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Indirekter Nachweis dunkler Materie

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Academic year: 2022

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Indirekter Nachweis dunkler Materie

Hauptseminar von Joschka Tepelmann 05.07.13

(2)

Gliederung

Kurze historische Begründung für die dunkle Materie

Verschiedene Arten von dunkler Materie

Neutralino-Annihilation

Experimente zum indirekten Nachweis von DM

(3)

Was ist dunkle Materie?

1933 vom Schweizer Astronom Zwicky postuliert (Anwendung des Virialsatzes auf einen Galaxienhaufen)

Für die Erklärung der Bahngeschwindigkeit der äußeren Sternen von Galaxien notwendig

Für die Erklärung des Gravitationslinseneffekts großer Galaxien notwendig

(4)

Arten von dunkler Materie (DM)

Baryonische DM

Nichtbaryonische DM

Heiße DM (Geringe Masse)

Kalte DM (Große Masse)

(5)

Baryonische DM

Die Baryonenmassendichte nach oben hin stark beschränkt sein, wenn man die Theorie der primordinalen Nukleosynthese nicht aufgeben will

Auch experimentell konnten über Gravitationslinseneffekte keinen nennenswerte Anteile bestimmt werden

Der einzig einzig ernstzunehmende Kandidat für diese

Form von DM sind MACHOS(Massive astrophysical

compact halo object)

(6)

Nicht-Baryonische DM

Neutrinos können aufgrund des kosmologischen Bottom- Up-Szenarios als

wesentlicher Beitrag zur DM ausgeschlossen werden

Das WIMP ist das derzeit favorisierte Teilchen für den größten Anteil an DM

Wahrscheinlichster Kandidat für das WIMP ist das

leichteste Neutralino aus den supersymmentrischen

Erweiterungen des Standardmodells

Heiße DM Kalte DM

(7)

Eigenschaften der Neutralinos

Unterliegt nur der gravitativen und schwachen Wechselwirkung (Trägt weder elektrische-noch Farbladung)

Masse liegt wahrscheinlich zwischen 50 GeV und einigen TeV

Wird aus Überlagerungen der 2 neutralen Higgsinos und den neutralen Superpartnern der Eichbosonen des Standardmodells (Photino und Zino) gebildet

Neutralinos sind Majorana-Teilchen und damit mit ihren Antiteilchen identisch

Das leichteste Neutralino ist in R-Paritätserhaltenden, supersymmetrischen Theorien stabil

(8)

Verteilung der DM

Aufgrund der Rotationskurven von Galaxien erwartet man, dass für die DM-Dichte im Randgebiet von Galaxien abfällt

Auch innerhalb einer Galaxis sind höhere DM-Dichten innerhalb von Gravitationspotentialen (z.B. innerhalb unserer Sonne) zu erwarten

Im frühen Universum konnten SM-Teilchen auch WIMPs erzeugen (→Thermisches Gleichgewicht)

Mit sinkender Temperatur sinkt die Annihilationsrate

Ab einem bestimmten Zeitpunkt gilt:

Expansionsrate>Annihilationsrate

WIMP-Dichte bleibt in etwa konstant

(9)

Unterschiede zum direkten Nachweis

Nachweis über Streuprozesse der

eigentlichen gesuchten Teilchen

Nachweis über die bei der Annihilation zweier WIMPs entstehenden Produkte

Direkter Nachweis Indirekter Nachweis

(10)

Annihilation von Neutralinos

Zwei Neutralinos können sich über eine Vielzahl von verschiedenen Feynmanngraphen vernichten; folgende Prozesse am wichtigsten:

(11)

Annihilation von Neutralinos

Neutrinos

Photonen (Gammastrahlung)

Geladenen Teilchen

Die Endzustände der gezeigten Prozesse zerfallen solange bis nur noch stabile Teilchen übrig sind; der indirekte Nachweis von DM

erfolgt daher über den Nachweis von:

(12)

Experimente zum Nachweis von DM

Indirekter Nachweis durch Neutrinos (ANTARES, IceCube, SuperKamiokande)

Indirekter Nachweis durch Gammastrahlung (LAT,EGRET)

Indirekter Nachweis durch Kosmische Strahlung (PAMELA, AMS)

(13)

Nachweis von DM durch Neutrinos

WIMPs sammeln sich aufgrund der gravitativen

Wechselwirkung im Zentrum der Sonne und der Erde an

Die WIMP-Dichte steigt dort an und damit steigt auch der Wirkungsquerschnitt für die Annihilation

Die bei diesen Prozessen entstehenden Neutrinos können mithilfe von Neutrinoteleskopen detektiert werden können

(14)

ANTARES (Astronomy with a Neutrino Telescope and

enviromental RESearch)

Befindet sich 30 km vor der Küste von Toulon (Südfrankreich)

Vollständig fertiggestellt seit Mai 2008

Detektorfläche beträgt 0,1km²

12 Kabel mit jeweils 75 Photomultipliern; insgesamt 900

(15)

Tscherenkov-Strahlung

Entsteht, wenn geladene Teilchen in einem Medium schneller bewegen als die Lichtgeschwindigkeit in diesem Medium (c(Wasser)≈225000km/s)

Strahlung der induzierten Dipole interferiert konstruktiv

Entstehung einer Wellenfront mit Winkel θ zur Bahn des Teilchens

(16)

Messprinzip von ANTARES

Lage unter der Meeresoberfläche blockiert einen Großteil der kosmischen Strahlung

μ-Neutrinos wechselwirken mit dem Wasser des Mittelmeers

Erzeugung von hochenergetischen Myonen

Messung der Tscherenkov-Strahlung, die von den hochrelativistischen Teilchen im Wasser erzeugt wird

(17)

Diskriminierung atmosphärischer Myonen

Die große Wasserschicht über dem Detektor erleichtert die Unterscheidung

(18)

Nachweis von DM durch Gammastrahlung

Gammastrahlung entsteht vor allem durch den Zerfall der durch die Annihilation der Neutralinos entstandenen Pionen

Die Einfallsrichtung der Gammastrahlung lässt sich ohne Schwierigkeiten bestimmen

Gammastrahlung aus dem Zentrum der Milchstraße ist ein vielversprechender Hinweis auf Neutralinoannihilation

(19)

Fermi Gamma-ray Space Telescope

Wurde am 11. Juni 2008 gestartet

Führt Messungen im Bereich von 10keV-300GeV durch

An Bord befinden sich LAT(Large Area Telescope) und GBM (Gamma-ray Burst Monitor)

(20)

Funktionsweise des LAT

Gammas durchqueren das Antikoinzendezschild

Gammas erzeugen in der

Wolframfolie Elektron-Positron-Paare

Die Detektoren zeichnen die Bahn das Paares auf

Im Kalorimeter wird die Energie des Paares gemessen

Wird ein Signal am

Antikoinzidenzschild registriert, so wird die Messung verworfen

(21)

Möglicher Hinweis auf DM

Im August 2012: Veröffentlichung eines Papers von Christoph Weniger (Kein Mitglied der Fermigruppe)

Die Analyse ergab eine Gammalinie mit E≈130GeV und einer Signifikanz von 3.2σ

Mittlerweile aber leider eher unwahrscheinlich, dass die Linie von einer DM-Annihilation herrührt

(22)

PAMELA(Payload for Antimatter Matter Exploration and Light-nuclei

Astrophysics)

Befestigt am russischen Erdbeobachtungssatelliten Resurs- DK1

Gestartet im Juni 2006

Versucht DM-Annihilationen durch die Messung von Antiprotonen-und Positronenflüsse nachzuweisen

Energiebereich für Positronenflüsse: 80 MeV-190 GeV

Energiebereich für Antiprotonenflüsse: 50 Mev-270 GeV

(23)

Messprinzip von PAMELA

1. Ein magnetisches

Spektrometer misst das Verhältnis p/q sowie das Vorzeichen der Ladung 2. Ein elektromagnetisches

Kalorimeter sorgt für die Unterscheidung von

Elektronen und Antiprotonen bzw. Protonen und

Positronen

(24)

Möglicher Hinweis auf DM

2008: Veröffentlichung von Daten, die eine Positronenüberschuss aufweisen

Es wurde jedoch kein Antiprotonenüberschuss festgestellt

Der fehlende Abfall des gemessenen Postitronenüberschuss bei höheren Energien macht DM-Annihilation als Ursache wieder unwahrscheinlicher

(25)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Referenzen

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