• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Reha 97: Durch Technik mobil" (12.12.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Reha 97: Durch Technik mobil" (12.12.1997)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

K

örperbehinderte sind in ihren Fortbewegungs- möglichkeiten einge- schränkt. Um so mehr sind sie auf Fortbewegungsmittel angewiesen. Doch der öffent- liche Personennahverkehr scheidet als Transportmittel in der Regel aus. Nur in Aus- nahmefällen bieten Busse und Bahnen beispielsweise

Rollstuhlfahrern die notwen- digen Ein- und Ausstiegs- möglichkeiten. Somit bleibt zumeist nur das eigene Auto als Alternative.

Die normalen Serienfahr- zeuge sind indessen ebenso- wenig auf die individuellen Bedürfnisse und Anforde- rungen von Behinderten vor- bereitet. Erst umfangreiche Umbauten ermöglichen die- sem Personenkreis, selber Auto zu fahren. Das Spek- trum an Umrüstungsmög- lichkeiten ist vielfältig.

Oft handelt es sich um mechanische Hilfen. Ein kombinierter Drehgas- und Bremsgriff verlagert bei- spielsweise die Bedienung der Pedale eines Automa- tikfahrzeuges neben das Lenkrad. Beschleunigt wird

durch Drehen des Griffs, ähnlich wie beim Motorrad.

Der behinderte Fahrer akti- viert die Bremse, indem er am selben Hebel drückt. Erst mit diesem oft verwendeten Modul sind Rollstuhlfahrer in der Lage, selber Auto zu fahren.

Ist die Bewegungsmög- lichkeit der Hand einge- schränkt, er- setzt ein Code- schloß das Zündschloß.

Der Motor wird dabei durch Eingabe einer Zahl gestartet und abgestellt.

Ein Problem für Rollstuhlfahrer ist außerdem der Transport und die Unter- bringung des Rollstuhls im Fahrzeug. Bei normalen Pkw werden zu diesem Zweck Rollstuhllift- systeme eingesetzt. Der Fah- rer fährt diesen aus und klinkt den Stuhl beim Ein- steigen in das Fahrzeug in die Halterung. Per Knopfdruck wird der Rollstuhl dann auf das Dach des Autos gehievt, wo er unter einer Abdeckung verschwindet.

Joystick statt Lenkrad

Erst durch die seit kurzer Zeit angebotenen modernen Computersteuerungen kön- nen auch Menschen mit feh- lender Arm- und Fingerkraft – selbst bei fortgeschrittener Erkrankung – noch aktiv am Straßenverkehr teilnehmen:

Der Rollstuhlfahrer fährt über eine Rampe direkt in das Fahrzeug bis zum Fahrer- platz. Dort finden sich keine mechanischen Lenk- und Kontrollhilfen. Statt dessen gibt es lediglich ein Miniatur- lenkrad und einen elektroni- schen Gas- und Bremshebel oder gar nur noch einen

„Joystick“. Blinker und an- dere Hebel können entweder direkt oder per Sprachsteue- rung ausgelöst werden.

Auch die aktuellen Fahr- zeugtypen konnten auf der Reha 97 bereits als behinder- tengerechte Autos begutach- tet werden. Viele Firmen bie- ten entsprechende Autos auch als Mietwagen an.

Für die Umrüstungen ste- hen spezialisierte Unterneh- men zur Verfügung. Die Ko- sten für solche Umbauten sind sehr unterschiedlich.

Wird das genannte Code-

Schloß mit rund 1 800 DM berechnet, ist für ein elektro- nisches Steuersystem mit Joystick mehr als 50 000 DM zu veranschlagen.

Nicht immer müssen die Behinderten allein für diese Kosten aufkommen. So kann beispielsweise bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall je nach Rechtslage die gegnerische Versicherung herangezogen werden. Wird durch eine solche Umbau- maßnahme der Einstieg in das Berufsleben wieder er- möglicht, kann sich das Ar- beitsamt an der Investition beteiligen. Unter bestimm- ten Voraussetzungen können auch die Krankenkassen ei- nen Teil der Kosten überneh- men. Adressen von Betrie- ben für die verschiedenen Fahrzeugtypen sind bei den jeweiligen Autoherstellern zu erfahren. Marc Seidel

A-3431 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 50, 12. Dezember 1997 (59)

V A R I A AUTO UND VERKEHR

Reha 97

Durch Technik mobil

Insgesamt 58 000 Besucher kamen in diesem Jahr zur Reha 97 auf das Düsseldorfer Messegelände. 830 Unternehmen und Institutio- nen aus 27 Ländern stellten dort Hilfsmittel und Dienstleistungen für behinderte und chronisch kranke Menschen aus. Einer der dabei behandelten Bereiche war der behindertengerechte Fahrzeugbau.

Elektronik statt Mechanik: Das Auto wird überwiegend durch den Joystick gesteuert. Es bedarf keiner großen Kraftanstrengung. Foto: Marc Seidel

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Iconos R200 verfügt ebenfalls über ein Bildkassettensystem, das mit einer Hand geladen wer- den kann.. Iconos R200 ist mit Peri- stepping zur Auswertung der Durchblutung vom

Sie locken mit verbesserter Grundausstattung sowie Auf- preisreduktionen (wie jetzt ähnlich u. auch VW und Ford), verkürzen nicht nur die Zeitspannen zwischen den

Während in den alten Bundesländern die Inanspruchnahme von Leistungen der Re- habilitation der Bundesanstalt für Angestellte (BfA) von 1991 bis 1995 kontinuierlich zurückgegangen

Die Frage nach der Innovationsfähigkeit des Handwerks, ob eine einmal abgelegte Prüfung lebenslange Markt- und Innovationsfähigkeit einschließt, stellt sich nicht allein für

Sie weist darauf hin, dass auch eine inländische Zweigniederlassung einer ausländischen Kapitalgesellschaft – wenngleich bekanntermaßen ohne eigene

Es wurde von einer nor- wegischen Firma entwickelt und ver- bindet die Sensoren (Sonar, Sehrohran- lage, Navigation) über eine Datenlei- tung mit dem Torpedo und ermöglicht

Diese kann nicht direkt beeinflusst werden, sondern nur indirekt über die Ausbildung von stark verankerten, sich wechselseitig beeinflussenden kognitiven (wissensba- sierten)

Der leitende Notarzt soll alarmiert werden bei allen Schadensfällen mit mehr als zehn Verletzten, bei Schadensfällen mit mehr als einem arztbesetz- ten Rettungsmittel, bei