Das Krankenhaus-Image
Beim Stichwort Krankenhaus dachten an...
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Personen die im letzten Jahr im Be7ölkerung Krankenhaus insgesamt gelegen haben
1970 1985 1985
...hilfsbereite ee Schwestern
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...Angst
...endloses Warten
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Großkliniken unter Beschuß
DÜSSELDORF. Mangelnde Wirtschaftlichkeit hat der Landesrechnungshof der nordrhein-westfälischen Landesregierung und den Landeskliniken Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster vorge- worfen. Die Rügen betref- fen die Krankenhausförde- rung ebenso wie unerlaub- te Nebentätigkeiten und mangelnde Umsetzung der neuen Überstundenrege- lungen für Ärzte.
Der Landesrechnungshof stellte bei der Überprüfung von etwa einem Drittel der auf 1,1 Milliarden DM ge- schätzten Herstellungsko- sten des Klinikums Mün- ster (Fertigstellung: 1982) zwischen 1972 und 1984 erhebliche Verstöße gegen die Grundsätze der Wirt- schaftlichkeit und Spar- samkeit fest. Er beanstan- dete Ausgaben in Höhe von etwa 7,2 Millionen DM, woraufhin bisher Schaden- ersatz- und Rückzahlungs- ansprüche in Höhe von rund 4,3 Millionen DM gel- tend gemacht wurden.
Erhebliche Einsparungen wären nach Ansicht des Rechnungshofes möglich, wenn alle Landeskliniken die seit 1984 geltenden Re- gelungen zum Abbau von Bereitschaftsdiensten an- wenden würden. Dies sei bisher jedoch nur im Klini- kum Aachen in ausrei- chendem Maße der Fall.
Speziell in Düsseldorf sei ein entsprechender Erlaß des Wissenschaftsmini- sters Dr. Rolf Krumsiek bei den Abteilungsleitern auf Widerstand gestoßen. In einem Fall sei gegen die Einstellung eines weiteren Assistenten gearbeitet worden, um die Zusatzver- gütung für Überstunden von drei Ärzten in Höhe von monatlich über 9000 DM nicht zu gefährden. EB
Von je einhundert Bundesbür- gern, die im vergangenen Jahr im Krankenhaus gele- gen haben, fanden fast ein Viertel diesen Aufenthalt — man staune — „unterhaltsam"
und „gesellig" Condor/EB
„Grüne"
beantragen Geld für AIDS-Forschung
BONN. Ein Sonderpro- gramm zur Erkennung und Bekämpfung des erworbe- nen Immundefektsyn- droms (AIDS) hat die Bun- destagsfraktion der Grü- nen gefordert. Dafür soll- ten bereits im Haushalt 1986 der Bundesministe- rien für Forschung und Technologie sowie für Ju- gend, Familie und Gesund- heit 16,5 Millionen DM be- reitgestellt werden. Das Geld soll einer Reihe von Instituten, die sich bereits mit der AIDS-Forschung beschäftigen, zur Verfü- gung gestellt werden. EB
Vaterschaften
WIESBADEN. 56 500mal mußten sich 1983 die Ju- gendämter der Bundesre- publik mit Vaterschafts- feststellungen befassen, das sind 2300 oder 4,2 Pro- zent mehr als 1982, 21,3 Prozent mehr als 1980 und sogar 40,7 Prozent mehr als 1970. Damit hat die Zahl der Vaterschaftsfeststellungen einen neuen Höchststand
erreicht. In etwa 78 Pro- zent der Fälle erkannte der Mann seine Vaterschaft freiwillig an, in weiteren 10 Prozent führte eine er- folgreich angestrengte Klage zur Anerkennung der Vaterschaft. SB
Ausland
Ärzteschwemme:
„Laisser-faire" ist unverantwortlich
WIEN. Als gegenüber den Patienten unverantwortlich hat der Präsident der Österreichischen Ärzte- kammer, Primarius Dr. Ri- chard Piaty, die „Laisser- faire"-Haltung der zustän- digen Ministerien gegen- über dem Problem des Me- dizinernachwuchses be- zeichnet. Dr. Piaty wandte sich besonders gegen Un- terstellungen des Wissen- schaftsministers Fischer, die Ärztekammer wolle le- diglich aus Standesinteres- sen die Zahl der Ärzte so
Wehrdienst wird auf die Ausbildung angerechnet
WIEN. Die Bundesminister für Verteidigung und Ge- sundheit haben nach zehn Jahre dauernden Verhand-
lungen ein Konzept für den Sanitätsdienst im Bundes- heer vorgelegt. Bisher wurde die ärztliche Versor- gung der Truppe haupt- sächlich durch zivile Ver- tragsärzte sichergestellt.
Jetzt will man wehrdienst- pflichtige Jungärzte ein- setzen, denen die Dienst- zeit auf die in der ärzt- lichen Ausbildung vorge- schriebene „Turnuszeit"
im Krankenhaus vor der endgültigen Approbation angerechnet wird. Man will damit erreichen, daß in al- len Krankenrevieren der Armee rund um die Uhr ärztliche Betreuung zur Verfügung steht.
niedrig wie möglich halten.
Diese Argumentation sei eines verantwortlichen Mi- nisters unwürdig, sagte Piaty.
Als vordringlich bezeich- nete Dr. Piaty die Rücknah- me gewisser Studiener- leichterungen, wie zum Beispiel die häufige Wie- derholbarkeit von Prüfun- gen und den Fakultäts- wechsel während des Stu- diums, die den Studenten bei Prüfungen zwar Vortei- le brächten, letztlich aber für die Patienten zum Nachteil würden.
Dr. Piaty erinnerte daran, daß es in Österreich zwar schon seit mehr als andert- halb Jahren gesetzlich möglich ist, einen Teil der praktischen Ausbildung in die Praxen niedergelasse- ner Ärzte zu verlegen. Es fehlen aber nach wie vor die Durchführungsbestim- mungen dafür und außer- dem auch Möglichkeiten für eine Finanzierung sol- cher Lehrpraxen. APM
Die Lazarette sollen sich in zwei Richtungen fortent- wickeln: Einerseits sollen sich einzelne Abteilungen spezialisieren, etwa für die Versorgung von Brandver- letzten; andererseits sol- len die Lazarette zunächst für die Angehörigen von Berufssoldaten, später vielleicht auch allgemein für die Zivilbevölkerung geöffnet werden. Auch Stellen als Zeitsoldaten sollen Jungärzten angebo- ten werden; daraus hofft man dann ein Korps von etwa 50 Berufs-Sanitätsof- fizieren zu bilden. Die Ar- meespitäler sollen auch als Medikamentendepots dienen, weil die öffent- lichen Apotheken wegen der modernen Bestellsy- steme kaum noch Lager- vorräte unterhalten.
Schließlich soll jeder öster- reichische Wehrpflichtige eine solide Ausbildung in Erster Hilfe erhalten. bt
2954 (22) Heft 41 vom 9. Oktober 1985 82. Jahrgang Ausgabe A