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Kontaktmechanik und Reibungsphysik WiSe 2018/19 – UE 05

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Academic year: 2022

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN

Fakultät V – Verkehrs- und Maschinensysteme - Institut für Mechanik

Prof. Dr. Valentin L. Popov M.Sc. Emanuel Willert

Kontaktmechanik und Reibungsphysik WiSe 2018/19 – UE 05

Thema: Rigorose Behandlung des adhäsiven Kontaktproblems

Aufgabe 1: Adhäsion in Mikro-Elektromechanischen Systemen (MEMS)

Die Kräfte, die bei mikrotechnischen Systemen relevant sind, sind andere als bei „größeren“ (konven- tionellen) Systemen. Das hängt damit zusammen, dass das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen größer wird, je kleiner die beteiligten Körper sind. Daher spielt Adhäsion in mikro- elektromechanischen Systemen (MEMS) häufig eine große Rolle.

Im Folgenden soll eine typische Fragestellung untersucht werden, die im Zusammenhang mit der Aus- legung von MEMS auftritt.

Wie lang darf der skizzierte schlanke Balken mit dem Elastizitätsmodul E höchstens sein, damit ein Kontakt (wie in der Skizze) verhin- dert wird?

Die effektive Oberflächenenergie zwischen Balken und Unterlage sei Δγ. Die Breite des Balkens (senkrecht zur Zeichenebene) sei a,

die Dicke t. Abb. 1 Adhäsiver Kontakt eines mikromechanischen schlanken Balkens

Aufgabe 2: Messung der Oberflächenspannung von Glimmer

Glimmer (eine Gruppe von Schichtsilikaten) sind sehr interessante Materialien: Sie können – entlang der Silikatschichten – atomar glatt gebrochen werden.

Durch äußere Kräfte werde unter Überwindung der Oberflächenspannung von einem Körper eine Schicht (von der Stärke t) abgespalten (Abb. unten). Man leite die Beziehung zwischen der Oberflä- chenenergie und der Form der sich abspaltenden Plattenschicht ab1. Betrachten Sie die Ausbreitung der Rissfläche unter kraftgesteuerten (Kraft ist konstant, d.h. die Kraft wird durch einen sehr weichen Mechanismus aufgebrachten) und weggesteuerten (Auslenkung ist kontant, d.h. die Kraft wird durch einen sehr steifen, bzw. starren Mechanismus aufgebracht) Bedingungen.

Abb. 2 Von einem elastischen Körper wird eine einzelne Plattenschicht abgespalten

1 Dieses Problem untersuchte I.W. Obreimov (1930) im Zusammenhang mit der von ihm entwickelten Methode zur Messung der Oberflächen- spannung von Glimmer; die so durchgeführten Messungen waren die ersten direkten Messungen zur Bestimmung der Oberflächenspannung fester Körper.

FG Systemdynamik

und Reibungsphysik

(2)

Lösung Aufgabe 1:

Die Lösung der statischen Balkengleichung ohne Streckenlast, wIV

 

x 0, mit den Randbedingungen

 

0 0,

 

0 0,

 

,

 

0

ww  w sh w s  (1)

lautet

 

3 x 2 2 x 3

 

62h 1 2x .

w x h w x

s s s s

        

            

     

 

  (2)

Die gesamte in der Verformung gespeicherte elastische Energie ist damit

 

2 43 2 2 3 23

0 0

3 2

d 1 d .

2 2 2

s s

el

EI Eat h x Eat h

U w x x x

s s s

 

   

    (3)

Die Gesamtenergie aus elastischer und Oberflächen-Wechselwirkung ist durch die Summe

 

3 2

2 3 tot

Eat h

U s l

s

    (4)

gegeben. Die Gleichgewichtskonfiguration (falls diese existiert) bestimmt sich durch die Bedingung

2 3 4 3

0 .

2

tot

G

U Eh t

s s

   

  (5)

Falls l > sG kann der Balken an der Unterlage kleben (man beachte, dass sG tatsächlich immer einem Minimum der Gesamtenergie entspricht).

Lösung Aufgabe 2:

Es sei angenommen, dass die Schicht durch eine einzelne Querkraft F am linken Ende abgespalten wird. Die Schicht kann als eine Blattfeder mit der Länge l betrachtet werden. Der Zusammenhang zwischen der Kraft F und der Absenkung h des Angriffspunktes der Kraft ist daher

3

F 3EIh

l (6)

Die gesamte in der Deformation gespeicherte Energie ist deswegen

 

32 2 3

0

d 3 .

2 6

h el

EIh F l

U F h h

l EI

   (7)

Bei Wegsteuerung (h = konstant) lautet die Gleichgewichtsbedingung wie folgt:

2 2 2 3 2

3 4 4 4

3 9 9 3

2 2 0 .

2 2 4 16

EIh EIh EIh Et h

al a

l l l   l a l

         

   (8)

Bei Kraftsteuerung wird durch die angreifende Arbeit verrichtet (da sich h ändern kann). Die Gleich- gewichtsbedingung ist dann durch

2 3 2 2 2 2 2 2

3 2

2 2 0 3 .

6 2 4

F l h F l F l F l

al F a

l EI l EI   EIa Et a

 

        

 

    (9)

gegeben. Die Ergebnisse (8) und (9) stimmen natürlich (bei Berücksichtigung von Gleichung (6)) mit- einander überein.

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