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IJeber den Einfluss der F~itterung yon llohrzueker und St~rkesyrup auf die Beschaffenheit des Itonigs. 01] Dr. yon Raumer,

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Academic year: 2022

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(1)

IJeber den Einfluss der F~itterung yon llohrzueker und St~rkesyrup

auf die Beschaffenheit des

Itonigs.

¥01]

Dr. yon Raumer,

Bereits im Jahre 1895 wurden auf meine Veranlassung hin seitens tier Leitung des mittelfs~nkisehen Bienenmuseums, an dessert Spitze Herr Professor Dr. F l e i s e h m a n n in Erlangen steht, Versuehe angestellt, dureh welehe der Einfluss der Ftitterung yon Rohrzueker- und St~rke- syrup-Nisehungen auf die Zusammense/zung des gesammelten ?Ionigs einerseits, andererseits abet auf das Befinden und die Entwiekelung des Bienen$'olkes eonstatirt werden sollte. Es war meine Absieht, aus den hierbei gewonnenen Resultaten zu e-rfossehen, in wie weit alas Ferment des Bienen-Itonigmagens auf l%ohrzueker und Dextrine invertirend, respective hydrolysirend zu wirken vermag. Zugleieh sollte festgestellt werden, ob eine lgngere Fiitterung mit dextrinreiehen Kohlenhydraten yon den Bienen ohne Seh~tdigung ertragen wird, eine Frage~ die bisher yon den Praktikern verneint wurde.

Zu diesem Zweeke wurden vier Ft~t~erungen an Bin Bienenvolk in gr/)sseren Intervallen verabreieht, und hierbei wurden folgende Nengen Zueker und Syrup verftittert:

I.

F t t ~ t e r u n g Capillar- Candis- syrup zucker

zu zwei Liter gelSst

F r e s e n i u s , Zei~schrift f. analyt. Chemic. XLI. J a h r g a n g . 6. Heft,

If. Fiitterung !IIL! Fii~terung..IV. Ffitferung

Capillar-I Candis- CapHlar- Candis- i Capillar- Candis-

s/!'F_

i . . . uo er , s Trup

i

s y r u p

600 9 1400 9' 1000 q 1000 g 500 g

zu vier Li~:er zu vier Liter I zu vier Liter

gelSs~ gelSst i gelOst

22

(2)

334 v. Raumer: Ueber den Einfinss der Ftitterung yon gohrzueker trod Zu meinem Bedauern erfuhr ich nach F e r t i g s t e l l u n g der hnalysen~

dass das E i n s a m m e l n u n d Abliefern des bei den F i i t t e r u n g e n gewonnener~

Honigs nicht correct ausgefiihrt wurde. Es wurde mir n~mlich r o b jeder F t i t t e r u n g n u r ein Theil des gewonnencn Honigs in das L a b o r a t o r i u m gesandt und zwar keine Durchschnittsprobe~ sondern n u r eiu Theil d e r W a b e n . Es k o n n t e n demnach keine quantitativcn B e r e c h n u n g e n des Ver- h~ltnisses yon D e x t r i n u n d Rohrzucker zu der gefiitterten Masse einer- seits u n d zu der Masse des gewonnenen Honigs ~ndercrseits angestell~

werden. Die nachfolgenden A n a l y s e n h a b e n daher n u r in so welt Interesse~

als die Honige einerseits zum T h e i l bei der yon Professor B e c k m a n a verSffentliehten A r b e i t 1) verwendet wurden, ~ndererseits eine P r i i f u n g der verschiedenen Untersuchungsmethoden bei der AnMyse vorgenommea wurde.

T ~ b e l l e I.

Honige der ersten Ft~tterung.

Auf 100g Honig bereehneti II I. II. } I I I . IFf~tterungl~iitterung___ Fiitt re ung

Trockensnbstanz . . . { direc~ . . Zueker . . . invert, irt Rohrzneker . . . Polarisation im 200 m m ~ direct . .

Rohr ] invertir~

Polarisation nach der Verg~thrung ira 200 mm l~ohr . . . Dextrin nach der Verg~hrung, mit

Presshefe vergohren . . . . . Gesamratzucker -~- Dextrin . . . . Sogen. l~ichtzucker ~ vergi~hrbure

Dextrine ~- b~ichtzneker 1 g Dextrin dreh~ (200 r a m Rohr) a D bei 17o In l procentiger LSsung

72,75 O/o 64,80 , 67,16 , 2,24 , q- 6,00 - - 1,3o

÷ 4,50 li43 O/o 68,47 ,,

4,28 , q- 3,16o

157,3o

80,92o[o 86,86o/0 58,76 , 70,01 , 75,12 , 76.16 , 15,54 ,, 5,84 , q- 33,30 -t- 37,3o

+ ,~,6o l+

28,oo

.5,0o ~- 5,20 ,58 O/o 50 Olo ,88 , 8 35 , ,04 ,, 51 ,, 3,270 -] 3.37o

162,8 ~ 167,8

IV.

Ftitterung

7i,65 %

63,00 , 62,70 ,

0 q- 22,00 - - 22,2 o

1,77 0/0 64,47 ,

7,18 ,

B e c k m a n n verwendete bei seiner Dextrinf~llung m i t B a r y t l a u g e a n d Methylalkohol die Honige :No. 2 u n d No. 4, bei welehea 6 0 0 g

1) Diese Zeitschrift 35, 263.

(3)

Stgrkesyrnp auf die Beschaffenhei~: des gonigs. 335 St~irkesyrup und 1 4 0 0 9 Candisiueker, respective 1 5 0 0 g Syrup und 500 g Candiszueker verfattert worden waren. /3 e e k m a n n beobachtete nun bei der st/irkeren Syrupfatterung normales Yerhalten des Honigs, bei der geringeren Syrupftitterung st/trkere F~tllung.

Da die vollst~indigen Analysen der tIonige damals noch nieht vor- lagen, ist dieses Resultat ein glginzender Beweis far die Sieherheit der B e e k m a n n ' s c h e n Reaction. in der That stellte es sieh naehher heraus, class der Honig yon der st~irkeren Syrupftitterung nur 1,7 °/o nieht verg/ihrbares Dextrin enthielt, w~thrend der erstere Itonig 4,5 °/o dieses Dextrines hatte.

B e e k m a n n spricht sieh aus, wie folgt: ,,dass in diesem Yersuehe, trotz des Verfatterns yon relativ weniger Syrup, die Menge der Ab- seheidung sieh vermehrt hat, erscheint auff~llig, hat aber vielleieht in der Art der Verfatterung seinen Grund<<.

Die vollst~tndige Analyse hat diese Yermuthung best~ttigt. Dadureh, dass nicht Durehsehnitts- sondern Theilproben abgeliefert wurden, hatte sieh das Verh~tltniss yon Dextrin und Zucker zu dem in den Ftitterungen gegebenen vollst/tndig verschoben. Auffallend ist nun, dass der Gehait an verg~hrbaren Dextrinen ein soleh' geringer ist. Die Differenz zwisehen dem ursprtinglieh gefundenen Zueker, gewiehtsanalytiseh,

@ Dextrin und der Trockensubstanz sehwankt nur zwisehen 2,0 und 7,18 o/0. Bei No. I I I wurde der vergohrene Zueker aueh aus dem gewonnenen Alkohol bestimmt, und es ergibt sieh bier, gegeniiber dem mit F e h l i n g ' s e h e r L6sung bestimmten, nur eine Differenz yon 2,7°/o, w~,hrend ieh bei meinen frt~heren Analysen dextrinreieher Itonige dutch d i e Alkoholbestimmung ein Plus yon Zueker gegent~ber der gewichts- analytischen Bestimmung yon 2,0 his 13,8 °/o bereehnete, und bei der Analyse des ttonigthaus 10,7 o/, Zueker dutch Verg~ihrung mehr ge- funden wurden. Ieh werde auf diese gerh~iltnisse sp~iter, bei ¥ersuehen mit St~trkesyrup, wieder zurttekkommen.

Die ttonige der II., IlI. und IV. Ftitterung wurden auch nach der F~llungsmethode yon K t) n i g und K a r s e h ~) behandelt.

t) Diese Zeitschrift 84, 1.

22*

(4)

336 v. l%aumer: lJeber den Einflnss der Fiitterung yon Rohrzucker und T a b e i l e II.

Honig mit Alkohol gefgllt.

Polarisafion alkoholischer LSsung im 200 s~m Rohr . . . . Po]arisation cler DextrinfSllung

i m 2 0 0 #1,n Rohr . . . .

a) l~aeh K~Snig I

und K a r s e h b) modifieirt Ftitterung I IIT. F0.tterung

-~- 9,oo + 3,3o -~ 11,:o

I b. ! a. b.

I

--4:,8o I --3,70 - - 9,60 7 1 o - - 1,0o-- 0,40

I i

Diese Untersuchungsmethode wurde e~nerseits'direct nach der ¥ o r - schrift yon K ~ n i g ausgeft~hrt, die Resultate wurden jedoeh nieht weiter auf ursprtingliehen Honig berechnet, ~ndererseits wurde die 3iethode modifieirt, indem der Niedersehlag nochmals gel0st und wieder gefallt wurde. 1%~ch beiden ¥erfahren findet, wie auch yon Anderen constgtirt ist, eine ~ollstgndige Trennung der Dextrine yon Zucker nieht start, es gehen vielmehr bedeutende IKengen Zucker in weehselndem YerMltniss in den Niederschlag.

h-aeh K S n i g werden 4 0 g Honig zu 40 c c mit Wasser gelSst, davon 2 0 c c in einen 250cc Kolben gebraeht und unter langsamem ZutrSpfeln nnd Umschwenken mit absolutem klkohol his zur ~{a.rke aufgefallt. Bei zeitweiligem Umschatteln bleibt die LSsung 2 bis 5 Tage stehen. Die alkoholische LSsnng wnrde durch ein kleines Filter gegossen, der RCmkstand yon 100 cc derselben nach Verjagen des Alkohols in 50 cc Wasser gelSst and nach dem Entfgrben mit gohle polarisirt. Die Polarisation wurde im 200 mm Rohr ausgefahrt und nieht welter auf ursprangliehen Honig umgerechnet.

Der mit abs01utem Alkohol ausgewaschene ~Niedersehlag wurde ebenfalls *nit Wasser zu 50 cc gel6st, enffgrbt und polarisirt.

l~ei der zweiten modifieirten F~tllung (b) wurden 20 g Honig mit Wasser zu 20 cc ge!Sst und behufs AusfS~llung zu 150 cc mit absoiutem Alkohol aufgeftillt. Nach zwei Tagen wurde der Alkohol abfiitrirt~ der Niederschlag zweimal mit absoiutem Alkohol naehgewasehen und doonn in 5 cc W~sser gelSst. Der so gelSste .Niedersehlag wurde mit 100 cc A1koho! yon Neuem gefglit, m~d die aikoholische LSsung wieder nach zwei Tagen abfiltrirt. Die alkoholischen L0sungen wurden sodann vereinigt, der

(5)

8t~trkesyrup auf die Beschaffenheit des Honigs. 3097 Alkohol verjagt, nnd der alkohollSsliche TheiI, sowie der Niederschlag in je 50cc Wasser geiSst and 1)olarisirt. Die Drehung wurde aueh hier nieht welter auf ursprangliehen Honig umgereehnet, sondern direct angegeben (200ram Rohr). Bei der Behandhng naeh K 0 n i g nnd K a r s e h zeigte der im Alkoho! lOsliehe Theil namhafte Linksdrehung, wghrend die F~tllung bei II and IiI reehts," bei IV ebenfalls links drehte.

Die ttonige warden hiernaeh nieht zn beanstanden sein.

Die modifieirte Fgllnng ergab jedoeh ff~r III eine stark reehts- drehende klkoholl{Ssung, wghrend bei II nnd iV die Alkoholl(isung stark links, die Fgllnng 3,3 o nnd 1,00 rechts drehte. Es ist dies daranf zurtiekzuft~hren, dass bei III der Rohrzueker mit in L0sung ging, wghrend bei IV kein Rohrzneker vorhanden war. Bei II ist dieses 7Resultat nur dnreh Inversion des Rohrznekers erklgrlieh.

Diese F/illungen geben somit rein unbereehenbare Resultate, da bald mehr bald weniger des Invert- nnd Rohrznekers, sowie der Dex- trose and Dextrine in L(isung and in Fgllang gehen, bald mehr bald weniger des I¢ohrzuekers dutch das Eindampfen der immerhin schwaeh sauren Honigl/Ssnngen invertirt wird, nnd k~Snnen daher aueh keine sieheren Anhaltspunkte zu einer Benrtheilm~_g liefern.

Zur Constatirung der Dialysirbarkeit der naeh der Verg~ihrnng zurtiekgebliebenen Dextrine warden die gerg~ihrungsraekstgnde I und'III einer mehrstt~ndigen Dialyse unterworfen. Aus der Tabelle geht hervor, dass diese R~tekstiinde gar nieht oder nut in Bpuren den Dialysator passirten. Die Polarisation hatte naeh der Dialyse kaum merklieh ab- genommen. Es lagen hier also hoehmoleeulare Dextrine vet, welehe sowohl der Verg~ihrung Ms dot Dialyse Widerstand leisteten.

T a b e l l e lII.

Dialyse des Verg~ihrungsraekstandes.

1

I.

Fiitternng IlI.. Ft~{terung

Polarisation nach der Verg~hrung . . . + 4,50 + 15,2o Polarisation l~ach der Verg~lmlng and Dialyse -+ 4,40 + 14,3o

D a diese Ft~tterungen in Folge der nngeeigneten Art des Ent- nahme des Honigs keinen sieherea Schluss zuliessen, weleben Einfluss der Bienenraagen anf die gefatterte Substanz anstibte, wnrde eine weitere Ftltterung veranlasst, bei weleher tier gesammte tIonig gesehleudert

(6)

338 v. Raumer: Ueber den Einfluss tier Ftitterung yon Rohrzucker und und in zwei Gl~tsern dem Laboratorium abgeliefert wurde. Es wurden bet dieser Fiitterung eine Mischung yon 2530 g St~irkesyrup mit 1 0 0 0 g Rohrzucker~ zu circa 41/~ 1 g elSst, verwendet. Von dieser LOsung ,s'urden 2Z an ein Bienenvolk verfiittert.

Die verftitterte LSsung enthielt (2 l) 1358 g Trockensubstanz, darin 348 g De):trosezueker~ 456 g Rohrzucker und 532 g Dextrin. Das Dex- trin wurde direct im St;irkesyrup bestimmt und auf die Mischung be- reehnet, da durch Bestimmung des Dextrins im Gemisehe nach tier Verg~ihrung, in Folge dcr theilweisen ¥ e r g ~ h r b a r b e i t tier Dextrine, un- richtige Zahlen erhMten wtirden, wShrend eine directe Dextrinverzuckerung durch Koehen des Gemisehes mit Sahs~iure bet Gegenwart yon L~ivulose nicht zul~tssig war.

Der Honig War in zwei Gl~tsern enth~lten, I zu 590 g Intmlt, H zu 1 7 3 4 g InhMt. Der InhMt wurde gesondert analysirt, zeigte sich a b e t yon ziemlich gleieher Beschaffenheit.

T a b e l l e IV.

Honig der letzten Ft~tterung.

Trockensubstanz . Wasser

Asche . . . Aciditat in cc N.-Lauge

Glas I Glas II

Honig Honig enthalte nthMter

80,8g [ 80,17g 90: ~ 19,83 ,, 1 9"9 g 0,220 4,6 c c ! 4.4 cc

61as

Honi enO~al

476,72 g 113,28,

1 , 7 5 ,

2 Liter der Glas I I ve~fiitterten

LSsung - - I St~trkesyrup

1734g !~- Rohrzucker H°n!g I enthalten enu~aiten I

1390,14 g 343,85, 3,81, Zncker . ~ direct . .

/ i n v e r t i r t . Rohrzucker.

Dextrin naeh der Ver- g~thrung . Polarisation in 10 proeen-

tigerLSsnng, direct . invertirt 200 mm Rohr

200 C.

Summa der Trocken- substanzen

65,00 g 65,96 ,, 0,91, 10,10

~

5,7o 5,40 76,30

64,56 g 65,28 ,,

0 , 6 7 ,

10,98

~

6,03 o 5,750

383,50 5,36 59,59

450,20

, 1119,47 ,,

. 11,61 ,, ,, 190,39,

,, 1325,28,

! 1358 g

i _

J

i

348 g Dextrose

!

456 g [532 g direct aus

dem Sthrkesyrup berechneL

(7)

StSrkesyrup anf die Besehaffenheit des Honigs. 339

Der idle gefatterte gesammte I LSsung

Honig

enthielt enthielt

Y g

Gesammtzueker . . . Rohrzueker . . . Dextrin . . .

Gesammtkohlenhydrate .

1519,94 16,97 249,93 1769,92

804 456 532 1336

Die Summe der gefatterten Koblenhydrate, Dextrin, Rohrzucker und Dextrose betrug 1336 g, der eingesammelte Honig enthielt 1769;92 g Kohlenhydrate. W~hrend van 4 5 6 g geft~ttertem Rohrzueker sieh im Honige nur mehr 16,9 g fanden, haben sich van den 532 g gefatterten Dextrins 2 4 9 , 9 8 g erhalten. Z i e h t ' m a n hierbei in Betracht, dass wahl beim Schleudern soleh' geringer Honigmengen betr~ehtliehe Verluste dureh Verschmieren entstehen, dass andererseits die Bienen doch einen wesentliehen Theil des Honigs zur eigenen :Nahrung verbrauehten, so liisst sieh nur ein allgemeiner Schluss aus diesen Resultaten ziehen. Auf- fallend ist der Umstand, dass nnr so geringe Mengen Rohrzueker uninvertirt blieben, w~ihrend doch bei den frtiheren Ftitterungen theilweise weir grOssere Mengen~ bis zu 15 0/9 Rohrzueke% in den ttonig iibergingefi.

Der Dextringehalt ist ein immerhin ansehnlicher, zumal wenn man annimmt, dass ein Theil des Honigs beim Schleudern, ein erheblieher aueh dureh Ern~hrung der Bienen in Verlust ging. Auffallend ist je- doch auch bier, dass van dem vorhandenen Dextrin so wenig vergiihrbar ist. Die Summe des direct gefundenen Zuekers @ Dextrin naeh der Verg~thrung betr~tgt far :No. 1. 76,06 °/o , far :No. 2. 76,26 °/o , w~hrend die Gesammttroekensubstanz 80,8 °/o , respective 80,17 °/o , ergab. Es bleibt somit nur ein Rest van 4,7 and 3,9 °/o. Van diesem Reste ist der Aschengehalt, sowie tier GehMt an Stickstoffsubstanzen, noch in Ab- zu bringen, so dass nach frtiheren AnMogieen nur etwa 1,5 bis 2,5 °/o verg~hrbare Dextrine in Betraeht k~imen. Auch der Unterschied in tier Vergahrung dutch Bierhefe und Presshefe ist kein grosser und betr~gt far I nur 3,3 °/o , far II nur 1,3 9/9. Yon den Dextrinen des Sffirkesyrups sind nun naeh einer sp~ter angeftihrten Analyse auf 10 Dextrin 3,8 verg~hrbar, es warde somit durch dan Bienenmagen ein grosser Theil des F e h l i n g %che LSsung nicht redueirenden, abet verg~thrbaren Dextrins in F eh l i n g'sehe LOsung redueirenden Zueker

(8)

340 v. 1Raamer: Ueber den Einfluss der Ftitterung yon gohrzucker und ,zerwandelt worden sein, da nur hierdureh sich der ]~tiekgang des ge- fnndenen Dextrins im Allgemeinen, speeiell aber des verg~ohrbarea Dextrines und des Verhgltnisses yon vergghrbarem zu unverg~thrbarem Dextrin erkl~ren l~sst.

T a b e l l e V.

Verg~hrungsversuche mit dem Honige der letzten Fiitterung.

200 mm-Rohr b. 18o ¢.~

Polarisation naeh d.

Verg~hrung Polarisation in 40pro-

eentiger LiSsung.

Po/arisation anf urspr.

IIonig- bereehnet.

Dextrin naeh der Ver- g~hrung auf nrspr.

ttonig bereehnet.

l g Dextrin in 100cc LSsnng dreht.

a D in 1 proe. LSsnng

t t o n i g I H o n i g II

r- er-

Mit Mit

Pre~s- ~ . . . I Bierhefe Press- ~. ~ ~ i Bierhefe selben hefe JJzerneze 3Woehen hefe merneie 3 Wochea '

/ bet bet

/ Zimmer- Zimmer-

31/2 ~age bet / tempe- 31/2 Tage bet tempe- 30o C. vergohren/ ratur 30 o C. vergohren ratur

f~ergohrm~J_ vergohre~

12,5o ; 17,0o + 15,80 +13,75° +

+ 17,0o 16,8c + 15,0o

~31,25 o + 42,50 + 37,65 +34,370 +42,00c @ 37,50o~

lO,lg 13,4g ! - - ! 10,98g 12,29g - -

@ 3,09oi + 3,170 -- + 3,12o +3,42o~ - - + 153,9o1+ 157,8o [+ 155,3(~ +17009 - - Wenn auch bier quantitative Umbildnngen sich nicht ausrechnen lassen, so ist doch aus diesem Versuche deutlich zu ersehen, dass durch den Bienenmagen sowohl Rohrzucker in grosset Menge in Invertzucker~

als auch verg~thrbares, F e h 1 i n g 'sche LOsung nicht reducirendes Dextrin in F e h l i n g ' s c h e LSsung reducirenden Zucker verwandelt wurde.

Beide Honige wurden auch wiederholt der Dialyse unterworfen.

Die Resultate waren jedoch nicht befriedigend. Es wurden, trots

~24--48 und 72sO'Jndiger Dialyse, im Dialysatorriickstande immer noch erhebliche Zuckermengen direct und dutch Yergghrung nachgewiesen~

w~hrend durch den I)ialysator, wenn auch nicht viel, so doch eine be- trgchtliche Menge Dextrin passirt waren. Die B e c k m a n n'sche Probe mit Methylalkohol und Barythydrat ergab bet beiden Honigen eine sehr starke FNlung, welche jedoch nicht quantitativ bestimmt wurde.

(9)

St'grkesyrup auf die Besehaffenheit des Honigs. 3 4 [ Was die BekSmmliehkeit der gefatterten dextrinbaltigen Produete- far die Bienen anlangt, so waren bereits im Jahre 1895 bei den erstelx Ft~tterungen die Bienen erkrankt. B e i d e r letzten Fiitterung im Jahre 1896 konnten yon der Nisehung, welehe 70 °/o St~irkesyrup enthielt, n u t zwei Liter verfattert werden. Naehdem der Honig dem Bienenvolke- genommen war, sollten die beiden anderen Liter verfattert werden. D i e Bienen gingen jedoeh nicl~t mehr an die L6sungen, sie waren bereits erkrankt und liessen die L6sungen unbertihrt, so class ein weiterer Ver- such mit diesem Volke nieht mSglieh war. Es ist also thatsgehliel~

eonstatirt, class Bienen" far die Dauer dextrinbaltige Nahrung nieht ver- tragen, wenn sie aueh vort~bergehend solebe aufnehmen.

Der bei der Fiitterung benutzte St~rkesyrup wurde ebenfalls analy- sift, um eine Grundlage zur Bereehnung der Zusammensetzung d e r Ft~tterungsmasse einerseits zu haben, andererseits um die Eigensehafter~

der Dextrine des St~trkesyrups, besonders das Verhalten derselben bei.

der Verg~hrung wiederholt zu beobaehten.

T a b e l l e VI.

Analyse des Capillar-Syrups.

Mit Press- )Iit Bier- Nit Bierhefe 100 g Syrup enthalten hefe bei hefe bei bei Zimmer--

300 C. 300 C. ~emperatur vergohren vergobren 7ergohren

Trockensubstanz . . . Wasser . . . Dextrose (naeh F e b l i n g best.) . Dextrin (naeh tier Inversion) Dextrin d- Dextrose . . . Dextrose aus dem Alhohol x 2,06

beroehne~ . . . Dextrin nach tier Verg~hrung.

Dextrin 4" Dextrose gas der Ver- gghrung . . . 10 proeentiger Syrup dreht/200 mm

direct . . . { Rohr 10proeentiger Syrup

dreht[

bei

nach tier Vergghrung )200 C.

1 g Dextrin dreht im 200 mm tlehr a D (in 1 proeentiger LSsung) bei

200 C . . .

84,240/o 15,76 , 36,84 , 45.03 81,87 , 50,67 , 27,66 , 78,33 ,, 4--23,60 4-10,1o

@3,650 4.182o

42,56 Olo

-1-, 16,2o 4- 3,800 4" 189o

43,36 o/e

4" 16,8o 4. 3,85~

4. 191 o.

(10)

.~4~9 v. R~umer: Ueber den Einfluss der Ft~tterung yon Rohrzucker and Aus dieser Analyse geht bervor, dass der kaufliche St~trkesyrup werh~ltnissm~ssig wenig F e h l i n g'sche LSsung reducirende Dextrose entMlt.

Yon den 36,8 °/o Dextrose, welche direct mit F e h l i n g ' s c h e r LSsung ge- funden wurden, ist ein betr~tchtlicher Theil gbzuziehen far den Antheil der Dextrine, welche ebenfalls F e h l i n g ' s c h e LSsung reduciren, wie bereits frt~her wiederholt yon mir und anderen constatirt wurde. Der Unterschied zwischen ~tem direct durch F e h l i n g ' s c h e LSsung bestimmten Zucker a n d dem durch Vergahrung gefundenen betragt far die Verg~hrung mit Presshefe 1~,83 °/o. Es ist daraus ersichtlich, d~ss auch yon den bei 4er Zuckerbestimmung nicht in Betracht kommenden Dextrinen des St~rkesysups ein grosser Theil verg~ihrbar ist, ~,ie S i e b e n 1) bereits 1884 f~r die Dextrine des Kartoffelsysrups, sowie ich 1892 und 189~i :~iir die Dextrine des Honigs und des ttonigthaus festgestellt haben.

Von Interesse dt~rfte auch bei diesen Verg~hrungsversuchen der Unterschied in der Wirknng der Bierhefe trod Presshefe sein. Ich bin leider nicht in der Lage, rein gezt~ehtete Helen verschiedener Rassen :bei diesen Versuchen zu verwenden. Bei der spiirlich ert~brigten Zeit, welche mir nur in unvoransgesehenen Zwischenriiumen sporadiseh zur ¥er- ft~gung steht, ist far reich-die MSgliehkeit ausgesehlossen, bestimmte I-Iefearten zu meinen Versuehen yon ausw~irts kommen zu lassen, da

~bis zum Eintreffen der Hefe racine freie Zeit voriiber, und bei l~ingerem Aufbewahren derselben, solche in der G~ihrungskraft und Reinheit ge- :sch~digt sein wt~rden. Ich muss daher mit Helen arbeiten, welcbe mir :momentan zur Verft~gung stehen. Ft~r die Praxis sind jedoch vielleicht gerade die Versuehe mit ttandelshefen besonders wichtig.

Schon 1884 hat S i e b e n gezeigt, dass durch Verg~hrung im Kartoffelsyrup mehr Zucker nachzuweisen ist, als direct mit F e h I i n g-

~cher LSsung gefunden wird. S i e b e n ft~hrte diese Beobachtung auf .einen Gehalt des Kartoffelzuckers an ~{altose zur~ck, wfihrend L i n t n e r 4iesen Zueker ft~r eine vergShrbare Isomaltose hielt e). L i n t n e r h~lt ausserdem St~trkezucker fiir kein geeignetes Object zu derartigen Con- .statirungen, da er es als wahrscheinlich annimmt, class der Nichtzucker desselben keine Dextrine, sondern sogenannte W o h l ' s c h e Reversions- :producte~ das heisst unter Einwirkung der S~ure entstehende dextrin- 1) Zeitschrift f. d. lgt~benzuckerindustrie d. deutsch. Reiches 1884, S. 837.

'~) Chemiker-Zeitung 1897, S. 753.

(11)

St~rkesyrup ~uf die Beschaffenheit-des Honigs. 343 artige Rtickbildungsproducte der Dextrose sind, die wahrscheinlieh yon Dextrin versehieden sind.~)

M. B a r t h beobachtete im Jahre 1885 ~) dass die Dextrine des }tonigs nicht ganz widerstandsfiflfig gegen Weinhefen sind, und bei ]iinger fortgesetzter Yerg~ihrung eine Abnahme der Rechtsdrehung :stattfindet.

Allerdings wurde die Verg':thrung hier so lange fortgesetzt, dass sehliesslich die Frage aufzuwerfen w~tre, ob hier wirklich Verg~hrung oder B~,kterienwirkung vorIiegt. Aueh wurden keine Alkoholbestim- nmngen ausgeftihrt, so dass nieht constatirt w~r, ob das Dextrin wirk- ]ich vergohren oder nur assimilirt wurde.

Im Jahre 1889 und 1890 zeigte ieh, dass sowohl in Honigen als im Kartoffelsyrup und Kartoffelzueker, sowie in Weinen, welche mit ]etzterem versetzt Waren, Dextrine sich vorfanden~ welche mittelst Wein- hefe nur wenig angegriffen, mit Presshefen aber zum grSssten Theilver- gohren wurden, wiihrend Bierhefe etwa in tier Mitte zwisehen Wein- und Presshefe sich befand und ebenfalls nur geringe Mengen tier Dextrine vergohr. ~) Auch hier wurde eine ¥erg~hrung dnrch Alkoholbestimmung nieht naehgewiesen. B a u gab im Jahre 1892 <) eine Beschreibung der Monilia candida~ welehe nicht nur Rohmaltose, sondern auch Schein- dextrin, wahrscheinlich echtes Dextrin zerlegt.

M o r r i s und W e l l s haben dann durch Bestimmung des Kupfer- reductionsvermOgens und des Alkohols in verschiedenen Vergithrungsstadien naehge~iesen, dass naeh ¥erg~ihrung tier Zueker und Maltosen in Bier- wtirzen die Maltodextrine yon niedrigem Typus abgebaut werden, da sie aus dem gefundenen Alkohol mehr Zucker bereehneten aIs aus der Knpferreduetion (Here S a a z verg~hrt viel weniger als Here F r o h b er g ~).

M e d i e u s und I m m e r h e i s e r suchten die Verg~ihrbarkeit der Dextrine durch Presshefe zu beweisen, indem sie bei 30 0 C. dieselbe innerhalb 1 bis 2 Monaten auf KartoffelzuckerlOsungen einwirken liessen6).

1) Zeitschrift L angew. Chemie 1892, S. 263.

2) Pharm. Centralhalle 1885, 8. 87.

3) Zeitschrift f. angew. Chemie 1889, S. 21; Ber. tiber die IX. Versamrnl.

bayr. Vertr. d. angew. Chemie, Erlangen ]Iai 1890; Zeitschrift f. angew. Chemie 1890, 8. 14.

4) Wochenschrift f. Brauer 9~ 1185 (1892).

5) Transactions of the Insfitu~ of Brewing, ~ay 1892.

~) Diese Zeitschrift 30, 665.

(12)

3 4 4 ,v. Ranmer: Ueber den Einfluss der F~itter~ng yon ttohrzucker und N i t Recht weist jedoch L i n t n e r darauf hin, dass innerhMb so langer C~hrdauer bei solch' hoher Tempera tur den in der Presshefe entha.t%enen Bakterien hinreichend Zeit zur Th~ttigkeit gegeben

sei. 1)

A m t h o r ffihrt die yon mir, sowie yon M e d i c u s mid I m m e r - h e i s e r~ beobachtete VergShrbarkeit der Dextrine dutch Presshefe auf die yon G e d u l d untersuchte Glykase zurtick, welehe im Getreide vor- kommt und durch Kochen in der Brennerei nieht zerst/Srt wird, so dass sie mit in die Presshefe gelangt. Diese Glykase macht die dutch Wein- und Bierhefe unverg~hrbaren Stoffe verg~hrbar. 2) B a u beobachtete eine Vermehrung de~? ttefe auf Kosten yon Dextrin ~) und stellte den Satz auf, dass die rein chemischen Methoden zur Untersuchung eines Gemisches yon Zuckerarten nicht ausreiehen und deshalb die Verwen- dung verschiedener t:Iefen zu diesem Zweck Eingang gefnnden habe.

(Ueber die ¥erwendung yon ttefen zur quantitativen Bestimmung gghr- f~higer Substanzen3)

F i s c h e r und B r e b e c k stellten Versuche mit einem Saccharo- myees Dextrinomyees an, we]chef aus Presshefe stammt ( B e y e r i n c k ) und nach B e y e r i n c k oft als Nonilia eandida bezeichnet wird, dieser assimilirt leicht Dextrin. ~)

W e n t und P r i n s e n G e e r 1 i g s beschreiben eine Monilia javonica, welche ebenfalls Dextrin assimilirt und ~.uch ans Dextrin etwas klkohoI zu bilden scheint. 6) Im Jahre 1894 babe ich bei Analysen yon Honig- thau und dextrinreichen Honigen naehgewiesen, class der dutch F e h l i n g - sehe L6sung bestimmte Zucker in diesen 0bjecten mit dem Zueker, welcher dutch Verg~.hrung und Alkoholbestimmung gefunden wurde, nicht stimmt, dass vielmehr in dextrinreiehen Honigen his zu 13 °/o Zueker dutch Yergghrung mit Presshefe mehr gefnnden wurden als dutch Kupfer- reduction. In 8tttrkesyrup wurden mit F e h l i n g ' s e h e r LSsung 38,4 his 38,7 °/o Dextrose gefunden, wghrend aus dem Alkohol nach der ¥ergghrung mit Presshefe 50,6 °/o Zueker sich berechneten, also 11,9 °/o metir. Es war somit hierdureh bewiesen, dass aus diesen vergohrenen dextrinartigen

1) Zei~schrift f. angew. Chemic 1892, S. 328.

'~) zeitschrift f. Nahrungsmittehnters. u. ttyg. 6, 321 (1892).

s) Wochenschrift f. Brauer !893, S. 1.

~) Chemiker-Zeitung 1893, S. 32.

5) Zur Morphologie, Biologie und Systemafik der Kuchenpiize, der Monili~

candida et cetera, Jen~ 189~.

6) Archly f. Invertzuckerindustrie 1894.

(13)

Stlirkesyrup auf die Bescl~affenheit des Itonigs. 345 K6rpern in der That AlkohoI gebi]det wurde, also nicht nut Assimilation, sondern Verg~hrung stattfand. Es muss in Betracht gezogen werden, dass die naeh der Verg~thrung resultirenden Dextrine ebenfalls noch F e h 1 i n g 'sehe L6sung reducirten, also der ursprt~nglieh nach F e h 1 i n g bestimmte Zueker bereits einen Theil des Dextrins einsehloss, oder abet w~hrend der Verg~thrung dutch die Glykase der Hefe weiterer Abbau der Dextrine stattfand. Es sei Met angeftihrt, dass alle meine

¥erg~thrungen, sower nieht besonders bemerkt, innerhalb 3 - - 4 Tagen

~oeendet waren, eine wesentliehe Bakterienwirknng somit so gut wie ausgesehlossen erseheint, abgesehen davon, dass Bakterien kaum aus Dextrinen Zueker bereiten darften und diesen dann den Ilefen zur Ver- g~hrung aberlassen warden. Es ist vielmehr anzunehmen, dass bei soleli' rapider Einwirkung yon Bakterien der grSsste Theil des Zuekers nicht in Alkohol, sondern m andere Produete weiter gespalten wtirde.

o t h e n b a e h hat sp~tter in der Hefe Saeeharomyees Pombe eine A r t gefnnden, welehe Dextrine z u verg~hren im Stande ist. ~)

Im Jahre 1898 hat E f f r o n t seine Versuehe begonnen, Bierhefe direct auf Dextrine zu dressiren s) und hat sieh dieses gerfahren paten- tiren lassen. E f f r o n t hat es dureh Zt~ehtung gewOhnlieher Bierhefen damn gebraeht, dass dieselben v/)llig zuekerfreie, nur dextrinhaltige Wtirzen vollst~ndig vergohren. Im Jahre 1901 eonstatirte D e n h a r d t , dass s~tmmtliehe Weinhefen der niedrig verg~hrenden Rasse S a a z an- geh6ren3), wodurch meine frt~here Beobaehtung, dass Weinhefen am wenigsten im Stande sind, Dextrine anzugreifen, eine weitere Be- st~tigung fand.

Ich babe aueh diesma! bei meinen Verg~hrungsversuehen mit Press- hefe und Bierhefe neben einander gearbeitet nnd dabei folgende Resul- tare erhalten.

W~hrend Presshefe bei den vorliegenden Yersuehen mit St~rke- syrup bei 250 C. innerhalb 4 Tagen neben den direct als Dextrose

~aeh F e h l i n g bestimmten Kohlenhydraten you 36,8 °/o noeh 14,8 °/o 2) ZeRschriR f. Spiritus-Industrie 1895, S. 26.

2) Verfahren zur Verg~ihrml~ yon DextrindKaischen mit Hiilfe einer acclima-

±isirten Here, Zeitschrift f. Spirit~ls-Industrie, $. 298 (1898), Pat.-No. 134692.

3) Wochenschrift f. Brauer '28, 225 (1901~; Zeitschrift f. Unters. d. Nahrungs- rniRel 1, 44 (1902).

(14)

346 v. Raumer: Ueber den Einfluss der Fi~tterung ~on Rohrzucker und Dextrine, das heisst KupferlOsuDg nicht reducirende Kohlenhydrate vergohr, das heisst in Alkohol umsetzte, war die Menge der durch Bierhefe vergohrenen Dextrine bei Zimmertemperatur nur 1,7 °/o r bei 300 C. 2,5 °/o. Es wurden somit durch die Verg~thrung mit Bier- hefe fast die gleichen Mengen Dextrine im St~trkesyrup gefunden als bei der directen Bestimmung mit F e h l i n g ' s c h e r LOsung vor ut3d nach der Dextrinverzuckerung, n~tmlieh 43,36 °/o Dextrin bei tier ¥erg~thrung bei Zimmertemperatur, 42,56 °/o Dextrin bei 30 o C. mit Bierhefe und.

45,0°/o Dextrin bei der direeten Bestimmung mit F e h l i n g ' s e h e r - LSsung. Es waren also nur 1,6 und 2,4 °/o Dextrin mit Bierhefe vergohren.

Bei der XX. Versammlung bayeriseher Vertreter der angewandten Chemie in Feldafing 1901 wurde dureh Professor B e c k m a n n consta- tirt, dass das Honigdextrin ein Disaecharid sei, wodurch sich aueh die ]eichte Diffundirbarkeit und die nicbt allzu schwere ¥erg~llrbarkeit er- kl~tre. Professor Li n t n er fragte darauf an, ob wirklieh Verg/ihrung oder nur Assimilation vorliege. Im ersteren Falle masse ~lkohol und:

Kohlens~ture bestimmt werden.

Diese Frage diirfte sowohl dutch meiue Publication1) fiber Honig- thau und tlonige mit Honigthau, als auch dutch vorliegende Arbeit, besonders aber durch die in tier Litteratur angegebenen anderen Arbeitea sehon gelSst sein. Wenn ich auch nieht zur Bestimmung der Kohlen- s~ure kam~ so habe ich doeh bereits 189~ in einer Anzahl yon Honigert und in dem Honigthau versucht, den Zucker aus dem durch Verg~hrung gewonnenen Alkohol, gleiehzeitig neben der directen Zuckerbestimmung mit F e h l i n g ' s c h e r LOsung, zu bestimmen. Dass aus dem Alkohol- gehalt tier vergohrenen L~sungen der Zuckergehalt nicht absolut genatt bestimmt werden kann, war mir aus den Arbeiten yon J o d l b a u e r (Dissertation 1887) und Anderen wohl bekannt. Es handelt sich jedoch in diesen F~tllen nur alarum, grOssere Mengen verg~thrbarer Dextrine und ihrer Verg~thrungspr0ducte dureh die Alkoholbestimmung zu con- statiren, wobei es auf einige Zehntel Proeente nicht ankommt, was ent- schieden auch gelang. Ich lasse einige Zahlen aus der frgheren Arbeit.

folgen. In den notorisch reinen Honigproben, sowie in dem Honigthau~

wurden folgende Bestandtheile v o r u n d nach der Verg~thrung gefunden : 1) Diese Zeitschrift 83, 402.

(15)

Sti~rkesyrup auf die Beschaffenheit des Eonigs. 347

Zucker

N a t u r h o n i g

direct . . . nach der Inversion dutch Verg~hrung aus

dem Alkohol bereehnet Dextrin naeh der Verg~hrung 8tickstoffsubstanz . . . . . . . Asche . . . Summa der gesammten Bestand-

theile, Zueker aus Alkohol be- rechnet . . .

No. I ] No. If ] No. I I I ! No. IV auf 100g Trockensubstanz bereehnet

O/o 69,00 77,70 91,50 4,99 2,66 0,87

100,12

% 71,80 83,00 92,95 4,01 3,40 0,83

101,19

% %

88,86 16,88 91,15 I 29,14:

93 2o

2,80 0,47

39,85 39,40

96,47 r 85,44

Aus diesen Zahlen geht erstens hervor, dass die aus dem Alkoho[

berechneten Zuckermengen, das hcisst die Mengen der in Alkohol .um- setzbaren Kohlenhydrate der Wahrheit entsehieden n~her kommen als die nach F e h l i n g bestimmten reinen Zuekerarten, dann abet, dass die.

Honigdextrine in der That mit Presshefe vergohren wurden, da nur so der um 1 3 , 8 - - 9 , 9 - - 2 , 0 und 10,7 °/o h6here Zuckergehalt , der sich aus dem Alkoholertrttgniss bereehnet, erklttren lttsst.

Ich babe sehon fraher darauf hingewie~en 1) dass einestheils bei allen Honiganalysen nach Addirung s~mmtlicher Bestandtheile ein gr6sserer oder geringerer Fehlbetrag, tier bisher als Nichtzucker bezeichnet wurder sich findet, dass ferner aus der Bestimmung yon Dextrose und L~vulose.

in einer grossen Anzahl yon Analysen ,:on S o x h l e t und S i e b e n ~ ) hervorgeht, dass in fast allen bier analysirten ttonigen ein Ueberwiegel~

der Liivulose fiber die Dextrose constatirt wurde.

Da nun InvertzuckerlOsungen, welehe gleiche Theile L~vulose unc[

Dextrose enthalten, in 10proeentiger LOsung - - t ° polarisiren, s(>

mussten 10proeentige Honigl6sungen, auf Trockensubstanz bereehnetr mindestens eben so stark links drehen. Dagegen drehen 10procentige Honigl6sungen, auf Trockensubstanz berechnet, nicht nur sehr wenig links, manchmal sogar rechts. Es w~lrde also dieser Umstand darauf hindeuten, dass in den ttonigen neben Dextrose und L~vulose eir~

I) Diese Zeitsehrift 38, 397.

2) Zeitseiirift d. Ver. f. giibenzuekerindustrie 1884, 8. 837.

(16)

.~48 v. 1Raumer: Ueber den Einfiuss der Ft~tterung yon l~ohrzucker und weiterer schwer vergtthrbarer, F eh f i n g'sche L~sung nicht in gleichem 3faasse wie Dextrose reducirender Zucker anwesend ist, welcher die Linksdrehung der L~tvulose theilweise paralysirt. Dieser Zucker ist das won B e c k m an n als Disaccharid erklgrte Dextrin, welches zwar nicht unverg~hrbar ist, aber nur wenig F e h l i n g ' s c h e L6sung reducirt.

{~kTach meinen fraheren Versuchen etwa 38 °/o der yon Dextrose redu- cirten Menge). Und dieses Disaecharid darfte in den neuesten Honigen in wechselnder iV[enge vorhanden sein, bei der Polarisation aber durch die aberwiegende L~vulose verdeekt werden und einen grossen Theil des als -Nichtzt~cker<< bezeichneten Fehlbetrags bei Honiganalysen aus-

~nachen.

Zum Schhsse m~3ehte ich daranf hinweisen, dass nach meinen Ver- :suchen, die in den Honigen gefundenen nicht vergahrbaren Dextrine, sowie die verg~thrbaren, Yon den im 8tgrkesyrup vorhandenen wesentlieh

~ersehieden sind, da erstere ein geringeres speeifisches DrehungsvermSgen [besitzen als letztere. Aus Tabelle V geht hervor, dass fiir das aus dem

• Ionige isolirte Dextrin sich aus drei knalysen fast tibereinstimmend .ein Drehungsverm~Sgen yon -t- 3,1 o ftir 1 # Dextrin in 100 cc im 200 mm- _Rohr bereehnet, entspreehend einem speeifisehen Drehungsverm6gen

~, D = -4- 153 bis -~ 158 °. Auch alas Dextrin der ersten Ftitterungen in Tabelle I in 1 + 3 stimmt hiermit ziemlich tiberein.

Die geringen Abweichungen in Tabelle I 3, sowie bei dem vierten Yersuche Tabelle V, dt~rften anf kleine Analysenfehler in der Dextrin-

~estimmung zurtickzuftihren sein.

Arts den drei Vergghrungen des Starkesyrups bereehnet sich da- gegen far ein Gramm Dextrin in 100 cc L6sung im 200 mm-Rohr eine Drehung yon -~-3,G5°--3,85 °, Differenzen, die jedenfalls auch in die Versuchsfehler-Grenzen fallen. Aus dieser Drehung wt~rde sich das specifische Drehungsverm/Sgen a D = -~ 1 8 2 - - 1 9 1 o berechnen, eine Zahl, welche a nnghernd far die reinsten Dextrine gleieh gefunden wurde.

Ein besonders schlagender Beweis daft'lr, class es sich bei diesen sehwer verg~thrbaren Kohlenhydraten nieht um 3iischungen yon Zuckerarten mit Dextrinen handelt~ dtirfte dadnrch erbraeht sein, class in beiden Fallen, sowohl bei der ¥erg~hrung tier ttonigdextrine als der Dextrine des Stgrkesyrups, das specifische Drehungsverm6gen der yon tier Ver- gghrung restirenden Dextrine sich nicht wesentlich ~ndert, ob nun mit Presshefe im 8tgrkesyrup 14,8 °/o dieser Dextrine verg'ohren wurden,

~der durch Bierhefe nnr 2,5 °/o ~ ob yon den Honigdextrinen desselben

(17)

St~rkesyrup auf die Beschaffenheit des Honigs. 349 ttonigs mit Presshefe vergohren noch 10,1 °/o unvergohren blieben, oder mit Bierhefe 13,~°/o . IAgen Mischungen yon Dextrinen mit Zucker, Is0maltose , vor, und wt~rde nur der anh~ngende Zucker diesen Dextrinen durch die G~thrung mehr oder minder entzogen, so mtisste eine wesent- liehe Aenderung im specifischen Drehungsverm~gen der Reste mit steigender Yergghrung eintreten, es masste bei Abnahme des anh~ingen- den Zuekers and Vergr~sserung des Procentgehaltes an reinem Dextrin ein wesentlich steigendes DrehungsvermSgen beobaehtet werden, was jedoeh nicht der Fall ist.

Gleiehzeitig sprieht far eine Ver~inderung der gefatterten Dextrine durch den Einfluss des Bienenhonigmagens der Umstand, dass das yon der Vergghrung des Honigs restirende Dextrin, welches durch Fatterung yon St~irkesyrup in den Honig gelangte, nur ein specifisches Drehungs- vermSgen yon durchschnittlich a D ~ T 1 5 5 ° zeigt, w~hrend for das aus der Vergiihrung des n~imlichen St~irkesyrups restirende Dextrin a D ~--- -~- 1870 durchschnittlich gefunden wurde.

Was nun schliesslieh die Ansicht L i n t n e r ' s anlangt, dass die im Stgrkesyrup vorhandenen, vergiihrbaren Dextrine keine Dextrine seien, sondern Isomaltose, so mt~sste demnach mit F e h ] i n g'scher LSsung welt mehr Zucker gefunden werden als dutch Vergghrung mit Bierhefe.

I)a n~imlieh Isomaltose bei der Hauptgghrung dureh Bierhefe so gut wie nicht oder nnr in sehr geringer Menge vergohren wird and erst bei der Nachg~ihrung altm~ihlich in Alkoho] umgesetzt wird, dagegen Isomaltose ein ReductionsvermSgen gegen F e h l i n g ' s c h e LSsung yon 8 0 % der Maltose besitzt~), so miisste direct naeh F e h l i n g mehr Zucker gefunden werden als durch Bierhefe bei der Hauptgahrung. In der That aber ist das Verhaltniss umgekehrt. Durch Bierhefe wurde immer etwas mehr Zueker gefunden als direct nach F e h l i n g ~ w~ihrend der naeh F e h l i n g gefnndene Zueker nicht im Entferntesten an die Menge heranreieht, welehe sich aus der Verg~ihrnng der schwer ver- g~ihrb~ren Dextrine, nach L i n t n e r Isomaltose, bereehnet.

Es darfte vielleieht doeh schliesslich der riehtigen Erkl~irung dieser Vorg~nge mehr Rechnung getragen werden durch die Annahme, dass die in den Helen vorhandenen, mehr oder m i n d e r s t a r k wirkenden Enzyme zuerst die Dextrine verzuekern, nnd hierdureh fortschreitend eine weitere Verg~hrung erm~glicht wird.

1) v. Lippmann.- Die Chemie der Zuckerarten 1895, S. 960.

F r e s e n i u s , Zei~schrift f. analyt. Chemie. XLL Jahrgang. 6. Heft. ~3

(18)

350 Richter: Ueber die A. Jolles'sehe Methode znr quan~itativen

Aueh der Umstand, dass alle die zuriickbleibenden (unverg~thr- baren ?) Rtickstitnde noch F e h 1 i n g 'sche L6sung reduciren, spricht daftir~

dass auch auf diese Rt~ekst~tnde die Enzyme bereits so weit eingewirkt haben, dass weiter redueirende Kohlenhydrate gebildet wurden, welche yon der G~thrung noch unbertihrt blieben.

Sollten die gefundenen Zahlen far das specifische Drehungsverm6gea durch eine grSssere Anzahl von Versuchen als constant festgestellt werden, so wtirden dieselben einen Anhaltspunkt zur Beurtheilung liefern, ob:

das Dextrin eines Honigs ~'on eingesammeltem Honigthau, yon verft~tter- tern St~trkesyrup oder yon direct zum ttonige zugesetztem St~rkesyrup herrtihrt.

Ueber die A. J o I 1 e s 'sehe Methode z u r quantitativen B e s t i m m u n g der It~rnsliure im ttarn.

¥on

Apotheker Dr. l~. Itichter.

Unter den normalen Bestandthcilen des Harnes, derea exacte quantitative Bestimmung ein gewisses diagnostisches Interesse bean- sprucht, ist in erster Linie die Harns~ture zu nennen. Wiewohl zahl- reiche Methoden zur quantitativen Bestimmung der ttarns~iure im Harne in Vorschlag gebraeht wurden, so haben sich bei ihrer Prtifung auf Genanigkeit nur wenige als geniigend verl~sslich erwiesen, und in praxi kommen im Wesentlichen nut zwei Methoden in Betracht: die S u l - k o w s k i- L u d w i g ' s c h e Methode und die titrimetrische Methode yon H o p k i n s 1) in der Modification yon F o l i n . ~) Was die L u d w i g - S u l k o w s k i ' s c h e Methode betrifft, so gilt sie als die relativ cxacteste, wenngleich naeh Angabe der Antoren yon abgewogenen Harns~ture- mengen circa 2 °/o der Bestimmung entgehen. In der Hand geschulter Analytiker diirfte die Methode sicherlich genttgend zuverliissige Resul- tate liefern. Sie ist jedoch ftir Krankenanstalten, Apotheken, Labora- torien, wo fortwithrend Harnuntersuehungen in grSsserer Anzahl zur Dnrchftihrung gelangen, nicht besonders geeignet, weil sie sehr zeit- raubend und in ihrer Ansftihrung zu complicirt ist. D i e H o p k i n s -

1) The ffonrnal of Patholog. and Baeteriolog. June 1893, S. 418; ~ergl.

diese Zeitschrift 32, 266 und ,~5, 727.

~) Zeitschrift f. physiol. Chemie 24:, 224; diese Zeitschrift 87, 137; vergl.

aach diese Zeitschrift 40, 628.

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