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Ziel 5b Kärnten

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Einheitliches

Programmplanungsdokument Ziel 5b Kärnten

Strategischer Plan Opeeatives Programm

Analyse - Ziele - Strategien - Maßnahmen

Amt der Kärntner Landesregierung/Abteilung 20 Landesplanung EU-Programmgeschäftsstelle

(2)

ei/IR-Reglung:1h Gesmbli Innovotionsbereng für Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe und Industrie, Energie, Gemeindeentwicklung

Einheitliches Programmplanungsdokument (EPPD) Ziel-5b-Kärnten

1995 - 1999

Leitung und Koordination der Gesamtprogrammabwicklung:

EU-Programmgeschäftsstelle Kärnten Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 20 - Landesplanung Dr. Hannes Slamanig

Wulfengasse 13 9020 Klagenfurt Tel. : 0463/536-32051 Fax: 0463/536-32007 Abwicldungsstellen Land:

Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds, St. Veiter Straße 38/I, 9020 Klagenfurt Abteilung 10 L Landwirtschaftsforderung,Balutofsplatz 5, 9020 Klagenfurt Arbeitsmarktservice Kärnten, Kumpfgasse 25, 9010 Klagenfurt

Abwicldungsstellen Bund:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Sektion III), Stubenring 1, 1010 Wien Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Sektion II), Stubenring 1, 1010 Wien Bundeskanzleramt (Sektion IV), Hohenstaufengasse 3, 1010 Wien

(3)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Inhaltsverzeichnis

EPPD ZIEL 5b KÄRNTEN/AUSTRIA

Inhaltsverzeichnis

Programmgebiet und Programmerstellung 5

Räumliche Lage und Abgrenzung 6

Indikatoren der Entwicklungssituation 11

Programmerstellung 13

Ausrichtung des Ziel 5b Prograrnmes Kärnten 17

Strategischer Plan Ziel 5b Kärnten/Austria 21

Die Situation der regionalen Wirtschaft 22

1.1. Gesamtwirtschaftliche Situation

22

1.2. Land- und Forstwirtschaft

26

1.3. Tourismus

41

1.4. Gewerbe und Industrie

48

1.5. Entwicklungssystem

60

1.6. Arbeitsmarkt

65

Begründung der Prioritätsachsen der regionalen Entwicklung 69 3. Strategische Pläne für die Prioritätsachsen 74

Prioritätsachse 1: Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft:

Entwicklung einer marktgerechten Land- und Forst- wirtschaft, die ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen entspricht und sich durch interessante neue Erwerbskombinationen auszeich-

net

74

Prioritätsachse 2: Entwicklung des Tourismus:

Entwicklung eines wertschöpfungsstarken, natur- und umweltorientierten Ganzjahrestourismus mit

vermarktungsstarken Spezialangebo-

ten

90

Amt der Kärntner Landesregierung

(4)

EPPD Ziel 51) ICärnten/Austria Inhaltsverzeichnis Prioritätsachse 3: Entwicklung von Gewerbe und Industrie:

Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Gewerbe- und Industriestruktur mit wachsendem Kern innovationsfähiger, exportorientierter Betriebe und guten Entwicklungs-

bedingungen für Investoren und Gründer 98

Prioritätsachse 4: Eigenständige Regionalentwicklung:

Stärkung eigenständiger Strukturen für regionale

Entwicklung und Mobilisierung des endogenen Potentials

für die Entwicklung des ländlichen Raumes 108

Prioritätsachse 5: Aktive Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik:

Förderung von Qualifizierung und Beschäftigung für innovative Regionalentwicklung und zur Erleichterung

des Zuganges zum Arbeitsmarkt 115

Operationelles Programm Ziel 5b Kärnten/Austria

121

Zuordnung strategischer Maßnahmenempfehlungen

zu den Strukturfonds 122

2. Finanzierungspläne 127

Finanzierungsvorschriften 131

EAGFL Förderungsmaßnahmen 135

EFRE Förderungsmaßnahmen 165

ESF Förderungsmaßnahmen 219

Zur Umweltevaluierung der Förderungsmaßnahmen 238 Umweltzustand im Ziel 5b Gebiet und Rolle der Umweltbehörden 240

Bezug zu Gemeinschaftsinitiativen 251

Information und Publizität 253

Durchführungsbestimmungen 255

(5)

EPPD Ziel 51, Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

Programmgebiet und Programmerstellung Ziel 5b Kärnten/Austria

Räumliche Lage und Abgrenzung 6

Hauptindikatoren der Entwicklungssituation 11

• Programmerstellung 13

Ausrichtung des Ziel 5b Programmes 17

Amt der Kärntner Landesregierung 5

(6)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

1. Räumliche Lage und Abgrenzung

Kärnten ist das südlichste Bundesland Österreichs. Bei langgezogener Ost-Westerstreckung wird es gegen Norden durch die Hohen Tauern (Gebirgshöhe über 3000 m) und teilweise die Niederen Tauern begrenzt und ist weitgehend nur über Mautstraßen und Pässe erreichbar. Zum südlichen Nachbarn Italien hin wird Kärnten von den Karnischen Alpen und an der EU-

Außengrenze zu Slowenien durch die Karawanken begrenzt. Die schwierige Erreichbarkeit, die periphere Lage zu den österreichischen und europäischen Zentren und das Fehlen eines eigenen großstädtischen Zentrums haben die Entwicklung wesentlich beeinflußt. Erst der Ausbau der Tauernautobahn und der Südautobahn haben die Erreichbarkeit des Bundeslandes wesentlich verbessert.

Das Ziel 5b Gebiet Kärntens erstreckt sich auf 88 % der Gesamtfläche des Bundeslandes und betrifft 60 % der Bevölkerung. Zum Ziel 5b Gebiet zählen die politischen Bezirke Hermagor, St. Veit/Glan, Spittal/Drau, Völkermarkt, Wolfsberg und Feldkirchen, die Gemeinden Afritz, Arnoldstein, Arriach, Bad Bleiberg, Feistritz an der Gail, Feld am See, Fresach, Hohenthum, Nötsch im Gailtal und Stockenboi des politischen Bezirkes Villach Land und die Gemeinden Feistritz im Rosental, Ferlach, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, Sankt Margareten im Rosental und Zell des politischen Bezirkes Klagenfurt Land.

Im Westen des Gebietes bilden die politischen Bezirke Spittal an der Drau und Hermagor die geographische Einheit Oberkärnten. Sie wird im Norden von den Hohen Tauern begrenzt und im Süden von den Kamischen Alpen. Mit den Hohen Tauern hat die Region auch Anteil an den vergletscherten Zentralalpen. Im Norden ist der ausgedehnte Gebirgsraum bis in große Höhen hinauf besiedelt. So liegt beispielsweise Heiligenblut auf 1.288 m und Mallnitz auf 1.190 m Seehöhe. Als Siedlungsraum genutzt werden vorrangig die größeren Talräume von Möll, Lie- ser, Gail und Drau. Verkehrsmäßig ist ein Teil der Region durch die - allerdings mautpflichtige - Tauernautobahn ebenso wie durch Bahnverbindungen in Nord-Süd-Richtung erschlossen.

Innerregional und insbesondere in langen Seitentälern ist jedoch die Erreichbarkeit - im Winter verschärft durch ungünstige Witterung - sehr schlecht. Typisch in dieser Hinsicht ist das Gailtal mit seiner extremen West-Ost-Längserstreckung. Als Siedlungsraum bedeutsam ist hier als Nebental teilweise auch das Gitschtal, während das Lesachtal im obersten Abschnitt des Gailtales eine Schlucht mit nur minimaler Siedlungsfläche selbst im Talbereich bildet. Sied- lungsschwerpunkte der Teilregion sind Hermagor-Pressegger See (7.403 Einwohner), Spittal an der Drau (15.346 Einwohner) sowie Radenthein (6.853 Einwohner) und Seeboden (5.673 Einwohner).

Die Bezirke Feldkirchen und St. Veit an der Glan bilden die Region Mittelkärnten. Sie grenzt im Süden an den westlichen Rand des Kärntner Zentralraumes. Der nordwestliche Teil ist die auslaufend hochalpinene bis mittelgebirgige Landschaft der Nockberge bzw. der Gurktaler Alpen, mit Erhebungen bis zu 2.400 m. Er ist im Norden durch die Turracher Höhe begrenzt, und schließt den abgeschnittenen und engen Talraum der West-Ost verlaufenden Gurk ein. Der größenmäßig dominierende Bezirk St. Veit ist weitgehend durch reich gegliederte, bewaldete Mittelgebirge (1.200 - 1.500 m), in peripherer Lage zum Kärntner Zentralraum, gekennzeich- net. Die sanften Talformen von Metnitz und Gurk sowie Glan reichen bis in das weitausladen- de, fruchtbare Krappfelder Becken, die nördliche Ausbuchtung des Klagenfurter Beckens.

Durch die Schnellstraße B83 und die Südbahn werden vor allem die Tal- und Beckenlagen der Siedlungsachse Friesach, Treibach-Althofen, St.Veit an der Glan an den Kärntner Zentralraum angebunden. Siedlungsschwerpunkte sind vor allem Feldkirchen (12.977 Einwohner), Friesach (6.875 Einwohner) und St. Veit (12.045 Einwohner).

(7)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

Unterkärnten, geographisch eigentlich Süd-Ost-Kärnten, mit den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt, ist von den Nachbarregionen fast ausschließlich durch Paßübergänge erreichbar.

Das Gebiet grenzt im Westen, abgeschlossen durch die Saualpe, an den Bezirk St.Veit, im Osten - mit der Koralpe - an strukturschwache südsteirische Gebiete. Im Norden des Bezirkes Wolfsberg bilden Pack- und Obdachersattel die Übergänge zur Steiermark. Im Süden stellt der Gebirgszug der Karawanken die Grenze gegenüber Slowenien dar. Das Gebiet umfaßt aber neben den Karawanken auch ausgedehnte Mittelgebirgsregionen im Norden und Osten. Dem- gegenüber bieten nur die Tal- und Beckenböden begünstigtere Bedingungen. Die Lage der Region ist aus innerösterreichischer Sicht, und insbesondere auch gegenüber den westeuropäi- schen Zentren, als peripher anzusehen. Nur für einige Teile im Westen des Bezirkes Völker- markt besteht ein leichter Zugang zum Kärntner Zentralraum. Aber auch die Anbindung an die angrenzenden entwicklungsschwachen slowenischen Regionen ist aufgrund der topographi- schen Gegebenheiten deutlich erschwert. Allerdings ist die Erreichbarkeit der Region insgesamt seit dem Ausbau der Südautobahn sowohl vom Norden als auch aus dem Westen wesentlich verbessert.

Siedlungsschwerpunkte sind vor allem die Bezirkshauptorte Völkermarkt (11.081 Einwohner), Eberndorf (5.922 Einwohner) und Wolfsberg (27.791 Einwohner) sowie St. Andra (10.582 Einwohner).

Zum Ziel-5b-Gebiet zählen weiters noch mehrere Gemeinden der Bezirke Villach-Land sowie Klagenfurt-Land. Sie schließen an den Kärntner Zentralraum an, sind aber vergleichbar ent- wicklungsschwach wie die anderen Ziel 5b Gemeinden.

KÄRNTEN IST SCHÖN

Amt der Kärntner Landesregierung 7

(8)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

Carinthia's location in Europe

On the edge of the EU

size: 9,534 k1112

population: 547,798 regional capital: Klagenfurt population: 89,415

(9)

re1411

- 1111114:1311 1grezititi:It

2 101. D1 ,3

. J:1 r: nd che Geblete,

10 Amt der Kärntner Landesregierung

(10)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

2. Indikatoren der Entwicklungssituation

5b-Gebiet Kärnten

Größe:

Katasterfläche km2 8.365 9.533

Dauersiedlungsraum km2 1.984 2.456

Bevölkerungsdichte Ew/DSR 165 223

Bevölkerung 1991:

Bevölkerung 1991 327.264 547.798

Veränderung 1981-91 in % 0,8 2,2

Nettowanderung 1981-91 in % -1,9 0,4

Wirtschaftsniveau:

NBP/Einw. 1) Österreich = 100 65 84

Agrarorientierung:

Anteil der land- und forstwirtschaftlichen

Arbeitskrafteinheiten in % der Oberkärnten 20

Beschäftigten 1990 gesamt Mittel- und Unterkärnten 22

Land- und forstwirtschaftliche Brutto-

wertschöpfung 1989 pro land- und alpine Gebiete 63

forstwirtschaftlicher Arbeitskrafteinheit 2) gemäßigte Gebiete 92

Beschäftigung:

Beschäftigte 1991 • 104.094 204.155

Veränderung 1981-91 in % -0,3 5,8

Arbeitsmarkt:

Arbeitslosenquote 1991 3) 6,1 6,4

Entwicklung Arbeitslosigkeit 1991-1993 13,0

Weibl. Arbeitslose in % Arbeitsl. gesamt 46,6

Langzeitarbeitslose in % Arbeitsl. gesamt 13,4

Nettobezirksprodukt/Einw-, gewichteter Durchschnitts-Index von sechs Bezirken; Werte von 1988; laut OIR 1994: Re- gionalbericht Südösterreich.

Alpine Gebiete: Oberkärnten einschl. Bez. Feldkirchen; Gemäßigte Gebiete: Unterkärnten einschl. Bez. St. Veit.

Arbeitslose in % der Berufstätigen insgesamt (entspricht EU-Definition); Arbeitslosenquote Kärnten von 1992.

(11)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

Begründung der Ausweisung als Ziel-5b-Gebiet

Der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft voll oder teilweise beschäftigten Arbeits- kräfte (Arbeitskrafteinheiten) an der Gesamtzahl der Beschäftigten ist mit 20 - 22% mehr als doppelt so hoch als der Österreichische Durchschnitt.

Zugleich erreicht das Agrareinkommen (Bruttowertschöpfung in der Land- und Forstwirt- schaft pro Arbeitskrafteinheit 1989) in den alpinen Gebieten nur gut 60% des EG-

Durchschnittes (vor dem 1.1.1995), auch in den gemäßigten Gebieten liegt der Indikator um 8% unter dem EU-Wert.

Das Wirtschaftsniveau liegt (gemessen am Netto-Bezirksprodukt pro Einwohner) mit einem Index von 65 bei nur knapp zwei Drittel des Österreichniveaus, gegenüber einem einem In- dex von 84 für Kärnten insgesamt (basierend auf dem Wert für sechs Bezirke). Das ist österreichweit einer der niedrigsten Werte.

Alpine und Mittelgebirgs-Lagen haben - ebenso wie lange und enge Täler - für große Teile des Gebietes eine schlechte Erreichbarkeit und deutliche Lageungunst zur Folge.

Die ökonomische Tragfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft ist - teilweise bedingt durch extreme Ungunstlagen mit Hoch- und Mittelgebirgscharakter - äußerst gering, die Einkom- men sind niedrig. Es besteht ein starker und weiter wachsender Druck zum Übergang in den Nebenerwerb oder zur völligen Aufgabe von Betrieben.

Die außerlandwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiche Tourismus und Gewerbe und Industrie sind durch gravierende Wachstums- und Umstrukturierungsprobleme gekennzeichnet.

12 Amt der Kärntner Landesregierung

(12)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

3. Programmerstellung

3.1. Vorkehrungen zur Sicherung einer hohen Programmqualität

Das Bundesland Kärnten hat die Erstellung seines 1. Ziel 5b Programmes mit viel Einsatz und Engagement betrieben. Ein regionsgerechtes, umsetzungsorientiertes und fachlich hochwerti- ges Programm war das Ziel. Für die Sicherung einer hohen Programmqualität wurden folgende Voraussetzungen geschaffen:

3.1.1.Koordination und Leitung der Programmerstellung durch eine neu geschaffene EU-Programmgeschäftsstelle bei der Abteilung 20: Landesplanung

3.1.2.Intensive Einbindung der zukünftigen zuständigen Förderungsstellen in die Pro- gram merstellung:

Kärntner Wirtschaftsförderungsfond Arbeitsmarktservice Kärnten

Abteilung 10 L Landwirtschaft

3.1.3.Beiziehung externer Experten für die Prozeßgestaltung und fachliche Optimierung des Programmes

3.1.4.Entivicklung und Bereitstellung von umfangreichen und hochwertigen Entwick- lungskonzepten:

Kärntner Wirtschaftskonzept (1992)

Kärntner Sommertourismuskonzept 2000 (1991) Kärntner Wintererschließungskonzept (1989)

Regionalwirtschaftliches Konzept Oberkärnten (1994) Regionalwirtschaftliches Konzept Mittelkärnten (1994) Regionalwirtschaftliches Konzept Unterkärnten (1994) Kärntner Umweltbericht (1994)

3.1.5. Intensive Einbindung und Beteiligung der Sozialpartner und regionalen Entwick- lungsträger durch entsprechende Gestaltung des Erstellungsprozesses:

Errichtung einer Landesprogrammgruppe Errichtung einer Land/Bund Programmgruppe

Abhaltung von Regionskonferenzen und regionalen Arbeitsgruppen zur Program- mentwicklung und Informationsvermittlung zur EU Regionalpolitik

Arbeitsgruppen mit den Landesförderstellen zur Entwicklung der sektoralen Pro- gramme

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EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung 3.1.6.Entwicklung und Abstimmung der sektoralen Programme mit den zuständigen

Landes- und Bundesförderstellen

3.1.7.Vorbesprechungen und Abstimmungsgespräche mit zuständigen Bundesstellen und EU Behörden.

Vom vorliegenden Programmplanungsdokument darf also gesagt werden, daß es unter intensi- ver Beteiligung der relevanten Entwicklungspartner und mit hohem fachlichen Engagement erstellt wurde.

3.2. Ablauf der Programmerstellung

3.2.1. Errichtung der EU Programmgeschäftsstelle 3.2.2. Errichtung der Programmgruppe Kärnten

3.2.3. Auftragsvergabe für fachliche Leitung und Beratung der Konzepterstellung 3.2.4. Erarbeitung von regionalwirtschaftlichen Konzepten für Teilregionen

1 Regionalwirtschaftliches Konzept Oberkärnten (RWK) 3 Regionskonferenzen, 12 Arbeitsgruppen, Projekterhebung 2 RWK Mittel Kärnten

1 Regionskonferenz, 3 Arbeitsgruppen, Projekterhebungen 3 RWK Unterkärnten

1 Regionskonferenz, 3 Arbeitsgruppen, Projekterhebungen

14 Amt der Kärntner Landesregierung

(14)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung 3.2.5.Erarbeitung EPPD Ziel 5b Kärnten:

Strategischer Plan, Operatives Programm und Projekterhebungen

Auswertung vorhandener Studien und Zusammenführung der RWKs Erstellung eines Erstentwurfes zum EPPD

Vorstellung und Diskussion des Programmes in den Regionen 3 Regionskonferenzen, 9 Arbeitsgruppen

Einholung schriftlicher Stellungnahmen der Sozialpartner

Vorstellung und Diskussion des Konzeptes in der Programmgruppe Kärnten (Bundes- und Landesvertreter)

Besprechung des Konzeptes mit EU Stellen

Laufende Bearbeitung und Entwicklung des Konzeptes mit den zuständigen Landes- förderstellen

Laufende Diskussion, Entwicklung und Abstimmung des Konzeptes mit den Bun- desförderstellen und Sozialpartnern

Enddiskussion und Beschluß des Konzeptes in der Programmgruppe Kärnten Endredaktion des Konzeptes

Beschluß des Konzeptes durch die Kärntner Landesregierung Beschluß des Konzeptes durch die Bundesregierung

Beantragung des Konzeptes bei der GD VI

(15)

( AG werbe &

Industrie

Projekterhebungen Projekterhebungen Projekterhebungen

1

1

‚Regionskonferenz

Ire>

Mittelkärnten

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

Schema der Erarbeitung des EPPD Ziel 5b Kärnten

Errichtung der EU Programmgeschäftsstelle Konstituierung der Programmgruppe Kärnten

Auftragsvergabe für fachliche Leitung & Beratung der Programmerstellung

lip Regionskonferenz 1 e R # Oberkärnten 1 1

1 r

egionskonferenz t Mittelkärnten

le egionskonferenz I Unterkärnten

Programmgruppe Kärnten (Bund und Land)

Programmgruppe Kärnten (Bund und Land)

Regionskonferenz

# Oberkärnten 1 1 I

eiio t

nsko n nfe t

renz ?

Programmgruppe Kärnten (Bund und Land)

Beschluß Landesregierung Beschluß Bundesregierung

Beantragung GD VI

16 Amt der Kärntner Landesregierung

(16)

EPPD Ziel 51) Kärnten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

4. Ausrichtung des Ziel 5b Programmes Kärnten:

4.1. Planungsansatz für regionalwirtschaftliche Entwicklung im Sinne kohärenter Maßnahmenbündel

Die wirtschaftlich erfolgreiche, soziokulturell wertvolle und ökologisch verträgliche Ent- wicklung ländlicher Regionen stellt eine besonders komplexe und umfangreiche Aufgabe dar. Diesen Anforderungen kann nur mit einem ganzheitlichen Planungs-und Entwick- lungsansatz entsprochen werden.

In diesem Sinne konzentriert sich das Ziel 5b Programm Kärntens auf eine intelligente mo- derne wirtschafltiche Entwicklung der Regionen und auf die Bereiche, die in der Lage sind, neue zukunftsorientierte Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten für die Menschen in Ziel 5b Regionen zu sichern.

In der Konkurrenz der Regionen als Lebensräume und Wirtschaftsstandort spielen neben den konkreten praktischen Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten auch die Freizeit- und Lebensbedingungen der Regionen eine wesentliche Rolle.

Neben den Entwicklungschancen und -notwenigkeiten der Hauptwirtschaftsbereiche be- rücksichtigt das Programm deshalb auch die Entwicklung der Lebensbedingungen in den ländlichen Regionen und versucht auch einen Beitrag zur Sicherung langfristig wichtiger Entwicklungspotentiale zu leisten.

Ziel ist eine den Voraussetzungen der Regionen entsprechende, optimierte Positionierung der ländlichen Regionen im Feld nationaler und internationaler Funktions- und Arbeitstei- lung und eine möglichst koordinierte und synergienreiche Planung von Entwicklungsmaß- nahmen.

Die strategischen Pläne des Progranunes entsprechen diesem gesamtheitlichen Planungs- und Entwicklungsansatz. Auch die operative Planung ftir das gemeinschaftlich finanzierte Förderungsprogramm ist daran ausgerichtet. Aufgrund der beschränkten Mittel kann es sich aber nur auf einen Teil der insgesamt notwendigen Umsetzungsmaßnahmen der stra- tegischen Pläne beziehen. Sie bilden einen in das Gesamtfördersystem integrierten und von diesem ergänzten Teil der Regionalförderung in Kärnten.

4.2. Systemorientierter Planungsansatz

Regionale Entwicklung ist als Entwicklung hochkomplexer Systeme und Entwickluns- netzwerke zu sehen.

Die Entwicklung derartiger Netzwerke und Systeme ist nur beschränkt und relativ schwer beeinflußbar und steuerbar. Umso wichtiger ist es, die beschränkten Steuerungsmöglich- keiten für regionalwirtschaftliche Entwicklung zu nutzen und dafür notwendige strukturel- le und organisatorische Voraussetzungen zu schaffen.

Neben einer kohärenten, der Ausgangssituation der Regionen entsprechenden Strategien-, Ziel- und Maßnahmenplanung ist die bewußte systemische und organisatorische Absiche-

(17)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung rung einer eigenständigen Entwicklungsstruktur und -fähigkeit der Regionen zur wesentli- chen Erfolgsvoraussetzung für regionale Entwicklung.

Die vorliegende Programmplanung versucht diesen Umstand durch die entsprechende Be- rücksichtigung notwendiger zentraler und dezentraler Entwicklungsstrukturen zu entspre- chen. Das vorgeschlagene Programm konzentriert sich daher auf die Sicherung notwendi- ger Strukturen für die Nutzung vorhandener Koordinations- und Steuerungsmöglichkeiten und bevorzugt Maßnahmen mit hoher Steuerungswirksamkeit.

Das Programm ist auch insofern systemgerecht angelegt als seine Grundstruktur nicht nach Einzelfaktoren regionaler Entwicklung oder nach Strukturfonds sondern nach den relevanten Subsystemen der regionalen Entwicklung und der österreichischen Entwick- lungslandschaft strukturiert ist. Dies erscheint auch für die Sicherung einer einfachen Um- setzbarkeit und leichten organisatorischen Zuordnung des Ziel 5b Programmes besonders wichtig.

4.3. Innovationsprogramm

Das Ziel 5b Programm Kärnten hat aus dem Anspruch integrierter Entwicklung und der Tatsache beschränkter Mittel die Tugend eines Innovationsprogrammes für Projekte mitt- leren Kostenumfanges gemacht. D.h.:

Die beantragten Maßnahmen konzentrieren sich auf die Realisierung von besonders wichtigen, steuerungswirksamen Innovationen in den Hauptbereichen regionalwirt- schaflticher Entwicklung.

Besonders konstenintensive Einzelmaßnahmen und Großprojekte in verschiedenen Entwicklungsbereichen konnten nicht berücksichtigt werden, da die Realisierung nur einiger dieser Maßnahmen und Projekte das Ziel-5b-Budget vollkommen ausschöpfen würden.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen konzentrieren sich auf hohe Steuerungswirksamkeit und gezielte Engpaßbeseitigung. Sie versuchen machbare Innovationen mit mittlerem Kostenumfang im Bereich der Hard- und Software regionaler Entwicklung zu realisie- ren.

4.4. Bottom-up-Ansatz mit Umsetzungssicherheit

Das vorliegende Programm wurde mit intensiver Beteiligung potentieller Projektträger geplant und entworfen. Es entspricht daher der Situationen und der Entwicklungsdynamik in den Regionen.

Schlüsselprojekte wurden auf ihren Nutzen für die regionale Entwicklung und auf ihre Umsetzbarkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre geprüft. Notwendige Projektvorbereitungs- schritte wurden definiert und teilweise bereits in die Wege geleitet.

Es ist daher zu erwarten, daß sich das Ziel 5b Programm Kärnten durch Innovationskraft und Machbarkeit auszeichnet.

18 Amt der Kärntner Landesregierung

(18)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Progranungebiet und Programmerstellung

I

Programmausrichtung

Integrierte

IKogramme Beschränkte

K Mittel

• Machbare Innovationen (mittlerer Kostenumfang)

Software: Organisation, Strategie, Know-how Hardware: Innovationsrealisierung

al Basisinfrastruktur mi Breitenförderung

NB Investitionsintensive Projekte

Projekte, die das Programm übermäßig belasten

(19)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Programmgebiet und Programmerstellung

20 LEERSEITE Amt der Kammer Landesregierung

(20)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Strategischer Plan

Strategischer Plan Ziel 5b Kärnten/Austria

Situation der regionalen Wirtschaft 22

Begründung der Prioritätsachsen der regionalen

Entwicklung 69

Strategische Pläne für die Entwicklung der

Prioritätsachsen 74

Prioritätsachse 1: Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft 74

Prioritätsachse 2: Entwicklung des Tourismus 90

Prioritätsachse 3: Entwicklung von Gewerbe und Indstrie 98

Prioritätsachse 4: Eigenständige Regionalentwicklung 108

Prioritätsachse 5: Aktive Arbeitsmarkt- und

Beschäftigungspolitik 115

(21)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan

1. SITUATION DER REGIONALEN WIRTSCHAFT

1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE SITUATION

1.1.1. Räumliche und historische Determinanten

Die lange aufrechte Randlage im marktwirtschaftlich organisierten Europa;

lange anhaltende schlechte Verkehrerschließung;

große Distanz zu den Aktiv- und Wachstumszentren Österreichs und Europas;

ein historisch belastetes Verhältnis zu den südöstlichen Nachbarn;

das Fehlen eines eigenen großen nachfragestarken städtischen Zentrums;

bestimmten die Entwicklungsmöglichkeiten des Bundeslandes Kärnten nicht unwesentlich mit.

Kärnten und Teile seiner 5b Regionen waren früh an wirtschaftlichen Entwicklungsphasen be- teiligt, welche die Nutzung standortgebundener, natürlicher Ressourcen (Rohstoffe, Boden- schätze, Landschaft, billige Arbeitskräfte, u. a.) zur Grundlage hatten.

Bergbau, Eisen- und Hüttenwesen, Zellstoffindustrie, Land- und Forstwirtschaft und auch erste Entwicldungsphasen eines rein ressourcenorientierten Fremdenverkehrs bestimmten die frühen Entwicklungsphasen der Kärntner Wirtschaft.

Industrie und Gewerbe

Die verkehrsmäßig ungünstige Lage behinderte aber bereits durch Großbetriebsvorteile ge- prägte Entwicklungsphasen, die eine günstige Verkehrslage zur Voraussetzung hatten. Domi- nante Großbetriebe und wirtschaftliche Zentren entwickelten sich in Kärnten nur beschränkt heraus.

Ein Umstand, der wiederum dafür mitverantwortlich war, daß Kärnten nach dem 2. Weltkrieg Wachstumsphasen modernerer, technologisch geprägter Wirtschaftsbereiche nur beschränkt und verzögert mitmachen konnte.

Die industrielle Struktur der Ziel 5b Regionen Kärntens blieb dadurch relativ schwach diversi- viziert und konzentrierte sich auf ressourcenorientierte und arbeitsintensive Branchen. Ein starkes Netzwerk eigenständiger Industriebetriebe konnte nur in Ansätzen entstehen.

Ein beachtlicher Aufholprozeß kam durch die Betriebsansiedlungswelle in den 60er und 70er Jahren in Gang. Dabei konnten beachtliche Beschäftigungseffekte erzielt und die Industrialisie- rung Kärntens von den Beschäftigtenanteilen her an das nationale Niveau herangeführt werden.

Dabei wurde der Hautstandortvorteil der ländlichen Regionen: billige Arbeitskräfte, genutzt.

Durch die Ansiedlungsbemühungen konnten beachtliche Beschäftigungseffekte erzielt werden.

22 Amt der Kärntner Landesregierung

(22)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Strategischer Plan Strukturverbessernde Effekte konnten durch die arbeitskostenorientierten Betriebsansiedlungen nur in geringem Ausmaß erzielt werden.

Strukturelle Verbesserungen, die eine rasche Teilnahme an von Schlüsselinnovationen ausge- henden neuen Wachstumsphasen ermöglichen würden, konnten nicht erreicht werden. Der große Nachteil des Fehlens eines eigenen dynamischen städtischen Agglomerationsraumes blieb aufrecht. Auch der Kern regional eigenständiger innovativer Betriebe, die über entscheidende dispositive Unternehmensfunktionen in Kärnten verfügen, konnte nicht entscheidend ausgewei- tet werden.

Die Ziel 5b Regionen Kärntens zeichnen sich daher nach wie vor durch große Außenabhängig- keit und ein überaltertes Branchenmix aus.

Land- und Forstwirtschaft

Unter den Bedingungen eines Anbietermarktes war die Land- und Forstwirtschaft trotz teilwei- se schwieriger Produktionsbedingungen bis in die 60er Jahre in einer relativ günstigen Position.

Mit aufkommender Überproduktion wandelte sich die Situation aber entscheidend. Der not- wendig gewordene und lange zurückgestaute Strukturwandel konnte letztlich nur durch inten- sive staatliche Interventionen in der Überschußverwertung, Marktregulierung und durch eine Ausweitung der Unterstützungs- und Transferleistungen für Bauern sozial und siedlungspoli- tisch vertretbar gestaltet werden.

Die Annahme einer außerlandwirtschaftlichen Erwerbsarbeit wurde für die Mehrzahl der Bau- ernfamilien zu einem neuen existenzsichernden Entwicklungsschritt.64 % der Bauern der Ziel 5b Region Kärntens sind zu Nebenerwerbsbauern geworden und stellen ein wesentliches Ele- ment in der bergbäuerlich geprägten Agrarstruktur der Ziel 5b Regionen dar.

Tourismus

Sehr früh nützten Teilregionen Kärntens ihre besonders tourismusgeeignete Berge- und Seen- landschaft. Vor dem 1. Weltkrieg war Kärnten Österreichs führendes Tourismusland. Auch am expandierenden Sommerfremdenverkehr nach dem 2. Weltkrieg partizipierte Kärnten stark.

Als der primär ressourcenorientierte Fremdenverkehr durch zunehmend attraktiver werdende Fernreisen und sich wandelnde Erholungs- und Urlaubsbedürfnisse stärker konkurrenziert und bedrängt wurde, kam der einsaisonal ausgerichtete Kärntner Fremdenverkehr in Schwierigkei- ten.

Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt, die notwendige Entwicklung neuer Angebote und der Aufbau entsprechender Verkaufsstrukturen bereitete und bereitet dem Kärntner Tou- rismus anhaltende Umstrukturierungsprobleme.

Ein Teil der kleinstrukturierten Tourismusbetriebe und Tourismusgemeinden kann nicht mehr als konkurrenzfähig betrachtet werden. Gleichzeitig hat sich aber ein Kern von modernen, kon- kurrenzfähigen Betrieben und Gemeinden herausentwickelt.

(23)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Strategischer Plan

Diese sind heute auch in Ziel 5b Regionen zu finden, welche teilweise über gute bis sehr gute Tourismuseignung verftigen. Einige Ziel 5b Regionen können diese Entwicklungs-chancen auch bereits gut nützen. Tourismus ist für sie zu einem neuen Wirtschaftsstandbein geworden.

Trotz voneinander klar unterscheidbarer, von unterschiedlichen Kulturen geprägter Entwick- lungssysteme der Hauptwirtschaftsbereiche Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Gewer- be und Industrie ist deren Entwicklung in den Ziel 5b Regionen Kärntens voneinander abhängig und miteinander verbunden. Der stattgefundene Strukturwandel in der Land- und Forstwirt- schaft war so sozial nur verlu-aftbar, weil ein Großteil der Bauern außerhalb des klassischen Agrarbereiches neue Arbeit und Einkommen finden konnte. Für die Tourismusentwicklung wiederum stellt die funktionsfähig gebliebenen Land- und Forstwirtschaft eine wesentliche Entwicklungsgrundlage dar; und die möglich gewesene Entwicklung des Gewerbe- und Indu- striebereiches baute unter anderem auf die zahlreichen und billigen Arbeitskräfte des ländlichen Raumes.

1.1.2. Struktur der regionalen Wirtschaft

Der Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Vollarbeitskrafteinheiten betrug 1990 noch 20 % der Beschäftigten den Ziel 5b Regionen Kärntens.

Gesamt gesehen wird die Wirtschaft des ländlichen Raumes in Kärnten bezüglich Beschäfti- gung, Wertschöpfung und Wachstum von Industrie und Gewerbe, dem Tourismus und der Land- und Forstwirtschaft bestimmt.

Die Ziel 5b Regionen Kärntens besitzen aufgrund traditionell ressourcenorientierter Industrie- strukturen und guter Tourismuseignung insgesamt eine relativ breite, aber in allen Bereichen entwicklungsschwache Wirtschaftsstruktur.'

Beschäftigte 1991 nach Wirtschaftsabteilungen

0 1 2 3/4/5 6 7A 7B 8 9A 9B

Bergbau Verarb. Handel Beherb. Verkehr Geld, Pers., Land- u. Energie Steine, Gew. u. Bau- Lager- Gast- Nach- Kredit, sozial., Gesamt Forstw. Wasser Erden Industrie wesen ung stätten richten win- Off.

Dienste Dienste Österreich 3,468,504 210,846 39,089 12,837 896,660 276,534 489,763 196,771 238,725 241,488 865,791 Kärnten 216,046 13,590 3,361 1,00$ 50,056 19,010 28,587 17,389 15,112 12,625 55,311 5b-Gebiet 103,771 10,752 1,463 853 28,455 10,362 11,889 9,762 5,773 3,803 20,659

Anteile in %

Österreich 100,0 6,1 1,1 0,4 25,9 8,0 14,1 5,7 6,9 7,0 25,0 Kärnten 100,0 6,3 1,6 0,5 23,2 8,8 13,2 8,0 7,0 5,8 25,6

5b-Gebiet 100,0 10,4 1,4 0,8 27,4 10,0 11,5 9,4 5,6 3,7 19,9

Durchschnittliche jährliche Änderung seit 1981 in %

Österreich 0,5 -3,1 -0,4 -6,6 -1,2 -0,1 1,2 2,0 1,1 2,6 2,6

Kärnten 0,6 -2,7 -1,4 -6,8 -0,6 -0,5 0,7 1,4 0,6 3,1 2,7

5h-Gebiet 0,0 -3,1 -1,5 -7,0 -0,7 -0,6 0,7 1,3 0,2 3,2 2,3

Quelle: Österreichisches Statistisches Zentralamt; Volkszählung 1981 und 1991; eigene Berechnungen.

'Vgl. Kap. 1.3.

24 Amt der Kärntner Landesregierung

(24)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Strategischer Plan

Kärntens Ziel 5b Regionen verfügen aufgrund ihres spezifischen Entwicklungsweges heute über eine relativ breite Wirtschaftsstruktur. Diese ist aber sowohl im Gewerbe- und Industrie- bereich als auch im Tourismusbereich und in der Landwirtschaft von gravierenden Umstruktu- rierungsproblemen gekennzeichnet. Ertragsschwacher einsaisonaler Tourismus, Industriebran- chen mit schlechten Entwicklungs- und Wachstumsperspektiven und eine Land- und Forstwirt- schaft mit extrem schwierigen Produktionsbedingungen und kleinbetrieblicher Struktur prägen die wirtschaftliche Entwicklung.

In allen Hauptwirtschaftsbereichen hat sich zwar ein starker Kern von modernen innovationso- rientierten Betrieben herausgebildet; seine Entwicklungskraft dürfte aber nicht ausreichend sein um aus dem Markt fallende Strukturen und Beschäftigungsanteile ersetzen zu können. So droht der Wirtschaft Kärntens und seiner Ziel 5b Regionen trotz beachtlicher laufender Mo- dernisierungsbemühungen ein Rückgang der Beschäftigung.

Das Nettobezirksprodukt pro Einwohner erreicht so in Kärntens Ziel 5b Regionen nur 65 % des Gesamtösterreichischen Niveaus.

Der regionale Arbeitsmarkt kann die relativ gut qualifizierten Arbeitskräfte nicht mehr aufneh- men und zeichnet sich durch eine hohe Arbeitslosenrate von 8,9% (im Jahr 1993) aus. Über die Wanderungsbilanz gingen zwischen 1981 und 1991 ca. 6000 Arbeitskräfte (1,9 %) verlo- ren. Die Regionen zeichnen sich durch einen hohen Pendleranteil aus.

Für die notwendige Erneuerung der regionalwirtschaftlichen Strukturen und die Sicherung der Chancen zur Teilhabe der Wohlstandsentwicklung ist die Sicherung und Schaffung von Ar- beitsplätzen in wettbewerbsfähigen Betrieben, die zu regionalen Exportleistungen fähig sind, von zentraler Bedeutung. Sie koppeln die Regionen an den nationalen und internationalen Markt- und Entwicklungszusammenhang an und erzeugen eine ausgleichende Entwicklungsdy- namik zu laufenden Restrukturierungen in nicht mehr konkurrenzfähigen Wirtschaftsbereichen.

Deshalb konzentriert sich das vorliegende Ziel 5b Programm Kärnten unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und siedlungspolitischer Gesichtspunkte auf direkt stimulierende Maß- nahmen zur Sicherung und Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze. Dabei wurde ein inte- grierter Ansatz gewählt, welcher die drei Hauptwirtschatsbereiche Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie und Tourismus ausgeglichen berücksichtigt.

Aus genannten Gründen konzentriert sich die nachfolgende regionalwirtschaftliche Analyse auch auf die drei Hauptwirtschaftsbereiche der Ziel 5b Regionen:Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Gewerbe und Industrie.

(25)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan 1.2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

1.2.1 Ausgangssituation:

1.2.1.1. Die naturräumlichen Gegebenheiten für die land- und forstwirtschaftliche Produktion

Das 5b-Programmgebiet von Kärnten umfaßt verschiedenartigste Topographien von hochalpinen Regionen (Oberkärnten), dem westlichen und östlichen Rand des Kärntner Zentralraumes, die Hoch- und Mittelgebirgslandschaft des Nockgebietes (Mittelkärnten) mit den Talnetzen ihrer Zubringer (Gurk) und mittelalpine Berg- und Talregionen (Unterkärnten). Diese naturräumlichen Gegenheiten spiegeln sich in der landwirtschaftlichen Produktion wider:

Programmgebiet Unterkärnten

Die Bezirke Wolfsberg und Völkermarlct befinden sich in den Hauptprodulctionsgebieten Alpenostrand und Kärntner Becken und stellen daher den Übergang von alpinen

Produktionsbedingungen, mit hohem Anteil an Grünland und Wald, zu gemäßigten

Produktionsbedingungen mit Ackerbau dar. Das Lavanttal und angrenzende Regionen im Bezirk Völkermarkt (Jauntal) sind Obstbaugebiete mit langer Tradition. Insgesamt ist die Region vor allem von alpinen Strukturen umrandet (im Norden Sau- und Packalpe, im Osten Koralpe, im Süden Karawanken). Im Westen schließt die Region an den Kärntner Zentralraum - das Klagenfurter Becken - an. Der Waldanteil ist sehr hoch (60 % im Bezirk Völkermarkt - überwiegend in den Karawanken an der slowenischen Grenze - und 58 % im Bezirk Wolfsberg). Die

Lawinengefährdung und der Anteil an Schutzwäldern ist jedoch wesentlich geringer als in den Regionen Oberkärntens. Der Gerichtsbezirk Ferlach umfaßt die gemäßigten

Produktionsbedingungen an der Drau im Rosental, sowie den Anstieg der Karawanken mit alpinen Bedingungen.

Programmgebiet Mittelkärnten

Die Bezirke St. Veit an der Glan und Feldkirchen sind gekennzeichnet durch waldreiche Nifitteigebirgslagen, die forstwirtschaftlich zu den interessantesten zählen und landwirtschaftlich genutztem Grün- und Ackerland. Besonders der Bezirk Feldkirchen besitzt einen hohen Anteil an Extensiv- und Grenzertragsflächen (Almen, Bergmähder, Hutweiden). Vorherrschend sind die unspezifischen, kombinierten land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, neben Futterbau und reinen Forstbetrieben (rund Vi der Betriebe).

Programmgebiet Oberkärnten

Die Bezirke Spittal und Hermagor sind durch das Vorherrschen von Wald (besonders stark in Bezirk Hermagor) und absolutem Grünland mit hohen Almanteilen und Hochgebirgslagen (besonders stark im Bezirk Spittal) geprägt. Ackerflächen, in der Hauptsache für Futtergetreide- und Silomaisanbau genutzt, gibt es in den eher begünstigten Tallagen des Gail- und Drautales. Diese Bedingungen treffen auch auf die zum Programmgebiet gehörenden Gemeinden des Bezirkes Villach zu.

26 Amt der Kärntner Landesregierung

(26)

EPPD Ziel 5b Kärntert/Austria Strategischer Plan

Flächennutzung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe

Völkermarkt Wolfsberg Hermagor Spinal

Gesamtfläche ideell 74.037 95.706 67.791 236.025

Ackerland 14.288 10.252 3.298 7.642

Grünland 11.241 20.062 23.231 110.304

Almen und Bergmähder 505 6.951 3.854 43.361

Waldfläche ideell 44.117 55.901 32.867 88.325

Obstanlagen 239 567 20 108

Flächennutzung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe St. Veit Feldkirchen Klagenfurt-Land

*) Villach-Land

**)

Gesamtfläche ideell 127.734 49.766 12.325 19.713

Ackerland 12.186 3.328

4.594 9.188

Grünland 48.222 24.456

Almen und Bergmähder 9.256 10.756

Waldfläche ideell 74.917 23.421 7.382 10.145

Obstanlagen 241 81

Quelle: ÖSTAT, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszäh ung 1990 '') umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirkes Klagenfurt-Land:

Feistritz i.R., Ferlach, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, St. Margarethen i.R., Zell

**) umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirkes Villach-Land:

Afritz, Arriach, Feld a.S., Fresach, Stockenboi

(27)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan

1.2.1.2. Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft

Der Beschäftigtenanteil in der Land- und Forstwirtschaft (AK-Einheiten) beträgt in Oberkärnten 19,7%, in Mittel- und Unterkärnten 21,9% und ist damit doppelt so hoch wie der Wert für Österreich.

(Quelle: ÖlR: Position zu Gebietsabgrenzungen im Sinne der regionalen Ziele der EG- Strukturpolitik, 1993)

Der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung und der Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft ist, trotz starkem Rückgang vor allem in den Bezirken Hermagor, St. Veit, Völkermarkt, Wolfsberg und Feldkirchen, noch sehr hoch. Aufgrund der Vergleiche der Arbeitskräfte mit der Anzahl der bäuerlichen Betriebe zeigt sich, daß ein bäuerlicher Betrieb in der Regel von 1,5 - 2 Arbeitskräften bewirtschaftet wird. Die Agrarorientierung - Anteil der land- und forstwirtschaftlichen

Arbeitskrafteinheiten an den gesamten Beschäftigten 1990 - beträgt in den alpinen Gebieten (Oberkärnten und Bezirk Feldkirchen) 19,7% (Österreich: 10,1 %), die land- und

forstwirtschaftliche Bruttowertschöpfung pro land- und forstwirtschaftlicher Arbeitskrafteinheit 1989 liegt mit 63 (Österreich: 80) weit unter dem EU-Wert von 100. Die Agrarorientierung in den gemäßigten Gebieten (Unterkärnten und Bezirk St. Veit) beträgt 21,9 %, die land- und

forstwirtschaftliche Bruttowertschöpfung pro land- und forstwirtschaftlicher Arbeitskrafteinheit 1989 liegt bei 92.

Berufstätige in der Land- und Forstwirtschaft

1980/81 1990/91

Betriebe Anz.

Berufstätige

Anz. %*) Betriebe Arbeitskräfte Berufstätige Anz. %*)

Österreich 8,3 6,3

Kärnten 26.134 18.403 8,1 24.658 43.397 14.013 5,8

Hermagor 2.216 1.171 14,2 2.139 3.562 774 9,1

Spittal 4.633 3.287 9,9 4.461 7.976 2.201 6,3

Feldkirchen 1.526 1.195 10,1 1.441 2.406 918 7,3

St. Veit 2.962 2.939 12,0 2.723 5.375 2.432 9,7

Klagenfurt-Land 3.065 1.864 8,7 2.857 4.471 1.395 5,8

Villach-Land 3.723 1.637 6,7 3.477 5.479 1.308 5,0

Völkermarkt 3.377 2.201 12,2 3.154 5.261 1.613 8,5

Wolfsberg 3.431 3.112 15,9 3.180 6.491 2.321 9,6

Quelle: OSTAT, Volkszählungen 1981 und 991, OSTAT, Betriebszählung 1990

*) % aller Berufstätigen

28 Amt der Kärntner Landesregierung

(28)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan 1.2.1.3. Die Betriebe

Die Zahl der Bergbauernbetriebe liegt im Bezirk Wolfsberg mit 2/3 weit über dem Kärntner

Durchschnitt und im Bezirk Völkermarkt wesentlich unter dem Kärntner aber auch österreichischen Durchschnitt. Die Betriebe im Kärntner Becken haben daher eine wesentlich andere Struktur als die bergbäuerlichen Betriebe an den Randzonen. Bei den Bergbauern-Betrieben überwiegt die Zone 3, Betriebe mit großer Bewirtschaftungserschwernis. Extreme Handarbeitsbetriebe (Zone 4) gibt es jedoch wesentlich weniger als in anderen Regionen Kärntens.

Im Bezirk Spittal überwiegen die Bergbauembetriebe, und hier wieder jene der Zonen 3 und 4, also jene mit der größten Bewirtschaftungserschwernis. Günstiger, von der Bewirtschaftungserschwernis bzw. Hangneigung gesehen, sind die Betriebe im Bezirk Hermagor: 40% aller bäuerlichen Betriebe sind hier Bergbauembetriebe.

Bergbauembetriebe Kärnten Österreich

% %

Zone 1 8,6 11,7

Zone 2 11,0 9,9

Zone 3 20,4 11,9

Zone 4 5,5 2,4

Bergbauembetriebe gesamt

45,5 35,9

Talbetriebe 52,4 62,5

Bäuerliche Betriebe gesamt

97,9 98,4 Betriebe jur.Personen 2,1 1,6

Betriebe gesamt 100 100

(29)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan

Bergbauern- betriebe

Völkermarkt Wolfsberg Hermagor Spinal

Anzahl % Anz. % Anz. % Anz. %

Zone 1 60 1,9 220 6,9 245 11,4 603 13,6

Zone 2 130 4,1 411 12,9 201 9,4 490 11,0

Zone 3 511 16,2 1.340 42,1 274 12,8 788 17,7

Zone 4 47 1,5 135 4,3 122 5,7 839 18,9

Bergbauembetr.

gesamt

748 23,7 2.106 66,2 842 39,3 2.720 61,2 Talbetriebe 2.356 74,7 1.036 32,6 1.259 58,9 1.633 16,8 Bäuerliche

Betriebe gesamt

3.104 98,4 3.142 98,8 2.101 98,2 4.353 98,0 Betriebe

jur.Personen

50 1,6 38 1,2 38 1,8 88 2,0

Betriebe gesamt 3.154 100 3.180 100 2.139 100 4.441 100 Bergbauern-

betriebe

St. Veit Feldkirchen Klagenfurt- Land *)

Villach-Land

*4.)

Anzahl % Anz. % Anz. % Anz. %

Zone 1 199 7,5 141 10,1 154 9,4 18 2,6

Zone 2 344 12,9 232 16,6 211 12,9 100 14,7

Zone 3 1.074 39,4 364 26,0 121 7,4 279 40,9

Zone 4 50 1,8 72 5,1 32 2,0 59 8,7

Bergbauembetr.

gesamt

1.667 61,2 809 57,8 518 31,6 451 66,1

Talbetriebe 981 36,0 591 41,0 1.093 66,8 223 32,7

Bäuerliche Betriebe gesamt

2.648 97,2 1.400 97,2 1.611 98,4 674 98,8 Betriebe

jur.Personen

75 2,7 41 2,8 26 1,6 8 1,2

Betriebe gesamt 2.723 100 1441 100 1.637 100 682 100 umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirkes Klagenfurt-Land:

Feistritz i.R., Ferlach, Köttniannsdorf, Ludmamisdorf, Maria Rain, St.Margarethen i.R., Zell***) umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirks Villach-Land:Afritz,Arriach,Feld

a.S.,Fresach,Stockenboi

Die Gemeinden Köttmannsdorf, Ludmannsdorf und Maria Rein sind keine Ziel 5b Gemeinden.

Sie konnten aus technischen Gründen nicht getrennt werden, beeinflussen das strukturelle Ergebnis aber nicht wesentlich.

30 Amt der Kärntner Landesregierung

(30)

EPPD Ziel 5b Kämten/Austria Strategischer Plan

Bei der Zusammensetzung der Betriebe nach den Einkommensquellen liegt der Anteil der Vollerwerbsbetriebe in Völkermarkt und Hermagor (26 %) im Kärntner Durchschnitt, im Bezirk Wolfsberg und St. Veit jedoch über dem Kärntner und Österreich-Durchschnitt. Die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe ist daher im Bezirk Völkermarkt etwas höher als in Wolfsberg. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe liegt in St. Veit und Feldkirchen unter dem Durchschnitt ftir Österreich.

Diese Indikatoren weisen St. Veit als überdurchschnittlich stabilen land- und forstwirtschaftlichen Bezirk aus.

Die Anzahl der Pensionsbetriebe machen 18 - 23 % aus.

Sozioökonomische Struktur Kärnten Österreich Betriebe im....

Vollerwerb 26,4 30,4

Zuenverb 5,8 8,5

Nebenerwerb 65,7 63,2

Betriebe juristischer Personen 2,1 1,6 Bäuerliche Betriebe gesamt 100 100

Sozioökonomische Struktur

Völkermarkt Wolfsberg Hermagor Spittal

Betriebe im.... Anzahl % Anz. % Anz. % Anz. %

Vollerwerb 815 26,3 1.120 35,6 428 26,4 1.209 30,4

Zuerwerb 248 8 187 6 62 5,8 175 8,5

Nebenerwerb 2.041 65,7 1.835 58,4 1.611 65,7 2.989 63,2 davon

Pensionistenbetriebe

703 22,7 648 20,6 511 22,9 977 17,9 Betriebe juristischer

Personen

50 1,6 38 1,2 38 2,1 88 1,6

Bäuerliche Betriebe gesamt

3.104 100 3.142 100 2.650 100 5.438 100

(31)

EPPD Ziel 5b Kärnten/Austria Strategischer Plan

Sozioökonomische Struktur

St. Veit Feldkirchen Klagenfurt- Land *)

Villach-Land **) 1

Betriebe im.... Anz. % Anz. % Anz. % Anz. %

Vollerwerb 1.030 37,8 422 29,3 192 11,7 160 23,4

Zuerwerb 244 8,9 91 6,3 74 4,5 31 4,5

Nebenerwerb 1.374 50,5 887 61,6 969 58,9 368 53,9

davon

Pensionistenbetriebe

503 18,5 325 22,6 380 23,2 115 16,8

Betriebe juristischer Personen

75 2,8 41 2,8 26 1,6 8 0,1

Bäuerliche Betriebe gesamt

2.723 100 1.441 100 1.637 100 682 100

Quelle: ÖSTAT, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990

*) umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirkes Klagenfurt-Land:

Feistritz i.R., Ferlach, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, St.Margarethen i.R., Zell***)

*1 umfaßt nur die 5b-Gemeinden des politischen Bezirkes Villach-Land:

Afritz, Arriach, Feld a.S., Fresach, Stockenboi

***) Die Gemeinden Köttmannsdorf, Ludmannsdorf und Maria Rein sind keine Ziel 5b Gemeinden.

Sie konnten aus technischen Gründen nicht getrennt werden, beeinflussen das strukturelle Ergebnis aber nicht wesentlich.

Die durchschnittliche Flächenausstattung der Betriebe beträgt im Bezirk Völkermarkt 23,5 ha, im Bezirk Wolfsberg 30,1 ha. Jedoch ist die durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche ohne Wald mit 9,5 ha in Völkermarkt und 12,5 ha in Wolfsberg als eher unterdurchschnittlich im

Österreich-Vergleich zu sehen. Dies zeigt jedoch auch, daß der Wald bei den meisten Betrieben eine wesentliche Einkommensquelle darstellt. Wenn man die Forstflächen jedoch um die Betriebe mit Wäldern über 200 ha bereinigt, ergibt sich eine durchschnittliche Ausstattung mit Waldflächen von 9,4 ha im Bezirk Völkermarkt und 10,2 ha im Bezirk Wolfsberg

In den Bezirken St. Veit und Feldkirchen beträgt die durchschnittliche Flächenausstattung 49 ha bzw. 37 ha pro Betrieb. Das umfaßt große Waldflächenanteile (bes. Bezirk St. Veit) und hohe extensive Flächenanteile. Mehr als die Hälfte des Einkommens stammt aus der Forstwirtschaft.

Im Bezirk Spittal erscheint die Besitzstruktur mit ca. 52,9 ha/Betrieb (inklideeller Anteile)

statistisch nicht ungünstig, es sind dabei aber auch wenig produktive bzw. schon unproduktive Alm- und Bergmähderflächen sowie Schutzmahd mitgerechnet. Die durchschnittliche Heimgutflächen sind oft sehr klein, sie betragen etwa im Mölltal nur 5 ha.

Für den Bezirk Hermagor weist die Statistik eine durchschnittliche Größe von 31,7 ha aus. Auch hier sind wenig produktive Almflächen zu berücksichtigen.

32 Amt der Kärntner Landesregierung

(32)

EPPD Ziel 5b Kärriten/Austria Strategischer Plan

1.2.1.4. Die Produktion Landwirtschaftliche Produktion:

Die Ackerflächen haben hauptsächlich ftir die Futterproduktion in der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung Bedeutung. Lediglich im Bezirk Völkermarkt spielt der Anbau von Marktfrüchten auf 274 Betrieben eine größere Rolle.

Verwendung der Ackerflächen Völkermarkt Wolfsberg Hermagor Spinal

Getreide 5.366 3.052 563 1.871

Mais (Körner und Silomais) 6.518 4.422 883 2.061

Kartoffeln 118 143 114 248

Feldfutter 176 520 193 311

Verwendung der Ackerflächen St. Veit Feldkirchen Klagenfurt- Land

Villach- Land

Getreide 5.430 1.358 4.349 2.144

Mais (Körner und Silomais) 5.354 1.149 5.268 2.114

Kartoffeln 145 58 164 165

Feldfutter 461 116 367 80

Berechnet nach: ÖSTAT, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990

Die Bedeutung der Rinderhaltung ist in den bergbäuerlichen Strukturen sehr groß. Anders im Kärntner Becken, im Bezirk Völkermarkt wird nur auf der Hälfte der Betriebe Rinderhaltung betrieben. Die Zahl der Rinderhalter ging zurück.

1990 Rinder Betriebe Kühe Betriebe

Völkermarkt 23.381 1.613 8.010 1.490

Wolfsberg 37.419 2.248 12.332 2.150

Feldkirchen 16.851 897 5.011 882

Klagenfurt-Land 21.772 1.330 5.429 1.219

Villach-Land 23.218 1.613 7.581 1.489

St. Veit 37.780 1.860 10.653 1.804

Die durchschnittliche Milchleistung pro milcherzeugendem Betrieb liegt bei ca. 10.000 kg pro Jahr (Leistung pro Kuh: 3.330 kg/Jahr, öst. Durchschnitt 3.791 kg/Jahr).

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