• Keine Ergebnisse gefunden

6.1.3.1 Oxidation von Hydrochinon mit Natriumchlorat in Gegenwart von Vanadium(V)-oxid zu p-Benzochinon (1)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "6.1.3.1 Oxidation von Hydrochinon mit Natriumchlorat in Gegenwart von Vanadium(V)-oxid zu p-Benzochinon (1) "

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

6. Oxidations-, Reduktions-Reaktionen www.ioc-praktikum.de

Versuch 6.1.3.1, Rev. 1.0 1

6.1.3.1 Oxidation von Hydrochinon mit Natriumchlorat in Gegenwart von Vanadium(V)-oxid zu p-Benzochinon (1)

OH

OH

C6H6O2 (110.1)

NaClO3 / V2O5 H2SO4

C6H4O2 (108.1)

O

O

1

NaClO3 (106.4)

V2O5 (181.9)

Arbeitsmethoden:

Umkristallisation, Sublimation

Chemikalien

Hydrochinon Schmp. 170 °C.

Natriumchlorat Brandfördernd, Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen.

Vanadium(V)-oxid Sehr giftig!

Essigsäureethylester Sdp. 77 °C, d = 0.90 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 97 hPa.

Durchführung

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.

In einem angeklammerten 100-ml-Weithals-Erlenmeyer-Kolben mit Magnetrührstab und Innenthermometer gibt man portionsweise 40 mmol (4.40 g) Hydrochinon zu 40 ml 0.2

M

Schwefelsäure (Zugabe von 0.4 ml konz. Schwefelsäure zu 40 ml Wasser), 24 mmol (2.55 g) Natriumchlorat und eine Spatelspitze (ca. 10 mg) Vanadium(V)-oxid.

1

Das Einsetzen der Reaktion erkennt man am Temperaturanstieg bis ca. 40

°C. Wenn die Reaktion nicht ‚anspringt‘, wird kurz im Wasserbad erwärmt.

Anschließend rührt man noch 3–4 h bei Raumtemperatur, am Ende der Reaktion ist die Lösung rein gelb.

2

Isolierung und Reinigung

Man kühlt im Eisbad bis das Rohprodukt 1 auskristallisiert ist (ca. 1–2 h) und saugt auf einem Büchnertrichter ab. Das Filtrat (→ E

1

) wird noch 5mal mit je 20 ml Essigsäureethylester ausgeschüttelt, die organischen Phasen werden vereinigt. Nach dem Trocknen mit Calciumchlorid (→ E

2

) wird das Solvens in einer NS 14.5-Destillationsapparatur abdestilliert (→ R

1

), zum Schluss bei vermindertem Druck (ca. 200 hPa).

3

Das im Eisbad aus- kristallisierende Rohprodukt 1 wird nach dem Aufschlämmen in 10 ml kaltem Cyclohexan auf einem Hirsch-Trichter abgesaugt (→ E

3

).

Die vereinigten Rohprodukte 1 werden bei vermindertem Druck mit einem Spatel oder einem Glasstöpsel fest auf dem Hirsch-Trichter angedrückt.

Man saugt solange Luft durch den Niederschlag, bis 1 fast trocken

(„lufttrocken“) ist, überführt in eine tarierte Porzellanschale, trocknet bei

vermindertem Druck (ca. 200 hPa)

3

im Exsikkator und bestimme Ausbeute

und Schmelzpunkt des Rohprodukts.

(2)

6. Oxidations-, Reduktions-Reaktionen www.ioc-praktikum.de

Versuch 6.1.3.1, Rev. 1.0 2

Zur Umkristallisation prüfe man folgende Lösungsmittel und protokolliere die Löslichkeit:

Wasser (Sdp. 100 °C, DK 78.5) (→ E4) Ethanol (Sdp. 78 °C, DK 24.3) (→ E3)

Methylcyclohexan (Sdp. 101 °C, DK < 2) (→ E3)

Zur Reinigung wird das Rohprodukt in einem 100-ml-Rundkolben mit Rückflusskühler aus Methylcyclohexan umkristallisiert, Kristallisation im Eisbad, Absaugen auf einem Büchner-Trichter (→ E

3

), Trocknen im Exsikkator bei vermindertem Druck (ca. 200 hPa)

3

. Man bestimme Ausbeute und Schmelzpunkt des Reinprodukts. Ausbeute an 1: 80–90%, Schmp. 111–113 °C.

Zur Reinigung kann das Rohprodukt auch bei vermindertem Druck sublimiert werden (Ölbad 70–100 °C/20 hPa). Man sublimiere ca. 1 g des Rohprodukts (→ E

3

) und bestimme den Schmelzpunkt des Reinprodukts.

1 Welche Funktion hat Vanadium(V)-oxid?

2 Wie sind die während der Reaktion zu beobachtenden Farbeffekte zu deuten?

3 Warum darf nur ein schwaches Vakuum angelegt werden?

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel

E1: Wässrige, schwefelsaure Lösung (ca. 0.2 M) mit Spuren Vanadium(V)-oxid und organischen Stoffen, Neutralisation mit verd. Natronlauge → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid).

E2: Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).

E3: Mutterlauge und in wenig Aceton gelöster Sublimationsrückstand → Entsorgung (RH).

E4: Wässrige Mutterlauge → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid).

R1: Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (Essigsäureethylester).

Auswertung des Versuchs

1H-NMR-Spektrum von 1 (250 MHz, CDCl3): δ = 36.83 (s).

13C-NMR Spektrum von 1 (22.6 MHz, CDCl3): δ = 136.4 (CH), 187.0 (C).

IR-Spektrum von 1 (KBr):

100

50

0 T [%]

4000 3000 2000 1500 1000 ν~[cm-1]

1585

1640 3050

(3)

6. Oxidations-, Reduktions-Reaktionen www.ioc-praktikum.de

Versuch 6.1.3.1, Rev. 1.0 3

UV-Spektrum von 1 (n-Hexan):

λmax (ε) = 240 (21.500), 278 nm (350).

200 250 300 400 500 nm

50000 40000 30000

102 103 104 105

cm-1

ε

* Formulieren Sie den zu 1 führenden Mechanismus.

* Zeigen Sie, daß es sich bei der Bildung von 1 um eine Oxidation handelt (formale Oxidationszahlen, Redox- Partialgleichungen).

* Das Redoxsystem Hydrochinon/1 ist reversibel, formulieren Sie hierfür die Nernst'sche Gleichung, Aussage?

(z.B. pH-Abhängigkeit).

* Lassen sich analoge Oxidationsreaktionen auch für Brenzkatechin und Resorcin formulieren?

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:

O

OH O

OH OH

OH

O OH

O

O O OH

OH

A B C D

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A–D ausschließen?

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.

Reaktionen von 1

Man prüfe, ob 1 gegenüber schwefelsaurer Kaliumiodid-Lösung Oxidationswirkung besitzt.

Umsetzung von 1 mit Hydrochinon: Die Lösungen von je 500 mg 1 und Hydrochinon in wenig Wasser werden zusammen gegeben; was ist zu beobachten? Ausbeute (mg) und Schmelzpunkt des abgesaugten Produkts werden bestimmt; welche Rückschlüsse auf die Stöchiometrie erlaubt die gefundene Ausbeute?

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode

Zahlreiche, auch substituierte 1,4-Dihydroxy-, 1-Hydroxy-4-amino- und 1,4-Diaminoaromaten sind in gleicher Weise mit Natriumchlorat/Vandium(V)-oxid[1], Natriumperborat/Essigsäure[2] oder Cer(IV)-ammoniumsulfat[3]

oxidierbar. Zur Oxidation mit Na2Cr2O7/H2SO4 siehe Lit. [4].

[1] Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl), Band 7/3a 1977, 7/3b 1979 und 7/3c 1979 (Hrsg.: E.

Müller), G. Thieme Verlag, Stuttgart; H.W. Underwood Jr. W.L. Walsh in Organic Syntheses Coll. Vol. 2 (Hrsg. A.H. Blatt), J. Wiley & Sons, New York, 1943, S. 553–554.

[2] A. McKillop, J. A. Tarbin, Tetrahedron 1987, 43, 1753–1758.

[3] L. Syper, K. Kloc, J. Mlochowski, Z. Szulc, Synthesis 1979, 521–522.

[4] E.B. Vliet in Organic Syntheses Coll. Vol. 1 (Hrsg. H. Gilman, A.H. Blatt), J. Wiley & Sons, New York, 1941, S. 482–484.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Liblikate püügikohad

Legt man SbCls im Überschuß in einem Lösungsmittel wie CH2CI2 oder 1.2-Dichlorethan vor und tropft das Chinon, im gleichen Lösungs- mittel gelöst, bei 20-25 °C, 40 °C oder 83 °C

5 Die Auswahl der für diese Konzeptverfahren vorgesehenen Grundstücke erfolgt auf Grundlage des jeweils dort vorgesehenen Konzeptes durch Beschluss des zur Entscheidung befugten

Informieren Sie sich über die mittlere Lebensdauer von Myonen und überprüfen Sie, ob die Myonen auf der Erde detektiebar sind, wenn relativistische Effekte ignoriert werden.

To our knowledge, there is no study investigating the resolution dependence of extreme precipitation on the global scale, with realistic topography, and separately for

Fluorid Oxid.. Calciumfluorid

Bei den Formeln für die Radien ist nicht recht einsichtig, warum der Inkreisradius eine Sonderrolle spielen soll.. Dies gilt allerdings in einem

(Imprimatur Varsoviae die 19. 407 Respons Na List pewny z Warszawy pisany w Materyi Dystrybuty Wakansow Pruskich takže Indygenatu „a recto &amp; bene sentiente Cive