Nummer 33
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Donnerstag, 12. August 2004
Parteien
CDU - Stadtverband Ettlingen Fest - Spiele
Wer über die Schlossfestspiele urteilen will, dem kann es sicher nicht schaden, über den Tellerrand hinauszuschauen. Schauen wir uns also mal eine Aufführung in Schwäbisch Hall an. Schwäbisch Hall ging als eine Stadt durch die Presse, die unter immensen Steu- erausfällen zu leiden hatte. Dazu hat man dort keine Gaunereien a la Flowtex gebraucht, einer der berüchtigten handwerklichen Fehler der rot/grünen Regierungskünstler hat auch gereicht. Und schon muss der größte ortsansässige Steuerzahler trotz hoher Gewinne keinen Euro Gewerbesteuer mehr zahlen.
Im Hotel: Alle Gäste wollen offenbar zu den Festspielen. Die Restau- rants vor Beginn: voll. Nach der Aufführung in einem schönen In- nenhof: ohne Reservierung keine Chance. Und eine kurze Nachfra- ge stößt auf Unverständnis: "Die Festspiele einstellen? Du meine Güte!" Unser Eindruck: Hier lebt man mit und für diese Festspiele.
Letzten Samstagabend in Ettlingen, kurz vor acht Uhr: pulsierendes Leben in der Stadt, die Außentische der Restaurants: voll, die Ti- sche vor dem Schloss: voll, die Schlossgartenhalle: besetzt bis auf den letzten Platz. Die Stimmung: phantastisch, wie fast immer bei den Aufführungen. (Übrigens - wer die echte Janis mochte: unbe- dingt hingehen, es gibt am 20. noch eine Zusatz-Chance! ) Unser Eindruck: Diese Schlossfestspiele sind - wie die Oberbürgermeiste- rin das sagen würde - ein "Benefit" für unsere Stadt.
Ach ja, da gibt es noch diese Gruppierung, die vorgibt Klartext zu reden, aber in Wirklichkeit gegen alles und jedes ist. Die wollen die Festspiele einstellen. Die CDU dagegen hat immer zu den Festspie- len gestanden und wir wollen alles tun, diese Festspiele - unsere Ettlinger Schlossfestspiele - zu erhalten. Denn wenn wir auf die anderen hören, werden wir nur eines für Ettlingen erreichen: phan- tasielosen, freudlosen Muff.
Albrecht Ditzinger
GRÜNE -
DIE GRÜNEN
Müllgestank im Sommerloch
Alle Jahre wieder beginnen - je nach Inhalt - einige Mülleimer in der Sommerhitze zu stinken.
Dazu können wir auf der Parteienseite im letzten Amtsblatt lesen: "Wir von FE fragen, warum es nicht möglich ist in einer Dienstleistungsgesellschaft in den Sommermonaten die Lee- rung der grauen Tonne im Wochenabstand anzubieten. Nach- dem alle Tonnen kodiert sind und jede Leerung kostenmäßig erfasst wird, könnte jeder Bürger für sich entscheiden, ob er für die Leerung der Tonne bezahlen will oder nicht."
Auf den ersten,flüchtigen Blickscheint dies so einleuchtend, dass eigentlich Gemeinderat und Verwaltung Deppen sein müssen, weil sie nicht selbst darauf gekommen sind.
Doch beim genaueren Hinsehen und Recherchieren der Hintergründe undZusammenhängewird deutlich, dass der Vorschlag zwargut gemeintist, aber auf einer"Milchmäd- chenrechnung"basiert.
Eine Verdoppelung der Abholfrequenz in heißen Sommermo- naten ist mit der vorhandenen, ausgelasteten organisatorisch- technischen Infrastruktur unmöglich. Es müssten extra deswe- gen zusätzliche Fahrzeuge angeschafft, neues Personal eingestellt werden etc. etc. Mit gewaltigen Grenzkosten! In kühleren Jahreszeiten dann brachliegendes Kapital?
Diese Probleme sind nicht neu, sondern vom Gemeinderat mehrfach diskutiert und kalkuliert.Ergebnis: Begrenzbare zeitweilige Geruchsbelästigungen sind für die meisten Bürger eher zumutbar als immense, überproportionale Kostensteige- rungen der ohnehin teuren Müllabfuhr.
Paul Haase
www.gruene-ettlingen.de
SPD Ortsverein Oberweier SPD
Wie jedes Jahr, so auch dieses trafen sich die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Ettlingenweier/Oberweier im Gasthaus "Alter Jahn" in Ettlingenweier zur Jahreshauptversammlung.
Anders als in den letzten vier Jahren stand ein Wechsel im Vorstandsvorsitz bevor.
Der scheidende Vorsitzende Jürgen Ernst hob nach dem Gruß- wort des alten und neuen Fraktionsmitglieds Dörte Riedel im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes die Aktivitäten des letzten Jahres hervor. Zu diesen Aktivitäten gehörten maßgeb- lich die Beteiligung am OB- des letzten und natürlich dem Kommunalwahlkampf dieses Jahres. Das Ergebnis der Kom- munalwahl muss mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet werden, da zwar die absolute Mehrheit der CDU im Gemeinderat gebrochen wurde, jedoch auch der SPD ein Sitz im Gemeinderat verloren ging. Zumindest für die Orts- teile Ettlingenweier/Oberweier überwiegt jedoch das lachende Auge: es wird nach wie vor ein Vertreter in den Gemeinderat gesandt, in Oberweier blieb die Anzahl der SPD-Ortschaftsräte stabil, in Ettlingenweier konnte sogar ein Mandat hinzugewon- nen werden.
Zur neuen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Ettlingenweier/
Oberweier wurde einstimmig Rechtsanwältin Sonja Steinmann aus Ettlingenweier gewählt, welche auch einen Sitz im Ortschafts- rat innehat. Stellvertreter sind Veronika Bauer aus Oberweier und Hadi Räuber aus Ettlingenweier. Das Amt der Kassiererin wird ein weiteres Jahr von Sibylle Thoma bekleidet, Schriftführerin ist weiterhin Dr. Brigitte Zosel, Jürgen Ernst bleibt dem Vorstand in der Funktion des Pressereferenten erhalten.
Jürgen Ernst
www.spd-ettlingen.de
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Nummer 33Donnerstag, 12. August 2004Freie Wähler Ettlingen e.V.
Beim Rondell 2, 76275 Ettlingen Tel.: 01714555751, Fax: 07243/17948 E-Mail: briefkasten@freie-wähler-ettlingen.de Ettlingen und seine Kulturförderung
Der Ettlinger Kunstverein Wilhelmshöhe findet international und national große Anerkennung. In Ettlingen selbst führt er ein Schattendasein. Unter anderem liegt dies am eklatanten Unter- schied der Förderung von "institutionalisierter" und "freier" Kul- tur. Der Kunstverein Ettlingen erhält schlappe 15.000 Euro im Jahr an städtischer Kulturförderung. Hingegen erhält zum Bei- spiel der 2-jährig stattfindende Pianistenwettbewerb der Musik- schule 77.000 Euro städtische Förderung und schöpft zusätz- lich weitere 125.000 Euro Sponsorengelder der Sparkasse ab.
Wir finden, dass Sponsorengelder öffentlich rechtlicher Träger (Sparkasse) oder Tochtergesellschaften der Stadt (Stadtwerke) mit städtischen Zuschüssen gleich zusetzen sind. Deshalb soll- ten diese im Rahmen eines ’Ettlinger Kulturförderprogramms’, in dem grundsätzliche Kriterien definiert werden, öffentlich kont- rolliert vergeben werden. Alles andere führt zu einer Verzerrung der kulturellen Wertigkeiten.
Außerdem sollte sich das Selbstverständnis des Sport- und Kul- turamtes ändern: Statt mit möglichst vielen eigenen Veranstal- tungen in Zusammenarbeit mit Stadtwerken und Sparkasse den hiesigen nicht kommerziellen Kunst- und Kulturvereinen Konkur- renz zu machen, wäre es besser, diese tatkräftig und finanziell zu unterstützen. Für den Kunstverein ließe sich bereits mit wenig Geld manches verbessern z.B. durch Vernetzung mit anderen Ettlinger Institutionen (Führungen durch die Volkshochschule u.Ä.) und eine erkenntliche Zufahrt zur Wilhelmshöhe. (z.B. Ort- schild verlegen, Blickfang durch Fahnen/Schilder o.Ä.).
www.freie waehler-ettlingen.de, Regine Zeh, Martin Bender