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BUNd Naturschutz begrüsst das Aus für Die Planung von Pumpspeicherkraftwerken in Bayern

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 11.09.2014 PM 092-14/LFG Energie

BUND NATURSCHUTZ BEGRÜSST DAS AUS FÜR DIE PLANUNG VON

PUMPSPEICHERKRAFTWERKEN IN BAYERN

„Wir hatten die Sachlage bereits direkt nach dem Atomausstieg 2011 fachlich analysiert und dann in unserer Delegiertenversammlung 2012 gemeinsam festgestellt: Die Energiewende in Bayern benötigt keine neuen Pumpspei- cherkraftwerke. Aus dieser fachlichen Analyse heraus haben wir daher ge- meinsam gegen die Naturzerstörung durch Pumpspeicherkraftwerke am Jochberg, an der Donau bei Riedl und am Osser im Bayerischen Wald ge- kämpft!“ so Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.

„Durch die Entscheidung der Staatsministerin werden wertvolle Landschafts- teile erhalten und gleichzeitig Kosten für den Steuerzahler eingespart, denn der vor allem zur Mittagszeit benötigte Spitzenstrom wird heute in Bayern günstiger durch die Fotovoltaik erzeugt“, so Weiger weiter.

Die Nutzung dezentraler Kraftwärmekopplung lokal verteilt über ganz Bayern ist der zukunftsweisende Weg zur Stabilisierung unser Stromnetze. Dezentrale Kraftwärmekopplung, also Strom in Verbindung mit Wärmeerzeugung, ist be- reits heute technisch machbar, bezahlbar und für den Klimaschutz notwendig.

Dezentrale Kraftwärmekopplung kann die Stromproduktion aus Wind und Sonne sicher ergänzen.

Der BUND Naturschutz hat daher den Bayernplan Biogas mit der Bayerischen Staatsregierung seit 2012 diskutiert: Biogasanlagen, die als flexible Blockheiz- kraftwerke gefahren werden und Strom eben dann liefern, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Die Entscheidung der Wirtschaftsministerin, sich von der Alttechnologie Pumpspeicherkraftwerke zu verabschieden, ist richtig. Der BUND Naturschutz fordert nun von der Bayerischen Staatsregie- rung eine Initiative pro dezentraler Kraftwärmekopplung, mit Informationspa- keten und Investitionsförderungen.

Die technische Entwicklung der Pumpspeicherkraftwerke war getrieben durch die technische Unzulänglichkeit der Stromproduktion mit Grundlastkraftwer- ken, wie Atomkraftwerken und Kohlekraftwerke. Atomkraftwerke sind gefähr- lich, um deren Risiken zu verringern, werden sie möglichst konstant gefahren.

Kohlekraftwerke altern bei wechselnder Fahrweise schneller und die Kosten für den Betrieb steigen. Es resultiert ein Grundlastbetrieb, der jedoch die Be- dürfnisse der Verbraucher nicht abdeckt – tags wird doppelt so viel Strom ver-

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

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Nürnberg, 11.09.2014 PM 092-14/LFG Energie

braucht wie nachts. Pumpspeicherkraftwerke entwickelten aus dieser Unzu- länglichkeit ein Geschäftsmodell: Nachts wird Wasser mit billigem Strom hoch- gepumpt, tags, bei hohen Strompreisen, wird damit teurer Strom produziert und verkauft. Die Fotovoltaik, Strom aus Sonne, senkt heute an vielen Tagen im Jahr die Strompreise mittags deutlich ab: Pumpspeicherkraftwerke sind heute unwirtschaftlich. Als Energiespeicher sind Pumpspeicherkraftwerke technisch ungeeignet, ihre Speicherdauer von ca. 12 Stunden ist zu kurz.

Die Zukunftstechnologie für stabile Stromnetze in einer Welt der Erneuerbaren Energie ist „Strom aus Heizung“: dezentrale Kraftwärmekopplung, als Heiz- kraftwerke mit Wärmenetzen in den Großstädten und mit Blockheizkraftwer- ken auf dem Lande. Dezentrale Kraftwärmekopplung in Verbindung mit Warm- wasserspeichern ist heute Strom-geführt möglich und kann Wärme und Strom in ausreichenden Energiemengen und mit Leistungen zum richtigen Zeitpunkt liefern.

„Pumpspeicherkraftwerke haben einen hohen Natur- und Landschaftsver- brauch. Ihre Flächeneffizienz ist sehr schlecht. Das ergibt sich per Naturgesetz einfach daraus, dass die Schwerkraft für die Aufgabe Energiespeicher nur we- nig effektiv ist. Die Zukunft gehört der dezentralen Kraftwärmekopplung, die arbeitet lokal vor Ort, benötigt weniger Fläche, hat mit dem Energieträger Gas eine ausreichend lange Reichweite als Energiespeicher und kann zugleich kurz- fristig und schnell Strom und Wärme liefern. Sie kann alle Zielvorgaben für die Bereitstellung elektrischer Leistung zur Stabilisierung des Stromnetzes erfüllen.

Rohstoff ist heute vor allem Erdgas. Ziel muss es nun sein, auf Erneuerbare Energien umzustellen: Biomethan, Windgas oder Holzgas sind heute bereits sichtbare Technologien“, so Dr. Herbert Barthel, Referent Energie und Klima- schutz beim BUND Naturschutz in Bayern.

Für Rückfragen:

Dr. Herbert Barthel

Referent für Energie und Klimaschutz Tel: 0151-50489963

herbert.barthel@bund-naturschutz.de

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