JahrVorräte in Mrd. tFörderung in Mrd. tReichweite in Jahre

Übungsaufgabe 6

1. Warum ist Öl Leitenergie Begriff „Leitenergie“

Preise der anderen Energieträger richten sich nach der Leitenergie

Eigenschaften von Leitenergie:

 gutes Handling

 Gute Energiedichte

 Weltweit größter Marktanteil an Energiedeckung

 Preisbeeinflussung der anderen Energieträger

2. Ölvorräte (sicher gewinnbar)

Stand 2003 Vorräte

in Mrd. t

Weltanteil in %

Geschätzte Reichweite in Jahre Naher Osten (Iran,Irak,Saudi

Arabien,Kuwait,Syrien,Emirate) 99,5 62,2 96

GUS (Russland,Kasachstan,Aserbaidschan) 15,4 9,6 30

Afrika (Nigeria,Algerien,Libyen) 14,1 8,8 36

Südamerika (Venezuela) 13,3 8,3 49

Nordamerika (USA,Mexiko) 7,9 4,9 12

Asien (China) 6,2 3,9 17

Europa (Norwegen Deutschland,GB) 3,1 1,9 10

3. a) Wie hoch ist die weltweite Reichweite der Weltölreserven?

Die aktuelle weltweite Reichweite von Ölreserven liegt bei der gegenwärtigen Förderung und Nutzung der sicher gewinnbaren Ölreserven bei ca. 43 Jahren.

Jahr Vorräte in Mrd. t Förderung in Mrd. t Reichweite in Jahre

1990 3,15

1991 134,83 3,15 43

1992 137,85 3,19 43

1993 138,07 3,22 43

1994 138,24 3,25 43

1995 146,24 3,31 44

1996 148,34 3,39 44

1997 150,24 3,49 43

1998 147,86 3,56 42

1999 148,19 3,49 43

2000 150,19 3,61 42

2001 151,87 3,62 42

2002 153,30 3,59 43

2003 159,83 3,71 43

b) Wie hat sich dies in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

Die Weltölreserven haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dies ist zu erklären durch die neuen Technologien bzw. Abbauverfahren, wodurch man die geschätzten Ressourcen abbauen / nutzen kann.

Logischerweise nehmen die Erdölquellen ab und irgendwann gibt es keine Ressourcen mehr, die man abbauen kann. Deswegen werden in der Zukunft die Reserven ihren Höhepunkt erreichen und dann kann man die genaue Reichweite der Weltölreserven berechnen.

4. Weltweit die 10 größten Staaten die ÖL anbieten

Stand 2003 Erdölförderung

1 Frühere Sowjet Union (SU) 511 Mio.t

2 Saudi Arabien 470 Mio.t

3 USA 348 Mio.t

4 Iran 194 Mio.t

5 Mexiko 189 Mio.t

6 China 165 Mio.t

7 Norwegen 151 Mio.t

8 Venezuela 149 Mio.t

9 Kanada 138 Mio.t

10 Ver. Arab. Emirate 120 Mio.t

5. OPEC und Mitglieder O – Organisation of P – Petroleum E – Exporting C – Countries Mitglieder der OPEC:

Algerien, Indonesien, Katar , Libyen , Kuwait, Nigeria, Iran, Irak, Saudi-Arabien, Venezuela, Vereinte Arabische Emirate

6. Was versteht man unter einem Spotmarkt?

Spotmarkt

Spotmarkte dienen dem kurzfristigen Handel mit Rohöl und Mineralölprodukten. Der Spotmarkt hat verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen. Er war ursprünglich nur ein Restmarkt für

Raffinerieprodukte, weniger für Rohöl. In den 70er Jahren weitete der Handel sich langsam auch auf Rohöl aus. Bis Ende der 70er Jahre wurden allerdings höchstens 10 % der internationalen

Öllieferungen über die Spotmarkte gehandelt. Ende 1982, nach den Veränderungen, die der zweiten Ölpreiskrise folgten, lief bereits mehr als die Hälfte des international gehandelten Rohöls über den Spotmarkt oder wurde zu Preisen verkauft, die vom Spotmarkt bestimmt waren.

Der für Europa und Deutschland relevante Markt ist der Rotterdamer Spotmarkt, ein „virtueller“ Markt – Synonym für kurzfristigen Ölhandel in Nordwesteuropa. Seine Akteure sind über ganz Europa verstreut; Geschäfte werden untereinander mittels moderner Kommunikationsmittel abgeschlossen.

Spotgeschäfte

Wer kurzfristig Rohöl oder Mineralölprodukte kaufen oder verkaufen will, nutzt den so genannten

„Spotmarkt“. Über Spotmarkte werden knapp 40 % des weltweiten Ölhandels abgewickelt.

Der Spotmarkt basiert in Europa vor allem auf dem Angebot und der Nachfrage im Grosraum Rotterdam, Antwerpen, Amsterdam, dem Zentrum der europäischen Ölindustrie. Geliefert

wird am Spotmarkt in der Regel innerhalb von zwei Wochen. Die Preise für das physische Öl werden durch die Kurse an den internationalen Ölbörsen bestimmt: Der Ölterminkontrakt mit der nächsten Fälligkeit bestimmt den Spotpreis. Der Nachteil des Spotmarktes ist, dass jeder Akteur den schwankenden Tagespreisen ausgesetzt ist. Das trifft in begrenztem Umfang auch auf langfristige Liefervertrage zu, die an diese Markte gekoppelte Preisformeln enthalten. So sind beispielsweise in diesen Vertragen Preisfestlegungen üblich, die sich auf die Notierungen des

energieinformationsdienstes Platt’s für einen bestimmten Zeitraum beziehen, z.B. Durchschnittspreis des Liefermonats. Durch die Bildung eines Durchschnitts über bestimmte Zeitraume werden extreme Schwankungen geglättet. Die Händler erreichen damit insgesamt eine geringere Schwankungsbreite

der Preise. Bei Spotgeschäften und bei Vertragen, die preislich an Spotnotierungen orientiert sind, gibt es daher nur geringe Planungssicherheit. Um die Planungssicherheit zu erhöhen und die Risiken unerwarteter Preisveränderungen zu begrenzen, entstand Anfang der 1980er Jahre der

Terminhandel.

EEX – Spottmarkt

 Energiebörse zum Abschluss von Handelsgeschäften im Strom 7. Primärenergieanteil des Öles am Weltmarkt

1990 2003

Anteil in % 35 37

Der Primärenergieanteil des Öles ist abhängig von:

 Verhältnis des Preises des Öles von den anderen Energieträgern (Kohle, Gas usw.)

 Politische Gründe

 Technische Entwicklungen

8. Welche Firmen raffinieren und vertreiben ÖL?

Bayernoil Raffineriegesellschaft mbH Postfach 10 08 58, 85008 Ingolstadt Tel. 08457-8-0, Fax 08457-8-2207 Rohölverarbeitungskapazität: 12,0 Mio. t

OMV AG

Agip Deutschland GmbH Ruhr Oel GmbH

Deutsche BP AG

45,00%

20,00%

25,00%

10,00%

Buna SOW Leuna Olefinverbund GmbH Werk Böhlen, 04564 Böhlen,

Tel. 034206-8-0, Fax 034206-8-2488

Dow Chemical

Elbe Mineralölwerke

Raffineriezentrum Hamburg-Harburg Hohe-Schaar-Straße 34, 21107 Hamburg Tel. 040 7565-0, Fax 040 7565-2202 Rohöldestillationskapazität: 5,1 Mio. t

Shell Deutschland Oil GmbH

Elbe Mineralölwerke

Schmierstoffwerk Grasbrook Worthdamm 32, 20457 Hamburg Tel. 040 78108-1, Fax 040 78108-218 Schmierölkapazität: 0,58 Mio. t

Shell Deutschland Oil GmbH

Erdöl-Raffinerie Emsland

Postfach 2160, 49808 Lingen (Ems) Tel. 0591-611-0, Fax 0591-611-2901 Rohöldestillationskapazität: 4,0 Mio. t

Deutsche BP AG

Erdölwerk Holstein

Postfach 1440, 25734 Heide/Holstein Tel. 0481 693-0, Fax 0481 693-2542 Rohöldestillationskapazität: 4,5 Mio. t

Shell Deutschland Oil GmbH

Esso Raffinerie Ingolstadt

Essostraße, 85003 Ingolstadt (Donau) Tel. 0841 508-0, Fax 0841 508-386 Rohöldestillationskapazität: 5,0 Mio. t

Esso Deutschland GmbH

H & R Chemisch-Pharmazeutische Spezialitäten GmbH

48497 Salzbergen, Tel. 05976 945-0, Fax 05976 945-474 H & R WASAG AG

Schmierölkapazität: 0,20 Mio. t H & R Oelwerke Schindler

Neuhöfer Brückenstraße 127-152, 21107 Hamburg Tel. 040 75197-0, Fax 75197-210 oder -290

Netto-Einsatzkapazität zur Grundölerzeugung: 0,24 Mio. t

H & R WASAG AG

Holborn Europa Raffinerie GmbH Moorburger Straße 16, 21079 Hamburg Tel. 040 7663-0, Fax 040 7663-901 Rohöldestillationskapazität: 4,65 Mio. t

Holborn Investment Company Ltd.

MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG Nördliche Raffineriestraße 1, 76187 Karlsruhe

Rohöldestillationskapazität: 14,9 Mio. t

Shell Deutschland Oil GmbH Esso Deutschland GmbH Ruhr Oel GmbH

Conoco Continental Holding GmbH

32,25%

25,00%

24,00%

18,75%

Mitteldeutsches Bitumenwerk GmbH

06679 Webau, Tel. 034441 91-0, Fax 034441 91-111 Bitumenkapazität: 0,18 Mio. t

Mitteldeutsches Bitumenwerk GmbH

9. Tankstellen Total Fina Elf Shell & Dea OMV ESSO BP & Aral AGIP Jet

10. Entwicklung des Rohölpreis

Rohölpreisentwicklung 1960-2004

in $/b

Jahr OPEC-

Korb³⁾ UK Brent²⁾ West Texas

Intermediate UAE Dubai⁴⁾

1960 1,63

1961 1,57

1962 1,52

1963 1,50

1964 1,45

1965 1,42

1966 1,36

1967 1,33

1968 1,32

1969 1,27

1970 1,21

1971 1,70

1972 1,82

1973 2,70 2,83

1974 11,00 10,41

1975 10,43 10,70

1976 11,60 12,80 12,23 11,63

1977 12,50 13,90 14,22 12,38

1978 12,79 14,00 14,55 13,03

1979 29,19 31,60 25,08 29,75

1980 35,52 36,80 37,96 35,80

1981 34,00 35,90 36,08 33,78

1982 32,38 33,00 33,65 31,04

1983 29,04 29,60 30,30 28,18

1984 28,20 28,70 29,29 27,52

1985 27,01 27,50 27,99 26,49

1986 13,53 14,40 15,04 12,96

1987 17,73 18,40 19,19 16,92

1988 14,24 15,00 15,97 13,18

1989 17,31 18,20 19,68 15,64

1990 22,26 23,80 24,52 20,38

1991 18,62 20,10 21,54 16,59

1992 18,44 19,40 20,57 17,21

1993 16,33 17,10 18,45 14,93

1994 15,53 16,00 17,21 14,74

1995 16,86 17,20 18,42 16,10

1996 20,29 20,80 22,16 18,58

1997 18,86 19,10 20,61 18,10

1998 12,28 12,80 14,39 12,15

1999 17,44 17,90 19,31 17,30

2000 27,60 28,40 30,26 26,20

2001 23,12 24,45 25,90 22,80

2002 24,36 25,01 26,17 23,80

2003 28,10 28,83 31,01 26,75

2004 36,05 38,10 41,25 33,53

1) bis 1985 überwiegend Listenpreise;ab 1986 Spot-Notierungen

2) bis 1984 Notierungen für "Forties"

3) Durchschnittswerte ausgewählter OPEC-Rohöle

4) bis 1979 Notierungen für "Arabian Light"

1 barrel = 159 Liter = 0,136 Tonnen

11. Welche Faktoren beeinflussen den Rohölpreis

 Nachfrage

 Angebot

 Politisches Umfeld

 Börsenkurs

 OPEC

 Wechselkurs zwischen Dollar und Euro

 Spekulationen

Langfristige Faktoren Kurzfristige Faktoren

Nachfrage Börsenkurse

Angebot / Förderkapazitäten Wechselkurse

Reserven Spekulationen

Politisches Umfeld OPEC

12. Wohlfahrtsverluste durch das internationale Ölpreiskartell Vollständige Konkurrenz

Konsumentenrente (KR) - gibt den Überschuss der Zahlungsbereitschaft der Konsumenten über den Gleichgewichtspreis an

Produzentenrente (PR) - gibt den Spielraum der Produzenten bei der Preisbestimmung unter den Gleichgewichtspreis an

Die Nettowohlfahrt (NW) = Konsumentenrente + Produzentenrente Angebotskurve

Nachfragekurve

X

P

X P

KR

PR

Kosten

Monopol

Ermittlung des Maximums durch Ableitung der Gewinnfunktion.

Gewinn (G) = Umsatz (U) – Kosten (K)

Gewinn (G) = Peis (P) * Menge (X) – Kosten (K)

Da der Preis die Nachfragefunktion entspricht, können wir für den Preis die Funktion (a-bx) einsetzen.

G = (a-bx) * X – K G = ax-bx² – K

G´ = 0 HW: Dabei sind die Kosten gleich die Grenzkosten (Gk) 0 = a- 2bx - Gk

Gk = a – 2bx

Pmax – Schnittpunkt von der Grenzerlösfunktion mit der Grenzkostenfunktion Zusatz: Warum ist die Angebotsfunktion gleich der Grenzkostenfunktion?

Die Grenzkostenfunktion sagt mir, um wie viel meine Kosten steigen, wenn ich mein Output um eine Einheit erhöhe.

Angebotskurve (Grenzkostenfunktion)

Nachfragekurve

X

P

X P

KR

PR

Kosten

P

P

M

Grenzerlösfunktion

Bsp. Vollständige Konkurrenz

13. OPEC-Gefangendilemma

Bestandteil des Gefangendilemmas ist die Quotenregelung.

Mit Hilfe der Quotenregelung soll das Öl so knapp wie möglich gehalten werden, um so auf dem Markt einen hohen Preis zu erzielen.

Bsp. OPEC

Iran

Gleichproduktion Mehrproduktion Saudi Arabien Gleichproduktion 1,1 1,2

Mehrproduktion 2,1 2,2

Erklärung:

Produzieren beide gleich nach der abgesprochenen Quote, bekommen beide einen hohen Erlös.

Produziert der Iran mehr als die Quote und Saudi Arabien hält seine Quote, verdient der Iran etwas mehr als wenn er die Quote einhält und Saudi Arabien büßt etwas Erlös ein, da mehr Öl auf dem Markt fließt.

Produziert Saudi Arabien mehr als die Quote und Iran hält seine Quote, verdient Saudi Arabien mehr und Iran weniger, da mehr Öl auf dem Markt fließt.

Produzieren beide mehr als die Quote fließt soviel Öl auf dem Markt, das der Preis sinkt und beide einbußen im Erlös haben.

Da Saudi Arabien die meisten Reserven hat, wird es auch als Swing Producer bezeichnet.

Saudi Arabien bestimmt zum größten Teil den Preis Bsp. Zeugenaussagen

A

gestehen Nicht gestehen

B gestehen 4 Jahre Knast B 1 Jahr; A 5 Jahre Nicht gestehen B 5 Jahre; A 1 Jahr 2 Jahre Knast

15. Wirtschaftliche Probleme bei abrupten Preisschwankungen des Mineralölpreises in den Industrieländern.

 Umstellungsfähigkeit ist stark beschränkt

 Anpassungsprobleme

X-1 X X+1

GK

X

Gewinnzuwachs Gewinnabnahme

X- Optimum