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Indirekter Nachweis Dunkler Materie

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HAUPTSEMINARSS2011: DERURKNALL UND SEINETEILCHEN

Indirekter Nachweis Dunkler Materie

Daniel Schuckardt|1. Juli 2011

(2)

Gliederung

1 Einf ¨uhrung und Motivation Dunkle Materie, was ist das?

Baryonische und nicht-baryonische DM

2 Grundlagen Was ist mit

”indirekt“ gemeint?

Dunkle Materie Kandidaten Dunkle Materie Annihilation (DMA)

3 Indirekte Nachweismethoden Neutrinos

Kosmische Strahlung Gammastrahlung

4 Fazit

(3)

Entdeckung der Dunklen Materie

Erstmals 1933 von Fritz Zwicky vorhergesagt

Geschwindigkeiten von Galaxien im Coma-Cluster nicht allein durch sichtbare Materie erkl ¨arbar

Rotationskurven und Gravitationslinseneffekt

Fritz Zwicky

(4)

Entdeckung der Dunklen Materie

Erstmals 1933 von Fritz Zwicky vorhergesagt

Geschwindigkeiten von Galaxien im Coma-Cluster nicht allein durch sichtbare Materie erkl ¨arbar

Rotationskurven und Gravitationslinseneffekt

Gravitationslinseneffekt durch Galaxienhaufen Abell 2218

(5)

Entdeckung der Dunklen Materie

Erstmals 1933 von Fritz Zwicky vorhergesagt

Geschwindigkeiten von Galaxien im Coma-Cluster nicht allein durch sichtbare Materie erkl ¨arbar

Rotationskurven und Gravitationslinseneffekt

nicht leuchtende baryonische Materie

”Massive Astrophysical Compact Halo Objects“ (MACHOS) intergalaktisches Medium

Problem: Baryonendichte begrenzt

(6)

Baryonische und nicht-baryonische DM

kosmische Hintergrundstrahlung (CMB)

Winkel zwischen Anisotropien in CMB ist direkter Hinweis auf Baryonendichte

gefundene Anisotropien sind zu klein f ¨ur ausreichend schnelle Entwicklung von Sternen und Galaxien

Verteilung der leichten Elemente primordiale Nukleosynthese im fr ¨uhen Universum erzeugte leichte Elemente

⇒Baryonendichte zu gering um Gesamtmassendichte zu erkl ¨aren

B ≈0,045 ΩM ≈0,27

(7)

Baryonische und nicht-baryonische DM

kosmische Hintergrundstrahlung (CMB)

Winkel zwischen Anisotropien in CMB ist direkter Hinweis auf Baryonendichte

gefundene Anisotropien sind zu klein f ¨ur ausreichend schnelle Entwicklung von Sternen und Galaxien

Verteilung der leichten Elemente primordiale Nukleosynthese im fr ¨uhen Universum erzeugte leichte Elemente

⇒Baryonendichte zu gering um Gesamtmassendichte zu erkl ¨aren

B ≈0,045 ΩM ≈0,27

(8)

Nicht-baryonische DM

Bullet Cluster

Kollision zweier Galaxienhaufen Gas durch Schockwelle abgebremst

Masseverteilung passt nicht zur Verteilung baryonischer Materie

Bullet Cluster

⇒nicht durch Modelle erkl ¨arbar, die

nur Gravitationskraft modifizieren

(”MOND“)

(9)

Nicht-baryonische DM

Bullet Cluster

Kollision zweier Galaxienhaufen Gas durch Schockwelle abgebremst

Masseverteilung passt nicht zur Verteilung baryonischer Materie

rot: Gas (gr ¨oßter Anteil an baryonischer Materie); blau: Massezentrum

⇒nicht durch Modelle erkl ¨arbar, die

nur Gravitationskraft modifizieren

(”MOND“)

(10)

DM ist:

da und macht etwa 25% der

Energiedichte des Universums aus nicht baryonisch (nicht im

Standardmodell) Aber aus was genau besteht jetzt eigentlich

diese Dunkle Materie und wie k ¨onnen wir das

nachweisen?

(11)

1 Einf ¨uhrung und Motivation Dunkle Materie, was ist das?

Baryonische und nicht-baryonische DM

2 Grundlagen Was ist mit

”indirekt“ gemeint?

Dunkle Materie Kandidaten Dunkle Materie Annihilation (DMA)

3 Indirekte Nachweismethoden Neutrinos

Kosmische Strahlung Gammastrahlung

4 Fazit

(12)

Was ist mit

indirekt“ gemeint?

keine Beobachtung von Streuereignissen keine

”Eigenerzeugnisse“ aus Beschleunigern

Beobachtung der bei Annihilation entstehender Teilchen

⇒R ¨uckschl ¨usse auf Prim ¨arteilchen D.h. wir nutzen nat ¨urliche Prozesse aus.

”The universe is the poor man´s particle accelerator.“

(Jakow Borissowitsch Seldowitsch)

(13)

Was ist mit

indirekt“ gemeint?

keine Beobachtung von Streuereignissen keine

”Eigenerzeugnisse“ aus Beschleunigern

Beobachtung der bei Annihilation entstehender Teilchen

⇒R ¨uckschl ¨usse auf Prim ¨arteilchen D.h. wir nutzen nat ¨urliche Prozesse aus.

”The universe is the poor man´s particle accelerator.“

(Jakow Borissowitsch Seldowitsch)

(14)

Dunkle Materie Kandidaten

In Erweiterungen des Standardmodells gibt es schon Kandidaten.

HDM

DM die bei der Rekombination nochrelativistischwar

Neutrinos allgemeine Probleme:

Masse zu gering verhindert Bildung von Strukturen auf kleinen Skalen

⇒top-down Modell Aberν ≈0,005

⇒Etwa gleich viel wie Sterne!

CDM

schon bei Entkopplung nicht relativistisch

in Kombination mit Dunkler Energie bevorzugte (ΛCDM)

⇒bottom-up Modell

Einige der wichtigsten Kandidaten:

Axion WIMPS (

”Weakly Interacting Massive Particle“)

Kaluza-Klein Theorie leichtestes neutrales SUSY Teilchen (

LSP“)

(15)

Dunkle Materie Kandidaten

In Erweiterungen des Standardmodells gibt es schon Kandidaten.

HDM

DM die bei der Rekombination nochrelativistischwar

Neutrinos allgemeine Probleme:

Masse zu gering verhindert Bildung von Strukturen auf kleinen Skalen

⇒top-down Modell Aberν ≈0,005

⇒Etwa gleich viel wie Sterne!

CDM

schon bei Entkopplung nicht relativistisch

in Kombination mit Dunkler Energie bevorzugte (ΛCDM)

⇒bottom-up Modell

Einige der wichtigsten Kandidaten:

Axion WIMPS (

”Weakly Interacting Massive Particle“)

Kaluza-Klein Theorie leichtestes neutrales SUSY Teilchen (

LSP“)

(16)

Dunkle Materie Kandidaten

In Erweiterungen des Standardmodells gibt es schon Kandidaten.

HDM

DM die bei der Rekombination nochrelativistischwar

Neutrinos allgemeine Probleme:

Masse zu gering verhindert Bildung von Strukturen auf kleinen Skalen

⇒top-down Modell

CDM

schon bei Entkopplung nicht relativistisch

in Kombination mit Dunkler Energie bevorzugte (ΛCDM)

⇒bottom-up Modell

Einige der wichtigsten Kandidaten:

Axion WIMPS (

”Weakly Interacting Massive Particle“)

Kaluza-Klein Theorie leichtestes neutrales SUSY Teilchen (

LSP“)

(17)

Aber es gibt noch viel mehr...

copyright by Gianfranco Bertone

(18)

Das LSP

R-Parit ¨at

multiplikative Quantenzahl:R=

(+1 f ¨ur SM-Teilchen

1 f ¨ur SUSY-Teilchen erhalten

d.h. LSPzerf ¨allt nicht in Standardmodellteilchen LSP =lightestsupersymmetric particle

⇒kein Zerfall in leichtere SUSY Teilchen

⇒stabil(außerAnnihilation)

Majoranateilchen(Teilchen und Antiteilchen identisch)

Bevorzugter Kandidat:Neutralino

Superposition aus 4 neutralen SUSY Fermionen (Photino, Zino und 2

”SUSY-Higgs“)

(19)

Das LSP

R-Parit ¨at

multiplikative Quantenzahl:R=

(+1 f ¨ur SM-Teilchen

1 f ¨ur SUSY-Teilchen erhalten

d.h. LSPzerf ¨allt nicht in Standardmodellteilchen LSP =lightestsupersymmetric particle

⇒kein Zerfall in leichtere SUSY Teilchen

⇒stabil(außerAnnihilation)

Majoranateilchen(Teilchen und Antiteilchen identisch)

Bevorzugter Kandidat:Neutralino

Superposition aus 4 neutralen SUSY Fermionen (Photino, Zino und 2

”SUSY-Higgs“)

(20)

Entkopplung (

freeze-out“) eines WIMP

im thermischen Gleichgewicht laufen Annihilation und Paarbildung gleich schnell ab

χ+χ↔X+X

WIMP-Anzahldichte gegeben durch Boltzmann-Gleichung:

dnχ

dt +3Hnχ=−< σv > n2χ−(neqχ )2

< σv >: ¨uber Temperatur gemittelter Annihilationswirkungsquerschnitt

Temperatur irgendwann zu gering f ¨ur Paarbildung

Abfall WIMP Dichte imthermischen Gleichgewicht∝ex mitx = mTχ

(21)

Entkopplung (

freeze-out“) eines WIMP

thermisches GG existiert nur, solange Reaktionen oft genug vorkommen

Entkopplung der WIMPs aus dem thermischen GG wenn Annihilationsrate kleiner wird als Ausdehnung

Γ =< σv >nχ ≈H ab jetztmitbewegteDichte konstant

⇒“relic density“

(22)

Entkopplung (

freeze-out“) eines WIMP

“relic density“

n ¨aherungsweise nur von Wirkungsquerschnitt abh ¨angig!

χh23·1027cms3

< σv>

Anzahldichte z.B. durch WMAP bekannt

⇒< σv >≈3·1026cms3

WIMP-Miracle

(23)

Dunkle Materie Annihilation (DMA)

Annihilationsrate nimmt in Gravitationspotentialen wieder zu

neutral→keine direkte Kopplung an Gluonen, Photonen oderW± zwei Beispiele:

Kopplung an Z-Bosonen nur im Resonanzfall (2mχ≈mZ) wichtig dominante Reaktion:

bis zu40 Photonenpro Annihilation! (Hadronisierung)

Spektrum dieserbb-Jets bekannt

(24)

Dunkle Materie Annihilation (DMA)

Annihilationsrate nimmt in Gravitationspotentialen wieder zu

neutral→keine direkte Kopplung an Gluonen, Photonen oderW± zwei Beispiele:

Kopplung an Z-Bosonen nur im Resonanzfall (2mχ≈mZ) wichtig dominante Reaktion:

bis zu40 Photonenpro Annihilation! (Hadronisierung) Spektrum dieserbb-Jets bekannt

(25)

Dunkle Materie Annihilation (DMA)

Ereignisse mit einzigem EndproduktγγoderγZ um 104unterdr ¨uckt:

⇒indirekter Nachweis durch:

Neutrinos Gammastrahlung

geladene Teilchen(kosmische Strahlung)

(26)

1 Einf ¨uhrung und Motivation Dunkle Materie, was ist das?

Baryonische und nicht-baryonische DM

2 Grundlagen Was ist mit

”indirekt“ gemeint?

Dunkle Materie Kandidaten Dunkle Materie Annihilation (DMA)

3 Indirekte Nachweismethoden Neutrinos

Kosmische Strahlung Gammastrahlung

4 Fazit

(27)

Dunkle Materie Verteilung

wegen Rotationskurven bzw.

”N-Body“-Simulationen vermutet:

Halo um Galaxie mitρ∝ 1

r2-Verteilung Klumpeninnerhalb dieses Halos

⇒gibt sog.

”Boostfaktor“ zu Dunkler Materie Annihilationssignalen

(28)

indirekter Nachweis DM durch Neutrinos

Neutrinos entstehen bei DMA

WIMPs werden in Gravitationpotentialen (z.B. Sonne oder Erde) gefangen

⇒Dichte steigt an⇒mehr Annihilationen

Neutrinoproduktion in der Sonne (=Untergrund) unterscheidet sich von DMA-Signal

typische Neutrinoenergie von LSP-Annihilation bei ca. 13mχ, aber breites Spektrum

Mit großen Neutrinoteleskopen k ¨onnte man die hochenergetischen DMA- Neutrinos entdecken.

Je kleiner die WIMP-Masse, desto schwieriger.

(29)

indirekter Nachweis DM durch Neutrinos

Neutrinos entstehen bei DMA

WIMPs werden in Gravitationpotentialen (z.B. Sonne oder Erde) gefangen

⇒Dichte steigt an⇒mehr Annihilationen

Neutrinoproduktion in der Sonne (=Untergrund) unterscheidet sich von DMA-Signal

typische Neutrinoenergie von LSP-Annihilation bei ca. 13mχ, aber breites Spektrum

Mit großen Neutrinoteleskopen k ¨onnte man die hochenergetischen DMA- Neutrinos entdecken.

Je kleiner die WIMP-Masse, desto schwieriger.

(30)

ANTARES: Aufbau

Astronomy with aNeutrinoTelescope andAbyss environmental RESearch

im Mittelmeer ca.

40kms ¨udlich von Toulon

in 2500mTiefe auf einer Fl ¨ache von 0,1km2

12 Kabel mit je 25 mal 3 geb ¨undelten Photomultipliern

⇒900 St ¨uck Erde als

”Schild“ vor atmosph ¨arischen Neutrinos

(31)

ANTARES: Messprinzip

Beobachtung von Cherenkov-Licht durch entstehende Myonen bzw.

Elektronenschauer

Diskriminierung von auf- und absteigenden Teilchen

⇒Winkelmessung

(32)

Neutrinoteleskope: M ¨ oglichkeiten

Sonne als Punktquelle von hochenergetischen Neutrinos Einfallwinkel muss genau genug bestimmt werden Untergrund muss bestimmt/herausgefiltert werden

Vorteile gegen ¨uber anderen Techniken, da ein m ¨ogliches Signal nur von DM-Verteilung in Sonne abh ¨angt

⇒Ein Modell kann dieses Signal vorhersagen, das gibt einen starken Hin- weis oder die Ablehnung.

(33)

Neutrinoteleskope: M ¨ oglichkeiten

Sonne als Punktquelle von hochenergetischen Neutrinos Einfallwinkel muss genau genug bestimmt werden Untergrund muss bestimmt/herausgefiltert werden

Vorteile gegen ¨uber anderen Techniken, da ein m ¨ogliches Signal nur von DM-Verteilung in Sonne abh ¨angt

⇒Ein Modell kann dieses Signal vorhersagen, das gibt einen starken Hin- weis oder die Ablehnung.

(34)

kosmische Strahlung (

cosmic rays“

(CR))

kosmische Strahlung besteht aus stark beschleunigten geladenen Teilchen breites Spektrum

F ¨ur uns jetzt nurGeV-Bereich (gelb) interessant.

(35)

Indirekter DM Nachweis durch kosmische Strahlung

durch DMA werden

”zus ¨atzliche“ Teilchenpaare erzeugt Untergrund f ¨ur Materie viel zu groß

⇒Suche nach Antimaterie und M/AM Verh ¨altnis keine scharf bestimmte Energie (Hadronisierung)

⇒Zielist Messung einesUberschusses¨

Um einen ¨Uberschuss an Antimaterie aus DMA erkennen zu k ¨onnen, muss aber der Untergrund gut bekannt sein.

(36)

Indirekter DM Nachweis durch kosmische Strahlung

durch DMA werden

”zus ¨atzliche“ Teilchenpaare erzeugt Untergrund f ¨ur Materie viel zu groß

⇒Suche nach Antimaterie und M/AM Verh ¨altnis keine scharf bestimmte Energie (Hadronisierung)

⇒Zielist Messung einesUberschusses¨

Um einen ¨Uberschuss an Antimaterie aus DMA erkennen zu k ¨onnen, muss aber der Untergrund gut bekannt sein.

(37)

kosmische Strahlung:

Untergrundquellen

Supernovae

Fermi-Beschleunigung (

”von Magnetfeldern mitgerissen“)

sekund ¨are Produktion durch Wechselwirkung mit interstellarem Medium⇒auch Antiteilchen Weiteres Problem:

Ablenkung CR´s in Magnetfeldern

⇒“Random Walk“

galaktische Winde schleudern Teilchen weg von der Scheibe

Tycho SN-Rest

⇒Es ist schwer den erwarteten Untergrund genau zu bestimmen.

Vorhersagen z.B. aus GALPROP(Modell zur Berechnung von CR Ausbreitung).

(38)

kosmische Strahlung:

Untergrundquellen

Supernovae

Fermi-Beschleunigung (

”von Magnetfeldern mitgerissen“)

sekund ¨are Produktion durch Wechselwirkung mit interstellarem Medium⇒auch Antiteilchen Weiteres Problem:

Ablenkung CR´s in Magnetfeldern

⇒“Random Walk“

galaktische Winde schleudern Teilchen weg von der Scheibe

Tycho SN-Rest

⇒Es ist schwer den erwarteten Untergrund genau zu bestimmen.

Vorhersagen z.B. aus GALPROP(Modell zur Berechnung von CR Ausbreitung).

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kosmische Strahlung:

Untergrundquellen

Supernovae

Fermi-Beschleunigung (

”von Magnetfeldern mitgerissen“)

sekund ¨are Produktion durch Wechselwirkung mit interstellarem Medium⇒auch Antiteilchen Weiteres Problem:

Ablenkung CR´s in Magnetfeldern

⇒“Random Walk“

galaktische Winde schleudern Teilchen weg von der Scheibe

Tycho SN-Rest

⇒Es ist schwer den erwarteten Untergrund genau zu bestimmen.

Vorhersagen z.B. aus GALPROP(Modell zur Berechnung von CR Ausbreitung).

(40)

PAMELA: Aufbau

PAMELA =Payload forAntimatterMatterExploration and Light-nucleiAstrophysics

als Zusatzfracht auf Resurs-DK1 Satellit am 15. Juni 2006 gestartet

Messung des Antimaterie-Flusses Hauptteil:

magnetisches Spektrometer aus Permanentmagnet und Silizium-Trackern elektromagnetisches Kalorimeter

(41)

PAMELA: Aufbau

PAMELA =Payload forAntimatterMatterExploration and Light-nucleiAstrophysics

als Zusatzfracht auf Resurs-DK1 Satellit am 15. Juni 2006 gestartet

Messung des Antimaterie-Flusses Hauptteil:

magnetisches Spektrometer aus Permanentmagnet und Silizium-Trackern elektromagnetisches Kalorimeter

(42)

PAMELA: Positronen

deutlicher ¨Uberschuss ab ca.

10GeV

⇒nicht mitmχ≈100GeV WIMPs erkl ¨arbar

aber kein ¨Uberschuss beip

Viele Erkl ¨arungsm ¨oglichkeiten:

Supernovae

”leptophilic WIMPs“

hardronischer Untergrund (palse+erkannt)

anisotrope Ausbreitung Pulsar in Sonnenn ¨ahe

(43)

PAMELA: Positronen

deutlicher ¨Uberschuss ab ca.

10GeV

⇒nicht mitmχ≈100GeV WIMPs erkl ¨arbar

aber kein ¨Uberschuss beip

Viele Erkl ¨arungsm ¨oglichkeiten:

Supernovae

”leptophilic WIMPs“

hardronischer Untergrund (palse+erkannt)

anisotrope Ausbreitung Pulsar in Sonnenn ¨ahe

(44)

PAMELA: Positronen

deutlicher ¨Uberschuss ab ca.

10GeV

⇒nicht mitmχ≈100GeV WIMPs erkl ¨arbar

aber kein ¨Uberschuss beip

Viele Erkl ¨arungsm ¨oglichkeiten:

Supernovae

”leptophilic WIMPs“

hardronischer Untergrund (palse+erkannt)

anisotrope Ausbreitung Pulsar in Sonnenn ¨ahe

(45)

PAMELA: Antiprotonen

Signal stimmt mit rein sekund ¨arer CR Produktion

¨uberein (GALPROP Normalfall ohne DM)

aber DMA Signal kann versteckt sein (pSpektrum hat dieselbe Gestalt)

bei anistroper Ausbreitung der CRs ist Antiprotonen-Fluss an der unteren Grenze

(46)

PAMELA: Fazit

ohne genaue Kentnisse des Untergrundes und der Ausbreitung von kosmischer Strahlung keine eindeutigen Aussagen m ¨oglich

Experiment ist genauer als Theorien!

allein zum Positronen- ¨Uberschuss gab es mehr als150 Artikel ¨uber die Entdeckung von DM!

”It is in fact easy to fit almost any excess in the measured energy spectrum of photons or anti-matter, at any energy, in terms of Dark Matter

particles with suitable properties.“

(Gianfranco Bertone (arXiv:1011.3532v1))

⇒PAMELA bietet (bisher) keinen eindeutigen, indirekten DM Nachweis

(47)

PAMELA: Fazit

ohne genaue Kentnisse des Untergrundes und der Ausbreitung von kosmischer Strahlung keine eindeutigen Aussagen m ¨oglich

Experiment ist genauer als Theorien!

allein zum Positronen- ¨Uberschuss gab es mehr als150 Artikel ¨uber die Entdeckung von DM!

”It is in fact easy to fit almost any excess in the measured energy spectrum of photons or anti-matter, at any energy, in terms of Dark Matter

particles with suitable properties.“

(Gianfranco Bertone (arXiv:1011.3532v1))

⇒PAMELA bietet (bisher) keinen eindeutigen, indirekten DM Nachweis

(48)

Indirekter DM Nachweis durch Gammastrahlung

Augenmerk auf

”diffuse“ Gammastrahlung(keine Punktquellen) Vorteil der Gammastrahlung:keine Ablenkungin Magnetfeldern

⇒zeigt auf ihren Ausgangspunkt DMA Signal h ¨angt von der DM-Dichte ab

⇒bei Majoranateilchen damit Flussφ∝n2χ

Photonen entstehen bei DMA v.a. durchπ0→γ+γZerfall Aussehen des Spektrums bekannt!

(49)

EGRET/FERMI: Aufbau

EnergeticGammaRay ExperimentTelescope

an Bord des Compton Gamma Ray Observatory (CGRO) Instrument zur Detektion von Gammastrahlen im Bereich 20MeV−30GeV

Start: 5. April 1991

EGRET: schematischer Aufbau

(50)

EGRET/FERMI: Aufbau

LAT: schematischer Aufbau

Fermi Gamma-ray Space Telescope

selbe Aufgabe wie EGRET, aber bessere Winkel- und Energieaufl ¨osung

wichtigstes Instrument: Large Area Telescope (LAT)

Bereich LAT:

30MeV−300GeV Start: 11. Juni 2008

(51)

Untergrund: Punktquellen

Punktquellen k ¨onnen subtrahiert werden klingt nur einfach

Modellierung jeder einzelnen Punktquelle EGRET hat 271 gefunden

(52)

Untergrund: Punktquellen

Punktquellen k ¨onnen subtrahiert werden klingt nur einfach

Modellierung jeder einzelnen Punktquelle bei FERMI sind es bisher 1450

(53)

Untergrund: Punktquellen

a) gesamtes Spektrum b) Punktquellen c) nur diffuser Teil

(54)

Untergrund: diffuser Anteil

kosmische Strahlung (CR = Cosmic Ray) Bremsstrahlung

inverse Comptonstreuung (Elektron streut an Photon) Zerfall neutraler Pionen (π0→γ+γ)

Entstehung durch inelastische Proton-Gas Streuung

Signal ist von Verteilung der kosmischen Strahlung abh ¨angig und nur lokal bestimmbar

⇒große Unsicherheiten

Aber das Aussehen dieses Untergrundspektrums ist recht gut bekannt!

(55)

Untergrund: diffuser Anteil

kosmische Strahlung (CR = Cosmic Ray) Bremsstrahlung

inverse Comptonstreuung (Elektron streut an Photon) Zerfall neutraler Pionen (π0→γ+γ)

Entstehung durch inelastische Proton-Gas Streuung

Signal ist von Verteilung der kosmischen Strahlung abh ¨angig und nur lokal bestimmbar

⇒große Unsicherheiten

Aber das Aussehen dieses Untergrundspektrums ist recht gut bekannt!

(56)

EGRET: Messungen

EGRET Gammastrahlen Fluss

Messungen in Richtungen innerhalb und außerhalb der galaktischen Scheibe EGRET Daten werden ab 1GeVnicht mehr durch CR Wechselwirkungen beschrieben

⇒zus ¨atzliche Komponente erforderlich

optimierte Modelle reduzieren Uberschuss, m ¨ussen aber f ¨ur¨ jede Richtung angepasst werden

(57)

EGRET: Ergebnisse

EGRET Gammastrahlen Fluss

Fit durch

”Data Driven Analysis“:

”Aussehen“ von Signal und Hintergrundspektrum bekannt Fit in allen Richtungen (180) mit unterschiedlicher

Normalisierung

⇒Daten bestimmen Intensit ¨at selbst

⇒nahezu unabh ¨angig von Modellen

(58)

EGRET: Ergebnisse

EGRET Gammastrahlen Fluss

Bei einem DMA Signal sollte:

das Spektrum in allen

Richtungen diegleiche Gestalt haben

Passt!

die Intensit ¨at derDM Verteilung folgen

Uberschuss ließe sich mit¨ 50−70GeVWIMPs erkl ¨aren!

(59)

EGRET: Ergebnisse

Bei einem DMA Signal sollte:

das Spektrum in allen

Richtungen diegleiche Gestalt haben

Passt!

die Intensit ¨at derDM Verteilung folgen

Uberschuss ließe sich mit¨ 50−70GeVWIMPs erkl ¨aren!

(60)

FERMI: Ergebnisse

FERMI-EGRET Vergleich: Gammastrahlen Fluss

Uberschuss¨ geringer komplett ohne DMA erkl ¨arbar

Aber Fehler passen gerade so.

⇒Platz f ¨ur Dunkle Materie

(61)

FERMI: Ergebnisse

FERMI Gammastrahlen Fluss

Uberschuss¨ geringer komplett ohne DMA erkl ¨arbar

Aber Fehler passen gerade so.

⇒Platz f ¨ur Dunkle Materie

(62)

EGRET: Substruktur der DM

Abweichungen in der galaktischen Scheibe erkl ¨arbar durch ring ¨ahnliche Struktur aus DM bei 4 und 14kpc stimmt mit

Rotationskurven

¨uberein,

wurde auch bei anderen Galaxien beobachtet

(63)

EGRET: Substruktur der DM

Abweichungen in der galaktischen Scheibe erkl ¨arbar durch ring ¨ahnliche Struktur aus DM bei 4 und 14kpc stimmt mit

Rotationskurven

¨uberein,

wurde auch bei anderen Galaxien beobachtet

(64)

EGRET: Substruktur der DM

Abweichungen in der galaktischen Scheibe erkl ¨arbar durch ring ¨ahnliche Struktur aus DM bei 4 und 14kpc stimmt mit

Rotationskurven

¨uberein,

wurde auch bei anderen Galaxien beobachtet

(65)

EGRET: Ringe

Ringe motiviert durch Ansammlung von Gas, Staub und alten Sternen

¨außerer Ring entstand durchZwerggalaxieCanis Major

⇒vonGezeitenkr ¨aftenzerrissen Gezeitenkraft∆FG1

r3 (Kraft, mit der K ¨orper auseinander gezogen wird)

(66)

EGRET/FERMI: Fazit

EGRET

Ergebnisse stimmen mit DMA-Signal ¨uberein in alle Richtungen dieselbe Gestalt

Intensit ¨at folgt DM-Dichte (Ringe)

nur dank Data Driven Analysis gefunden Erkl ¨arung f ¨ur Unregelm ¨aßigkeiten in Rotationskurve WIMP Masse bei 50−70GeV

(67)

EGRET/FERMI: Fazit

Vergleich EGRET-FERMI

EGRET und FERMI haben ¨ahnliche Ergebnisse FERMI ¨Uberschuss aber viel geringer

Analyse l ¨asst sich aber mit identischen Ergebnissen auf FERMI Daten anwenden

⇒nur kleinerer

”Boostfaktor“ n ¨otig

m ¨ogliche Erkl ¨arung: EGRET nur in niedrigen Energiebereichen richtig kalibriert

⇒noch kein eindeutiger Nachweis

Best ¨atigung durch andere Quellen (z.B. Neutrinos, kosmische Strahlung) n ¨otig!

(68)

1 Einf ¨uhrung und Motivation Dunkle Materie, was ist das?

Baryonische und nicht-baryonische DM

2 Grundlagen Was ist mit

”indirekt“ gemeint?

Dunkle Materie Kandidaten Dunkle Materie Annihilation (DMA)

3 Indirekte Nachweismethoden Neutrinos

Kosmische Strahlung Gammastrahlung

4 Fazit

(69)

Indirekter Nachweis DM: Fazit

einige Signale k ¨onnen als DMA interpretiert werden noch große Unsicherheiten wegen Untergrund noch nicht ganz gekl ¨art, wasgenauman sucht

Hinweise aus Beschleunigern oder direktem Nachweis w ¨aren gut Hoffnung auf

”smoking gun“ Signale wie scharfe Gammastrahlenpeaks

⇒Genauere Messungen und mehr Statistik n ¨otig!

(70)

Indirekter Nachweis DM: Fazit

Vergleich mit direktem Nachweis:

Vorteile

Wirkungsquerschnitt f ¨ur Annihilation etwa um Faktor 1010 gr ¨oßer als f ¨ur elastische Streuung

Man kann DM-Verteilung bestimmen

kein Beschleuniger n ¨otig

Nachteile

große Unsicherheiten beim Untergrund

man muss nehmen, was kommt

(71)

Indirekter Nachweis DM: Fazit

Warten auf AMS-02 Daten

Ziele:

besseres Verst ¨andnis von Untergrund und Ausbreitungsmo- dell

Best ¨atigung oder Entdeckung von DMA-Signalen

(72)

Vielen Dank f ¨ ur eure Aufmerksamkeit!

(73)

Bildquellen

Titelseite:http://www.nasa.gov/centers/goddard/images/

content/317876main_Fermi_3_month_unlabeled_new.jpg Seite 3/1:http://www.swemorph.com/zwicky.html

Seite 3/2:http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0, 1518,286599,00.html

Seite 4:http:

//www.jrank.org/space/pages/2477/nucleosynthesis.html Seite 5:http://apod.nasa.gov/apod/image/0808/

bulletcluster_comp_f2048.jpg Seite 6:

http://www.phdcomics.com/darkmatter/darkmatters_02s.gif Seite 10:

http://www2.iap.fr/users/bertone/Site/Welcome.html Seite 14:http:

//www.nasa.gov/images/content/188434main_DkMatter_lg.jpg

(74)

Bildquellen

Seite 16:http://www.solstation.com/x-objects/darkhalo.htm Seite 18:http://antares.in2p3.fr/Overview/detector.html Seite 19:PoS(idm2008)36

Seite 21:http://en.wikipedia.org/wiki/File:

Cosmic_ray_flux_versus_particle_energy.svg Seite 23/1:

http://chandra.harvard.edu/photo/2005/tycho/tycho.jpg Seite 23/2:http://www.weltderphysik.de/de/5148.php?i=5310 Seite 24/1:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/1/1d/

PAMELAonResurs-DK.jpg

Seite 24/2:http://pamela.roma2.infn.it/index.php?option=

com_content&task=view&id=28&Itemid=264

Seite 25/1:arXiv:0910.2601v1[astro-ph.CO]14Oct2009W.deBoer Seite 25/2:

http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0810/0810.4994v2.pdf

(75)

Bildquellen

Seite 26:arXiv:0901.2941v1deBoer

Seite 29/1:http://astro.uncfsu.edu/mattox/egret.xfig.gif Seite 29/2:

http://www.nasa.gov/pdf/221503main_GLAST-041508.pdf Seite 30/2:

http://apod.nasa.gov/apod/image/1003/Fermi1FGLsources.jpg Seite 32:http://www.desy.de/~csander/Talks/cospar06.pdf Seite 33/2:Astronomy&Astrophysics:

EGRETexcessofdiffusegalacticgammaraysastracerofdarkmatterW.

deBoer...

Seite 35:W.deBoeretal.:

Diffusegalacticgammaraysastracerofdarkmatter Seite 36:http://www.youtube.com/watch?v=clO3XTCq9JU Seite 39:

http://www.nasa.gov/images/content/553210main_AMS-025.jpg

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