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Edelgard Moers: Die schnelle Stunde Ethik 1/2 © Auer Verlag
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Angst und Mut
Emil und Ida beweisen Mut
Emil war acht Jahre alt und ging gern zur Schule. Er hatte viele Freunde und das Lernen fiel ihm leicht. Eigentlich war er auch mutig. Radfahren konnte er ganz gut und auch mit seinem Skateboard kam er schnell vorwärts. Auch Schwimmen hatte er schon ausprobiert, aber er traute sich noch nicht, vom Rand ins Schwimmbecken zu springen.
Eines Tages, als die Klasse wieder einmal im Schwimmbad war, sah er, dass seine Freundin Ida ängstlich am Beckenrand stand. „Ich trau mich nicht, vom Beckenrand ins Wasser zu springen“, sagte sie. Der Lehrer sprach ihr Mut zu. Doch sie schüttelte den Kopf. Emil sagte zu ihr: „Schau mal, du kannst dich zuerst auf den Beckenrand setzen, von da aus kannst du dann ins Wasser rutschen. Das ist einfach.“
Ida schaute ihn an und sagte: „Mach mir das mal vor. Dann mache ich es auch nach.“
Emil nickte. Aber dann schluckte er. Doch er wollte keine Angst zeigen, sondern Ida Mut machen. Er setzte sich an den Beckenrand und ließ sich ins Wasser gleiten. Dann tauchte er kurz unter, kam aber schnell wieder hoch. Er hatte es ganz allein geschafft und war stolz auf sich. Schnell kam er wieder aus dem Wasser und schaute Ida an. „Na, wie ist es?“, fragte er sie.
„Ja, ich traue mich jetzt auch“, sagte sie. Vorsichtig setzte sie sich an den Rand und rutschte ins Wasser. Sie tauchte kurz unter, kam aber sofort wieder an die Wasseroberfläche,
kletterte aus dem Wasser und lief schnell zu Emil. „Das hast du ganz toll gemacht!“, rief er ihr zu und klatschte.
„Es war gar nicht so schlimm“, sagte sie und rieb sich das Wasser aus dem Gesicht.
„Springst du jetzt mit mir zusammen vom Rand ins Wasser?“, fragte sie.
„Ja, klar, wir nehmen uns an die Hand und springen zusammen“, meinte Emil mutig.
Da standen nun die beiden Hand in Hand und sprangen mutig ins Wasser. Es machte ihnen viel Freude und sie wiederholten ihren Doppelsprung noch einige Male.
„Weil du so mutig warst und mir das vorgemacht hast, habe ich keine Angst mehr gehabt“, sagte Ida auf dem Rückweg zur Schule. Emil musste schmunzeln, denn wenn Ida ihn nicht gefragt hätte, hätte er sich heute vielleicht noch gar nicht getraut, vom Rand ins Wasser zu springen. Aber durch sie hat er heute viel Mut bewiesen und seine Angst überwunden.
Wähle eine Farbe für Angst aus und male die Fläche damit an.
Wähle eine Farbe für Mut aus und male die Fläche damit an.
A N G S T M U T
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Das bin ich
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Edelgard Moers: Die schnelle Stunde Ethik 1/2 © Auer Verlag
Fantasie ist wichtig
Fantasiereise 1:
Setze dich bequem hin, atme tief durch, schließe deine Augen und lege deinen Kopf entspannt auf die Arme.
Stelle dir vor, du bist ein kleines Reh und stehst auf einer schönen großen Wiese. Du fühlst dich wohl. Da siehst du einen Bach. Weil du durstig bist, kniest du nieder und trinkst daraus. Das Wasser erfrischt dich und löscht deinen Durst.
Du siehst andere Tiere, die zum Bach kommen, um zu trinken. Du sprichst mit ihnen. Ihr habt viel Freude miteinander.
Jetzt hast du aber großen Hunger. Du gehst wieder zurück auf die Wiese und frisst Gras. Nun legst du dich unter einen Baum und träumst. …………
Langsam wirst du aus deiner Fantasiereise wach. Klopfe deine Arme und Beine wach.
Öffne die Augen. Erzähle, was du erlebst hast.
Fantasiereise 2:
Lege deinen Kopf in die Arme und entspanne dich.
Stelle dir vor, du bist die kleine Maus Parina. Du möchtest in die weite Welt gehen und Abenteuer erleben.
Du schnürst dein Bündel und machst dich auf den Weg.
Die Sonne steht hoch am Himmel. Sie wärmt dich und macht dich froh. Am Wegesrand siehst du Sträucher mit Beeren. Du pflückst einige Beeren ab und stärkst dich für die Reise.
Dein Weg führt dich durch einen Wald. Du atmest die frische Luft ein: ganz tief ein und tief aus. Wieder tief ein, wieder tief aus. Du hörst den Wind zwischen den Blättern säuseln.
Ach, hier ist ein schöner Platz für einen Mittagsschlaf, denkst du, und versteckst dich unter einem Blätter- haufen. …...
Langsam wachst du aus deiner Fantasiereise auf. Öffne die Augen und schaue dich um. Du bist wieder in deinem Klassenzimmer. Klopfe deine Arme und Beine wach. Erzähle, was du als Maus Parina erlebt hast.
Fantasiereise 3:
Lege den Kopf auf die Arme und entspanne dich. Schließe die Augen, wenn du möchtest.
Stelle dir vor, du liegst auf einer Wiese voller bunter Blumen. Du kannst die Erde unter dir spüren. Dein Kopf liegt auf dem weichen Gras. Deine Schultern sind entspannt. Deine Arme liegen neben deinem Körper.
Deine Brust hebt und senkt sich mit deinem Atem. Du atmest tief und ruhig ein und wieder aus, ein und wieder aus. Du bist ganz entspannt. Achte eine Weile auf deinen Atem. Lass dir Zeit. Atme ein und wieder aus, ein und wieder aus. Du spürst die Sonne, die deinen Körper wärmt. Deine Arme und Beine fühlen sich angenehm an. Sie sind warm. Dein Bauch fühlt sich wohl. Er ist warm. Dein Kopf fühlt sich angenehm an.
Er ist warm und ganz entspannt.
Auch die Blumen mögen die Sonne. Sie öffnen ihre Blüten und recken sie der Wärme entgegen.
Du spürst den Wind, der leicht über dein Gesicht weht. Er kitzelt dich an der Nase und du schmunzelst.
Du verziehst den Mund, mal nach rechts und mal nach links. Die Gräser und Blumen schaukeln ruhig und sanft hin und her. Du hörst die Bienen und Hummeln summen. Du hörst Grillen zirpen und Käfer brummen.
Die Wiese ist voller Leben. Da fliegt ein Marienkäfer dicht über dein Gesicht.
Du riechst den Duft des frischen Grases und der lieblichen Blumen. Du atmest tief ein und wieder aus, ein und wieder aus. Du träumst noch ein wenig von dem Leben auf der bunten Blumenwiese.
Langsam verlässt du die schöne Wiese und kommst wieder in diesem Raum an. Öffne die Augen.
Recke und strecke dich, klopfe deine Arme und Beine wach. Erzähle von deinem Besuch auf der Wiese.
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