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Archiv "Sportmuffel sollen aktiviert werden" (30.04.1987)

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Sportbund Deutscher

Leichtathletik•Ve

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Sportmuffel sollen

aktiviert werden

„Gemeinsam aktiv" - unter diesem Motto steht die neue vierjährige Trimmaktion des Deutschen Sportbundes. Die auslaufende Kampagne „Trim- ming 130" wollte vor allem ge- sundheitliche Aspekte in ver- ständlicher Aufmachung unters Volk bringen. Mit der Aktion

„Gemeinsam aktiv" sollen nun alle diejenigen mobilisiert wer- den, die bisher im sportlichen Abseits standen, und zwar zum Sport im Verein.

Ausdrücklich betonten die Ver- treter des Deutschen Sportbundes zum Start der Aktion, daß man die Aufmerksamkeit dafür gewinnen wolle, daß dort das eigentliche Zu- hause des Sportes sei: „Nicht der einsame Fitneß-Anhänger ist unsere Hauptfigur des Freizeitsports, son- dern der Aktive im geselligen Um- feld."

Jürgen Palm, Geschäftsführer des Sportbundes, gab sich optimi- stisch: „Sportmuffel gibt es nicht, sondern nur Leute mit schlechten Erfahrungen", meinte er. Damit sie zukünftig gute Erfahrungen ma- chen, bedarf es nach Palm folgender Voraussetzungen:

• Das Einstiegsangebot muß einfach sein;

• jemand muß einen Zögern- den ansprechen und einladen in den Verein (Freunde, Nachbarn, Kolle- gen . . .);

• die Gelegenheit zum kosten- losen und unverbindlichen Auspro- bieren muß gegeben sein.

Dafür hat der Deutsche Sport- bund spezielle Kennenlern-Karten entwickelt, die — in einer Mischung aus Euroscheck und Kindergeburts- tagseinladung (Abbildungsbeispiel oben) — ganz offiziell überreicht wer- den können.

Selbstbewußt erklärten die Ver- treter des Sportbundes, daß sie sich

So sehen sie aus, die (im Original farbigen) Kennenlern-Karten der Aktion „Gemein- sam aktiv" - eine Mischung aus Euro- scheck und Kindergeburtstagseinladung.

Es gibt sie bereits für 56 Sportarten und mit unterschiedlichen Sponsoren-Aufdruk- ken, hier zum Beispiel mit dem Emblem der Allgemeinen Ortskrankenkassen

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von kommerziellen Sportanbietern nicht bedroht fühlten. Fitneßstudios und Bodybuildingzentren seien trotz ihrer Anzahl (schätzungsweise 3000 Zentren mit zwei Millionen Mitglie- dern) keine Konkurrenz. Dennoch müssen sich die Sportvereine um ih- re Mitglieder sorgen: Die bundes- deutsche Bevölkerung geht zurück, der Anteil an älteren Menschen steigt. Und so hat sich denn der Deutsche Sportbund bei seiner jüng- sten Aktion auf Erfolgversprechen- des von der Konkurrenz eingelas- sen: Er wirbt heftig. Denn die groß- angelegte Werbung ist bei den Ver- einen bisher zu kurz gekommen

Wer weiß schon, daß viele Ver- eine neue Sportarten anbieten? Daß

in den letzten Jahren Senioren- und Rehabilitationsgruppen dazugekom- men sind? Daß sich in fast allen Ball- sportarten lockere „Jedermann"- Gruppen treffen und es auch schon mal Kurse gibt, für deren Besuch man nicht gleich Vereinsmitglied werden muß?

Der Deutsche Sportbund also wirbt für die Vereine: Er schaltet zu- künftig (gestiftete) Anzeigen, in de- nen Durchschnittssportler erzählen, was sie an ihrem Verein mögen.

Kennenlern-Karten werden ebenso wie peppige Broschüren und Plakate an die Vereine abgegeben — Hilfelei- stungen mit Beispielen aus der gan- zen Bundesrepublik.

Anläßlich eines Experten- hearings bestätigten etliche Wissen- schaftler dem Sportbund, daß er mit seiner Aktion richtig liege: So glaubt Prof. Dr. Volker Rittner von der Deutschen Sporthochschule Köln, daß „der Trend auch Zukunft hat, daß ,natürliche Gruppen' ihren Weg in den Sport suchen — also Pärchen, Mutter und Kind, Freunde . . .".

Rittner konstatierte auch eine ver- änderte Einstellung in Vereinen, ge- messen an einem asketischen Lei- stungsideal vergangener Tage: Ver- eine seien offen gegenüber neuen Sportarten und pflegten weichere Betriebsformen. Doch der Trend, den die Fitneßzentren anzeigen — Bevorzugung eines anonymen Trai- nings fürs Äußere ohne Vereinsver- pflichtungen

- ist nicht unbedingt

aufzuhalten: Der Anspruch der for- mellen Elemente des Sportvereins ist nach Rittner eher schwach. th Dt. Ärztebl. 84, Heft 18, 30. April 1987 (27) A-1193

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