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Archiv "Learntec 2006: „Wissen macht gesund“" (10.03.2006)

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ängst geht es beim Einsatz von E-Learning nicht mehr vorrangig um die Technik, denn inzwischen werden für diese Form der Wissensvermitt- lung zahlreiche ausgereifte Lern- und Lehrplattformen an- geboten; vielmehr stehen vor allem methodische und didakti- sche Fragen im Mittelpunkt.

Dies gilt auch für Lösungen aus dem Gesundheitsbereich, wie in der Sonderausstellung der HealthCare Arena bei der Learntec in Karlsruhe anschau- lich demonstriert wurde.

Vor allem die Kombination von Präsenzlernen und E- Learning – unter dem Begriff Blended Learning zusammen- gefasst – wird inzwischen in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt. Diese Kombinati- on eignet sich nicht nur für die medizinische Aus-, Weiter- und Fortbildung, sondern lässt sich auch zur Patientenschu- lung einsetzen. Prof. Dr. Fran- ziska Uhing, Fachhochschule Kiel, stellte ein interaktives Programm zur Patienteninfor- mation vor. „DigiFit“ wurde im Rahmen eines Forschungs- programms für das Klinikum Holsteinische Schweiz ent- wickelt und ist dort als verpflichtende Maßnah- me in die Rehabilitation integriert. Es ergänzt eine reguläre Präsenzveran- staltung – einen Arztvor- trag – zum Thema Rücken- schmerz und kann von den Pa- tienten selbstständig genutzt werden. Diese sollen anhand des Programms für die Ursa- chen und Zusammenhänge ih- rer Erkrankung sensibilisiert und zur aktiven Auseinander- setzung motiviert werden. Die Software erstellt über Testfra- gen zu Beginn individuelle Nutzerprofile der Anwender und stellt darauf abgestimmt die Inhalte zusammen. Nach anfänglicher Skepsis vor allem bei computerunerfahrenen Nutzern werde das Programm gut angenommen, berichtete Uhing.Auch habe sich die Ad- aption der Software als grundsätzlich sinnvoll erwie- sen. Die Berücksichtigung verschiedener Nutzertypen hinsichtlich Motivation, Er- wartungen und Vorkenntnis-

sen sei bei der Programmkon- zeption allerdings wichtig.

Prof. Dr. Heinz Mandl und Susanne Schestak, Ludwig- Maximilians-Universität Mün- chen, stellten eine Studie zum Blended Learning in der Facharztausbildung vor (www.

campuspsychiatrie.de). Zwei Lerngruppen absolvierten ei- nen achtwöchigen cme-zerti- fizierten Fortbildungszyklus zum Thema „Bipolare Stö- rungen“. Die Offline-Gruppe bearbeitete ausschließlich Pa- pierfälle, wohingegen die On- line-Gruppe Präsenzlernen und Online-Lernen im Wech- selspiel nutzte und auch ihre Prüfungen per Internet ableg- te. Das Ergebnis: Zwischen beiden Gruppen bestand kein nennenswerter Unterschied

hinsichtlich Akzeptanz, Motivation und subjektivem Lernerfolg. Die Online-Lerner beurteilten das fallbasierte Lernen und die Benutzerfreundlichkeit der computergestützten Lern- module als gut. Schwierigkei- ten bereitete lediglich die vir- tuelle Kooperation, zum Bei- spiel per Chat oder in virtuel- len Konferenzräumen, und bei der tutoriellen Betreuung wurde noch Optimierungsbe- darf festgestellt. „Zwar war der Online-Kurs nicht besser als der Offline-Kurs“, so das Fazit von Mandl, „aber man hat zumindest erreicht, dass eine neue Lernform auf eine hohe Akzeptanz stößt.“

Die Johanniter-Akademie realisiert Blended-Learning- Kurse mit dem Open-Source-

System „MYFisto“ im Rah- men der Qualifizierung des Rettungsdienstes. Zielgruppe sind Rettungsassistenten und -sanitäter sowie in den Not- dienst eingebundene nieder- gelasssene Ärzte, die 30 Stun- den Fortbildung jährlich ab- solvieren müssen. E-Learning dient hier vor allem dazu, die Fortbildungsteilnehmer auf den gleichen Wissensstand zu bringen und dadurch die Prä- senzlernphasen innerhalb der Fortbildung einerseits zu ver- kürzen und andererseits auf- zuwerten, da Wiederholungen in den Präsenzkursen weitge- hend entfallen können und die Zeit dem Problem- und Vertie- fungswissen gewidmet werden kann. Dieser Ansatz beruht auf dem Gedanken der diffe- rentiellen Didaktik, wonach die Komponenten im Lehr-/

Lernprozess entsprechend ihrer Vorteile genutzt wer- den sollen. Für eine er- schöpfende Darstellung ist E-Learning danach nicht unbedingt geeignet, wohl aber für eine Einführung und einen Überblick in ein Thema. Die Vorteile liegen vor allem in der Qualitäts- sicherung, Standardisierung und Messbarkeit des individu- ellen Lernaufwands.

3-D-Echtzeitsimulationen sind ein viel versprechender Ansatz für die Medizintechnik- Branche, vor allem, um kom- plexe Systeme (wie Röntgen- geräte) und Anwendungspro- zesse im Rahmen von klini- schen Workflows für Vertrieb und Marketing darzustellen und die Mitarbeiter intern in die Bedienung und die Geräte- eigenschaften einzuführen.

Darüber hinaus können solche Systeme, wie sie etwa die Spirit Link GmbH, Erlangen, anbie- tet, auch zur Schulung der An- wender eingesetzt werden. Die mobilen, im Vergleich zu rea-

len Geräten kostengünstigen interaktiven Simulationssyste- me ermöglichen realistisches Lernen in Echtzeit: Wenn der Anwender an der Bedienkon- sole agiert, ändert sich unmit- telbar auch etwas in der An- wendungsumgebung. Das Ge- rät kann in Echtzeit gesteuert werden, und die Steuereinheit, beispielsweise eines Angiogra- phiegerätes, wird in der realen Geschwindigkeit aktiviert. Zu- sätzliche Informationen und Bedienungshinweise können in die Bedienoberfläche einge- blendet werden, etwa weitere Menüs, 3-D-Filme und Bilder.

Die Lernumgebung lässt sich über Server auch online im Fernbetrieb (remote) verfüg- bar machen. In erweiterten Sy- stemen können zudem mehre- re User agieren und im virtuel- len Trainingscenter gemeinsam Aufgaben lösen.

Wikis für die Medizin

Lernen mit freiem Wis- sen präsentierte Dr. med.

Frank Antwerpes von der DocCheckAG, Köln, mit dem 2003 gestarteten „DocCheck Flexikon“ (http://flexicon.doc check.com). Dabei handelt es sich um ein „Medizin-Wiki“.

Wikis sind kooperative Re- daktionssysteme, die es er- möglichen, Inhalte offen (oh- ne Login) und editierbar ins Internet zu stellen, um sie kontinuierlich fortzuschreiben.

Die weltweit bekannteste freie Online-Enzyklopädie, die auf Wikis beruht, ist Wiki- pedia, die auch in einer deut- schen Version zur Verfügung steht (www.wikipedia.de). Die Systeme sind äußerst einfach zu bedienen. Durch die Ver- sionisierung der Beiträge lässt sich stets nachvollziehen, wie ein Inhalt entstanden ist. Das Flexikon umfasst inzwischen 12 000 Artikel, monatlich kommen 500 bis 700 Artikel hinzu. Circa 100 Ärzte arbei- ten regelmäßig an dem Ge- sundheitslexikon mit, das sich in erster Linie an ein ärztliches Fachpublikum richtet. Langfri- stig soll ein medizinisches Ex- pertensystem als offene Wis- sensdatenbank für Ärzte ent- stehen. Heike E. Krüger-Brand V A R I A

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 10⏐⏐10. März 2006 AA635

Learntec 2006

„Wissen macht gesund“

Wissensvermittlung im Gesundheitswesen als Thema der HealthCare Arena

Computer

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