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Was bringt eine jährliche Mammografie ab 40?

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BERICHT

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ARS MEDICI 18 | 2020

Screening

Was bringt eine jährliche Mammografie ab 40?

In Grossbritannien wird allen Frauen ab 50 Jahren alle 3 Jahre eine Mammografie zur Früherkennung von Mamma- karzinomen angeboten. In der Studie UK Age Trial (1) ging es um die Frage, ob eine zusätzliche Screeningperiode mit jährlichen Mammografien in den 10 Jahren zuvor sinnvoll wäre.

Von 1990 bis 1997 wurden 160 000 Frauen im Alter von 40 Jahren in England, Schottland und Wales anhand der Pa- tientenlisten der Hausärzte für die Studie ausgewählt. Ein Drittel von ihnen wurde jedes Jahr zur Mammografie einge- laden, bis sie mit Erreichen des 50. Lebensjahres – wie die restlichen zwei Drittel der ausgewählten Frauen – in das üb- liche Mammografiescreening einbezogen wurden. Sowohl in der Interventionsphase (die ersten 10 Jahre) als auch in den folgenden Jahren kamen etwa zwei Drittel der eingeladenen Frauen zur Mammografie. Nun wurden alle Daten bis Ende Februar 2017 ausgewertet; das Follow-up betrug im Mittel rund 23 Jahre.

Nach den ersten 10 Jahren, das heisst bis zum Alter von 49 Jahren (= Interventionsphase) zeigte sich für die Screening- gruppe im Vergleich mit den nicht gescreenten, gleichaltrigen Frauen eine relative Risikoreduktion der Brustkrebsmortali- tät von 25 Prozent. In der Screeninggruppe waren es 1,56 Todesfälle auf 10 000 Personenjahre, in der Gruppe ohne Screening 2,07. Anders ausgedrückt: Bezogen auf 10 000 Teil- nehmerinnen waren es mit Screening 6 brustkrebsbedingte Todesfälle weniger als in der Gruppe ohne Screening.

Zirka 1 von 1000 profitiert

Angesichts der üblichen Teilnahmequote müsste man 10 Jahre lang 1667 Frauen im Alter von 40 bis 49 Jahren zur jährlichen Mammografie einladen, um mindestens 1150 von

ihnen regelmässig zu screenen und damit 1 Frau vor dem Tod durch Brustkrebs zu bewahren, so die Studienautoren.

Dies bewegt sich in einer Grössenordnung, wie man sie auch vom Mammografiescreening von Frauen ab 50 Jahren kennt (2).

Im UK Age Trial fand sich mit Beginn des üblichen Screening- programms ab einem Alter von 50 Jahren kein weiterer Vor- teil für diejenigen Frauen, die mit dem Mammografiescree- ning bereits ab 40 Jahren begonnen hatten; der kleine Vorsprung aus der Interventionsphase von 6 Brustkrebstoten weniger pro 10 000 Teilnehmerinnen blieb jedoch erhalten.

Aus diesem Grund sprach sich Studienleiter Prof. Stephen Duffy, Queen Mary University of London, für ein früheres Mammografiescreening aus. Er wies darauf hin, dass sich die Mammografietechnik seit den 1990er-Jahren erheblich ver- bessert habe und der Nutzen eventuell höher sei als in dieser Studie nachweisbar (3).

Das Risiko einer Überdiagnose in der Interventionsphase konnte in dieser Studie nicht beziffert werden, wurde von den Studienautoren aber als moderat eingestuft.

Falsch positive Screeningbefunde waren häufig. Sie kamen bei 18,1 Prozent der Frauen mindestens einmal während der 10-jährigen Interventionsphase vor.

Ein allgemein lebensverlängernder Effekt des frühen Scree- nings war nicht nachweisbar. Dies sei nicht erstaunlich, so die Studienautoren, weil andere Todesursachen deutlich häufiger

sind als das Mammakarzinom. RBO s

1. Duffy SW et al.: Effect of mammographic screening from age 40 years on breast cancer mortality (UK Age trial): final results of a randomised, controlled trial. Lancet Oncol 2020; published online August 12, 2020.

2. Gesundheitsdossier «Früherkennung von Brustkrebs», www.medix.ch, abgerufen am 1. September 2020.

3. Medienmitteilung Queen Mary University of London, 13. August 2020.

Referenzen

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