In schweren Fällen kann jedoch eine rechtzeitige Gabe von Kortikostero- iden nach Durchführung der Primär- therapie dazu beitragen, eine Ver- schlechterung zu verhindern.

Die meisten Patienten mit einer Ana- phylaxie sprechen auf die Kombina- tion von intramuskulärem Adrenalin und einem intravenös verabreichten H 1 -Antagonisten an. Eine fortschrei- tende Verschlimmerung mit Kreis- laufkollaps, Bronchospasmus oder laryngealem Ödem erfordert jedoch weitere Maßnahmen.

Der Kreislaufkollaps verlangt einen umfangreichen intravenösen Flüs- sigkeitsersatz. Bei Verwendung von Elektrolytlösung sind größere Men- gen notwendig, da der Plasmaver- lust im schweren anaphylaktischen Schock 20 bis 40 Prozent betragen kann. Kolloidlösungen (zum Beispiel Dextran) wären theoretisch zu be- vorzugen, können aber ihrerseits FÜR SIE GELESEN

Hypertonie

1250 Heft 25 vom 18. Juni 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

eine Histaminfreisetzung verursa- chen, obwohl bei schwerer Anaphy- laxie die intrazellulären Reserven normalerweise erschöpft sind.

Ein Bronchospasmus, der auf intra- muskuläres Adrenalin nicht an- spricht, sollte mit intravenösem Ami- nophyllin, einem vernebelten Beta 2- Agonisten (zum Beispiel Salbutamol oder Terbutalin), Sauerstoff und ge- gebenenfalls unterstützender Beat- mung behandelt werden.

Eine Atemwegsobstruktion, die auf ein laryngeales ödem zurückzufüh- ren ist, erfordert unter Umständen eine Tracheotomie, da es häufig un- möglich ist, einen Trachealtubus einzuführen. Nre

Treatment of anaphylactic shock, Brit. Med. J.

282 (1981) 1011-1012

Cyclosporin A in der klinischen Anwendung

Nach einer Nierentransplantation wurden bei 6 Patienten die immuno- logischen Reaktionen auf die Spen- derantigene und die nach Gabe von Cyclosporin A auftretenden Serum- konzentrationen aufgezeichnet.

Bei Cyclosporin-A-Konzentrationen zwischen 0,1 und 1,0 p,g/ml konnte sowohl die spezifische Immunreagi- bilität als auch die klinische Absto- ßung während des frühen post- transplantalen Verlaufs unterbun- den werden.

Die Ermittlung der Cyclosporin-A- Serumspiegel sowie verschiedener immunologischer Parameter war Voraussetzung für eine individuelle Dosisanpassung, die nach dem Ur- teil der Verfasser bereits frühzeitig zum Teil recht gute Transplantat- funktion mit geringen Nebenwirkun- gen ermöglichte. Nre

Koewn, P. A., Ulan, R. A.; Wall, W. J.; Stiller, C.

R.; Sinclair, N. R.; Carruthers, G.: Immunologi- cal and pharmacological monitoring in the cli- nical use of Cyclosporin A, Lancet I (1981) 686-689, Nephrology and Transplantation Unit, Department of Medicine, University Ho- spital and the University of Western Ontario, London, Ontario, Canada

Krebsmorbidität unter ethnischen Aspekten

Von 1966 bis 1976 wurde an 9620 Malignomkranken aus neun Völker- schaften Dagestans (Sowjetunion) die Krebsmorbidität nach verschie- denen Lokalisationen überprüft. Die Häufigkeit der Krebsformen (Epi- pharynx, ösophagus, Magen, Kolon, Rektum, Lungen, Haut, Mammae) variierte erheblich zwischen den ein- zelnen Gruppen, die in ihren ange- stammten Siedlungsgebieten zum Teil ethnisch isoliert leben. So ist das Risiko einer Krebserkrankung des Epipharynx bei Avarinnen we- sentlich höher als bei anderen klei- nen Populationen Dagestans (Dargi- ner, Lakner), obwohl diese unter den gleichen einfachen Bedingungen le- ben. Die Avaren sind jedoch in schwer zugänglichen Gebirgsregio- nen angesiedelt. Das Krebsrisiko vermindert sich deutlich, wenn Ava- rinnen in das Tiefland umsiedeln.

Bei den Tataren ist die Magenkrebs- häufigkeit auffällig hoch. Sie haben einen Hang zu besonders stark ge- würzter Nahrung (marinierte Gemü- se, Knoblauch, Pfeffer, Räucherfisch und Salzprodukte). Bei Russen und Tataren ist der Anteil der Antrumkar- zinome signifikant größer als bei Avaren und Darginern. Beim Haut- krebs weisen ähnliche Besonderhei- ten auf die Abhängigkeit der Tu- morfrequenz und -lokalisation von anthropologischen Charakteristika hin. So steht das Basaliom in enger, das Plattenepithelkarzinom in direk- ter Beziehung zum Grad der Haut- pigmentation bei Russen, Avaren, Darginern und Nogaiern. Die Rolle der Nahrungszusammensetzung für die Entstehung von Kolonkarzino- men ist bekannt. Eiweiß- und fettrei- che, ballaststoffarme Nahrung europäisch-amerikanischen Typs ist charakteristisch für Bewohner der Tiefebenen Dagestans (Russen, Les- gier, Kumüken, Tataren). Sie weisen eine deutlich höhere Dickdarm- krebsrate auf als die Gebirgsvölker der Avaren, Darginer und Lakner, deren Kost ballaststoffreich, arm an Fett und raffinierten Kohlenhydraten ist (Mais, Bohnen, Dörrfleisch). De- ren niedrige Dickdarmkrebsmorbidi-

tät erreicht jedoch das Niveau der Tieflandbewohner, wenn Angehöri- ge dieser Bergvölker in die Ebene umgesiedelt sind.

Die Migration aus angestammten Siedlungsräumen in Regionen mit Urbanisierungs- und Zivilisationsef- fekten beeinflußt offenbar auch die Morbidität an Lungenkrebs und Mammakarzinom negativ. Der Brust- krebs ist unter alteingesessenen Be- völkerungen (Tabasaraner, Nogaier, Darginer, Avaren) auffällig seltener (drei- bis zehnfach) als bei Russen, Kumüken und Migranten, die die al- ten Gewohnheiten, wie frühe Ehe- schließung und mehrjähriges Stil- len, zugunsten häufiger Schwanger- schaftsabbrüche und abnehmender Stillzeiten aufgegeben haben.

Veränderungen der Krebsmorbidität sind demzufolge weniger von erbli- chen Prädispositionen als von Mi- lieufaktoren abhängig. Sht

Aliev, R. G.: Ethnische Aspekte der Krebsver- breitung in Dagestan, Vopr. onkol., Leningrad 26,1 (1980) 87-90

Sklerosierende Cholangitis bei Colitis ulcerosa

Während eines Zeitraums von 5 Jah- ren beobachteten die Autoren bei 336 Patienten mit Colitis ulcerosa 48 (14 Prozent) hepatobiliäre Begleiter- krankungen. Bei 14 Patienten (4 Pro- zent) ließen sich intra- und extrahe- patische Gangveränderungen im Sinne einer skierosierenden Chol- angitis bei der retrograden Chol- angiographie nachweisen. Meist lag der Gallengangserkrankung eine Colitis ulcerosa totalis geringfügiger Aktivität zugrunde, die sklerosieren- de Cholangitis verlief lange Zeit oh- ne klinische Symptome. Biochemi- sche Daten und leberhistologischer Befund ließen keine Differenzierung zwischen unspezifischen Begleitre- aktionen der Leber und sklerosie- render Cholangitis zu.

Schrumpf, E.; Elgjo, K.; Fausa, 0.; Gjone, E.;

Kolmannskog, F.; Ritland, S.: Sclerosing cholangitis in ulcerative colitis, Scand. J. Gas- troent. 15 (1980) 689-697, Dept. of Medicine A, Rikshospitalet, Oslo 1, Norwegen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 25 vom 18. Juni 1981 1251

Referenzen

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