• Keine Ergebnisse gefunden

Differential– und Integralrechnung 1

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Differential– und Integralrechnung 1"

Copied!
24
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Dr. Erwin Sch¨ orner

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2014/15):

Differential– und Integralrechnung 1

— L¨ osungsvorschlag —

1.1 Das Prinzip der vollst¨ andigen Induktion lautet:

” F¨ ur jedes n ∈ N sei A(n) eine Aussage. Dabei gelte:

• A(1) ist richtig.

• F¨ ur jedes beliebige n ∈ N gilt: ist A(n) richtig, so ist auch A(n + 1) richtig.

Damit ist die Aussage A(n) f¨ ur alle n ∈ N richtig.“

Wir beweisen damit A(n):

n

X

k=1

(−1) k+1 k 2 = (−1) n+1 n (n + 1)

2 f¨ ur alle n ∈ N .

” n = 1“:

1

X

k=1

(−1) k+1 k 2 = (−1) 1+1 1 2 = 1 = (−1) 1+1 · 1 · (1 + 1)

2 .

” n → n + 1“:

n+1

X

k=1

(−1) k+1 k 2 =

n

X

k=1

(−1) k+1 k 2

!

+ (−1) n+2 (n + 1) 2 =

= (−1) n+1 n (n + 1)

2 + (−1) n+2 (n + 1) 2 = (−1) n+1 n + 1

2 · (n − 2 (n + 1)) =

= (−1) n+1 n + 1

2 · (−n − 2) = (−1) n+2 (n + 1) (n + 2)

2 .

1.2 Wir beweisen die Gleichheit

n

Y

k=2

1 − 2

k(k + 1)

= 1 3

1 + 2

n

f¨ ur alle n ∈ N mit n ≥ 2 mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

” n = 2“:

2

Y

k=2

1 − 2

k(k + 1)

= 1 − 2

2(2 + 1) = 2 3 = 1

3

1 + 2 2

(2)

” n → n + 1“:

n+1

Y

k=2

1 − 2

k(k + 1)

=

n

Y

k=2

1 − 2

k(k + 1) !

·

1 − 2

(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2

n

·

1 − 2

(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2

n − 2

(n + 1)(n + 2) − 4

n(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2(n + 1)(n + 2) − 2n − 4 n(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2n 2 + 6n + 4 − 2n − 4 n(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2n 2 + 4n n(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2n(n + 2) n(n + 1)(n + 2)

= 1 3

1 + 2 n + 1

1.3 F¨ ur alle k ∈ N gilt

a k =

√ k − 3

√ k + 1 = 1 − 3

k

1 + 1

k

; wegen lim

k→∞

√ 1

k = 0 gilt

k→∞ lim

1 − 3

√ k

= 1 und lim

k→∞

1 + 1

√ k

= 1 und damit

k→∞ lim a k = lim

k→∞

1 − 3

k

1 + 1

k

= 1.

F¨ ur alle n ∈ N gilt damit

a n − lim

k→∞ a k =

√ n − 3

√ n + 1 − 1

=

( √

n − 3) − ( √ n + 1)

√ n + 1

=

=

√ −4 n + 1

= 4

√ n + 1 ≤ 4

√ n

mit 4

√ n ≤ 0,01 ⇐⇒ √

n ≥ 400 ⇐⇒ n ≥ 400 2 = 160.000;

damit kann etwa n ∗ = 160.000 ∈ N gew¨ ahlt werden.

(3)

1.4 Wir weisen anhand der Definition nach, daß die gegebene Folge (a n ) n∈ N mit a n = (sin n) 3 − 3 cos n

√ n f¨ ur alle n ∈ N

den Grenzwert a = 0 besitzt; sei dazu ε > 0 beliebig gew¨ ahlt. F¨ ur alle n ∈ N gilt

|a n − a| =

(sin n) 3 − 3 cos n

√ n − 0

= |(sin n) 3 − 3 cos n|

√ n ≤

≤ |(sin n) 3 | + |3 cos n|

√ n = |sin n| 3 + 3 · |cos n|

√ n ≤ 1 3 + 3 · 1

√ n = 4

√ n mit

√ 4

n < ε ⇐⇒ 4 ε < √

n ⇐⇒

4 ε

2

< n.

Wir w¨ ahlen eine nat¨ urliche Zahl N = N (ε) mit N > 4 ε 2

, so daß wir f¨ ur alle n ≥ N wegen n > 4 ε 2

damit

|a n − a| ≤ 4

√ n < ε

erhalten.

1.5 F¨ ur alle n ∈ N gilt a n = (2n 2 + 1)(n + 1) n

(3n + 1) n n+1 = (2n 2 + 1) · (n + 1) n

(3n + 1) · (n · n n ) = 2n 2 + 1

(3n + 1) · n · (n + 1) n

n n =

= n 2 2 + n 1

2

n 3 + 1 n

· n ·

n + 1 n

n

= 2 + n 1

2

3 + 1 n ·

1 + 1 n

n

,

so daß der erste Faktor wegen

n→∞ lim 1

n 2 = 0 und lim

n→∞

1 n = 0 als Quotient konvergenter Folgen selbst konvergiert mit

n→∞ lim 2 + n 1

2

3 + n 1 = 2 + 0 3 + 0 = 2

3 ;

der zweite Faktor ist eine bekanntlich monoton wachsende und nach oben be- schr¨ ankte Folge mit dem Grenzwert e, so daß die gegebene Folge als Produkt konvergenter Folgen selbst konvergiert, und es gilt

n→∞ lim a n = lim

n→∞

2 + n 1

2

3 + n 1

| {z }

2

3

·

1 + 1 n

n

| {z }

→e

= 2

3 e.

(4)

1.6 Mit der Gaußformel f¨ ur die Summe der ersten n nat¨ urlichen Zahlen ergibt sich a n = 1 + 2 + . . . + n

n 2 = 1

n 2 ·

n

X

k=1

k = 1

n 2 · n(n + 1)

2 = n + 1 2 n = 1

2 + 1 2 n

|{z} →0 n→∞ −→

1 2 ; damit konvergiert die Folge (a n ) n∈ N gegen den Grenzwert a = 1 2 .

Mit der Summenformel f¨ ur eine geometrische Summe ergibt sich ferner

a n =

n

X

k=0

(−2) k 7 k =

n

X

k=0

− 2 7

k

= 1 −

→0, da |

27

| <1 z }| {

2 7 n+1

1 − − 2 7 −→

n→∞

1

1 − − 2 7 = 1

9 7

= 7 9 ; damit konvergiert die Folge (a n ) n∈ N gegen den Grenzwert a = 7 9 .

Mit der Regel von de l’Hospital erh¨ alt man schließlich den Funktionengrenzwert

x→0+ lim

1 − cos x x

L’H =

0 0

x→0+ lim sin x

1 = sin 0 = 0, wobei ¨ uber

x→0+ lim cos x = cos 0 = 1 und lim

x→0+ sin x = sin 0 = 0

die Stetigkeit von Cosinus und Sinus an der Stelle 0 eingeht; wegen n 1 → 0+ f¨ ur n → ∞ ergibt sich damit der Folgengrenzwert

n→∞ lim a n = lim

n→∞

1 − cos 1 n

1 n

= lim

x→0+

1 − cos x

x = 0.

1.7 Zu betrachten ist die durch f 1 = f 2 = 1 und

f n+1 = f n + f n−1 f¨ ur alle n ≥ 2 rekursiv definierte Fibonacci–Folge (f n ) n∈ N .

a) Wir zeigen die Ungleichung f n ≥ 4

9 3

2 n

f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

• F¨ ur

” n = 1“ ist

f 1 = 1 ≥ 2 3 = 4

9 3

2 1

, und f¨ ur

” n = 2“ ist sogar f 2 = 1 = 4

9 · 9 4 = 4

9 3

2 2

, insbesondere also f 2 ≥ 4 9

3 2

2

.

(5)

• F¨ ur

” n → n + 1“ f¨ ur n ≥ 2 ergibt sich f n+1 = f n + f n−1 ≥ 4

9 3

2 n

+ 4 9

3 2

n−1

=

= 4 9

3 2

n−1

· 3

2 + 1

| {z }

=

52

=

104

94

≥ 4 9

3 2

n−1

· 9 4

|{z}

=(

32

)

2

= 4 9

3 2

n+1

.

b) F¨ ur alle n ∈ N mit n ≥ 4 gilt a n =

n

Y

k=1

f k

f k+1 = f 1 f 2

|{z}

f¨ ur k=1

· f 2 f 3

|{z}

f¨ ur k=2

· . . . · f n−1 f n

| {z }

f¨ ur k=n−1

· f n f n+1

| {z }

f¨ ur k=n

=

= f 1 · (f 2 · . . . · f n−1 · f n )

(f 2 · . . . · f n−1 · f n ) · f n+1 = f 1

f n+1 = 1 f n+1 ,

und gem¨ aß a) gilt f n+1 ≥ 4

9 3

2 n+1

> 0 und damit 0 < a n = 1 f n+1 ≤ 9

4 2

3 n+1

; wegen

2 3

= 2 3 < 1 gilt

9 4

2 3

n+1

n→∞ −→ 0,

so daß die Folge (a n ) n∈ N nach dem Schrankenlemma eine Nullfolge ist.

c) Gem¨ aß a) gilt f n ≥ 4

9 3

2 n

> 0 und damit

1 f n

= 1 f n

≤ 9 4

2 3

n

,

so daß die zu betrachtende Reihe

X

n=1

1

f n die Majorante

X

n=1

9 4

2 3

n

besitzt;

diese ist eine geometrische Reihe

X

n=1

c q n mit c = 9 4 und q = 2 3 , die wegen

|q| = 2 3 < 1 konvergiert. Folglich ist nach dem Majorantenkriterium auch die Reihe

X

n=1

1

f n (absolut) konvergent.

1.8 Wir untersuchen das Konvergenzverhalten der gegebenen Folge (a n ) n∈ N mit a n := 1 − x n

1 + x n f¨ ur alle n ∈ N

mit der folgenden Fallunterscheidung hinsichtlich des Parameters x ∈ R \ {−1}.

• F¨ ur |x| < 1 ist

n→∞ lim x n = 0 und damit lim

n→∞ a n = lim

n→∞

1 − x n

1 + x n = 1 − 0

1 + 0 = 1.

(6)

• F¨ ur |x| > 1 k¨ onnen wir

a n = 1 − x n 1 + x n =

1 x

n

− 1

1 x

n

+ 1 f¨ ur alle n ∈ N schreiben; wegen

1 x

= 1

|x| < 1 ist lim

n→∞

1

x n = lim

n→∞

1 x

n

= 0 und damit

n→∞ lim a n = lim

n→∞

1 x

n

− 1

1

x

n

+ 1 = 0 − 1

0 + 1 = −1.

• F¨ ur |x| = 1 ist wegen x 6= −1 nur x = 1 zu betrachten; wegen a n = 1 − 1 n

1 + 1 n = 1 − 1

1 + 1 = 0 f¨ ur alle n ∈ N ist (a n ) n∈ N dann eine Nullfolge.

1.9 Wir weisen die Konvergenz der durch x 1 = 1 und x n+1 = 1

3 x 3 n + 1

f¨ ur alle n ∈ N

rekursiv definierten Folge (x n ) n∈ N dadurch nach, indem wir jeweils mit vollst¨ andi- ger Induktion zeigen, daß (x n ) n∈ N monoton fallend und (etwa durch 0) nach unten beschr¨ ankt ist:

• F¨ ur alle n ∈ N gilt x n ≥ x n+1 :

” n = 1“: Es ist x 1 = 1 und x 2 = 1 3 (x 3 1 + 1) = 2 3 , also x 1 ≥ x 2 .

” n → n + 1“: Aus der Induktionsvoraussetzung x n ≥ x n+1 folgt wegen der Monotonie der dritten Potenz x 3 n ≥ x 3 n+1 , woraus sich mit dem Monotonie- gesetz der Addition

x 3 n + 1 ≥ x 3 n+1 + 1 sowie mit dem Monotoniegesetz der Multiplikation

x n+1 = 1

3 x 3 n + 1

≥ 1

3 x 3 n+1 + 1

= x n+2 , also die Induktionsbehauptung, ergibt.

• F¨ ur alle n ∈ N gilt x n ≥ 0:

” n = 1“: Es ist x 1 = 1, also x 1 ≥ 0.

” n → n + 1“: Aus der Induktionsvoraussetzung x n ≥ 0 folgt x 3 n ≥ 0 und damit in

x n+1 = 1

3 x 3 n + 1

≥ 1

3 0 3 + 1

= 1 3 ≥ 0 die Induktionsbehauptung.

Die Bestimmung des in seiner Existenz nachgewiesenen Grenzwertes x = lim

n→∞ x n

ist nicht verlangt.

(7)

1.10 a) Wir zeigen a n ≤ a n+1 ≤ 2 f¨ ur alle n ∈ N 0 mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 0“: Es ist a 0 = 1 und a 1 = √

1 + 1 = √

2 und damit a 0 ≤ a 1 ≤ 2.

” n → n + 1“: Aus der Induktionsvoraussetzung a n ≤ a n+1 ≤ 2 folgt zun¨ achst

1 + a n ≤ 1 + a n+1 ≤ 3, woraus sich wegen der Monotonie der Quadratwurzel

√ 1 + a n ≤ p

1 + a n+1 ≤ √ 3 ≤ 2, also die Induktionsbehauptung

a n+1 ≤ a n+2 ≤ 2 ergibt.

b) Gem¨ aß a) ist die gegebene Folge (a n ) n∈ N

• wegen a n ≤ a n+1 f¨ ur alle n ∈ N monoton wachsend und

• wegen a n ≤ 2 f¨ ur alle n ∈ N nach oben beschr¨ ankt, insgesamt also konvergent.

c) F¨ ur den gem¨ aß b) existierenden Grenzwert a = lim

n→∞ a n gilt a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

√ 1 + a n = q

1 + lim

n→∞ a n = √ 1 + a und damit a 2 = 1 + a bzw. a 2 − a − 1 = 0, also

a = 1 2

−(−1) ± p

(−1) 2 − 4 · (−1)

= 1 ± √ 5 2 ;

da die Folge (a n ) n∈ N monoton wachsend ist, ergibt sich daraus a ≥ a 0 = 1 und damit a = 1 2 1 + √

5 .

1.11 a) Wir zeigen zun¨ achst a n ≤ a n+1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

a 1 = 1 ≤ √

13 = a 2 .

” n → n + 1“:

a n ≤ a n+1 = ⇒ 12 + a n ≤ 12 + a n+1 = ⇒

= ⇒ a n+1 = √

12 + a n ≤ p

12 + a n+1 = a n+2 . Damit ist die Folge (a n ) n∈ N monoton wachsend, insbesondere also durch a 1 = 1 nach unten beschr¨ ankt.

Wir zeigen nun noch a n ≤ 13 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

a 1 = 1 ≤ 13.

(8)

” n → n + 1“:

a n ≤ 13 = ⇒ 12 + a n ≤ 25 = ⇒ a n+1 = √

12 + a n ≤ √

25 = 5 ≤ 13.

Zum Nachweis, daß die Folge (a n ) n∈ N nach oben beschr¨ ankt ist, ist ja ledig- lich irgendeine obere Schranke b, hier b = 13 zu finden; es muß sich dabei in keinster Weise um das Supremum der Folgenglieder handeln.

b) Nach a) ist die Folge (a n ) n∈ N monoton wachsend und nach oben beschr¨ ankt;

damit ist die Folge auch konvergent. F¨ ur den Grenzwert a = lim

n→∞ a n gilt a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

√ 12 + a n = q

12 + lim

n→∞ a n = √ 12 + a und damit a 2 = 12 + a bzw. a 2 − a − 12 = 0, also

a = 1 2

1 ± √

1 + 48

= 1 ± 7 2

und folglich a = −3 oder a = 4; da die Folge (a n ) n∈ N monoton wachsend ist, ergibt sich daraus a ≥ a 1 = 1 und damit a = 4.

1.12 a) Wir zeigen die Behauptung mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

Es ist a 1 = 5 und damit 3 ≤ a 1 ≤ 5.

” n → n + 1“:

3 ≤ a n ≤ 5 = ⇒ 4 ≥ 7 − a n ≥ 2 = ⇒ 1

2 ≤ 2

7 − a n

≤ 1 = ⇒ 7

2 ≤ 3 + 2

7 − a n ≤ 4 = ⇒ 3 ≤ a n+1 ≤ 5 b) Wir zeigen a n ≥ a n+1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

a 1 = 5 ≥ 4 = 3 + 2

7 − 5 = a 2 .

” n → n + 1“:

a n ≥ a n+1 = ⇒ 7 − a n ≤ 7 − a n+1 = ⇒ 2

7 − a n ≥ 2

7 − a n+1 = ⇒ a n+1 = 3 + 2

7 − a n ≥ 3 + 2

7 − a n+1 = a n+2 Damit ist die Folge (a n ) n∈ N monoton fallend und gem¨ aß a) beschr¨ ankt, folg- lich ist (a n ) n∈ N konvergent.

c) F¨ ur den Grenzwert a = lim

n→∞ a n gilt 3 ≤ a ≤ 5 gem¨ aß a), und damit erh¨ alt man

a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

3 + 2 7 − a n

= 3 + 2

7 − lim

n→∞ a n = 3 + 2

7 − a .

(9)

Damit folgt

(a − 3) (7 − a) = 2 = ⇒ −a 2 + 10 a − 21 = 2 = ⇒

a 2 − 10 a + 23 = 0 = ⇒ a = 10 ± √ 8

2 = 5 ± √ 2;

wegen 3 ≤ a ≤ 5 folgt hieraus schon a = 5 − √ 2.

1.13 a) Wir zeigen 1 ≤ a n ≤ 5 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

Es ist a 1 = 7

2 und damit 1 ≤ a 1 ≤ 5.

” n → n + 1“:

1 ≤ a n ≤ 5 = ⇒ 9 ≥ 11 − 2 a n ≥ 1 = ⇒ 3 ≥ √

11 − 2 a n ≥ 1 = ⇒ 2 ≤ 5 − √

11 − 2 a n ≤ 4 = ⇒ 1 ≤ a n+1 ≤ 5 b) Wir zeigen a n ≥ a n+1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

a 1 = 7

2 ≥ 3 = 5 − r

11 − 2 · 7 2 = a 2 .

” n → n + 1“:

a n ≥ a n+1 = ⇒ 11−2 a n ≤ 11−2 a n+1 = ⇒ √

11 − 2 a n ≤ p

11 − 2 a n+1 = ⇒ a n+1 = 5 − √

11 − 2 a n ≥ 5 − p

11 − 2 a n+1 = a n+2 Damit ist die Folge (a n ) n∈ N monoton fallend und gem¨ aß a) beschr¨ ankt, folg- lich ist (a n ) n∈ N konvergent.

c) F¨ ur den Grenzwert a = lim

n→∞ a n gilt 1 ≤ a ≤ 5 gem¨ aß a), und wegen der Stetigkeit der Quadratwurzel erh¨ alt man

a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞ 5 − √

11 − 2 a n

=

= 5 − q

11 − 2 lim

n→∞ a n = 5 − √

11 − 2 a.

Damit folgt a − 5 = − √

11 − 2 a = ⇒ (a − 5) 2 = − √

11 − 2 a 2

= ⇒ a 2 − 10 a + 25 = 11 − 2 a = ⇒ a 2 − 8 a + 14 = 0 = ⇒

a = −(−8) ± p

(−8) 2 − 4 · 14

2 = 8 ± √

8

2 = 4 ± √ 2;

wegen 1 ≤ a ≤ 5 folgt hieraus schon a = 4 − √

2.

(10)

1.14 Wir zeigen zun¨ achst 0 ≤ x n+1 ≤ x n ≤ 1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induk- tion:

” n = 1“: Es ist

x 1 = 1 und damit x 2 = 1 − 1 3 10 + 1 5

100 = 91 100 , insgesamt also 0 ≤ x 2 ≤ x 1 ≤ 1.

” n → n + 1“: Es ist 0 ≤ x n+1 ≤ x n ≤ 1, insbesondere x n+1 ≤ 1, und damit 1 − x 2 n+1

10 = 1 − 1

10 · x 2 n+1

| {z }

≤1

| {z }

1

10

≥ 1 − 1 10 = 9

10 ≥ 0,

woraus sich zum einen x n+2 = x n+1 − x 3 n+1

10 + x 5 n+1

100 = x n+1

| {z }

≥0

·

1 − x 2 n+1 10

| {z }

≥0

+ x 5 n+1 100

| {z }

≥0

≥ 0

und zum anderen x n+2 = x n+1 − x 3 n+1

10 + x 5 n+1

100 = x n+1

| {z }

≤1

− x 3 n+1 10

| {z }

≥0

·

1 − x 2 n+1 10

| {z }

≥0

≤ x n+1 ≤ 1,

insgesamt also 0 ≤ x n+2 ≤ x n+1 ≤ 1 ergibt.

Damit ist die Folge (x n ) n∈ N wegen x n+1 ≤ x n f¨ ur alle n ∈ N monoton fallend und wegen x n ≥ 0 f¨ ur alle n ∈ N nach unten beschr¨ ankt, insgesamt also konvergent.

F¨ ur ihren Grenzwert a = lim

n→∞ x n ergibt sich a = lim

n→∞ x n+1 = lim

n→∞

x n − x 3 n 10 + x 5 n

100

= a − a 3 10 + a 5

100 und damit

0 = − a 3 10 + a 5

100 = − a 3

100 10 − a 2

, also a ∈ n

− √

10, 0, √ 10 o

, woraus man wegen 0 ≤ a ≤ 1 schon a = 0 erh¨ alt.

1.15 a) Wir zeigen x n ≤ x n+1 ≤ 1 f¨ ur alle n ∈ N mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

” n = 0“:

Es ist x 1 = 0, also x 2 = e 0−1 = 1

e und damit x 1 ≤ x 2 ≤ 1.

” n → n + 1“:

x n ≤ x n+1 ≤ 1 = ⇒ x n − 1 ≤ x n+1 − 1 ≤ 0 = ⇒

= ⇒

exp monoton steigend e x

n

−1 ≤ e x

n+1

−1 ≤ e 0 = ⇒ x n+1 ≤ x n+2 ≤ 1

Damit ist die gegebene Folge monoton wachsend und durch 1 nach oben

beschr¨ ankt.

(11)

b) Die gegebene Folge ist gem¨ aß a) monoton wachsend und nach oben be- schr¨ ankt, mithin konvergent. F¨ ur den Grenzwert

a = lim

n→∞ x n

ergibt sich aufgrund der Stetigkeit der Exponentialfunktion

n→∞ lim e x

n

−1 = e a−1 und folglich mit Hilfe der Rekursionsvorschrift

a = lim

n→∞ x n+1 = lim

n→∞ e x

n

−1 = e a−1 , weswegen der Grenzwert a eine Nullstelle der Funktion

f : R → R , f(x) = e x−1 − x, ist. Wegen

f(1) = e 1−1 − 1 = e 0 − 1 = 1 − 1 = 0

ist 1 eine Nullstelle von f; wir weisen im folgenden nach, daß f keine weiteren Nullstellen besitzt, weswegen f¨ ur den Grenzwert a = 1 gelten muß.

Die Funktion f ist (als Summe der Exponentialfunktion und einer linearen Funktion) stetig und differenzierbar mit

f 0 (x) = e x−1 − 1 f¨ ur alle x ∈ R :

• f¨ ur alle x < 1 ist x − 1 < 0 und damit f 0 (x) = e x−1

|{z}

<1

−1 < 0;

folglich ist f auf ]−∞; 1] streng monoton fallend; insbesondere gilt f (x) > f (1) = 0 f¨ ur alle x < 1.

• f¨ ur alle x > 1 ist x − 1 > 0 und damit f 0 (x) = e x−1

|{z}

>1

−1 > 0;

folglich ist f auf [1; +∞[ streng monoton steigend; insbesondere gilt f (x) > f (1) = 0 f¨ ur alle x > 1.

1.16 a) Wir zeigen Sie a n ≥ 2 f¨ ur alle n ∈ N 0 mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

” n = 0“: Es ist a 0 = 3 und damit a 0 ≥ 2.

” n → n + 1“: Es ist a n ≥ 2, insbesondere also a n > 0, und es folgt a n+1 − 2 = a 2 n + 4

2 a n − 2 = (a 2 n + 4) − 2 · (2 a n )

2 a n =

= a 2 n − 4 a n + 4

2 a n = (a n − 2) 2

2 a n ≥ 0, also a n+1 ≥ 2.

(12)

b) F¨ ur alle n ∈ N gilt wegen a n ≥ 2 zum einen a 2 n ≥ 4, also a 2 n − 4 ≥ 0, und zum anderen 2 a n ≥ 4 > 0, woraus sich

a n − a n+1 = a n − a 2 n + 4

2 a n = a n · (2 a n ) − (a 2 n + 4)

2 a n = a 2 n − 4 2 a n ≥ 0 und damit a n ≥ a n+1 ergibt; folglich ist die Folge (a n ) n∈ N

0

monoton fallend.

c) Die Folge (a n ) n∈ N

0

ist gem¨ aß a) etwa durch 2 nach unten beschr¨ ankt und gem¨ aß b) monoton fallend, insgesamt also konvergent. F¨ ur ihren Grenzwert a = lim

n→∞ a n gilt damit a ≥ 2, und wir erhalten mit der Rekursionsvorschrift a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

a 2 n + 4

2 a n = a 2 + 4 2 a , woraus sich

2 a 2 = a 2 + 4, also a 2 = 4, und damit wegen a ≥ 2 schon a = 2 ergibt.

1.17 a) Wir zeigen a n > 1 2 f¨ ur alle n ∈ N mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“:

a 1 = 1 > 1 2 .

” n → n + 1“: Wegen a n > 1 2 ist a n1 2 > 0 sowie a n > 0 und 2 + a n > 0, woraus sich

a n+1 − 1

2 = 1 + a 2 n 2 + a n − 1

2 = 2 (1 + a 2 n ) − (2 + a n )

2 (2 + a n ) = 2 + 2 a 2 n − 2 − a n 2 (2 + a n ) =

= 2 a 2 n − a n

2 (2 + a n ) = 2 a n (a n1 2 )

2 (2 + a n ) = a n (a n1 2 ) 2 + a n > 0 und damit a n+1 > 1 2 ergibt.

b) F¨ ur alle n ∈ N gilt a n > 1 2 gem¨ aß a) und damit 2 a n > 1, also 1 − 2 a n < 0, sowie 2 + a n > 0, woraus sich

a n+1 − a n = 1 + a 2 n 2 + a n

− a n = (1 + a 2 n ) − a n (2 + a n ) 2 + a n

=

= 1 + a 2 n − 2 a n − a 2 n

2 + a n = 1 − 2 a n 2 + a n < 0 und damit a n+1 < a n ergibt; damit ist die Folge (a n ) n∈ N streng monoton fallend. Da sie zudem gem¨ aß a) nach unten (durch 1 2 ) beschr¨ ankt ist, ergibt sich daraus schon ihre Konvergenz. F¨ ur ihren Grenzwert

a = lim

n→∞ a n

gilt dann unter Verwendung der Rekursionsvorschrift a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

1 + a 2 n

2 + a n = 1 + a 2

2 + a ,

(13)

woraus sich

a (2 + a) = 1 + a 2 , also 2 a + a 2 = 1 + a 2 , und damit

2 a = 1, also a = 1 2 ergibt.

1.18 a) Wir zeigen zun¨ achst 1 ≤ a n ≤ 3 f¨ ur alle n ∈ N 0 mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

” n = 0“:

Es ist a 0 ∈ [1, 3] und damit 1 ≤ a 0 ≤ 3.

” n → n + 1“:

1 ≤ a n ≤ 3 = ⇒ 1 2 ≤ a 2 n ≤ 3 2 = ⇒ 1 4 ≤ 1

4 a 2 n ≤ 9 4 = ⇒

= ⇒ 1 4 + 3

4 ≤ 1

4 a 2 n + 3 4 ≤ 9

4 + 3

4 = ⇒ 1 ≤ a n+1 ≤ 3 Damit ergibt sich f¨ ur alle n ∈ N 0

a n+1 − a n = 1

4 a 2 n + 3 4

− a n = 1

4 · a 2 n + 3 − 4a n

=

= 1

4 · a 2 n − 4a n + 3

Vieta = 1

4 · (a n − 1)

| {z }

≥0

· (a n − 3)

| {z }

≤0

≤ 0,

also a n+1 ≤ a n ; damit ist die Folge (a n ) n≥0 monoton fallend.

b) Gem¨ aß a) ist die gegebene Folge (a n ) n≥0 f¨ ur jeden Startwert a 0 ∈ [1, 3]

monoton fallend und (durch 1) nach unten beschr¨ ankt, mithin konvergent.

F¨ ur ihren Grenzwert

a = lim

n→∞ a n

gilt dann unter Verwendung der Rekursionsvorschrift a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞

1

4 a 2 n + 3 4

= 1

4 a 2 + 3 4 , woraus sich

0 = a 2 − 4 a + 3 =

Vieta (a − 1) (a − 3)

und damit a = 1 oder a = 3 ergibt; dies motiviert die folgende Fallunter- scheidung hinsichtlich des Startwertes a 0 ∈ [1, 3]:

• F¨ ur a 0 ∈ [1, 3[ gilt im Hinblick auf das in a) ermittelte Monotoniever- halten der Folge a ≤ a 0 < 3 und damit a = 1.

• F¨ ur a 0 = 3 ist a 1 = 1 4 · 3 2 + 3 4 = 9 4 + 3 4 = 3 und analog a n = 3 f¨ ur alle

n ∈ N 0 ; damit ist (a n ) n≥0 eine konstante Folge mit a = 3.

(14)

1.19 Im Falle der Konvergenz der durch die Rekursionsvorschrift x n+1 = 1

5 x 2 n + 6

f¨ ur n ∈ N 0 definierten Folge (x n ) n∈ N

0

kommen f¨ ur den Grenzwert a = lim

n→∞ x n wegen a = lim

n→∞ x n+1 = lim

n→∞

1

5 x 2 n + 6

= 1

5 a 2 + 6 und damit

0 = a 2 − 5 a + 6 =

Vieta (a − 2)(a − 3)

nur die beiden Werte a = 2 und a = 3 in Frage. Dies motiviert die folgende Fallunterscheidung hinsichtlich des Startwertes x 0 ∈ [0; 3]:

• F¨ ur x 0 = 2 ist x 1 = 1 5 (2 2 + 6) = 1 5 · 10 = 2 und analog x n = 2 f¨ ur alle n ∈ N 0 ; damit ist (x n ) n∈ N

0

eine konstante Folge mit Grenzwert a = 2.

• F¨ ur x 0 = 3 ist x 1 = 1 5 (3 2 + 6) = 1 5 · 15 = 3 und analog x n = 3 f¨ ur alle n ∈ N 0 ; damit ist (x n ) n∈ N

0

eine konstante Folge mit Grenzwert a = 3.

• F¨ ur x 0 ∈ ]2; 3[ zeigen wir zun¨ achst x n ∈ ]2; 3[ f¨ ur alle n ∈ N 0 mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion: f¨ ur

” n = 0“ ist dies klar, und f¨ ur

” n → n + 1“ gilt x n ∈ ]2; 3[ = ⇒ 2 < x n < 3 = ⇒ 4 < x 2 n < 9 = ⇒ 10 < x 2 n + 6 < 15 = ⇒

= ⇒ 2 < 1

5 x 2 n + 6

< 3 = ⇒ 2 < x n+1 < 3 = ⇒ x n+1 ∈ ]2; 3[ . Damit ergibt sich aber

x n+1 − x n = 1

5 x 2 n + 6

− x n = 1

5 x 2 n − 5 x n + 6

= 1

5 (x n − 3)

| {z }

<0

(x n − 2)

| {z }

>0

< 0

und somit x n+1 < x n f¨ ur alle n ∈ N 0 ; folglich ist die Folge (x n ) n∈ N

0

streng monoton fallend und (etwa durch 2) nach unten beschr¨ ankt, also konvergent;

als Grenzwert kommt nur a = 2 in Frage.

• F¨ ur x 0 ∈ [0; 2[ zeigen wir zun¨ achst x n ∈ [0; 2[ f¨ ur alle n ∈ N 0 mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion: f¨ ur

” n = 0“ ist dies klar, und f¨ ur

” n → n + 1“ gilt x n ∈ [0; 2[ = ⇒ 0 ≤ x n < 2 = ⇒ 0 ≤ x 2 n < 4 = ⇒ 6 ≤ x 2 n + 6 < 10 = ⇒

= ⇒ 6 5 ≤ 1

5 x 2 n + 6

< 2 = ⇒ 0 ≤ x n+1 < 2 = ⇒ x n+1 ∈ [0; 2[ . Damit ergibt sich aber

x n+1 − x n = 1

5 x 2 n + 6

− x n = 1

5 x 2 n − 5 x n + 6

= 1

5 (x n − 3)

| {z }

<0

(x n − 2)

| {z }

<0

> 0

und somit x n+1 > x n f¨ ur alle n ∈ N 0 ; folglich ist die Folge (x n ) n∈ N

0

streng

monoton wachsend und (etwa durch 2) nach oben beschr¨ ankt, also konver-

gent; als Grenzwert kommt nur a = 2 in Frage.

(15)

1.20 F¨ ur einen beliebigen Startwert a 0 ∈ R ist die durch

a n+1 = a 2 n − a n + 1 f¨ ur alle n ∈ N 0

rekursiv definierte Folge (a n ) n∈ N

0

zu betrachten.

a) Sei a 0 ∈ R ein beliebiger Startwert. F¨ ur alle n ∈ N 0 gilt a n+1 − a n = a 2 n − a n + 1

− a n = a 2 n − 2 a n + 1 = (a n − 1) 2 ≥ 0, also a n+1 ≥ a n ; damit ist die Folge (a n ) n∈ N

0

monoton wachsend. Gem¨ aß dem Hauptsatz ¨ uber monotone Folgen gibt es nun hinsichtlich des Konvergenz- verhaltens der Folge (a n ) n∈ N

0

nur die beiden Alternativen:

• Ist die Folge (a n ) n∈ N

0

nach oben beschr¨ ankt, so ist sie konvergent. F¨ ur ihren in diesem Fall existierenden Grenzwert a = lim

n→∞ a n erh¨ alt man mit Hilfe der Rekursionsvorschrift

a = lim

n→∞ a n+1 = lim

n→∞ a 2 n − a n + 1

= a 2 − a + 1, folglich

0 = a 2 − a + 1

− a = a 2 − 2 a + 1 = (a − 1) 2 , also a − 1 = 0 und damit zwingend a = 1.

• Ist die Folge (a n ) n∈ N

0

nicht nach oben beschr¨ ankt, so ist sie bestimmt divergent gegen +∞.

b) F¨ ur einen Startwert a 0 ∈ [0, 1] zeigen wir a n ∈ [0, 1] f¨ ur alle n ∈ N 0 mit vollst¨ andiger Induktion:

• F¨ ur

” n = 0“ gilt a 0 ∈ [0, 1] gem¨ aß der Wahl des Startwerts.

• F¨ ur

” n → n + 1“ gilt gem¨ aß der Induktionsvoraussetzung a n ∈ [0, 1], also 0 ≤ a n ≤ 1, woraus a 2 n ≤ a n und damit

a n+1 = a 2 n − a n + 1 ≤ a n − a n + 1 = 1

folgt; mit der in a) gezeigten Monotonie gilt ferner a n+1 ≥ a n ≥ 0.

Damit ist die gem¨ aß a) monoton wachsende Folge (a n ) n∈ N

0

auch (nach oben) beschr¨ ankt, mithin konvergent, und gem¨ aß a) besitzt sie den Grenzwert a = 1.

c) F¨ ur einen Startwert a 0 ∈ / [0, 1] gilt a 0 < 0 oder a 0 > 1, insbesondere also a 2 0 > a 0 , woraus

a 1 = a 2 0 − a 0 + 1 > a 0 − a 0 + 1 = 1

folgt. Unter der Annahme, die gem¨ aß a) monoton wachsende Folge (a n ) n∈ N

0

ist nach oben beschr¨ ankt, erh¨ alt man ihre Konvergenz, und f¨ ur ihren Grenz- wert a ergibt sich in

a ≥

Monotonie

a 1 > 1 =

gem¨ aß a) a

ein Widerspruch. Folglich ist die Folge (a n ) n∈ N

0

nicht nach oben beschr¨ ankt,

mithin bestimmt divergent gegen +∞.

(16)

1.21 a) Die Funktion

f : ]0; ∞[ → R , f (x) = 1 5

4 x + 1 x 4

,

ist (als gebrochen-rationale Funktion) differenzierbar, und f¨ ur alle x > 0 gilt f 0 (x) = 1

5

4 − 4 x 5

= 4

5 x 5 x 5 − 1 .

F¨ ur alle 0 < x ≤ 1 ist x 5 ≤ 1 und damit f 0 (x) = 4

5 x 5

|{z} >0

· x 5 − 1

| {z }

≤0

≤ 0,

so daß f auf ]0; 1] monoton f¨ allt, und f¨ ur alle x ≥ 1 ist x 5 ≥ 1 und damit f 0 (x) = 4

5 x 5

|{z} >0

· x 5 − 1

| {z }

≥0

≥ 0,

so daß f auf [1; ∞[ monoton steigt; insbesondere besitzt f in x = 1 ein globales Minimum, und f¨ ur alle x > 0 gilt

f (x) ≥ f (1) = 1 5

4 · 1 + 1 1 4

= 1.

b) F¨ ur die durch einen Startwert x 1 ≥ 1 und die Rekursionsvorschrift x k+1 = f(x k ) f¨ ur alle k ∈ N

definierte Folge (x k ) k∈ N gilt gem¨ aß a)

x k+1 = f(x k ) ≥ 1 f¨ ur alle k ∈ N ;

damit ist (x k ) k∈ N durch 1 nach unten beschr¨ ankt, und f¨ ur alle k ∈ N erh¨ alt man infolgedessen

x k+1 − x k = f(x k ) − x k = 1 5

4 x k + 1 x 4 k

− x k = 1 5

1 x 4 k

|{z}

≤1

− x k

|{z} ≥1

≤ 0.

c) Gem¨ aß b) ist die gegebene Folge (x k ) k∈ N wegen

x k+1 − x k ≤ 0, also x k+1 ≤ x k

f¨ ur alle k ∈ N monoton fallend und zudem durch 1 nach unten beschr¨ ankt, mithin konvergent. F¨ ur den Grenzwert

x = lim

k→∞ x k

(17)

gilt dann wegen x ≥ 1 unter Verwendung der Rekursionsvorschrift x = lim

k→∞ x k+1 = lim

k→∞

1 5

4 x k + 1 x 4 k

= 1 5

4 x + 1 x 4

, woraus sich

5 x = 4 x + 1

x 4 , also x = 1 x 4 , und damit

x 5 = 1, also x = 1, ergibt.

1.22 Zu betrachten ist die Funktion

f : R + → R , f(x) = x x ; gem¨ aß der Definition der allgemeinen Potenz

a b = exp(b · ln a) f¨ ur alle a ∈ R + und b ∈ R ergibt sich damit

f(x) = exp(x · ln x) f¨ ur alle x ∈ R + .

Als Komposition der Exponentialfunktion mit dem Produkt einer linearen Funk- tion und des Logarithmus ist f stetig und (beliebig oft) differenzierbar mit

f 0 (x) = exp(x · ln x) ·

1 · ln x + x · 1 x

= f(x) · (ln x + 1) f¨ ur alle x ∈ R + .

a) F¨ ur alle x ∈ 1

e , 1

gilt 1 e < x < 1, mit der Monotonie des Logarithmus

−1 = ln 1 e < ln x < ln 1 = 0,

und wegen x > 0 folgt mit dem Monotoniegesetz der Multiplikation

−1 < −x = x · (−1) < x · ln x < x · 0 = 0, mit der Monotonie der Exponentialfunktion

1

e = exp(−1) < exp(x · ln x) < exp(0) = 1,

also 1 e < f (x) < 1, und insbesondere damit 0 < f (x) < 1; des weiteren gilt wegen −1 < ln x < 0 schon 0 < ln x + 1 < 1, zusammen mit 0 < f (x) < 1 demnach

0 < f (x) · (ln x + 1) < 1, also 0 < f 0 (x) < 1.

(18)

b) F¨ ur die durch x 01

e , 1

sowie x n+1 = f(x n ) f¨ ur alle n ∈ N 0

rekursiv definierte Folge (x n ) n∈ N

0

zeigen wir die Beziehung

1

e < x n < x n+1 < 1 f¨ ur alle n ∈ N 0

mit Hilfe vollst¨ andiger Induktion:

• F¨ ur

” n = 0“ gilt zun¨ achst f¨ ur den Startwert 1 e < x 0 < 1. Die auf R + differenzierbare Funktion f gen¨ ugt insbesondere den Voraussetzungen des Mittelwertsatzes der Differentialrechnung auf dem Intervall [x 0 ; 1];

es gibt also ein ξ ∈ ]x 0 ; 1[ mit

f 0 (ξ) = f (1) − f (x 0 )

1 − x 0 = 1 − x 1

1 − x 0 , wobei wegen ξ ∈ 1

e ; 1

gem¨ aß a) schon 0 < f 0 (ξ) < 1 und damit 0 < 1 − x 1

1 − x 0 < 1, wegen 1 − x 0 > 0 dann

0 < 1 − x 1 < 1 − x 0 bzw. 1 > x 1 > x 0 , folgt, so daß insgesamt also 1 e < x 0 < x 1 < 1 gilt.

• F¨ ur

” n → n + 1“ gilt nach Induktionsvoraussetzung 1 e < x n < x n+1 < 1;

gem¨ aß a) gilt f 0 (x) > 0 f¨ ur alle x ∈ 1

e ; 1

, so daß die stetige Funktion f auf 1

e ; 1

streng monoton w¨ achst, aus x n < x n+1 < 1 folgt also f (x n ) < f (x n+1 ) < f (1), also x n+1 < x n+2 < 1, mit 1 e < x n+1 damit die Induktionsbehauptung 1 e < x n+1 < x n+2 < 1.

c) Die Folge (x n ) n∈ N

0

ist gem¨ aß b) zum einen wegen x n < x n+1 f¨ ur alle n ∈ N 0

(streng) monoton wachsend und zum anderen wegen x n < 1 f¨ ur alle n ∈ N 0

nach oben beschr¨ ankt, mithin konvergent. F¨ ur den Grenzwert a = lim

n→∞ x n gilt 1 e ≤ a ≤ 1, und mit Hilfe der Rekursionsvorschrift erh¨ alt man

a = lim

n→∞ x n+1 = lim

n→∞ f(x n ) =

f stetig f lim

n→∞ x n

= f(a) = a a , woraus

ln a = ln (a a ) = a · ln a, also 0 = a · ln a − ln a = (a − 1) · ln a, und damit a − 1 = 0 oder ln a = 0, also auf jeden Fall a = 1 folgt.

1.23 a) Zum Nachweis der Ungleichung

sin x < x f¨ ur alle x > 0

treffen wir die folgende Fallunterscheidung:

(19)

• F¨ ur ein x ∈ ]0, 2π] betrachten wir die Einschr¨ ankung f = sin | [0,x] der Sinusfunktion auf das abgeschlossene Intervall [0, x] ⊆ R ; diese ist dif- ferenzierbar und erf¨ ullt damit insbesondere die Voraussetzungen des Mittelwertsatzes der Differentialrechnung, n¨ amlich Stetigkeit auf [0, x]

und Differenzierbarkeit auf ]0, x[. Damit existiert ein ξ ∈ ]0, x[ mit sin x − sin 0 = sin 0 ξ · (x − 0), also sin x = cos ξ · x;

wegen ξ ∈ ]0, 2π[ ist cos ξ < 1, woraus wegen x > 0 dann sin x = cos ξ · x < 1 · x = x

folgt.

• F¨ ur ein x ∈ ]2π, ∞[ ergibt sich direkt

sin x ≤ 1 < 2π < x.

Damit gilt wegen sin 0 = 0 insbesondere sin x ≤ x f¨ ur alle x ≥ 0.

b) F¨ ur die zu einem beliebigen Startwert x 0 ∈ R durch x n+1 = sin x n f¨ ur alle n ∈ N 0

rekursiv definierte Folge (x n ) n∈ N

0

gilt

x 1 = sin x 0 ∈ [−1, 1] ,

und wir treffen im Hinblick auf a) die folgende Fallunterscheidung:

• Sei zun¨ achst x 1 ∈ [0, 1]; wir zeigen hierf¨ ur 0 ≤ x n ≤ 1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

– f¨ ur

” n = 1“ gilt x 1 ∈ [0, 1], also 0 ≤ x 1 ≤ 1.

– f¨ ur

” n → n + 1“ gilt 0 ≤ x n ≤ 1, insbesondere also 0 ≤ x nπ 2 ; da der Sinus auf

0, π 2

monoton w¨ achst, folgt

sin 0 ≤ sin x n ≤ sin π 2 , also 0 ≤ x n+1 ≤ 1.

F¨ ur alle n ∈ N gilt damit 0 ≤ x n , woraus gem¨ aß a) dann x n+1 = sin x n ≤ x n

folgt; damit ist (x n ) n∈ N monoton fallend und (etwa durch 0) nach unten beschr¨ ankt, mithin konvergent. F¨ ur den Grenzwert x = lim

n→∞ x n ergibt sich damit zum einen x ≥ 0 und zum anderen

x = lim

n→∞ x n+1 = lim

n→∞ sin x n

=

sin stetig sin lim

n→∞ x n

= sin x;

gem¨ aß a) gilt sin x > x f¨ ur alle x > 0, so daß man x = 0 erh¨ alt.

• Sei nun x 1 ∈ [−1, 0]; f¨ ur die zum Startwert x 0 0 = −x 0 ∈ R rekursiv definierte Folge (x 0 n ) n∈ N

0

gilt dann x 0 n = −x n f¨ ur alle n ∈ N 0 :

– f¨ ur

” n = 0“ gilt x 0 0 = −x 0 nach Wahl von x 0 0 .

(20)

– f¨ ur

” n → n + 1“ gilt x 0 n = −x n ; da der Sinus ungerade ist, folgt x 0 n+1 = sin x 0 n = sin(−x n ) = − sin x n = −x n+1 .

Wegen x 0 1 = −x 1 ∈ [0, 1] ergibt sich gem¨ aß obigem Fall

n→∞ lim x 0 n = 0 und damit lim

n→∞ x n = lim

n→∞ −x 0 n

= 0.

1.24 a) F¨ ur jedes n ∈ N ist das Folgenglied a n = 1

n + 1

n + 1 + . . . + 1 2n

die Summe der n + 1 aufeinanderfolgenden Stammbr¨ uche n 1 , n+1 1 , . . . , 2n 1 ; damit ergibt sich zum einen

a n = 1 n

|{z}

1n

+ 1

n + 1

| {z }

1

n

+ . . . + 1 2n

|{z}

n1

≤ (n + 1) · 1

n = 1 + 1 n ≤ 2

und zum anderen a n = 1

n

|{z}

1

2n

+ 1

n + 1

| {z }

2n1

+ . . . + 1 2n

|{z}

1

2n

≥ (n + 1) · 1

2n ≥ n · 1 2n ≥ 1

2 .

Damit ist die Folge (a n ) n≥1 beschr¨ ankt.

b) F¨ ur alle n ∈ N gilt a n+1 − a n =

1

n + 1 + . . . + 1

2n + 1

2n + 1 + 1 2n + 2

− 1

n + 1

n + 1 + . . . + 1 2n

= 1

2n + 1

| {z }

1

2n

+ 1

2n + 2

| {z }

1

2n

− 1 n ≤ 1

2n + 1 2n − 1

n = 1 n − 1

n = 0;

damit ist die Folge (a n ) n≥1 monoton fallend. Zusammen mit der in a) ge- zeigten Beschr¨ anktheit ist die Folge (a n ) n≥1 insbesondere also konvergent.

1.25 F¨ ur die gegebene durch

x 1 = 1 und x n+1 = 1 + 1

x n f¨ ur alle n ∈ N rekursiv definierte Folge (x n ) n∈ N gilt

x 1 = 1, x 2 = 2, x 3 = 3 2 , x 4 = 5 3 , x 5 = 8 5 , x 6 = 13 8 , . . . Sie besitzt daher die Teilfolgen

(x 2n−1 ) n∈

N = (x 1 , x 3 , x 5 , . . .) = 1, 3 2 , 8 5 , . . .

(21)

und

(x 2n ) n∈

N = (x 2 , x 4 , x 6 , . . .) = 2, 5 3 , 13 8 , . . .

Wir zeigen zun¨ achst 1 ≤ x n ≤ 2 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“: Es ist x 1 = 1 und damit 1 ≤ x 1 ≤ 2.

” n → n + 1“: Es ist 1 ≤ x n ≤ 2 und damit 1 ≥ 1

x n ≥ 1

2 = ⇒ 2 ≥ 1 + 1 x n ≥ 3

2 = ⇒ 2 ≥ x n+1 ≥ 1.

a) Wir zeigen x 2n−1 ≤ x 2n+1 f¨ ur alle n ∈ N mit vollst¨ andiger Induktion:

” n = 1“: Es ist

x 1 = 1 ≤ 3 2 = x 3 .

” n → n + 1“: Es ist x 2n−1 ≤ x 2n+1 = ⇒

x

2n−1

>0

1 x 2n−1

≥ 1

x 2n+1 = ⇒ 1 + 1

x 2n−1

| {z }

=x

2n

≥ 1 + 1 x 2n+1

| {z }

=x

2n+2

= ⇒ x 2n ≥ x 2n+2 = ⇒

x

2n+2

>0

1

x 2n ≤ 1 x 2n+2

= ⇒ 1 + 1 x 2n

| {z }

=x

2n+1

≤ 1 + 1 x 2n+2

| {z }

=x

2n+3

= ⇒ x 2n+1 ≤ x 2n+3

Damit ist die zun¨ achst Teilfolge (x 2n−1 ) n∈

N monoton wachsend. F¨ ur alle n ∈ N gilt also x 2n−1 ≤ x 2n+1 , woraus sich

1 x 2n−1

≥ 1

x 2n+1 und damit x 2n = 1 + 1 x 2n−1

≥ 1 + 1

x 2n+1 = x 2n+2 ergibt; folglich ist dann die Teilfolge (x 2n ) n∈

N monoton fallend.

b) Die Teilfolge (x 2n−1 ) n∈

N ist gem¨ aß a) monoton wachsend und gem¨ aß den ein- leitenden Bemerkungen (durch 1 nach unten und 2 nach oben) beschr¨ ankt, also konvergent, und besitzt daher einen Grenzwert a = lim

n→∞ x 2n−1 , f¨ ur den ebenfalls 1 ≤ a ≤ 2 gilt. Wegen

x 2n+1 = 1 + 1

x 2n = 1 + 1 1 + x 1

2n−1

= 1 + x 2n−1

x 2n−1 + 1 = 2 x 2n−1 + 1 x 2n−1 + 1 f¨ ur alle n ∈ N ergibt sich

a = lim

n→∞ x 2n+1 = lim

n→∞

2 x 2n−1 + 1

x 2n−1 + 1 = 2 a + 1 a + 1 und damit

a (a + 1) = 2 a + 1, also a 2 − a − 1 = 0, woraus sich

a = −(−1) ± p

(−1) 2 − 4 · (−1)

2 = 1 ± √

5

2 ,

(22)

wegen 1 ≤ a ≤ 2 also

a = 1 + √ 5 2

ergibt. Des weiteren ist die Teilfolge gem¨ aß a) (x 2n ) n∈

N monoton fallend und beschr¨ ankt, also konvergent, und mit denselben ¨ Uberlegungen wie eben ergibt sich f¨ ur den Grenzwert b = lim

n→∞ x 2n dann b = 1 + √

5 2 .

Damit konvergiert auch die gesamte Folge (x n ) n∈ N gegen den Grenzwert a = b.

1.26 Sei c Grenzwert einer konvergenten Teilfolge der gegebenen Folge (a n ) n≥1 reeller Zahlen; sei etwa (a n

k

) k≥1 diese Teilfolge mit

k→∞ lim a n

k

= c.

Folglich gilt

k→∞ lim a 2 n

k

= c 2 ; dabei ist a 2 n

k

k≥1 eine Teilfolge der sogar als konvergent vorausgesetzten Folge (a 2 n ) n≥1 reeller Zahlen. Damit erhalten wir

c 2 = lim

k→∞ a 2 n

k

= lim

n→∞ a 2 n = a 2 , woraus sich aber sofort c = a oder c = −a ergibt.

1.27 a) Da die Folge (a n ) n∈ N nach Voraussetzung gegen a ∈ R konvergiert, ist die Folge (a n − a) n∈ N eine Nullfolge und damit insbesondere beschr¨ ankt; es gibt also ein M > 0 mit |a n − a| ≤ M f¨ ur alle n ∈ N .

Wir weisen nun anhand der Definition nach, daß auch die Folge (b n ) n∈ N der arithmetischen Mittelwerte

b n = 1 n

n

X

k=1

a k f¨ ur alle n ∈ N gegen a ∈ R konvergiert; sei dazu ε > 0.

• Wegen lim

n→∞ a n = a gibt es zu 2 ε > 0 ein n 1 ∈ N mit

|a n − a| < ε

2 f¨ ur alle n ≥ n 1 ;

• dann gibt es wegen lim

n→∞

M n

1

n = 0 ein n 2 ∈ N mit M n 1

n < ε

2 f¨ ur alle n ≥ n 2 .

(23)

Sei nun n 0 = max{n 1 , n 2 }; f¨ ur alle n ≥ n 0 gilt dann

|b n − a| = 1

n (a 1 + . . . + a n ) − a

= 1 n ·

(a 1 + . . . + a n ) − n · a

= 1 n ·

(a 1 − a) + . . . (a n − a) ≤ 1

n · |a 1 − a| + . . . + |a n − a|

= 1 n ·

|a 1 − a|

| {z }

≤M

+ . . . + |a n

1

− a|

| {z }

≤M

+

+ 1 n

|a n

1

+1 − a|

| {z }

<

ε2

+ . . . + |a n − a|

| {z }

<

2ε

≤ 1

n · n 1 · M + 1

n · (n − n 1 )

| {z }

≤n

· ε

2 ≤ M n 1 n + ε

2 < ε 2 + ε

2 = ε.

Damit ist die Folge (b n ) n∈ N konvergent mit lim

n→∞ b n = a.

b) Die alternierende Folge (a n ) n∈ N mit a n = (−1) n f¨ ur alle n ∈ N besitzt die beiden H¨ aufungspunkte −1 und 1, ist also insbesondere nicht konvergent.

F¨ ur alle n ∈ N gilt aber

n

X

k=1

a k = (a 1 + a 2 )

| {z }

=0

+ (a 3 + a 4 )

| {z }

=0

+ . . . + a n =

( 0, falls n gerade,

−1, falls n ungerade, und damit

|b n | = 1 n ·

n

X

k=1

a k

= 1 n ·

n

X

k=1

a k

| {z }

≤1

≤ 1

n −→

n→∞ 0,

woraus sich mit dem Schrankenlemma lim

n→∞ b n = 0 ergibt.

1.28 a) Die Folge (a n ) n∈ N ist nach Voraussetzung konvergent mit lim

n→∞ a n = a; damit konvergiert auch die (lediglich um einen Index verschobene) Folge (a n+1 ) n∈ N

mit lim

n→∞ a n+1 = a. Folglich ist zun¨ achst (a n + a n+1 ) n∈ N als Summe konver- genter Folgen konvergent mit

n→∞ lim (a n + a n+1 ) = lim

n→∞ a n + lim

n→∞ a n+1 = a + a = 2 a

und schließlich (b n ) n∈ N mit b n = 1 2 (a n + a n+1 ) f¨ ur alle n ∈ N als Vielfaches einer konvergenten Folge konvergent mit

n→∞ lim b n = lim

n→∞

1

2 (a n + a n+1 ) = 1 2 · lim

n→∞ (a n + a n+1 ) = 1

2 · (2 a) = a.

Alternativ l¨ aßt sich auch direkt mit Hilfe der Definition argumentieren: da

die Folge (a n ) n∈ N gegen a ∈ R konvergiert, gibt es zu jedem ε > 0 ein n 0 ∈ N

(24)

mit |a n − a| < ε f¨ ur alle n ≥ n 0 ; damit folgt

|b n − a| = 1

2 (a n + a n+1 ) − a

= 1

2 · |(a n + a n+1 ) − 2 a| =

= 1

2 · |(a n − a) + (a n+1 − a)| ≤ 1

2 · |a n − a|

| {z }

+ |a n+1 − a|

| {z }

< ε

f¨ ur alle n ≥ n 0 , und damit konvergiert die Folge (b n ) n∈ N gegen a ∈ R . b) Die Folge (a n ) n∈ N mit a n = (−1) n f¨ ur alle n ∈ N besitzt wegen

a 2k = (−1) 2k = 1 −→

k→∞ 1 und

a 2k−1 = (−1) 2k−1 = −1 −→

k→∞ −1

die beiden H¨ aufungspunkte 1 und −1, ist also insbesondere nicht konvergent.

Die zugeh¨ origen Folge (b n ) n∈ N ist jedoch wegen b n = 1

2 (a n + a n+1 ) = 1

2 (−1) n + (−1) n+1

= (−1) n

2 (1 + (−1)) = 0 f¨ ur alle n ∈ N die konstante Nullfolge und damit insbesondere konvergent.

c) Die Folge (b n ) n∈ N ist nach Voraussetzung konvergent, insbesondere (nach oben) beschr¨ ankt, es gibt also ein M ∈ R mit b n ≤ M f¨ ur alle n ∈ N . Da die Folge (a n ) n∈ N nach Voraussetzung monoton wachsend ist, gilt a n ≤ a n+1 und folglich

M ≥ b n = 1

2 (a n + a n+1 ) ≥ 1

2 (a n + a n ) = a n

f¨ ur alle n ∈ N ; damit ist auch die Folge (a n ) n∈ N nach oben beschr¨ ankt,

demnach als monoton wachsende Folge bereits konvergent.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Norm N heißt

[r]

Zeigen Sie, dass die Palais-Smale Bedingung nicht erf¨ ullt

L osung: Es gen ugt zu zeigen, dass M von oben beschr ankt und von unten nicht be-. schr ankt ist, denn damit gibt es (V ollst andigkeitsaxiom! - wichtig zu nennen)

Oliver Schn¨ urer, Universit¨ at Konstanz Wintersemester 2012/2013 Matthias Makowski. Ubungen zur Vorlesung Theorie partieller Differentialgleichungen ¨

Oliver Schn¨ urer, Universit¨ at Konstanz Wintersemester 2012/2013 Matthias Makowski. Ubungen zur Vorlesung Theorie partieller Differentialgleichungen ¨

Oliver Schn¨ urer, Universit¨ at Konstanz Sommersemester 2013 Matthias Makowski.. Ubungen zur Vorlesung Partielle Differentialgleichungen 1a ¨

[r]