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Archiv "Prionen-Hypothese: Neues Beweismaterial" (03.09.2004)

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D

ie SPD erwägt, in der De- batte um die ab 2005 vorge- sehene Neuregelung beim Zahnersatz vorläufig die bis- herige Praxis beizubehalten.

An der mit der Union verein- barten Regelung seien Kor- rekturen nötig, weil sie sich als

„Verwaltungsmonstrum“ mit jährlichen Kosten von bis zu

250 Millionen Euro erwiesen habe, sagte Parteichef Franz Müntefering nach einem Klau- surtreffen der SPD-Spitze am 29. August in Berlin. Es seien nun zwei Wege möglich: Ent- weder könne eine einkom- mensabhängige Finanzierung statt der vorgesehenen Pau- schale vereinbart werden, oder das Parlament müsse das Ge- setz zum Zahnersatz aufheben. Dann könne nach der Bundestags- wahl 2006 möglicher- weise im Zusammen- hang mit der Bürger- versicherung eine neue Lösung erarbeitet wer- den. Die auf Wunsch der Union vereinbarte Regelung habe sich als

„Sackgasse“ erwiesen.

Als „bittere Blama- ge“ für Bundesgesund- heitsministerin Ulla Schmidt bezeichnete CDU- Gesundheitsexperte Andreas Storm die Überlegungen. Ge- linge es der Bundesregierung nicht, die Ausgliederung des Zahnersatzes zu realisieren, bleibe nichts anderes übrig, als den Termin für die Zahn- ersatzversicherung zu verschie- ben, sagte er am 30.August im

ZDF-Morgenmagazin. Damit trage aber Schmidt auch die Verantwortung dafür, wenn die Kassenbeiträge nicht wie geplant sinken könnten. Ko- alition und Union hatten sich

im Rahmen der Gesundheits- reform 2003 geeinigt, den Zahnersatz über eine ein- kommensunabhängige Pau- schale der Arbeitnehmer se- parat zu versichern. afp/ddp A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 363. September 2004 AA2353

Prionen-Hypothese

Neues Beweismaterial

U

S-Forscher haben ihrer Ansicht nach den Beweis dafür erbracht, dass Prionenerkrankungen, wie zum Bei- spiel die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJD), durch „fehlerhaft gefaltete“ Ei- weiße ausgelöst werden. In Science (2004; 305: 673–676) beschreiben sie, wie sie durch ein synthetisches Eiweiß bei Mäusen eine Prionenerkrankung auslö- sten, die auf weitere Tiere übertragbar war. Die Experimente wurden in den Laboratorien von Stanley Prusiner durchgeführt, dem 1997 der Nobelpreis für Medizin in Würdigung der „Ent- deckung der Prionen als biologisches Prinzip einer Infektion“ verliehen wur- de. Diese Entscheidung war umstritten.

Zum Beweis haben Forscher von der Universität Kalifornien in San Francisco (unter Mitarbeit von Wissenschaftlern

der Universität Düsseldorf) ein synthe- tisches Eiweiß hergestellt. Dazu wurde ein Teil des normalen PrP-Gens in das Erbgut von E. coli integriert, weil Prio- nenerkrankungen bei Bakterien bisher nicht beobachtet wurden. Sie vermehr- ten in den Bakterien jenen Abschnitt des PrP-Proteins, der auch in den amy- loiden Fibrillen enthalten ist, die im Ge- hirn bei Prionenerkrankungen gefun- den werden. Im nächsten Schritt wurde das von E. coli produzierte normale PrP- Eiweiß in einer Maschine so lange ge- schüttelt, bis es seine normale Struktur verlor und sich nach 40 Stunden Amy- loide im Testansatz bildeten.

D

ie ersten erfolgreich „missgefalteten“

Eiweiße wurden dann zusammen mit normalen PrP-Proteinen noch einmal ge- schüttelt. Dieses Mal dauerte es nur zehn Stunden, bis sich Amyloide gebildet hat- ten. Auch dies ist ein Beweis dafür, dass

„missgefaltete“ Proteine ihre Struktur normalen Eiweißen aufzwingen können.

Schließlich wurden die „missgefalteten“

Eiweiße in das Gehirn transgener Mäuse injiziert,die das normale PrP-Fragment in 16facher Menge von normalen Mäusen bilden. Dadurch sollte die Inkubations- zeit der Erkrankung verkürzt werden, die beim Menschen möglicherweise Jahr- zehnte beträgt.Trotz dieses Tricks dauerte es noch 380 Tage, bevor die erste Maus er- krankte. Nach und nach erkrankten die anderen Tiere, und das letzte Tier starb 660 Tage nach der Inokulation.

M

it der Hirnsubstanz dieser gestorbe- nen Tiere inokulierten die Forscher dann normale (Wild-Typ-)Mäuse. Dieses Mal dauerte es nur 150 Tage, bis die Tiere erkrankten. Wenn die Hirnsubstanz der verstorbenen Tiere erneut in transgene Mäuse injiziert wurde, dauerte es nur 90 Tage bis zum Auftreten der Erkrankung.

Nach Ansicht Prusiners belegen diese Experimente zweifelsfrei, dass bestimm- te Eiweiße in der Lage sind, Prionener- krankungen auszulösen. Rüdiger Meyer Akut

D

er IV. Kongress „Theorie und Praxis der huma- nitären Hilfe“ soll in diesem Jahr am 29. und 30. Oktober in Berlin stattfinden. Veran- stalter der Tagung mit dem Titel „(Über)leben in der Kri- se – Medizinische Hilfe zwi- schen Anspruch und Wirk- lichkeit“ sind die Hilfsorgani- sation Ärzte ohne Grenzen, die Ärztekammer Berlin und das Tropeninstitut Berlin. Zu- ständig für die Durchführung ist die Wali-Nawaz-Stiftung.

Insbesondere, so die Veran- stalter, soll das Spannungs- feld zwischen den unmittelba- ren humanitären Bedürfnis-

sen der Bevölkerung, politi- schen Strategien und dem Anspruch an Nachhaltigkeit für eine langfristige Verbesse- rung der Lebensverhältnisse diskutiert werden. Informa- tionen erteilt die Wali-Na- waz-Stiftung,Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Fax:

0 30/22 33 77 88, www.wali-na waz.de, E-Mail: infowali-na waz.de.

Für die Finanzierung des Kongresses ist die Wali-Nawaz- Stiftung auf Spenden angewie- sen: Sparkasse Bonn, BLZ:

380 500 00, Konto: 7 29 00, Verwendungszweck: „Spende

HHK 2004“. HK

Humanitäre Hilfe

„(Über)leben in der Krise“

Finanzierung des IV. Kongresses zur humanitären Hilfe noch nicht gesichert

Zahnersatz

Alles bleibt beim Alten

Einkommensunabhän- giger Pauschalbeitrag ist vom Tisch.

Noch gehört der Zahnersatz zum Lei- stungsspektrum der Krankenkassen.

Foto:ddp

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