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Archiv "Dosis-Wirkungs-Beziehung bei der Chemotherapie des Mammakarzinoms" (23.07.1981)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Neue Antibiotika

micin-sensiblen Stämme gleicher- maßen auch gegen alle anderen Aminoglykoside empfindlich sind, liegen die Klebsiella-Stämme mit Re- sistenz gegen Gentamicin noch voll im Wirkungsbereich sowohl von Ne- tilmicin als auch Amikacin, und zwar schon bei niedriger Dosierung.

Aus dieser gemeinsamen und ver- gleichenden Betrachtung von anti- bakterieller Aktivität in vitro und Se- rumspiegeln in vivo resultiert die Er- kenntnis, daß Gentamicin, Sisomicin und Netilmicin trotz gradueller Wir- kungsunterschiede ein grundsätz- lich identisches Indikationsgebiet haben. Innerhalb dieser gemeinsa- men Indikation kann — bei nachge- wiesener Empfindlichkeit — ihr Ein- satz alternativ und gleichwertig im freien Ermessen des behandelnden Arztes erfolgen. Netilmicin besitzt zusätzlich eine punktuelle Überle- genheit bei Gentamicin-resistenten Klebsiella- und Coli-Stämmen und Tobramycin eine etwas stärkere Wir- kung gegen Pseudomonas aerugi- nosa. Amikacin hat eine herausra- gende Aktivität auch gegen Erreger mit Resistenz für Gentamicin, Tobra- mycin, Sisomicin, Dibekacin und Ne- tilmicin. Wegen seiner hier oft le- bensrettenden Bedeutung sollte es als Notfall-Antibiotikum restriktiv und nur in dieser Indikation zur An- wendung kommen.

Dabei gilt diese Forderung sensu strictu nicht nur für die Aminoglyko- side, sondern grundsätzlich für alle antibakteriellen Wirkstoffe. Jede an- tibakterielle Chemotherapie ist ih- rem Wesen nach Selektion und der mit ihr — durch uns — ausgelöste Selektionsdruck führt mit naturge- setzlicher Zwangsläufigkeit zur Aus- lese immer resistenterer Erreger. Im Wettlauf zwischen der Entwicklung neuer Antibiotika und neuen Resi- stenzen waren bisher die Mikroorga- nismen Sieger. Wichtiger noch als neue, noch wirksamere Antibiotika sind Selbstkritik und Zurückhaltung beim Einsatz der vorhandenen Sub- stanzen. Durch konsequenten Ver- zicht auf einen prophylaktischen Ge- brauch der Antibiotika und durch ei- ne rationale Beschränkung ihrer therapeutischen Anwendung kön-

nen wir selber dazu beitragen, daß der Fortschritt auf dem Antibiotika- Gebiet nicht zugleich auch zu einem Fortschritt in der Resistenzentwick- lung wird.

Literatur

(1) Baumgärtner, M.; Dickgießer, N.; Müller, St.; Wund, W.: „Moxalactam und Cefotaxim — zwei neue ß-Lactam-Antibiotika im Vergleich mit drei älteren Cephalosporinen", Arzneim.- Forsch. — im Druck — (2) Bock, B. V., Edelstein, P. H.; Meyer, R. D.: „Prospective comparative study of efficiacy and toxicity of netilmicin and amikacin", Antimicrob. Ag. and Chemother. 17 (1980) 217-225— (3) Clark, B. J.: „Piperacillin, a review of laboratory experimental data, includ- ing in vitro microbiology", Piperacillin-Sympo- sium Martinsried 1980, Symp.-Bericht 12-20, hrsg. von W. Siegenthaler und K. Benkert, Cy- anamid GmbH — Lederle Arzneimittel, Wolf- ratshausen (1980) — (4) DIN 58 940: „Methoden zur Empfindlichkeitsprüfung von bakteriellen Krankheitserregern (außer Mykobakterien) ge- gen Chemotherapeutika", Beuth-Vertrieb GmbH, Berlin 30 und Köln (1981) — (5) Feder- spil, P. ,J.: „Evaluation of the ototoxicity of netilmicin", Current Chemoth. Vol. II, 975-976, Am. Soc. Microb. 1978 — (6) Fu, K. P.; Neu, H.

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Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Peter Naumann Direktor des Instituts

für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Universität Moorenstraße 5

4000 Düsseldorf

FÜR SIE GELESEN

Dosis-Wirkungs-Beziehung bei der Chemotherapie des Mammakarzinoms

Die ersten Berichte Bonadonnas über die Ergebnisse der adjuvanten Chemotherapie des Mammakarzi- noms mit CMF (Cyclophosphamid, Methotrexat, Fluorouracil) deuteten einen positiven Effekt bei Frauen in der Prämenopause, jedoch keinen wesentlichen Effekt bei Frauen in der Postmenopause an.

Eine jetzt vorliegende Analyse zeigt, daß der Grund für das schlechtere Abschneiden der älteren Patientin- nen in der häufiger bei dieser Alters- gruppe vorgenommenen Dosisre- duktion liegt.

Frauen in der Postmenopause, die in den vorgesehenen Behandlungszy- klen zumindest 85 Prozent der ge- planten Dosis erhalten haben, sind mit größerer Wahrscheinlichkeit nach fünf Jahren rezidivfrei, als wenn sie weniger aggressiv oder gar nicht adjuvant behandelt werden.

Eine ähnliche Dosis-Wirkungs-Be- ziehung wurde bei Frauen in der Prämenopause beobachtet. Hier wa- ren allerdings insgesamt höhere Do- sen verabreicht worden.

Auch bei der Behandlung des meta- stasierenden Mammakarzinoms mit CMF scheint die verabreichte Dosis von Bedeutung zu sein. Anstelle der häufig geübten Praxis, bei beobach- teter oder zu erwartender zytostati- kabedingter Toxität die Dosis zu re.

duzieren, sollten beim Mammakarzi- nom und bei anderen soliden Tu- moren eher die behandlungsfreien Intervalle verlängert werden.

Ferner sollte Cyclophosphamid we- gen der dadurch erreichbaren höhe- ren Serumspiegel und der oft beob- achteten unvollständigen oralen Einnahme intravenös als Bolus ver- abreicht werden. Hrm

Bonadonna, G., et al.: Combination chemothe- rapy as an adjuvant treatment in operable breast cancer, N. Engl. J. Med. 294 (1976) 405-410— Bonadonna, G., Valagussa, P.: Dose- response effect of adjuvant chemotherapy in breast cancer, N. Eng I.J. Med. 304 (1981) 10-15

1456 Heft 30 vom 23. Juli 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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