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Archiv "Zigarettenkonsum: Krankheitskosten höher als angenommen" (05.08.2013)

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A 1466 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 31–32

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5. August 2013 Erstmals wurde in Deutschland der Erreger Di-

rofilaria repens (Hundehautwurm), der bei ei- ner Übertragung auf den Menschen zur eosi- nophilen Meningoenzephalitis führen kann, in heimischen Stechmücken nachgewiesen. Wie das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) mitteilt, wurde der Zoonoseerreger in mehreren Stechmückenfängen aus den Jahren 2011 und 2012 im Raum Eberswalde in Bran- denburg gefunden.

Bisher war die Filarienart vor allem in Süd- europa, aber auch in Asien und Afrika behei- matet. Dass der Erreger nun auch in nördlich gelegene Regionen vorgedrungen ist, könnte dem Klimawandel geschuldet sein, so das BNI.

Denn die Entwicklung infektionstüchtiger Lar- ven in Stechmücken ist temperaturabhängig und konnte bisher in Deutschland nicht beob- achtet werden. „Da wir den Parasiten in zwei

aufeinanderfolgenden Jahren gefunden haben, liegt der Verdacht nahe, dass zumindest in Brandenburg bereits eine stabile Übertragung stattfindet“, erklärt Prof. Dr. med. Egbert Tan- nich. „In unserem Institut wurden in den letz- ten Jahren etwa 30 Fälle dieser Fadenwurm - infektion beim Menschen nachgewiesen – bis- her standen alle Fälle im Zusammenhang mit Auslandsreisen“, beschreibt Tannich die der- zeitige Infektionsgefahr.

Ein weiterer Grund für die Verbreitung in Mitteleuropa sind Hunde, die aus Südeuropa eingeführt werden. Hunde und Wildtiere wie Marder und Füchse bilden das Hauptreservoir von Dirofilaria repens. Eine akzidentelle Über- tragung auf den Menschen erfolgt durch Stechmücken. In den meisten Fällen entwi- ckeln sich die Würmer im menschlichen Orga- nismus jedoch nicht zur Geschlechtsreife und

sterben ab, was meist zu wandernden Schwel- lungen und Knoten in der Haut führt. Präma - ture Parasiten können auch im Auge von Pa- tienten nachgewiesen werden und müssen daraufhin operativ entfernt werden.

Selten fällt eine Infektion im Zuge einer Biopsie oder auf Röntgenaufnahmen der Lun- ge auf. In Einzelfällen, wenn die Larven die Ge- schlechtsreife erreichen, können die Mikrofila- rien beim Menschen allerdings generalisierte Erkrankungen – wie die eosinophile Meningo- enzephalitis – auslösen.

Die Verbreitung von Dirofilaria repens scheint schon länger voranzuschreiten. In den letzten Jahren konnten mehrere Fälle von au- tochthonen Infektionen bei Hunden nachge- wiesen werden, in deren Organismus die Para- siten unbehandelt bis zu sieben Jahre überle-

ben können. gru

HUNDEHAUTWURM IN STECHMÜCKEN GEFUNDEN

Kostentreiber:

Für einen Raucher mussten im Ge- sundheitswesen 2008 etwa 700 Euro mehr ausgegeben werden als für ei- nen Nichtraucher.

Foto: dpa

Die Krankheitskosten durch Ziga- rettenkonsum sind in Deutschland deutlich höher als angenommen.

Das haben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums München in einer Querschnittsstudie ermittelt.

In ihrer Untersuchung haben die Forscher erstmalig alle gesundheit- lichen Folgen des Zigarettenkon- sums berücksichtigt, indem sie die Kosten der medizinischen Versor- gung und des Arbeitsausfalls von Rauchern, ehemaligen Rauchern und Nichtrauchern verglichen. Das Ergebnis: Die Kosten, die die medi- zinische Versorgung und Arbeits- ausfälle von Rauchern verursachen, liegen um 24 Prozent höher als die ZIGARETTENKONSUM

Krankheitskosten höher als angenommen

bei Nichtrauchern; bei ehemaligen Rauchern, die krankheitsbedingt mit dem Rauchen aufhörten, sind es 35 Prozent. Je Raucher konnten für das Jahr 2008 Mehrkosten von etwa 700 Euro, je Exraucher von 1 100 Eu - ro berechnet werden. Das ist fast

Disease-Management-Programme (DMP) für chronisch Kranke und die integrierte Versorgung nach

§ 140 a Sozialgesetzbuch V sollten zusammengeführt werden, um Qua- lität und Wirtschaftlichkeit der Pa- tientenversorgung zu verbessern.

Diesen Vorschlag des Sachverstän- digenrats für die Entwicklung im Gesundheitswesen aus dem Jahr 2012 hat dessen ehemaliger Vorsit- zender, Prof. Dr. Eberhard Wille, nun in einem Gutachten für die Deutsche Gesellschaft für Integrier- te Versorgung im Gesundheitswe- sen vertieft (www.dgiv.org). Der Gesundheitsökonom erinnerte dar - an, dass ungelöste Schnittstellen- INTEGRIERTE VERSORGUNG

Bessere Versorgung durch Kombination mit DMP

probleme als zentrales Defizit der deutschen Gesundheitsversorgung gelten. Nach Willes Ansicht wäre es deshalb sinnvoll, DMP als integra- le Elemente in integrierte Versor- gungsformen einzubeziehen. Letz- tere zielten schließlich auf eine sek- torenübergreifende Versorgung der Versicherten ab, Erstere darauf, „den Patienten als (Ko-)Produzenten sei- ner Gesundheit in den Behand- lungsprozess zu integrieren und zu einem Selbstmanagement seiner chronischen Erkrankung zu veran- lassen“. Dazu müssten allerdings die Zulassungsbedingungen ange- glichen und Anforderungen verein- heitlicht werden. Rie doppelt so viel wie bei früheren Schätzungen. „Die genaue Abschät- zung der Krankheitskosten ist eine wesentliche Grundlage der effizien- ten Prävention“, betonte Prof. Dr.

oec. publ. Reiner Leidl vom Helm- holtz-Zentrum München. hil

A K T U E L L

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