• Keine Ergebnisse gefunden

Einführung in die Politikwissenschaft

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Einführung in die Politikwissenschaft"

Copied!
90
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Einführung in die

Politikwissenschaft

(2)

Inhalt

Dieser Kurs vermittelt die grundlegenden Konzepte der

Politikwissenschaft, behandelt die wichtigsten Forschungsansätze und Arbeitstechniken des Fachs und sensibilisiert die

TeilnehmerInnen für politikwissenschaftliche Fragestellungen.

Im ersten Teil des Kurses erhalten die Studierenden eine kurze Einführung in Wissenschaftstheorie, den Ablauf

politikwissenschaftlicher Forschung sowie Forschungsdesign und Methoden der empirischen Sozialforschung.

Der zweite Teil des Kurses stellt die Teilbereiche der

Politikwissenschaft – Internationale Beziehungen, Innenpolitik, Vergleichende Politik und Politische Philosophie – vor. Der

Schwerpunkt liegt dabei auf den wichtigsten politischen Akteuren und der Beschaffenheit und Wirkung politischer Institutionen. Zur Veranschaulichung der theoretischen Konzepte wird

schwergewichtig auf das politische System der Schweiz eingegangen.

(3)

3

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Inhalt

Aufbau der Vorlesung

Studierende bereiten sich durch Lektüre gründlich vor

Dozent arbeitet sich mit den Studierenden in den ersten 45 Min. durch die wichtigsten Konzepte und Aussagen des Skriptes (teils Vortrag, teils Fragen- Antworten)

In den zweiten 45 Min. erweitert der Dozent die Thematik durch Behandlung empirischer Beispiele;

oder Dozent und Studierende diskutieren den zweiten der zu lesenden Texte (gilt nur für einige Sitzungen) Je besser Studierende UND Dozent vorbereitet sind, desto interessanter wird die Vorlesung!

(4)

Inhalt

Zur Vorlesung werden zwei verschiedene Tutorate angeboten.

Im Tutorat 1 (verpflichtend für Teilnehmende des BA Studiengangs Staatswissenschaften) werden die Themen der Vorlesung vertieft. =>

ETH HG D.3.2. Leitung: Patrick Kuhn, Steffi Walter

Im Tutorat 2 (verpflichtend für Teilnehmende des BA Studiengangs Umweltwissenschaften) werden die Themen der Vorlesung in den Kontext der Umweltpolitik gesetzt. Leitung: Prof. Willi Zimmermann =>

ETH HG D.7.2.

Studierende, die keinem der genannten Studiengänge angehören (Pflichtwahlfach, Doktoratsstudium etc.):

Zu Beginn des Kurses können Sie einen Reader käuflich erwerben, in dem die zu lesenden Texte enthalten sind.Nachher ist dieser Reader erhältlich bei Claudia Jenny, Seilergraben 49, Büro G.1, 01 632

6466). Kosten: Fr. 20.-- Das erste Tutorat (Kuhn, Walter) mit einer Webunterstützung geführt (Zugang nur für angemeldete

Studierende).

Eintrag im elektronischen System der ETH ist unabdingbar!

(5)

5

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Dozierende

Vorlesung: Prof. Thomas Bernauer

Tutorat 1: Patrick Kuhn und Steffi Walter

Tutorat 2: Prof. Willi Zimmermann, Michel Comte

 D-GESS, Zentrum für Vergleichende und

Internationale Studien (CIS) der ETH und Universität Zürich

 D-UWIS

(6)

Programm

29.10.04 => 1. Was ist Politik? Was ist Politikwissenschaft?

5.11.04 => 2. Wissenschaftstheorie und Funktionen von Theorien

12.11.04=> 3. Empirische Forschung: Datenerhebung und - analyse

19.11.04 => 4. Forschungspraxis und Grundlagen des Systemvergleichs

26.11.04 => 5. Grundformen politischer Systeme 3.12.04 => 6. Bändigung von Staatsmacht

10.12.04 => 7. Politische Kultur, Interessengruppen, Medien 17.12.04 => 8. Wahlen und Parteien

23.12.04 => 9. Parlament und Regierung 14.1.05 => 10. Internationale Beziehungen I 21.1.05 => 11. Internationale Beziehungen II

(7)

7

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Programm

28.1.05 => 12. Politische Theorie

4.2.05 => 13. Zusammenfassung, Fragen, Schlusstest 10.2.05 => 14. Klausur- und Evaluationsbesprechung,

Nachprüfung

(8)

Schlusstest

4 Kreditpunkte bei Bestehen des Schlusstests (Note ≥ 4.0);

gilt nur für Studierende D-UWIS und D-GESS Pflichtwahlfach und ETH-Doktoratsstudium. Stoff: Gesamter Inhalt des Kurses (Vorlesung, Tutorat, verteilte Unterlagen). Hilfsmittel: 2

handschriftlich beschriebene A-4 Seiten (keine Kopien).

UNBEDINGT beide Termine für den Test freihalten. Es gibt keine 3. Chance!

Für Studierende BA Staatswissenschaften (Stg BO) ist der gesamte Stoff dieses Kurses (vgl. oben) Teil der Basisprüfung (Okt. 2005). Kreditpunkte für die Kurse Einführung

Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen (je 4 KP) werden nach Bestehen der Basisprüfung rückwirkend

zugeteilt.

Ohne elektronische Einschreibung im ETH System können keine KP zugeteilt werden! Bitte Ihren Eintrag prüfen!

(9)

9

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Empfohlene Literatur

Einführung in die Politikwissenschaft: Grundriss eines Faches und studiumbegleitende Orientierung, Werner J. Patzelt, Wissenschaftsverlag Richard Rothe, 4.

Auflage 2001

Empirische Methoden der Sozialforschung, Rainer Schnell, Paul Hill, Elke Esser, Oldenburg, 1995

CIS Bibliothek, Seilergraben 49, 1. Untergeschoss

(10)

Politik und

Politikwissenschaft

Definition von Politik

Policy, Politics, Polity

Politik vs Politikwissenschaft

Systematisierung des Untersuchungsgegenstandes (Schemata):

Vier Dimensionen der Politik (Mink Schema)

Schichtenbau politischer Wirklichkeit

Kontextfaktoren (Agil Schema)

(11)

11

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Politik: Definition

Politik ist jenes menschliche Handeln, das auf die

Herstellung und Durchsetzung allgemeinverbindlicher Regelungen und Entscheidungen (d.h. von ‚allgemeiner Verbindlichkeit’) in und zwischen Gruppen von

Menschen abzielt. (Patzelt, 2001: 23)

Kernelemente der Definition von Politik: Menschliches Handeln; allgemeine Verbindlichkeit, Regeln als

angestrebtes Produkt der Politik, Allgegenwärtigkeit der Politik

(12)

Untersuchungsbereiche der Politikwissenschaft

Policy

Polity

Politics Die Politikwissenschaft

beschäftigt sich mit allen drei Bereichen:

1. Poli cy (Inhalte) 2. Poli tics (Prozesse) 3. Poli ty (Struktur)

(13)

13

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Politik vs

Politikwissenschaft

Politik als Untersuchungsobjekt der PW

Konkurrenz zum Alltagsdenken: In jeder Gesellschaft gibt es ein „Allgemeinwissen“ darüber, wie Politik funktioniert. Der Politikwissenschaftler sollte seinen Forschungsgegenstand auch von außerhalb dieses Allgemeinwissens betrachten.

Decken sich seine Untersuchungsergebnisse dann mit dem Allgemeinwissen, werden sie häufig als trivial angesehen.

Sind sie anders, werden sie oft als sonderbar oder falsch empfunden. Auswege aus diesem Problem?

Physik und Politik: Grenzen der Erarbeitung von Gesetzmässigkeiten

Theorie-geleitete und empirisch-analytische Untersuchung politischer Wirklichkeit => 2.-4. Sitzung

(14)

Systematisierung des

Untersuchungsgegenstande s

1. Festlegung des zu untersuchenden Gegenstandbereichs 2. Wahl des passendsten Schemas

3. Das Schema wirft verschiedene Fragen auf, anhand von denen man sein Vorwissen systematisiert, Vermutungen formuliert und Wissens- und Verständnislücken feststellt.

4. Diese Fragen werden um Überlegungen zu Ursachen, Folgen und Stabilität des Untersuchungsgegenstandes ergänzt.

5. Die so gewonnenen Einsichten werden zusammengefasst und zu einem komplexen Argument ausgearbeitet.

Beispiele für topische Schemata sind das MINK-Schema, das Schichtenmodell und das AGIL-Schema.

(15)

15

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

MINK Schema

Macht

Normen Kommunikation

Ideologie POLITIK

Policy – Politics - Polity

(16)

MINK Schema

Policy Politics Polity

Macht

Wer hat die Macht, das Politikprogramm zu verwirklichen / zu verhindern?

Wer beeinflusst aufgrund welcher Möglichkeiten wen?

Wer hat innerhalb der jeweiligen Einheit Macht?

Ideologie Welche Ideologie liegt den Zielsetzungen zugrunde?

Welche Weltbilder oder Wissensbestände legt wer seinen Handlungen zugrunde?

Für welche

Problemsichten, Ziele und Inhalte steht die jeweilige Einheit?

Normen

Welche Normen sollen durch das jeweilige Politikprogramm einge- führt oder verändert werden, und welche werden hintangestellt / missachtet?

Anhand welcher Normen wird mit welcher Taktik vorgegangen?

Nach welchen formalen und informalen Regeln arbeitet die jeweilige Einheit?

Kommunikation

Wie werden die jeweiligen politischen Inhalte dargestellt und bekannt gemacht?

Welche Kommunika- tionskanäle werden von wem wie benutzt, um seinen Einfluss auf das Gesetzgebungsverfahren geltend zu machen?

Wie verläuft die Kommunikation innerhalb der Einheit und zwischen

unterschiedlichen Einheiten?

(17)

17

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Schichtenbau politischer Wirklichkeit

Tiefenstruktur: genetisch verankerte Wahrnehmungs-, Informationsverarbeitungs-, Empfindungs- und

Verhaltensrepertoires

Kulturspezifische Wissensbestände, Interpretationsroutinen und Normen

Konkret handelnder Einzelmensch (inklusive persön-licher Merkmale, Biographie, Verhaltensweisen)

Soziale Netzwerke:

Organisationen und Institutionen

Zusammenschluss verschiedener politischer Systeme (z.B. EU)

Politisches System Internation- ales System / transnationale

Beziehungen

Mikroebene (politische Mikroanalys e)

Mesoebene (Institutionenanalyse ,

Partizipationsforsch ung, politische Soziologie)

Makroebene (Makro-Politikwissenschaft,

„klassische“

Politikwissenschaft, insbes.

Internationale Beziehungen)

Kleingruppen

Gegenstand der Politik- wissenschaft

Ab und zu Gegenstand der Politikwissenschaft (Analyse von pol.

Kultur/ Sozialisation/

Psychologie

(18)

AGIL Schema

Adaptation

Integration Latent pattern

maintenance

Goal attainment

(19)

19

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Politikwissenschaft

Teilfächer der Politikwissenschaft

Analyse Politischer Systeme (Innenpolitik, Vergleichende Politikwissenschaft)

Internationale Beziehungen

Politische Theorie

• Entstehung der Politikwissenschaft

• Aufgabenfelder der Politikwissenschaft

(20)

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Wissenschaftstheorie, Funktionen

von Theorien

(21)

21

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Ziele

Letzte Sitzung:

Inhalt des Kurses

Organisation/Logistik

Erster Einstieg in die Thematik:

Herangehensweise an einen Forschungsgegenstand mittels heuristischer Schemata

Heute:

Einstieg in die sozialwissenschaftliche Denkweise anhand Diskussion

wissenschaftstheoretischer Grundlagen und Funktion und Beschaffenheit von Theorien der Politikwissenschaft

(22)

QuickTime™ and a TIFF (Uncompressed) decompressor

are needed to see this picture.

(23)

23

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Wissenschaftstheorie

Funktionen von Theorien

Was ist Wissenschaft: „Wissenschaft ist jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung solcher Aussagen abzielt, die jenen Aussagen an empirischem und logischem

Wahrheitsgehalt überlegen sind, welche schon mittels der Fähigkeit des ‚gesunden Menschenverstandes’ (‚common- sense-Kompetenzen’) formuliert werden können.“

(24)

Was ist Wissenschaft?

Herstellung von empirisch und logisch (theoretisch) wahren Aussagen, die dem common sense überlegen sind.

Regeln der wiss. Arbeit grenzen subjektive Einflüsse auf den Arbeitsprozess ein. Was ist unwissenschaftlich?

Logisch wahre Aussagen müssen nicht empirisch wahr sein.

Sechs Arten politikwiss. interessanter Aussagen:

Beschreibungen

Aussagen über Zusammenhänge

Erklärungen des Werdens, Bestehens, Wandels und Vergehens

Prognosen Werturteile

Handlungsanweisungen

(25)

25

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Spielregeln der Wissenschaft

Kontrollmechanismen

Fünf Regeln für das wissenschaftliche Arbeiten

(26)

Begriffe, Variablen etc.

Begriffe und Konzepte

Intensionale und extensionale Begriffe: Bsp.

„Armut“

Operationalisierung

Variablen und Indikatoren: dichotome, diskrete, stetige Variablen, latente, manifeste Variablen, Index, Validität und Reliabilität von Indikatoren

(27)

27

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Beispiel

Ablehnungsquote bei Einbürgerungen auf

Gemeindeebene: Misst dieser Indikator „Xenophobie“

(Fremdenfeindlichkeit)?

2 Gruppen: Pro und Contra, 5 Min. Denkpause, 5 Min. Debatte

(28)

Aussagen als Produkte und Werkstoff der Wissenschaft

Empirische (positive) und normative Aussagen Hypothese, abhänge, unabhängige Variable VARIABLEN MüSSEN VARIIEREN!!!

Deterministische, probabilistische, stochastische Hypothesen

HYPOTHESEN MüSSEN FALSIFIZIERBAR SEIN!!! (0-Hypothese formulieren, keine Verifikation möglich)

Paradox: Untersuchungsdesign so anlegen, dass eine Hypothese mit grösster Wahrscheinlichkeit scheitert.

Hypothesen müssen falsifizierbar UND empirisch/theoretisch interessant sein.

Kausale vs. korrelative oder deskriptive Hypothesen

Positive Aussagen führen nicht automatisch zu normativen Aussagen Normative Forschung kann durchaus wissenschaftlich sein

(29)

29

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Normative Aussagen

Ein Wissenschaftler des CIS (ETH Zürich) behauptet:

Schutz der Menschenrechte und Bekämpfung des Terrorismus schliessen sich gegenseitig aus.

Andere Wissenschaftler vom CIS protestieren energisch gegen diese Aussage. Weshalb?

(30)

Beispiel

Formulieren Sie drei kausale Hypothesen, welche die Ablehnungsquote bei Einbürgerungen auf

Gemeindeebene erklären. 5 Min. Denkpause, 5 Min.

Diskussion.

(31)

31

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Theorien

Theorie = ?

Induktive vs. deduktive Theoriebildung

Empirische vs. normative Theorien; Theorien unterschiedlicher Reichweite

Theorie vs. Paradigma

Weshalb brauchen wir Theorien?

Theorienpluralismus in der PW Gesetze?

(32)

Merkmalsräume, Typologien

Ziel: Bessere Operationalisierung von Variablen, Kategorisierungen/Typologien bilden um

Untersuchungsgegenstände zu ordnen

Objekte lassen sich in Merkmalsräumen abbilden Typologien bestehen aus (allen) Kombinationen der

Merkmale eines Merkmalsraumes

Extrem-, Durchschnitts-, Struktur-, Verlaufstypen; Ideal- vs Realtypen

(33)

33

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Soziale Schicht

Einkommen

Bildung

Berufliches Ansehen

(34)

Modelle

Modell = Eine (meist stark vereinfachte) Erfassung eines Wirklichkeitsausschnitts durch eher abstrakte Begriffe

Pfeildiagramme (abh., unabh. Variablen, Richtung der Beziehungen, Stärke der Bez.)

Bsp: A

B

C +

-

A wirkt positiv auf C B wirkt negativ auf C

(35)

35

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Modelle

Formale Modelle

Statistische Modelle (z.B. Regressionsgleichungen)

Beispiel: Schweizer Verteidigungsausgaben: DSt = DSt-1 +  Mathematische Gleichungen

Simulationsmodelle

Modelle dienen der Vereinfachung komplexer realer Zusammenhänge in verallgemeinerbarer Form

A = β1b + β2c + β3d + γ

Dabi sind: a = abhängig Variabl

b, c, d = unabhängig Variabln β1, β2, β3 = Rg rssionskoffizintn γ = Konstant

(36)

Erklärungen

Tatsachen- (deskriptives), Zusammenhangs- (korrelatives), Erklärungs-(kausales) Wissen Aufbau von Erklärungen

Randbedingungen, unter denen die Hypothesen wahr sind

Anfangsbedingungen Wenn/Dann Aussagen Explanandum

(37)

37

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Erklärungen

Wie testet man Erklärungen?

„Erklären durch Erzählen“ in der Geschichtswissenschaft

Unterschiede zwischen sozial- und geisteswiss.

Forschung

(38)

Prognosen

Ohne gute Erklärungen keine guten Prognosen

Weshalb sind Prognosen in den Sozialwissenschaften schwierig/ungenau?

Methoden

Analogieschlüsse Extrapolation

Sachverständige Bayes Ansatz

(39)

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Datenerhebung und Datenanalyse

(40)

„Ueberbleibsel“ von letzter Sitzung: Allgemeines

0-Hypothese => Falsifikation

Bsp für empirisch uninteressante, banale aber logisch (und vmtl. auch empirisch) wahre Hypothese:

Je seltener eine Person sich über politische Dinge informiert oder darüber diskutiert, desto weniger beteiligt er/sie sich an Wahlen oder Abstimmungen.

Extrem-, Durchschnitts-, Struktur-, Verlaufstypen; Ideal- vs Realtypen

Wie testet man Erklärungen? Kausalität vs Korrelation;

Theorie und process tracing als verbindendes Element

„Erklären durch Erzählen“ in der

Geschichtswissenschaft; Unterschiede zwischen sozial- und geisteswiss. Forschung => später, heute

(41)

41

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

„Ueberbleibsel“ von letzter Sitzung: Prognosen

Ohne gute Erklärungen keine guten Prognosen

Weshalb sind Prognosen in den Sozialwissenschaften schwierig/ungenau?

Methoden

Analogieschlüsse Extrapolation

Sachverständige

Bayes Ansatz (Delphi-Verfahren) Simulationen

=> Formulierung von Szenarien oft sinnvoller

(42)

Heute: Ziele

Letzte Sitzung:

Einstieg in die sozialwissenschaftliche Denkweise anhand Diskussion

wissenschaftstheoretischer Grundlagen und Funktion und Beschaffenheit von Theorien der Politikwissenschaft

Heute:

Wie werden Daten (Informationen) in der Politikwissenschaft erhoben, wie werden diese Daten ausgewertet?

=> Erarbeitung der Forschungsfrage (Denkschemata) => Formulierung von Hypothesen (deduktiv oder induktiv) =>

Operationalisierung => Datenerhebung =>

Datenauswertung => Bewertung der

Hypothesen => Anpassung der Theorie =>

...

(43)

43

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Einstieg

Kritik an der Erstanalyse der GfS, Abstimmungen Mai 2004: NZZ, 21.5.2004, S.18.

Avanti-Initiative

GfS Erstanalyse zwei Tage nach Bekanntgabe der offiziellen Abstimmungsergebnisse

Frage: Folgten die Parteianhänger den Parolen ihrer Parteien?

GfS Erstanalyse anhand Schätzungen, die das regionale, aggregierte Stimmverhalten (Abstimmungsresultate) mit den jeweiligen regionalen Parteienstärken in Verbindung bringt. Z.B.

Aussage, je stärker die SVP in einer Region, desto stärker die

Zustimmung zur Avanti Initiative. Folgerung: SVP Anhänger haben die Parole der SVP befolgt.

VOX Nachanalyse zeigt, dass diese Schätzungen für die SVP um 11%, für die FDP um 13% daneben lagen - in beiden Fällen

höhere Zustimmung zur Initiative als von GfS in Erstanalyse geschätzt.

Weshalb dieser Fehler?

(44)

Datenerhebung - allgemein

Forschungsleitende Theorie, Beobachtungstheorie

=> Es gibt keine theoriefreien Daten

Reliabilität und Validität bei der Datenerhebung Individual- und Aggregatdaten (Analyseebene) Ökologischer Fehlschluss: man schliesst von

Kollektivmerkmalen auf Eigenschaften von Merkmalen, die zu diesen Kollektiven gehören Individualistischer Fehlschluss: von Daten über

Individuen wird auf Merkmale von Kollektiven oder ökologischen Einheiten geschlossen

(45)

45

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Was ist ein ökologischer Fehlschluss?

Ein ökologischer Fehlschluss liegt vor, wenn von den Eigenschaften von Kollektiveinheiten

(Kollektivhypothese) auf entsprechende

Eigenschaften von Individualeinheiten unmittelbar, d.h. ohne Überprüfung von Kontexthypothesen, geschlossen wird.

Beispiel: A. Diekmann 1995, S. 117

(46)

Beispiel (ökolog.

Fehlschluss)

Anteile Stimmbezirk 1 Stimmbezirk 2

Kath. 20 % 40%

CDU-Wähler 20% 40%

Befund: Anteil der CDU wächst mit Anteil katholischer Wähler

Mögliche Kollektivthese: Katholiken wählen mehrheitlich CDU

(47)

47

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Beispiel (ökolog.

Fehlschluss)

Der vorher genannte Befund könnte das Ergebnis folgender Verteilung sein

Bezirk 1 kath nicht-kath Ges Bezirk 2 kath nicht-kath Ges

CDU 0 20 20 CDU 0 40 40

Andere 20 60 80 Andere 40 20 60

Ges 20 80 100 Ges 40 60 100

(48)

Beispiel (ökolog.

Fehlschluss)

„In beiden Stimmbezirken wird die CDU von keinem katholischen Wahlberechtigten gewählt. In Bezirk 1

wählen 25 % der Nichtkatholiken die CDU, in Stimmbezirk 2 sogar 66% der nicht-katholischen Wähler. Das

individuelle Abstimmungsverhalten erzeugt auf der

Aggregatebene ein Ergebnis, das die o.g. Kollektivthese zu stützen scheint. Tatsächlich widerspricht das

Wahlverhalten auf der Basis von Individualdaten dieser These. Der Fehlschluss kommt zustande, weil die

Wählerstruktur der Stimmbezirke bzw. das Verhalten der Nichtkatholiken unberücksichtigt bleibt. Dieser

Fehlschluss lässt sich nur vermeiden, wenn der Einfluss des Kontextes auf individuelles Verhalten näher

untersucht wird. „

(49)

49

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Individualistischer Fehlschluss

Christian Welzel: „... Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und NSDAP- Wahl ... Massenarbeitslosigkeit kann ein generelles Klima der Angst erzeugt haben, das den Zulauf zur NSDAP gleichermaßen unter allen Statusgruppen - ob nun erwerbslos oder nicht - in die Höhe getrieben hat. Entsprechend sieht man im Regionenvergleich einen positiven Zusammenhang zwischen der Arbeitslosenquote und dem

Stimmenanteil der NSDAP, obwohl innerhalb der Regionen möglicherweise kein Unterschied zwischen Erwerbstätigen und

Erwerbslosen in Bezug auf die Zustimmung zur NSDAP bestanden hat.

Aus dem Fehlen eines solchen Individualzusammenhangs nun aber zu folgern, dass Arbeitslosigkeit als Ursache für den Aufstieg der NSDAP ausscheide, wäre ein fataler “individualistischer Fehlschluss“ (Alker

1963). In diesem Sinne war Arbeitslosigkeit für den Aufstieg der NSDAP nicht als individuelles Schicksal, sondern als gesellschaftliches

Phänomen relevant. Nicht vom je eigenen Erwerbsstatus, sondern von der Massenarbeitslosigkeit als sozialem Kontextmerkmal gingen die entscheidenden Verhaltensimpulse aus.“

(50)

Forschungsfrage => Daten

=> Methoden

Forschungsfrage => Methode der Datenerhebung Dokumenten- und Inhaltsanalyse

Analyseleitfaden, inhaltsanalytisches Kategorienschema =>

Kodierung

Bsp: Intensität der öffentlichen Debatte zur Luftverschmutzung, Frauenbild bei Männern

Umfrage/Befragung

Bsp. Vox-Analyse

Bsp. Schweizer Haushaltpanel Beobachtung

Bsp. Verhalten von Behörden bei Geiselnahmen Bsp. Rechtsextremismus unter Fussball-Hooligans

(51)

51

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Daten => Methoden

Experimente und Quasi-Experimente

Laborexperimente, Feldexperimente. Bsple:

Zahlungsbereitschaft bei GVO Nahrungsmitteln;

Wettbörse als Instrument der Wahlprognose;

Interventionsstudie zu Xenophobie in Schulen (NFP 40+)

Quasi-Experimente => qualitative Fallstudien.

Bsp: umweltpolitisch relevantes Innovationsverhalten von Firmen

Gedankenexperiment. Bsp: Kontrafaktisches Gedankenexperiment bei Evaluation der

Schweizer Gewässerschutzpolitik

(52)

Datenanalyse

=> spezifische Kurse, hier nur kurzer Ueberblick

Hermeneutische vs empirisch-analytische Methoden der Datenanalyse

Qualitative Methoden

Einzelfallstudien, vergleichende Fallstudien

Bsp. Bernauer 2003: Biotech-Politik der EU und der USA: Variablen, Hypothesen, welche Werte müssen unabh. Variablen aufweisen, wenn die abh. Variable bestimmte Werte aufweist?

Dokumentenanalyse, Interviews, Bewertung der Hypothesen (process tracing) =>

Mitchell/Bernauer Text nächste Woche

(53)

53

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Statistik

Deskriptive Statistik (z.B. Mittelwert, Standardabweichung, Min., Max.)

Inferenzstatistik (z.B. 4-Felder Tabelle, Regression) Methodenwahl ist abhängig von Beschaffenheit der Daten (Stichprobe, Messniveau etc.)

Zufallsstichproben und Quotenstichproben

Beispiel: Vox Analyse der Abstimmung vom 8.

Februar 2004, Verwahrungsinitiative Regressionsanalyse

Beispiel: Determinanten der Schweizer Verteidigungsausgaben

(54)

VOX-Analyse der eidgenössischen Abstimmungen vom 8. Februar 2004

Hans Hirter, Wolf Linder

Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter"

Ja: 1'198'751, 56.2%

Nein: 934'576, 43.8%

Stimmbeteiligung: 45.0%

(55)

55

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Methode der VOX Analyse

Die vorliegende Untersuchung beruht auf einer von der VOX- Partnerschaft realisierten Nachbefragung der Volksabstimmung vom 8.2.2004. Das Forschungsinstitut gfs.bern führte die

Befragung innerhalb von zwei Wochen nach der

Volksabstimmung vom 8. Februar 2004 durch, wobei mehr als 90% der Interviews in der ersten Woche nach der Abstimmung stattfanden. Die Analyse der Daten wurde durch das Institut für Politikwissenschaft an der Universität Bern (IPW)

vorgenommen. Die Befragung wurde von 42 BefragerInnen von zu Hause aus telefonisch ausgeführt, wobei das

Forschungsinstitut gfs.bern als Kontrollinstanz die Möglichkeit hatte, die Interviews extern zu beaufsichtigen. Für die

BefragerInnen und die Befragten war diese Überwachung nicht erkennbar, sie hatten davon aber Kenntnis. Die

Stichprobenziehung erfolgte in einem dreistufigen

Zufallsverfahren. Der Stichprobenumfang beträgt 1000 stimmberechtigte Personen. (Hirter, Linder)

(56)

Resultate der VOX Analyse zur Verwahrungsinitiative

Das Abstimmungsverhalten wurde stark von den politischen und

ideologischen Einstellungen der Stimmenden bestimmt. Den grössten

Einfluss hatte die Selbsteinstufung auf einer Links/Rechts-Skala. Die äussere Linke lehnte die Initiative mit 68% Nein-Stimmen ab, die äussere Rechte

nahm sie mit 87% Ja-Stimmen an; den Ausschlag für die Annahme der Verwahrungsinitiative gab jedoch die politische Mitte, welche mit einem Ja- Anteil von 60% zustimmte. Etwas weniger deutlich sind die Unterschiede bezüglich der Parteisympathie. In gutem Einklang mit ihrer Anhängerschaft befand sich lediglich die SVP mit ihrer Ja-Parole. Bei Abstimmungen haben normalerweise die zur Entscheidfindung beigezogenen Medien keinen

Einfluss auf den Entscheid. Dies war bei der Verwahrungsinitiative anders.

Wer Diskussionen am Fernsehen verfolgt hat, stimmte der Initiative

überdurchschnittlich oft zu. Da sich dieser positive Zusammenhang auf die Deutschschweiz beschränkt, kann geschlossen werden, dass es den von Gewaltverbrechen persönlich betroffenen Deutschschweizer InitiantInnen

gelungen ist, im Fernsehen ihr Anliegen besonders überzeugend zu vertreten.

(57)

57

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Resultate der VOX Analyse zur Verwahrungsinitiative

Von den sozioökonomischen Merkmalen wirkte sich vor allem der

Bildungsstand aus: Je höher die formale Ausbildung, desto eher wurde die Initiative abgelehnt.

Das wichtigste Motiv für die Zustimmung zur Initiative war die Erwartung, dass mit der lebenslangen Wegschliessung von verurteilten Tätern die Gesellschaft besser vor gefährlichen Gewaltverbrechern geschützt werden kann. Für die Hälfte der Ja-Stimmenden waren aber auch das Element der

"gerechten Strafe", die Vergeltung und die Abschreckung von potentiellen Tätern wichtig. 90% der Ja-Stimmenden bekannten sich denn auch zur Aussage, dass ein sexual motivierter Kindermörder auf jeden Fall bis zu seinem Lebensende hinter Schloss und Riegel bleiben soll. Der

Hauptgrund, gegen die Initiative zu stimmen, bestand darin, dass dieser eine periodische Überprüfung der Notwendigkeit der Fortsetzung einer Verwahrung ausschliesst.

(58)

Statistik

Skalierung (Messniveau) => statistische Verfahren Nominal, ordinal, intervall, ratio (kardinal)

Statistische Verfahren

Beispiel: Gesellschaftliche Nachfrage nach militärischer Verteidigung

(59)

59

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Beispiel: Schweizer

Verteidigungsausgaben

Abhängige Variable: „Nachfrage“ nach militärischer Landesverteidigung; Indikator = Militärausgaben/BIP;

welche Alternativen gäbe es zu diesem Indikator?

Unabhängige Variablen

Pfadabhängigkeit (Verteidigungsausgaben t-1) Verteidigungsausgaben anderer Staaten

(Trittbrettfahren, Bedrohung)

Innerstaatliche Wirtschaftsfaktoren (Wachstum, Arbeitslosigkeit, Staatsdefizit)

Methode: Zeitreihenanalyse (Regression)

(60)

Beschreibende Statistik

Variable | Obs Mean Std. Dev. Min Max ---+--- swidsg | 29 1.50e+07 2468736 1.11e+07 1.93e+07

dsusag | 29 4.578966 1.047815 2.97 6.13

gdpnom | 29 287.4206 94.16003 148.1901 428.345 rgrow | 29 1.151724 2.178732 -6.7 4.4 unempl | 29 1.824138 1.649817 .2 5.2

(61)

61

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Pfadabhängigkeit

2.00e+09 3.00e+09 4.00e+09 5.00e+09 6.00e+09

lagsds

95% CI Fitted values TotDS

(62)

Pfadabhängigkeit

(63)

63

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Trittbrettfahren, externe

Bedrohung

(64)

Einfluss wirtschaftlicher

Faktoren

(65)

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Forschungspraxis

Grundlagen des Systemvergleichs

(66)

Nachtrag zur letzten Sitzung

0 1 2 3 4 5 6 7

AargauAppenzell Ausserrh.Appenzell Innerrh.Basel LandBasel StadtBernFribourgGeneveGlarusGraubuendenJuraLuzernNeuchatelNidwaldenObwaldenSchaffhausenSchwyzSolothurnSt. GallenThurgauTicinoUriValaisVaudZuerichZug

Share in ArmaSuisse spendingShare in VBS employment

(67)

Nachtrag zur letzten Sitzung

Correlation between average unemployment rate 2000-2003 and cantonal share in Armasuisse spending 2000-2003 relative to national average

-0.2730

Correlation between average unemployment rate

2000-2003 and cantonal share in defense department

employment 2001-2003 relative to national average -0.4388

Correlation between variation in unemployment rate 1975-2003 and cantonal share in Armasuisse spending 2000-2003 relative to national average

-0.2492 Correlation between variation in unemployment rate 1975-2003

and cantonal share in defense department employment 2001- 2003 relative to national average

-0.2739

(68)

Ziele

Letzte Sitzung:

Wie werden Daten (Informationen) in der

Politikwissenschaft erhoben, wie werden diese Daten ausgewertet? => spezialisierte Kurse

Heute:

Forschungsprozess insgesamt verstehen

(Integration der Erkenntnisse aus den ersten drei Sitzungen)

Einstieg in die wichtigsten Teilbereiche der Politikwissenschaft: 1. Analyse politischer Systeme, Logik des Systemvergleichs =>

Verbindung mit Methodenfrage, Schwerpunkt auf qualitativen Fallstudien (letztes Mal waren es statistische Analysen)

(69)

69

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Forschungsprozess

QuickTime™ and a

TIFF (Uncompressed) decompressor are needed to see this picture.

(70)

QuickTime™ and a

TIFF (Uncompressed) decompressor are needed to see this picture.

(71)

71

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Inhalt Heute

Ablauf von Forschung

Theoretische Forschung Empirische Forschung Normative Forschung

Quantitative „vs.“ Qualitative Forschung Systemvergleich

Das politische System

Logik von Vergleichsuntersuchungen =>

Text von Mitchell/Bernauer

(72)

Ablauf von Forschung

Theoretische Forschung

Klare Formulierung der Fragestellung

Inhalts- und Sekundäranalyse der vorhandenen Literatur

Kritik der bestehenden Literatur

Entwicklung eines eigenen theoretischen Ansatzes

Veröffentlichung der Ergebnisse

=> Bernauer, Seijas, Engels, Kammerer: Grüne Innovation in der Industrie, Einflüss

regulatorischer Rahmenbedingungen

(73)

Ablauf von Forschung Empirische Forschung

Formulier- ung der Forschun gs-frage

Konzeptsp e-

zifikation / Operation a-lisierung

Bestimm- ung der Untersuch -ungsform

Auswahl der Unter- suchungs- einheiten

Datenerh ebung

und -erfassun

g

Daten-

analyse Publi- kation Theorie-

bildung

(74)

Festlegung des Gegenstands der Forschung und präzise Formulierung der

Forschungsfrage

Empirische Forschung Formulierung der

Forschungsfrage

Fragestellung:

Warum war die Handelspolitik der USA in den 20er und 70er Jahren des 20. Jhd.

unterschiedlich, obwohl in beiden Zeitperioden wichtige Einflussfaktoren (Wirtschaftslage, internationale wirtschaftliche Machtstellung der USA)

(75)

75

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Sichtung der Literatur zum gewählten Thema und Entwicklung der eigenen Theorie.

Ableiten von Hypothesen aus der Theorie.

Empirische Forschung

Theoriebildung und Ableitung von Hypothesen

Theorie:

Eine stärkere internationale Integration erhöht die (Opportunitäts-)Kosten von Protektionismus.

Firmen lobbyieren für die für sie optimale Handelspolitik. In den 70ern waren viele Industrien mehr in die Weltwirtschaft integriert als in den 20ern.

Hypothese:

Firmen mit stärkerer internationaler Ausrichtung sind weniger an Protektionismus interessiert als Firmen, die auf den Heimatmarkt ausgerichtet sind.

(76)

Entscheidung darüber, mit welchen Methoden (Experiment, Befragung, Inhaltsanalyse etc.) man seine Fragestellung bearbeiten wird.

Empirische Forschung Bestimmung der

Untersuchungsform

Untersuchungsform

Untersuchung auf der Ebene von Industrien und Firmen. Fallstudien zu ausgewählten Industrien/Firmen

(77)

77

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Präzisierung der in der Theorie verwendeten Begriffe und Konzepte.

Zuordnung von Indikatoren zu den verschiedenen Variablen der Theorie

Empirische Forschung

Konzeptspezifikation und Operationalisierung

Internationale Integration einer Firma/Industrie

= Exportabhängigkeit, Multinationalität, globaler Intra-Firmen Handel

Präferierte Handelspolitik

= Lobbyingaktivitäten dieser Industrien/Firmen im US Kongress, der US Zollkommission und ähnlichen Foren

(78)

Sorgfältige Auswahl der zu untersuchenden Fälle (Ziehung einer Stichprobe, Auswahl einiger weniger Fälle etc.).

Vermeidung eines selection bias.

Empirische Forschung Auswahl der

Untersuchungseinheiten

Auswahl von solchen Industrien, die den größten Zuwachs an Importkonkurrenz in den zwei vorausgegangenen Dekaden erlebt hatten und die generell schon große Konkurrenz durch Importe hatten. In der Regel sind dies Industrien, die auch mit anderen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben (Arbeitslosigkeit etc.).

Grund: Diese Industrien sollten am

(79)

79

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Datenerhebung durch Interviews, Beobach-

tungen, Befragungen etc. oder Sammlung von bereits erhobenen Daten

Erfassung und Aufbereitung der gesammelten Daten

Empirische Forschung Datenerhebung und

-erfassung

Fallstudien der 12 ausgewählten Fälle.

Suche nach Quellen in Archiven etc.

Qualitative Untersuchung, Inhaltsanalyse von Protokollen etc.

(80)

80

Datenanalyse z.B. durch statistische Methoden

Rückkoppelung zwischen Theorie und Resultaten (Hypothesenüberprüfung)

Empirische Forschung Datenanalyse

Ordnung der gesammelten Daten in die Kategorien „erwartete Präferenz“,

„tatsächliche Präferenz“, „Policy Outcome“.

Überprüfung der Übereinstimmung der theoretischen Erwartungen mit den tatsächlichen Präferenzen und der tatsächlich implementierten Handelspolitik

Bestätigung der Hypothese: Um so internationaler die Ausrichtung einer Industrie,

(81)

81

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Veröffentlichung der Forschungsergebnisse Wichtig für wissenschaftlichen Fortschritt und fundierte Kritik an den Ergebnissen

Empirische Forschung Publikation

Veröffentlichung in einer renommierten politikwissenschaftlichen Zeitschrift:

Milner, Helen (1988). Trading Places:

Industries for Free Trade. World Politics 40(3), 350-76

(82)

Ablauf von Forschung Normative Forschung

Überprüfung normativer Theorien Ausarbeitung neuer Theorien / Wertmaßstäben

Erarbeitung von Werturteilen

Erarbeitung von Handlungsanweisungen

(83)

Quantitative „vs.“ Qualitative Forschung

Sowohl quantitative als auch qualitative Methoden sind für sozialwissenschaftliche Forschung geeignet

Qualitativ Quantitativ

Vorteile

Detailliertes Nachvollziehen von Prozessen und kausalen

Wirkungsketten

Untersuchung von generellen

Wirkungszusammenhängen (as if...) Generalisierbare Ergebnisse

Nachteile

Eingeschränkte

Generalisierbarkeit Validität von Indikatoren oft stark begrenzt

Kausalprozesse nur schwer nachvollziehbar

(84)

Systemvergleich:

Das politische System

Zentrales politisches Entscheidungssystem

Gesellschaft Medien I

n p u t

O u t p u t

Forderungen Unterstützung Wahlen

Normen

Verwaltung

(85)

85

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Systemvergleich:

Vergleichsstudien (Vorgehen)

Ausarbeitung einer Forschungsfrage

Theoriebildung und Ableitung von Hypothesen Ableitung von Vergleichkategorien

Suche nach geeigneten Vergleichsfällen Operationalisierung und Datenerhebung Überprüfung der Hypothese

Beantwortung der Forschungsfrage

(86)

Systemvergleich:

Logik des

Systemvergleichs

Most similar case design

Auswahl von Fällen mit möglichst

übereinstimmenden Rahmenbedingungen und Varianz auf der unabhängigen

Variable.

Most different case design

Auswahl von Fällen mit möglichst

unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Varianz auf der unabhängigen

Variable

Beispiel: Politische Determinanten von

Umweltqualität in reichen und armen Ländern

(87)

87

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Diskussion von

Mitchell/Bernauer 2004

QER = ?

International regime

Necessary versus sufficient conditions

Rigorous comparison versus parallel analysis

Research as iterative process, not linear path => Cartoon zum Forschungsprozess

Intervenierende Variablen, IV, DV

Bsp: Wirtschaftswachstum, Wahlen, Staatsausgaben Rätsel/Puzzle: Wie aufbauen?

Hard case

Causal inference = ?

(88)

Diskussion von

Mitchell/Bernauer 2004

Case versus observation (Beobachtung)

Mindestens gleich viele Beobachtungen wie Variablen,

vorzugsweise mehr: A and B, not-A and not-B, B observed after A occurred

Observation => level of analysis, unit of analysis Weniger Hypothesen ist besser

Fallselektion dient der Kontrolle von Randbedingungen (Kontrollvariablen, rival explanations), Theorie-orientierte Prozessanalyse dient auch diesem Zweck

Fallselektion mit Blick auf die unabh. Variable

Zuerst Theorie, dann Fallselektion - nicht umgekehrt

Messinstrumente: von Befragung von Bauern in Sahara-Oasen (Siegfried) bis zu Aktienkursen von Suharto nahen/fernen Firmen in Indonesien => Kreativität ist zentral

(89)

89

Zur Anzeige wird der QuickTime™

Dekompressor „TIFF (LZW)“

benötigt.

Prof. Thomas Bernauer

Diskussion von

Mitchell/Bernauer 2004

Je nach Art der Variable macht Längs- oder Querschnittsanalyse mehr Sinn

Bsp.: Einfluss von Demokratie auf Wirtschaftswachstum versus Einfluss von Inflation oder Wetter auf

Wirtschaftswachstum

Bsp.: Handelsliberalisierung und Konvergenz von Umweltpolitik

Datenanalyse in qualitativen Studien

Bsp.: Tabelle mit Werten (nominal, verbal, numerisch) für IV und CV, erwartete und beobachtete Werte für DV;

verbale, prozess- und Kausalitäts-orientierte Beschreibung und Analyse der Wirkungsketten;

Analyse von aus der Theorie ableitbaren empirischen Implikationen in der kausalen Wirkungskette; explizite Analyse rivalisierender Erklärungen der Werte auf DV.

(90)

Diskussion von

Mitchell/Bernauer 2004

Beispiel: Cemerin findet durch qualitative Fallstudien heraus, dass „outliers“ in der statistischen Analyse mit der Theorie trotzdem übereinstimmen.

Wie steigert man die externe Validität von qualitativen Fallstudien?

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Primäre Adressaten des Angebotes stellen Personen dar, deren berufliches Beschäfti- gungsfeld schwerpunktmäßig außerhalb der Hochschule liegt (wie Lehrbeauftragte und

Bücher mit weißem Signaturaufkleber sind ausleihbar, rot markierte nicht..

„Die Vorauswertung nach drei Jahren Studienverlauf lässt eine 50-prozentige Verringerung an Er- krankungen vermuten“, spekuliert Wahn und betont, dass die Entblin- dung erst für

[r]

eit vier Jahren treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung in einem Köl- ner Café und lesen – das Lebenshil- fe journal war dabei und hat den Leseratten vom

Bildungsmassnahmen für spät eingereiste Jugendliche und junge Erwachsene im Asylbereich sind ein Gewinn für alle?. Je unmittelbarer nach deren Einreise sie ein- setzen, je

Da- bei zeigte sich für die mit CET behandelten Patienten im Vergleich zu den Patienten aus der Kontroll- gruppe eine signifikant bessere Volumenerhaltung der grauen Sub- stanz

 Präsentationsfolien (KEIN Skript), Übungsblätter, sonstige Materialien,