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Zum ersten Mal wurden die Zahlen auch in der Schweiz erhoben

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I 127/2004 GEF 13. Oktober 2004 44C

Interpellation

3028 Schneiter, Thierachern (EDU)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 06.05.2004

Jugend und Alkohol - Alarmierende Fakten einer EDPAD-Studie

Im „Sonntagsblick“ vom 2. Mai 2004 wurden Zahlen über die Europäische Schülerstudien zu Alkohol und andern Drogen (ESPASD) veröffentlicht. Zum ersten Mal wurden die Zahlen auch in der Schweiz erhoben. Laut diesem noch nicht veröffentlichten Bericht sind die Resultate alarmierend!

Dies bestätigt Anne-Rose Barth, Leiterin der Sektion Alkohol beim Bundesamt für Gesundheit. In einem Kurzinterview zeigt sich BAG-Direktor Thomas Zeltner „schockiert“

über solche Zahlen. Janine Messerli von der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme findet dieses Verhalten besonders beunruhigend, weil es in einer Entwicklungsphase der Jugendlichen stattfindet.

Einige Fakten der Schülerstudie zum Thema Jugend und Alkohol:

• 55,6 bzw. 57, 6 Prozent der 13-jährigen Jungen bzw. Mädchen trinken mindestens einmal im Monat Alkohol. 3,9 Prozent der Jungen und 1,9 Prozent der Mädchen mindestens zehnmal.

Die Zahlen für die weiteren Alterstufen:

• 14-jährige; mindestens einmal pro Woche, Jungen 65,9 Prozent, Mädchen 64,3 Prozent; über zehnmal pro Woche, Jungen 10 Prozent, Mädchen 5,4 Prozent.

• 15-jährige; mindestens einmal pro Woche, Jungen 76,9 Prozent, Mädchen 74 Prozent, über zehnmal pro Woche, Jungen 17,8 Prozent, Mädchen 7,7 Prozent.

• 16-jährige; mindestens einmal pro Woche, Jungen 82,2 Prozent, Mädchen 75,5 Prozent; über zehnmal pro Woche, Jungen 16,9 Prozent, Mädchen 10,9 Prozent.

• Jeder fünfte 14-jährige Junge und jeder 15-jährige Junge trinkt sich alle vier Wochen mindestens zweimal einen Rausch an. Bei den Mädchen liegen die Werte nur unwesentlich tiefer.

In einem Kommentar zum erwähnten Bericht in der Sonntagspresse schreibt der Chefredaktor, „Volltrunkene Kinder sind keine Staatssache. Sie sind Familiensache.“

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Ich bitte den Regierungsrat um Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Hat der Regierungsrat Kenntnis von der EDPAD-Studie?

2. Plant der Regierungsrat konkrete Massnahmen, kurz- bis langfristig, um Eltern und Erzieher bei der Bekämpfung von Alkohol und andern Drogen zu unterstützen?

Es wird Dringlichkeit verlangt. Abgelehnt: 17.06.2004

Antwort des Regierungsrates

Auch der Regierungsrat ist betroffen über die Zahlen, welche im Rahmen der Europäischen SchülerInnenstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPASD) veröffentlicht worden sind.

Gestützt auf die Tatsache, dass Alkohol in der Schweiz die Droge Nummer 1 ist, ist Alkoholprävention bei Jugendlichen im Rahmen der kantonalen Suchtpräventionspolitik denn auch eines der Schwerpunktthemen.

Zu den einzelnen Fragen:

1. Der Regierungsrat stellt fest, dass im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum von Jugendlichen in letzter Zeit zunehmend drei Phänomene in den Fokus der

Aufmerksamkeit gerückt sind:

- Die starke Zunahme des Alkoholkonsums, insbesondere von Alkopops sowohl bei weiblichen wie männlichen Jugendlichen, wie dies unter anderem auch in der ESPASD Studie beschrieben wird.

Der Anstieg ist in erster Linie dem Bier, tendenziell auch den Spirituosen und ganz deutlich den Alkopops zuzuschreiben. Hochgerechnet werden mindestens 23% der verkauften Flaschen Alkopops von unter 18-Jährigen konsumiert.

- Das so genannte Rauschtrinken, welches unmittelbare und dramatische Auswirkungen hat auf die Gesundheit der Jugendlichen im Sinne von Unfällen, Gewalt- und Delinquenzsituationen. Rauschtrinker sind Jugendliche, welche in vier Wochen mindestens zwei Mal fünf oder mehr alkoholische Getränke zu sich nehmen.

Zu dieser Kategorie gehört bei den 14-jährigen Schülern schon jeder Fünfte; bei den 15-Jährigen sind es mehr als jeder Vierte. Aber auch bei den gleichaltrigen Schülerinnen liegen die Werte nicht viel tiefer.

- Die häufige Frequentierung von Grossanlässen und Festwirtschaften durch Jugendliche unter 16 Jahren.

Diese Tatsachen sind in der Tat bedenklich: Je früher Jugendliche mit dem Alkoholkonsum beginnen, umso höher ist das Risiko einer Alkoholabhängigkeit.

2. Die Steuerungsverantwortung für die Bereitstellung von

Suchtpräventionsangeboten liegt bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion.

Zuhanden des Regierungsrates legt sie inhaltliche Schwerpunkte und

Zielsetzungen sowie den finanziellen Rahmen fest. Der Grosse Rat entscheidet abschliessend über die zur Verfügung zu stellenden Mittel im gesamten

Suchthilfebereich. Für die Bereitstellung von Präventionsangeboten stehen derzeitig insgesamt 3,2 Mio. Franken zur Verfügung. (Das gesamte Budget im Suchthilfebereich – umfassend Angebote in der Prävention, in der

Beratung/Therapie und in der Schadensminderung/Ueberlebenshilfe – beträgt 32 Mio. Franken.)

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Im Bereich Alkoholprävention sind im Kanton Bern für Projekte und Beratung das Blaue Kreuz und die Berner Gesundheit (BEGES) zuständig. Diese Partnerinstitutionen der Gesundheits- und Fürsorgedirektion erfüllen im Rahmen von Leistungsverträgen den festgelegten Präventionsauftrag. Die Berner Gesundheit ist im Rahmen ihrer Basisdienstleistungen in der Prävention hauptsächlich im Setting Schule tätig.

Im Rahmen der Projektarbeiten im Bereich Prävention wurde dieses Jahr ein Jugendschutzangebot für Partyveranstaltende entwickelt („Jugendschutz veranstalten“).

Vor dem Hintergrund der Aktualität der Daten aus der ESPASD-Studie hat sich als weitere Massnahme eine Arbeitsgruppe der Kantonalen Kommission zur Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs (SUKO) mit der Jugendschutzthematik als ein wichtiger Baustein einer umfassenden Präventionsarbeit befasst.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Kanton Bern in der Alkoholprävention aktiv ist. Die mit der Leistungserbringung beauftragten Fachinstitutionen unterstützen sowohl die Jugendlichen selbst wie auch deren Umfeld (Eltern, Ausbildungsbeauftragte und sonstige Bezugspersonen).

An den Grossen Rat

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