insgesamt 1949 7479
Unfallkurve am Arbeitsplatz
Tödliche Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten (ohne Wegeunfälle)
1960 5184
1973 4195
::auf je 1Million Beschäftig
, •
Schaubild: Condor
Seit 24 Jahren weist die Kurve der tödlichen Arbeitsunfälle mit nur wenigen Unterbrechungen nach unten. Im vergangenen Jahr war ein neuer Tiefstand er- reicht: 4195 Menschen verloren bei Arbeitsunfällen ihr Leben oder erlagen einer Berufskrank- heit. Das waren 128 weniger als im Vorjahr und sogar 3284 weni- ger als 1949. In diesen Zahlen sind die tödlichen Unfälle auf dem Weg zur oder von der Ar- beitsstätte nicht enthalten. Tat- sächlich verlief die Entwicklung
noch viel günstiger. Denn da die Zahl der Beschäftigten seit 1949 kräftig gestiegen ist, gibt es ein korrekteres Bild, wenn man die Unfälle auf je eine Million Be- schäftigte errechnet. Das Ergeb- nis: Die Zahl der tödlichen Un- fälle am Arbeitsplatz sank von 415 im Jahr 1949 auf rund 170 im vergangenen Jahr. Das Sicher- heitsrisiko am Arbeitsplatz ist heute also nicht einmal mehr halb so groß wie vor 24 Jahren.
Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Die Studiengruppe setzt sich aus Soziologen, Kommunikationswis- senschaftlern, Psychologen und Journalisten aus Salzburg, Berlin, München, Saarbrücken und Biele- field zusammen. Mit Rücksicht auf die Journalisten wurde der Stu- dienaufenthalt auf vier Monate be- schränkt. Das Projekt soll aber in Form einer Arbeitsgemeinschaft weitergeführt werden. BMBW
Analyse
der Kostenentwicklung der Krankenhäuser
Das Batteile-Institut e. V., Frank- furt, nimmt die Kostenentwicklung im Krankenhauswesen unter die Lupe: Es ist damit beauftragt, in ei- ner wissenschaftlichen Studie die Kostenentwicklung der deutschen Krankenhäuser zu analysieren und Methoden zu entwickeln, um das Selbstkostenblatt auf seine sachli- che Richtigkeit zu prüfen und zu beurteilen.
Für eine repräsentative Auswahl von 200 Krankenhäusern soll in einem bundesweiten Ver- gleich die Betriebskostenentwick- lung und die Betriebskostensitua- tion dargestellt und ausgewertet werden. Das Battelle-Institut skiz- ziert in einem Problemaufriß die Zielrichtung der geplanten Experti- se so: „Die Untersuchung soll hel- fen, objektive Maßstäbe für die Be- urteilung der Sparsamkeit und Leistungsfähigkeit bei der Pflege- satzbemessung zu finden, so daß auch Anhaltspunkte für die Recht- fertigung der möglichen Pflege- satzschwankungen bzw. -unter- schiede bei vergleichbaren Kran- kenhäusern und Krankenhauslei- stungen gegeben werden kön- nen.
Die Untersuchung soll sich grund- sätzlich eng an den Vorschriften des Krankenhausfinanzierungsge- setzes und der Bundespflegesatz- verordnung orientieren, damit ihre Ergebnisse soweit wie möglich zur
sachlichen Prüfung der Selbstko- sten als Grundlage für die künftige Festsetzung der Pflegesätze ver- wendet werden können."
Nicht zuletzt sollen auf der Basis der Batelle-Studie der externe Be- triebsvergleich erleichtert und zu- verlässige Kriterien für die Über- prüfung der Wirtschaftlichkeit der
Krankenhausbetriebsführung erar-
beitet werden. HC
Mehr Scharlachfälle
Scharlach war im Jahr 1973 mit mehr als 43 700 Erkrankungsfällen
— 46 Prozent der Gesamtzahl — wieder die am häufigsten gemelde- te Infektionskrankheit, wie das Sta- tistische Bundesamt, Wiesbaden, bekanntgab. Die Erkrankungen nahmen um rund 7700 zu. Die Er- krankungen an infektiöser Gelb- sucht — mit einem Anteil von 27 Prozent an zweiter Stelle — stie- gen um 2600 auf 25 900. An dritter Stelle standen mit 17 Prozent aller Meldungen Erkrankungen an infek- tiöser Darmentzündung — fast aus- schließlich Salmonellose —, die sich um 2000 auf 16 000 erhöhten.
Bei der übertragbaren Hirnhautent- zündung wurde ein Rückgang um 2 Prozent auf rund 6400 Erkran- kungsfälle festgestellt. Unter den übrigen meldepflichtigen Krankhei- ten — auf die zusammen nur rund drei Prozent aller Meldungen ent- fielen — wurden u. a. 586 Erkran- kungen an Toxoplasmose, 616 Ruhr- erkrankungen sowie 137 erstmali- ge Erkrankungen an Malaria regi- striert. Die Zahl an übertragbarer
Kinderlähmung Erkrankter stieg von der bisher niedrigsten Zahl 15 (1972) auf 29 Personen. DÄ
Arbeitskreis für
Schiffshygiene gebildet
Einheitliche Grundsätze für die Ge- sundheitsfürsorge an Bord soll ein Arbeitskreis „Schiffshygiene" erar- beiten, der von den Küstenländern:
Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie von Nordrhein-Westfalen durch einen Staatsvertrag ins Leben gerufen worden ist. Wie das Niedersächsi- sche Sozialministerium dazu mit- teilt, wird der Arbeitskreis den für das Gesundheitswesen verantwort- lichen Landesbehörden und Bun- desministerien sowie der See-Be- rufsgenossenschaft Empfehlungen geben können und im Rahmen sei- ner Aufgaben mit der Vertretung und Mitarbeit in internationalen Fachgremien betraut werden. DÄ-N
2622 Heft 37 vom 12. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT