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Archiv "Zur karzinogenen und teratogenen Wirkung von Diäthylstilböstrol" (20.01.1977)

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Die Information:

Bericht und Meinung

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT GIBT BEKANNT:

Zur karzinogenen und teratogenen Wirkung von Diäthylstilböstrol

Diäthylstilböstrol (DES) ist seit etwa 25 Jahren als syntheti- sches Östrogen in klinischer Anwendung zur Substitution von natürlichem Östrogen bei Hormonmangel sowie zur The- rapie von Prostatakarzinomen. Außerdem wird es seit einigen Jahren in hohen Dosen als postkoitales Kontrazeptivum benutzt.

ln den USA wurde DES seit 1948 häufig zur Erhaltung der Schwangerschaft bei drohen- dem Abort hochdosiert und län- gerfristig verabfolgt. 1971 wu r- den erstmals Beobachtungen mitgeteilt, daß die Töchter die- ser so behandelten Frauen kurz nach der Geschlechtsreife Ano- malitäten an Uterus und Vagina aufweisen. Als benigne Verän- derungen sind nach einer neue- ren Erhebung abnormale vagi- nale Mukosa (56 Prozent), transverse Wülste (ridges) (22 Prozent) und Adenosis der Va- ginalschleimhaut (35 Prozent) sowie bei Anomalien des Zer- vixepithels eine Erhöhung der (normalen) Quote von 50 Pro- zent auf nahezu 100 Prozent festgestellt worden (1 ). Dane- ben traten bei bisher 170 ermit- telten Fällen Adenokarzinome von Vagina und Zervix auf.

C> Kürzlich wurden auch bei

männlichen

1. Vermögenswirksame Leistungen

Nachkommen

Bisher galt: Nach zweijähriger Tätig- keit in derselben Praxis erhielt die Arzthelferin eine vermögenswirksa- me Leistung in Höhe von monatlich 13 DM. Nunmehr ist in§ 11 Abs. 8 des neuen Manteltarifvertrages fest- gelegt worden, daß vom Arbeitgeber der Arzthelferin bereits nach einjäh- riger Tätigkeit in derselben Praxis eine vermögenswirksame Leistung

DES-behandelter Mütter Feh I- entwicklungen der Gonaden aufgedeckt, vor allem Zysten der Epididymis (10 Prozent) und Penishypoplasie (5 Prozent) (2).

[> Dies ist der erste. beim Men-

schen nachgewiesene Fall von transplazentarer Übertragung eines karzinogenen Stoffes. Im Tierversuch sind inzwischen diese Effekte im wesentlichen reproduziert und weiter analy- siert worden (3). Neueste Unter- suchungen zum Stoffwechsel von DES in verschiedenen Tier- arten, einschließlich Primaten, und im Menschen geben Hin- weise darauf, daß die Verbin- dung zu reaktiven Metaboliten umgesetzt wird, die für eine un- spezifische, d. h. nicht an die hormonale Wirkung gebundene Karzinogenase verantwortlich sein können (4). Schon früher waren in Tierversuchen mit DES in Geweben außerhalb des Ge- nitaltraktes maligne Tumoren (Adenokarzinome der Nieren bei Hamstern) erzeugt worden (5).

..". Im Hinblick auf diese Befun- de, die ein erhebliches karzino- genes und teratogenes Risiko von DES aufweisen, rät die Arz- neimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft zu Zurück- haltung bei der therapeutischen Anwendung von Diäthylstilbö- strol auch in Form von Externa.

in Höhe von monatlich 26 DM zu gewähren ist. Diese erhöht sich auf 39 DM monatlich nach dreijähriger Tätigkeit in derselben Praxis. Klar- gestellt wurde auch, daß eine Aus- bildungszeit in derselben Praxis - also die Zeit, die ein Lehrling in der Praxis verbracht hat - auf die Be- stimmung des Paragraphen anzu- rechnen ist. Mit dieser Regelung sollte auch diejenige Arzthelferin eine besondere Förderung erfahren, die durch lange Praxiszugehörigkeit

Falls DES bei der Behandlung des Prostatakarzinoms nicht durch andere Östrogene ersetzt werden kann, ist hier gegen eine Anwendung nach Risiko- abwägung nichts einzuwenden Das Bundesgesundheitsamt, mit dem die Arzneimittelkom- mission auch hier eng zusam- menarbeitet, wird in Kürze in ei- ner Sachverständigensitzung mit den betroffenen Herstellern die notwendigen Maßnahmen festlegen.

Literatur

(1) A. L. Herbst, D. C. Poskanzer, S. J.

Robboy, L. Friedlander, R. E. Scully: N.

Engl. J. Med. 292, 335-339 (1975) (2) M. Bibbo, M. AI-Naqeeb, I. Baccarini, W. Gill, M. Newton, K. M. Sleeper, M.

Sonek, G. L. Wied: J. Reprod. Med. 15, 29-32 (1975)

(3) M. Rustia, P. Shubik: Cancer Leiters 1, 139-146 (1976); J. A. McLachlan, R. R.

Newbold, B. Bullock: Science 190, 991- 992 (1975)

(4) M. Metzler: J. Toxicol. Envir. Health, Suppl. 1, 21-35 (1976)

(5) IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risk of Chemieals to Man, Lyon, Vol 6, 55-76 (1974)

Präparate

Albothyl®, Fluor-Tabletten ( = Vaginal- Tabletten) (Byk Gulden)

Gyne-Merfen®, Vaginal Globuli (Zyma Blaes)

lchth-Oestren®, Vaginai-Supp., Liqui- dum pro vag. (lchthyoi-Ges.)

lchth-Oestren duplex®, Vaginai-Giobuli u. Vaginai-Supp. (lchthyoi-Ges.) Jucitu®vaginai-Tabletten (ltting) Klimax Taeschner®. Dragees (Taeschner) Oekolp®, Vaginai-Supp. (Dr. Kade) Oestro Tricho®, Vaginai-Supp. (Dr. Kade) Oestro-Gynaedron"'. Vaginalpaste, Vagi- naltabletten (Artesan)

Oestromon®, Salbe (Merck) Depot-Oestromon® Ampullen (Merck) Vagicillin® comp., Vag.-Ovula u. Vag.- Supp. (Schur 0. W. G. Chemie)

und Praxistreue ihre enge Verbin- dung zu Arbeitsstätte und Beruf un- ter Beweis gestellt hat.

2. Einmalige Zuwendung

Bereits in dem vorigen Tarifvertrag wurde vereinbart, der Arzthelferin einen tariflichen Anspruch auf Lei- stung einer einmaligen Zuwendung in Höhe eines ganzen Monatsgehal- tes einzuräumen. Der Arbeitnehme- rin steht diese einmalige Zuwen-

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 3 vom 20. Januar 1977 131

Referenzen

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