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Bisher wurden in der Literatur weltweit etwa 100 Fälle von Überempfindlichkeit gegenüber Quecksilber aus Amalgam bekannt

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Academic year: 2022

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- Einleitung und Problemstellung

- Metabolismus und Toxikologie von Quecksilber

- Physikalisch- chemische Eigenschaften von Quecksilber und - Quecksilberverbindungen

- Kinetik

- Mechanismus und Toxizität - Akute Toxizität

- Chronische Toxizität - Spezielle Toxikologie

- Therapiemöglichkeiten bei Quecksilberintoxikation - Analytik

- Meßverfahren zur quantitativen Bestimmung von Quecksilber-Spuren - Biomonitoring

- Untersuchungen in biologischem Material - Quecksilberexposition der Bevölkerung - Vorkommen und Verwendung von Quecksilber - Quecksilbergehalte in der Nahrung

- Durchschnittliche Quecksilberexposition der Bevölkerung und gesetzlich festgelegte Grenzwerte

- Quecksilberexposition durch Zahnamalgam - Amalgam als zahnärztlicher Werkstoff

- Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen

- Durchschnittliche natürliche Quecksilbergehalte in biologischem Material und Hg-Gehalte bei zusätzlicher Exposition durch Amalgamfällungen

- Quecksilberkonzentrationen im Blut - Quecksilberkonzentrationen im Urin

- Quecksilberkonzentrationen in der Atemluft

- Hochrechnung der täglichen Hg-Aufnahme aus Amalgamrestaurationen mit der Atemluft Quecksilberkonzentrationen im Speichel

- Quecksilberkonzentrationen in den Haaren - Quecksilberkonzentrationen im Faeces

- Quecksilberkonzentrationen in menschlichen Geweben - Quecksilberkonzentrationen in der Niere

- Quecksilberkonzentrationen im Nervengewebe - Quecksilberkonzentrationen in der Leber

- Quecksilberkonzentrationen in der Lunge - Quecksilberkonzentrationen oraler Gewebe - Zusammenfassung

- Literaturverzeichnis - Anlagenverzeichnis Einleitung und Problemstellung

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Das Problem der Abgabe von Quecksilber aus Amalgamfüllungen wird seit vielen Jahren sowohl in der Wissenschaft wie auch in der breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Einzelfallberichte über Leidensgeschichten von Patienten mit typischen Beschwerden einer chronischen Quecksilberintoxikation - angeblich hervorgerufen durch Amalgamfüllungen - stehen dabei oft im Widerspruch zu den Ergebnissen wissenschaftlich einwandfreier Forschungsarbeiten. Das Amalgam ist das am häufigsten verwendete Restaurationsmaterial und wird heute in Deutschland in einem Umfang von etwa 40 Millionen Füllungen pro Jahr eingesetzt. Die Eigenschaften des ursprünglich eingesetzten Amalgams wurden durch veränderte Zusammensetzung und Verarbeitung wesentlich verbessert. Die wachsende Beunruhigung der Patienten in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung durch Amalgam verlangt dennoch eine umfassende Grundlagenforschung und konkrete Aussagen zu den Schwellenwerten, die für den Großteil der Bevölkerung als nicht toxisch einzuschätzen sind. Diese sogenannten sicheren Konzentrationen für eine Exposition gegenüber Quecksilber können jedoch nicht für Personen gelten, welche überempfindlich auf Quecksiber reagieren. Deutliche allergische Reaktionen auf Amalgam sind sehr selten. Bisher wurden in der Literatur weltweit etwa 100 Fälle von Überempfindlichkeit gegenüber Quecksilber aus Amalgam bekannt. Sicherlich ist die Dunkelziffer von Personen mit unspezifischen Symptomen, welche durch eine chronischen Hg-Intoxikation hervorgerufen sein könnten, wesentlich höher.

In der vorliegenden Arbeit wurden hauptsächlich neuere Literaturdaten zur natürlichen Quecksilberbelastung der Bevölkerung und Daten zur zusätzlichen Quecksilberbelastung durch Amalgam gegenübergestellt. Ausgewertet wurden dabei Quecksilberkonzentrationen in biologischem Material: in Blut, Speichel, Urin, Faeces, in den Haaren und in menschlichen Geweben im Hinblick auf mögliche Zusammenhänge zwischen erhöhter Quecksilberexposition durch Amalgamfüllungen und Quecksilberaufnahme in den Körper einerseits sowie einer eindeutigen Dosis- Wirkungs-Beziehung von gemessenen Quecksilberwerten in biologischem Material und eventuell auftretenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen andererseits.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Frage nach der Hg-Exposition durch Amalgamfüllungen kann aufgrund zahlreicher veröffentlichter Untersuchungsergebnisse in den letzten Jahren beantwortet werden: Nach den bisherigen Kenntnissen über die Freisetzung und Resorption von Quecksilber aus Amalgamfüllungen stellen diese die primäre Quelle für die Belastung der Bevölkerung mit anorganischem Quecksilber dar. Zusätzlich wird anorganisches und organisch gebundenes Quecksilber mit der Nahrung aufgenommen.

Die durchschnittliche tägliche Aufnahme von Quecksilber aus beiden Quellen überschreitet nicht den ADI-Wert von 43 µg/d. Die Hg-Gehalte für Blut und Urin erreichen nur etwa 10 % der kritischen Werte für das Auftreten erster unspezifischer Symptome einer chronischen Hg-Intoxikation. Eine positive Korrelation zwischen Hg- Exposition und Blut- bzw. Uringehalten wurde nur in einigen Untersuchungen bestätigt. Obwohl die tägliche Aufnahme von Quecksilber aus Amalgamfüllungen im allgemeinen unterhalb toxikologisch bedenklicher Werte liegt, sind die individuellen Schwankungen beträchtlich, so daß die Hg-Exposition durch Amalgamfüllungen im Einzelfall einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Gesamtexposition darstellt.

Eine quantitative Betrachtung der Hg-Gehalte verschiedener Organe ergab, daß die Hg-Konzentrationen weit unter den Werten liegen, welche in Fällen von Hg- Intoxikationen festgestellt wurden. Die Depot-Hg-Gehalte von Personen mit Amalgamfüllungen lagen jedoch stets etwas über dem Normalbereich, und in fast

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allen Untersuchungen ergab sich eine signifikante Korrelation mit der Zahl der Amalgamfüllungen. Viele Autoren untersuchten Hg-Konzentrationen in verschiedenen biologischen Materialien, die Angaben über vorhandene Amalgamfüllungen und eventuelle andere Expositionsmöglichkeiten für die Probanden sind jedoch - vor allem für Untersuchungen älteren Datums - oft mangelhaft. Damit ergeben sich Probleme bei der Festlegung des Normalbereiches von Hg-Konzentrationen für gesunde Personen ohne Amalgamexposition, da der sogenannte Normalbereich auch für Personen mit Amalgamfüllungen gilt. Der Vergleich von natürlichen Hg-Gehalten und Hg-Werten, welche für Personen mit Amalgamfüllungen ermittelt wurden, zeigte fast ausschließlich erhöhte Hg- Konzentrationen durch die zusätzliche Exposition mit Dentalamalgam. In der Tabelle wurden durchschnittliche Hg-Konzentrationen in häufig untersuchten Probematerialien zusammengefaßt. Nicht aufgeführt wurden die Hg-Gehalte in den menschlichen Organen, weil diese einerseits in großen Konzentrationsbereichen streuen und andererseits nur begrenzt Aussagen zu eventuellen Auswirkungen der gefundenen Hg-Gehalte bzw. zu ersten unspezifischen Symptomen einer chronischen Hg-Intoxikation abgeleitet werden können.

Über das Problem der zusätzlichen Hg-Exposition hinaus ergeben sich eine ganze Reihe weiterer Fragen:

Literaturberichten zufolge gilt als gesichert, daß chronische Quecksilberbelastung zu systemischen Erkrankungen beiträgt. Bisher wurde jedoch keine signifikante Korrelation zwischen den Hg-Konzentrationen in biologischem Material und dadurch hervorgerufenen Symptomen gefunden, so daß derzeit keine allgemein gültigen Schwellenwerte für Exposition bzw. Hg-Gehalte im Menschen angebbar sind.

Weiterhin konnten oft keine signifikanten Differenzen für die Hg-Werte von Patienten mit unspezifischen Symptomen und Referenten bei gleicher Anzahl von Amalgamfüllungen festgestellt werden. Dies bestärkt die Annahme, daß es große individuelle Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber Quecksilber gibt. Wenn die große Anzahl unspezifischer Symptome, welche in Verbindung mit Amalgamfüllungen genannt werden, nicht psychosomatischer Art sind, sondern tatsächlich auf die Hg-Belastung zurückzuführen sind, kann vermutlich nur eine Aufklärung der komplexen Ursachen für die unterschiedliche Sensibilisierung gegenüber Quecksilber zur Lösung des Problems führen. Leider gibt es zurzeit noch keine dem Amalgam gleichwertige Füllungsmaterialien, welche als kassenärztliche Versorgungsleistung abgerechnet werden können,

Eine nachhaltige Kariesprophylaxe ist momentan die beste Amalgam-Alternative.

„Amalgam doesn't threaten our health, but a ban would surely do so!" (NYMAN 1992)

Referenzen

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