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Lauterbach, evangelische Stadtkirche - Lauterbacher Marienaltar, um 1480/90 - Lauterbach, Hohhaus-Museum

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Mittelalterliche Retabel in Hessen

Ein Forschungsprojekt der Philipps-Universität Marburg, der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Osnabrück

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG 2012-2015

Lauterbach, evangelische Stadtkirche Lauterbacher Marienaltar, um 1480/90

Lauterbach, Hohhaus-Museum

http://www.bildindex.de/document/obj20385531 Bearbeitet von: Karina Steege

2015

urn:nbn:de:bsz:16-artdok-35071

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2016/3507

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Mittelalterliche Retabel in Hessen Objektdokumentation

Lauterbach

Ortsname Lauterbach

Ortsteil

Landkreis Vogelsbergkreis

Bauwerkname Ev. Stadtkirche Funktion des Gebäudes Ev. Pfarrkirche

Bereits 812 ist eine Kapelle in Lauterbach nachweisbar (Maurer 1936, 2. Seite; Runge 1950, S. 49; Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256; Dehio Hessen 1975, S. 510; Wiesemüller 1981a, S. 6;

Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 353; Möller 1993, S. 5; Wagner 2009, S. 2); über den romanischen Bau ist kaum etwas überliefert (Wiesemüller 1981a, S. 9; Wagner 2009, S. 2);

Teile des romanischen Baues wurden in den gotischen integriert (Maurer 1936, 1. Seite; Runge 1950, S. 51; Wiesemüller 1981a, S. 9; Wiesemüller 1985, S. 8-10; Wagner 2009, S. 2); die mittelalterliche Kirche wurde auf Veranlassung der Freiherren Riedesel zu Eisenbach entsprechend der Residenzfunktion der Stadt durch einen repräsentativen Rokokobau ersetzt (Dehio Hessen I 2008, S. 548); 1745 nahm Johann Schweickart den gotischen Grundriss zu Dokumentationszwecken auf (Maurer 1936, 2. Seite; Runge 1950, S. 49; Wiesemüller 1985, S. 9; Möller 1993, S. 6; Wagner 2009, S. 3); ein Baumeister Wiesenfeld aus Laubach fertigte 1746 ein Modell der geplanten Kirche (Dehio Hessen 1975, S. 510; Wagner 2009, S. 3), welches jedoch nicht umgesetzt worden ist (Wagner 2009, S. 4); erst 1763-1767 setzte Georg Veit Koch aus Rodach die Pläne seines Vaters um (Dehio Mitteldeutschland 1914, S. 211; Maurer 1936, 3. Seite;

Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256; Dehio Hessen 1975, S. 510;

Kunstwanderungen Hessen 1979, S. 130; Wiesemüller 1981a, S.

1; Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354;

Häring/Klein 1989, S. 232; Möller 1993, S. 3; Dehio Hessen I 2008, S. 548; Wagner 2009, S. 4); der Saalbau wurde quer zum geosteten Vorgängerbau mit der Turmfront zum Markt errichtet (Dehio Mitteldeutschland 1914, S. 211; Dehio Hessen I 2008, S.

548); 1768 erfolgte die Weihe (Wagner 2009, S. 4); die oberen Geschosse des Glockenturms wurden von 1820 bis 1822 von Andreas Finck neu erbaut (Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256;

Kunstwanderungen Hessen 1979, S. 130; Kunstdenkmäler und

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Museen Hessen 1987, S. 354; Wagner 2009, S. 5).

Träger des Bauwerks Seit 1429 fungierten die Freiherren Riedesel zu Eisenbach als Lehnsherren von Lauterbach (Dehio Hessen 1975, S. 510f.;

Dehio Hessen I 2008, S. 545).

Objektname Lauterbacher Marienaltar

Typus Flügelretabel mit geschnitztem Schrein und doppelten gemalten Flügeln

Gattung Tafelmalerei, Skulptur

Status Erhalten, restauriert

Standort(e) in der Kirche Der Lauterbacher Marienaltar stand einst vor dem Chor (Runge 1950, S. 58; Wiesemüller 1981a, S. 17; Wiesemüller 1981b, 1.

Seite; Wiesemüller 1985, S. 10 und S. 54; Kiefer 1998, S. 2).

Altar und Altarfunktion Hochaltar (Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256; Wiesemüller 1981a, S. 17; Wiesemüller 1981b, 2. bis 3. Seite; Wiesemüller 1985, S. 55; Kiefer 1998, S. 2); spätestens gegen 1517 fungierte der Lauterbacher Marienaltar an Stelle des Johannesaltares als Hochaltar (Wiesemüller 1981a, S. 17).

Datierung Nach Mitte des 15. Jahrhunderts (Steinbart 1928b, S. 20); vor 1469 (Boeck 1952, S. 133); zwischen 1470 und 1480 (Runge 1965, S. 10; Kiefer 1998, S. 1); um 1480 (Steinbart 1928a, S. 532;

Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 127; Dehio Hessen 1975, S. 511; Dehio Hessen I 2008, S. 548); nach 1480 (Möller 1993, S. 49); um 1480/901 (Kunstwanderungen Hessen 1979, S. 130); um 1490 (Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256;

Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354; Häring/Klein 1989, S. 232), um 1500 (Maurer 1936, 4. Seite; Runge 1950, S.

58; Kritisches Verzeichnis II 1970, S. 118); vor 1517 (Becker 1936, 1. Seite; Wiesemüller 1981b, 2. Seite; Wiesemüller 1982, Obj.Nr. 1); Anfang des 16. Jahrhunderts (Münzenberger 1885- 1905 Bd. 2, S. 224)

Größe Erste Schauseite, Flügel:

Linker Flügel, links, Außenseite:

Hl. Katharina, Hl. Margaretha:

120 cm Höhe x 111,5 cm Breite Äußerer Flügel, rechts, Außenseite:

Hl. Barbara, Hl. Dorothea:

120 cm Höhe x 111,6 cm Breite Zweite Schauseite, Flügel:

Äußerer Flügel, links, Innenseite:

Begegnung an der Goldenen Pforte:

120 cm Höhe x 111,5 cm Breite

1 Fett-Markierung: vom Autor präferierte Forschungsmeinung.

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Innerer Flügel, links, Außenseite:

Mariä Tempelgang:

120 cm Höhe x 111,5 cm Breite Innerer Flügel, rechts, Außenseite:

Mariä Heimsuchung:

120,5 cm Höhe x 111,5 cm Breite Innerer Flügel, rechts, Innenseite:

Jesus unter den Schriftgelehrten:

121 cm Höhe x 111,7 cm Breite Dritte Schauseite, Flügel:

Innerer Flügel, links, Innenseite:

Verkündigung:

121 cm Höhe x 111,7 cm Breite Innerer Flügel, rechts, Innenseite:

Geburt Jesu:

121 cm Höhe x 111,8 cm Breite Gesamt:

Jeweils Innenmaß, d.h. gemessen ohne Rahmen (± 0,2 cm); die differierenden Maße ergeben sich aus einst vorgenommenen Reduktionen bzw. Anstückungen (vgl. Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 127; Neugebauer 2008, S. 18) Dritte Schauseite, Schrein:

141,5 cm Höhe x 260,5 cm Breite x 36 cm Tiefe (± 0,2 cm) Dritte Schauseite, Schrein, Skulpturen:

zwischen 87 und 94,5 cm Höhe Gesamt:

Gesamthöhe des Altares 140,5 cm (ohne Sockel), Gesamtbreite geschlossen 260,5 cm, Tiefe geschlossen 36 cm, Gesamtbreite geöffnet 522 cm (Neugebauer 2008, S. 7)

Material / Technik Flügel:

Holz (Steinbart 1928b, S. 20; Maurer, 1936, 4. Seite; Kritisches Verzeichnis II 1970, S. 118); wohl Nadelholz (Brücker 1966, 1.

Seite), vertikal zusammengefalzt, mit einer Leinwand feinen Gewebes überspannt, dünner Kreidegrund, dünne

Temperaschicht (Steinbart 1928a, S. 532; Steinbart 1928b, S. 20;

Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 126; Boeck 1952, S. 129; Brücker 1966, 1. Seite); auf der weißen

Grundierung wurden die Grenzen der Vergoldung eingeritzt (Neugebauer 2008, S. 10); auf Grundlage einer Unterzeichnung wurden einzelne Farbflächen angelegt (Neugebauer 2008, S. 11).

Schrein:

Lindenholz (Runge 1965, S. 14; Kiefer 1998, S. 10); Corpus aus Eichenholz (Neugebauer 2008, S. 7); Rückwand aus Nadelholz (Brücker 1996, 1. Seite); Rückwand mit einer mutmaßlich aus

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Zwischgold bestehenden Metallauflage versehen, die in Form floraler Goldranken aufgesetzt wurde (Neugebauer 2008, S. 9);

an den Seitenwänden vergoldete Sterne appliziert (Neugebauer 2008, S. 10), die aus Leder gearbeitet sein sollen (Möller 1993, S.

34); da die Verwendung dieses Materials aber keinerlei

Erwähnung in den Restaurierungsberichten findet, muss diese Behauptung wohl abgelehnt werden (KS).

Skulpturen:

Wahrscheinlich aus Lindenholz, nicht ausgehöhlt, geschnitzt, gefasst, partiell vergoldet (Brücker 1966, 1. Seite).

Ikonographie (*) Erste Schauseite:

Vier weibliche Hl., virgines capitales (Möller 1993, S. 25; Kiefer 1998, S. 3)

Zweite Schauseite:

Vier Szenen aus dem Marienleben Dritte Schauseite:

Zwei Szenen aus dem Marienleben Schrein:

Marienkrönung, flankiert von je zwei Hl.

Künstler

faktischer Entstehungsort

Rezeptionen / ‚Einflüsse‘ Skulpturen:

Thüringisch (Desel 1993, S. 54; Möller 1993, S. 34 und S. 48) Stifter / Auftraggeber Obgleich keine Stiftungsurkunde existiert (Kiefer 1998, S. 2)

werden als Stifter gemeinhin die Freiherren Riedesel zu Eisenbach angenommen (Runge 1950, S. 55; Wiesemüller 1981b, 4. Seite; Kiefer 1998, S. 2, 14), mutmaßlich Hermann IV.

von Riedesel (Wiesemüller 1981a, S. 19; Wiesemüller 1981b, 4.

Seite).

Zeitpunkt der Stiftung

Wappen Schrein:

Ritter Simplizius hält einen Schild mit drei stilisierten weißen Lilien (KS); bei dem Wappen handelt es sich um das Lauterbacher Stadtwappen (Maurer 1936, 6. Seite) bzw. um das Fuldaer Stadtwappen (Runge 1950, S. 56; Boeck 1952, S. 129; Deutsche Malerei VII 1955, S. 118; Wiesemüller 1982, Obj.Nr. 1; Möller 1993, S. 36). Ritter Simplizius ist Teil des Lauterbacher

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Stadtwappens (Runge 1965, S. 14; Galéra 1966, S. 44; Kiefer 1998, S. 13); der Schild weist aber einen Teil des Motivs des Fuldaer Stadtwappens auf (KS).

Inschriften Erste Schauseite, Flügel:

Die vier weiblichen Hl. sind durch mit Inschriften versehene Nimben gekennzeichnet:

sancta katherina ora pro [nobis] (SK und MO) sancta margareta ora pro [nobis] (SK und MO) sancta barbara ora pro [nobis] (SK und MO) sancta dorothea ora pro [nobis] (SK und MO)

Die einzelnen Worte werden jeweils durch eine florale Ornamentik voneinander separiert.

Dritte Schauseite, Flügel:

Verkündigung:

ave maria [gratia] plena d(omi)us tecum (SK und MO)

Auf der Tafel der Geburt Jesu:

[gloria in exel]sis deo2 Reliquiarfach /

Reliquienbüste Bezug zu anderen

Objekten im Kirchenraum

Achsialer Bezug:

Womöglich achsialer Bezug zu dem im Jahre 1414 gestifteten Heilig-Kreuz-Altar, der wohl im Chor der Kirche stand (Maurer 1936, 3. Seite, Wiesemüller 1981b, 1. bis 2. Seite) und dem 1503 erstmals urkundlich fassbaren Katharinenaltar, der wahrscheinlich den Standort des vorangegangenen, um 1398 gestifteten

Marienaltares einnahm (Wiesemüller 1981b, 1. und 3. Seite;

Wiesemüller 1985, S. 36, S. 39 und S. 55).

Bezug zu anderen Objekten

Personeller Bezug:

Mutmaßlich schuf der Maler der Lauterbacher Flügel auch die des um 1470/80 entstandenen Altares der Ev. Pfarrkirche zu

Bergheim (Bildindex, Aufnahme-Nr. fmd470196, Aufnahme-Nr.

fmd470198) (Runge 1972, S. 156f. und S. 159; Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354); die ältere kunsthistorische Forschung vermutete, dass der Maler auch eine Tafel mit einer

2 Die mit der eckigen Klammer umfassten Buchstaben sind zerstört und nur im Kontext zu identifizieren.

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Vermählung Mariens (Utrecht, Aartsbisschoppelijk Museum) sowie eine Tafel mit der Enthauptung Johannes des Täufers fertigte (Frankfurt am Main, Städelmuseum) (Kritisches Verzeichnis II 1970, S. 118).

Stilistische Bezüge:

Flügel:

Die Werkstatt, welche die Malereien auf den Flügeln schuf, wurde nach Oberhessen lokalisiert (Steinbart 1928a, S. 532) oder in Fulda vermutet (Deutsche Malerei VII 1955, S. 118); der Künstler wurde entweder der Nachfolge des Hausbuchmeisters

zugeordnet (Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S.

127) oder angenommen, dass er sich an den Werken aus dem Umkreis des Hausbuchmeisters orientierte (Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 127; Deutsche Malerei VII 1955, S.

118; Möller 1993, S. 44); die Werkstatt sei den rheinischen

Zentren verpflichtet (Steinbart 1928a, S. 532; Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 127) und finde eine Parallele im Meister des Marienlebens (Steinbart 1928a, S. 532; Runge 1950, S. 57; Möller 1993, S. 22 und S. 43f.); als Schöpfer der

Lauterbacher Flügel wurde Hans Schüchlin erwogen (Boeck 1952, S. 129 ff.) – eine These, die glaubhaft abgelehnt worden ist, denn vielmehr war der Maler wohl lediglich mit den von Hans Schüchlin gemalten Flügeln des Tiefenbronner Altares vertraut (Runge 1965, S. 13; Runge 1972, S. 157; Möller 1993, S. 46 und S. 55), wie exemplarisch anhand eines Vergleichs mit der

Tiefenbronner Verkündigung nachvollzogen werden kann (Bildindex, Aufnahme-Nr. 51.689) (KS); der Maler der

Lauterbacher Flügel habe unter dem Einfluss Rogier van der Weydens gestanden (Runge 1950, S. 57; Runge 1955, S. 57;

Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256; Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354; Häring/Klein 1989, S. 232) und rezipierte augenscheinlich dessen um 1450 geschaffenen Bladelin-Altar (Berlin, SMPK, Gemäldegalerie, Inv.Nr. 535) (Bildindex, Aufnahme-Nr. gg0867z) (Runge 1950, S. 57; Boeck 1952, S. 137; Runge 1965, S. 14; Möller 1993, S. 38 und S. 46);

der Maler habe weitere niederländische Malerei gekannt (Runge 1950, S. 57; Boeck 1952, S. 132; Deutsche Malerei VII 1955, S.

118); er entlehnte oder verarbeitete Stiche des Meisters E.S., so etwa für die Heimsuchung (L. 16), und Martin Schongauers (Boeck 1952, S. 133ff.; Runge 1965, S. 10, S. 12; Möller 1993, S.

42-47).

Skulpturen:

Die in der kunsthistorischen Forschung nur wenig beachteten Skulpturen verweisen womöglich nach Schwaben (Runge 1965, S. 15) oder entstammen einer thüringischen Werkstatt

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(Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256; Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354; Desel 1993, S. 54), denn die hervorgehobene Position Mariens in der Marienkrönung lasse eine Parallele zu der Marienkrönung des um 1480 entstandenen Hochaltares der Reglerkirche zu Erfurt finden (Bildindex,

Aufnahme-Nr. fmd475929) (Desel 1993, S. 54; Möller 1993, S. 34 und S. 48); wegen der geographischen Nähe und aufgrund nachweisbarer Verbindungen der als Stifter angenommenen Riedesel nach Erfurt wurde eine Erfurter oder Saalfelder Werkstatt als Urheber der Skulpturen erwogen (Möller 1993, S.

50f. und S. 53); die einzelnen Skulpturen wurden nach Stichen des Meisters E.S. und Martin Schongauers gearbeitet (Desel 1993, S. 21; Möller 1993, S. 47f.).

Provenienz Der Lauterbacher Marienaltar stammt aus der 1763 abgerissenen gotischen Kirche zu Lauterbach und wird seit 1936 als

Dauerleihgabe im Hohhaus-Museum zu Lauterbach aufbewahrt (Maurer 1936, 1. und 4. Seite; Boeck 1952, S. 129; Runge 1965, S. 10; Kritisches Verzeichnis II 1970, S. 118; Möller 1993, S. 3;

Kiefer 1998, S. 2).

Nachmittelalterlicher Gebrauch

Obgleich die Freiherren Riedesel zu Eisenbach mittels Hermanns IV. im Jahre 1529 die Reformation in Lauterbach einführten, behielt der Lauterbacher Marienaltar nach etwaigen

Modifikationen unbekannter Art seine Funktion als Hauptaltar bei (dagegen nahm Maurer an, dass der Hauptaltar nach der

Reformation seine Funktion verlor, vgl. Maurer 1936, 3. Seite;

Galéra zufolge wurde der Marienaltar erst im Zuge der

Reformation vor dem Chor aufgestellt, vgl. Galéra 1966, S. 81;

Wiesemüller 1981a, S. 19; Wiesemüller 1981b, 4. Seite); so wurden in der ersten Kirchenordnung nach Einführung der Reformation unter den Feiertagen auch drei Marienfeste (Annunctiationis, Visitationis und Purificationis) gefasst, die dezidiert auf Christus Bezug nehmen, so dass der Marienaltar seinen Standort behalten konnte (Möller 1993, S. 17); demgemäß fungierte auch im Jahre 1644 noch der ‚frawen altar‘ als

Hauptaltar (Wiesemüller 1981b, 4. Seite; Möller 1993, S. 15); im Zuge des Neubaus der Lauterbacher Kirche ab 1763 wurde der Altar demontiert und teilweise in der Sakristei gelagert

(Wiesemüller 1981b, 4. Seite; Möller 1993, S. 3; Kiefer 1998, S.

2); alsbald wurden einige Tafeln einzeln in der Kirche aufgehängt (Maurer 1936, 4. Seite; Runge 1950, S. 55; Boeck 1952, S. 129;

Runge 1965, S. 10; Wiesemüller 1981b, 4. Seite; Kiefer 1998, S.

2), während der Altarschrein selbst im Altarraum aufgestellt wurde (Neugebauer 2008, S. 5, Verweis auf die Lauterbacher

Ortschronik 1933).

Erhaltungszustand / Restaurierung

Flügel:

Dekan Trautwein veranlasste um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine Restaurierung des Altares in Holland (Wiesemüller 1981b, 4.

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Seite), vermutlich wurde aber nur die Tafel mit der Hl. Barbara und der Hl. Dorothea sowie mit Jesus unter den Schriftgelehrten restauriert (Neugebauer 2008, S. 5); vor 1928 fand eine

Säuberung einer der teilweise in ruinösem Zustand befindlichen Tafeln statt (Steinbart 1928a, S. 532; Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 127; Boeck 1952, S. 130), die wohl

vornehmlich die Tafel mit der Heimsuchung betraf (Neugebauer 2008, S. 5); 1936 erfolgte eine Wiederherstellung samt Reinigung, Ausbesserung und Neufassung in der Restaurierungswerkstatt des Darmstädter Landesmuseums (Maurer 1936, 1. und 6. Seite;

Runge 1950, S. 55; Boeck 1952, S. 129; Runge 1965, S. 10;

Möller 1993, S. 3), die vermutlich von Walter Horst durchgeführt wurde (Neugebauer 2008, S. 5 und 18; ein Restaurierungsbericht existiert nicht); aufgrund der misslichen Lagerungsbedingungen in der Sakristei sind großflächige Verluste der Malschicht zu

verzeichnen (vgl. Neugebauer 2008, S. 5 und S. 33), vor allem in der Tafel mit Mariä Tempelgang, in der Tafel mit der

Verkündigung und in der Tafel mit der Geburt Jesu; dort sind neben Kratzern und Graffiti auch Risse und Kittungen sowie Farbabrieb und Retuschen ersichtlich (Neugebauer 2008, S. 34);

in der Tafel mit der Verkündigung sind Vorzeichnungen zu

erkennen (Runge 1972, S. 158), überdies wurden bei dieser Tafel die Randzonen symmetrisch angestückt (Boeck 1952, S. 131;

Brücker 1966, 2. Seite; Neugebauer 2008, S. 6); im Jahre 1966 erfolgten Konservierungsmaßnahmen durch Wolfgang Brücker (Brücker 1966, 1. bis 2. Seite; Kiefer 1998, S. 2); im Jahre 2008 wurde eine optische Voruntersuchung durch Wibke Neugebauer vorgenommen (Neugebauer 2008, S. 1-64); der

Erhaltungszustand der Tafeln ist aufgrund der einstigen

Separation (Boeck 1952, S. 129), der unterschiedlichen Lagerung und der verschiedenen Restaurierungsmaßnahmen divergent, woraus das inhomogene Erscheinungsbild resultiert (Neugebauer 2008, S. 5).

Schrein:

Die Predella und das Gesprenge sind nicht mehr existent

(Neugebauer 2008, S. 17); das Figurenpodest ist wurmstichig, die linke Blende des Figurenpodestes fehlt größtenteils; Teile des Rankenschleiers und der überfangenden Baldachine sind schadhaft oder fehlen (Neugebauer 2008, S. 17); eine leichte Oxidation ist auf der Rückwand des Corpus festzustellen (Brücker 1966, 1. Seite).

Skulpturen:

Die Skulpturen weisen diverse Risse auf; die Polychromie ist bis auf einige Retuschen und leichte Oxidationen recht gut erhalten (Brücker 1966, 1. Seite; Neugebauer 2008, S. 25f.); zwei

ursprünglich an den Scheidwänden des Schreins stehende Figuren, die Taube des Heiligen Geistes, ein Blatt der

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Marienkrone, die rechte Hand Christi, die rechte Hand und einige Fingerglieder der linken Hand des Hl. Bischofs sowie das Attribut des Simplizius sind verloren; der Pilgerstab Jakobus d. Ä. wurde ergänzt (Neugebauer 2008, S. 13); zwischen dem Hl. Bischof und Apostel Jakobus d. Ä. sowie zwischen der Hl. Maria Magdalena und dem Hl. Simplizius verweist jeweils ein Dübel auf ein

fehlendes Objekt unbekannter Ikonographie (Neugebauer 2008, S. 17) .

Besonderheiten Patrozinienwechsel:

Zwei Schenkungen aus dem Jahre 1380 gaben Anlass einen Wechsel des Patroziniums der Kirche von Johannes dem Täufer zu Maria anzunehmen, denn in einer am 26. September und in einer am 17. Dezember ausgestellten Urkunde wurden Stiftungen an den Bau Unser lieben Frauen-Kirche zu Lauterbach

vorgenommen. Faktisch existierte zu jener Zeit aber kein Altar, welcher der Patronin geweiht gewesen ist. Erst 1398 wurde der vorangegangene Marienaltar errichtet, der jedoch zweifelsohne lediglich als Nebenaltar fungierte (Galéra 1966, S. 63f.;

Wiesemüller 1985, S. 35f.); das Patrozinium der Kirche wurde wohl erst um 1500 geändert (erstmals urkundlich 1502 als solche bezeichnet, vgl. Wiesemüller 1981b, 3. Seite; erstmalig urkundlich 1511 als solche bezeichnet, vgl. Kiefer 1998, S. 15).

Datierung:

Insbesondere die Erwähnung eines neuen Marienaltares in Quellen führte in der kunsthistorischen Forschung zu einer

Datierung nach 1500, doch muss sich diese Bezeichnung faktisch nicht auf die Entstehungszeit beziehen, sondern diente

wahrscheinlich vielmehr zu einer begrifflichen Abgrenzung zum alten Marienaltar (Möller 1993, S. 14).

Ikonographie:

Auf der zweiten Schauseite des Altares stehen die vier Tafeln durch eine Kombination von Gegenüberstellungen in Form zweier Tor- und Tempelszenen in einem engen Bezug zueinander (Runge 1965, S. 13; Möller 1993, S. 23; Kiefer 1998, S. 8).

Auf der zweiten Schauseite des Altares werden die Szenen mit der Begegnung an der Goldenen Pforte und der Heimsuchung von präzise wiedergegebenen Pflanzen begleitet, die botanisch eindeutig bestimmt werden können (Maurer 1936, 4. Seite; Runge 1950, S. 57; Runge 1965, S. 11f.; Behling 1967, S. 72 und S. 76;

Kiefer 1998, S. 6f.).

Abweichend von zahlreichen entsprechenden Bildwerken kniet die Muttergottes in der Marienkrönung nicht vor der Trinität, sondern thront gleichberechtigt zwischen Gottvater und Christus und weist überdies eine größere Gesamthöhe auf, wodurch sie

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eine deutlich hervorgehobene Position erhält (Möller 1993, S. 34).

In der Tafel der Geburt Jesu wird der Hymnus der Engel von einer rudimentär geschilderten Hufnagel-Notation begleitet (KS).

Sonstiges

Quellen Im Samtarchiv der Freiherren Riedesel zu Eisenbach liegen diverse Quellen zum Marienaltar vor (Becker 1927, S. 128, Verweis auf den Riedeselschen Secretarius Wilhelm Baumann, 1790 handschriftlich geführte Urkundensammlung, ohne Angaben der relevanten Seiten, S. A. Abt. III Nr. 2):

1502 Stiftung von dem Inhaber der Badestube zu Lauterbach (Wiesemüller 1985, S. 54f.; Kiefer 1998, S. 14); Erwähnung im nicht datierten, wohl gegen 1517 aufgesetzten Testament, der Agnes von Hopfgarten, Gemahlin Hermanns IV. von Riedesel (Becker 1936, 1. Seite; Wiesemüller 1981b, 3. Seite; Kiefer 1998, S. 1); Stiftung von Adolf Schemperlein von 1524 (Runge 1950, S.

55; Wiesemüller 1981a, S. 17; Wiesemüller 1981b, 3. Seite;

Kiefer 1998, S. 14); einige Quellen, die über Altarlehen und Einkünfte des Altares Aufschluss geben (Becker 1936, 1. Seite;

Möller 1993, S. 18); die Einkünfte des vorangegangenen Marienaltares scheinen auf den zu untersuchenden

übergegangen zu sein (Wiesemüller 1985, S. 54; Kiefer 1998, S.

14); das älteste, ab 1630 geführte Kirchenbuch der Stadt Lauterbach berichtet von einer Stiftung, die wesentliche Erkenntnisse über den nachmittelalterlichen Gebrauch des Altares zu bieten vermag (Wiesemüller 1981b, 2. Seite); im Zuge der Verlagerung des Altars in die Sakristei im 18. Jahrhundert wurde ein Inventarverzeichnis angelegt (Wiesemüller 1981b, 4.

Seite); Schriftverkehr im Archiv der Evangelischen

Kirchengemeinde Lauterbach zur Restaurierung des Altares 1933-35 (der Restaurierungsbericht selbst existiert wohl nicht mehr vgl. Neugebauer 2008, S. 4 und S. 6).

Brücker, Wolfgang: Restaurierungsbericht, betrifft Flügelaltar im Hohhaus-Museum aus der evangelischen Pfarrkirche Lauterbach (1480), Neu-Isenburg 1966, zwei Seiten (nicht publiziert, liegt im Hohhaus-Museum vor, freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Pfarrer i.R. Heinrich Meyer, 09.05.2012)

Neugebauer, Wibke: Untersuchungsbericht des spätgotischen Marienaltars in Lauterbach. Untersuchungsstufe I (Optische Voruntersuchung), 2008, S. 1-64 (nicht publiziert, liegt im Hohhaus-Museum vor, freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Pfarrer i.R. Heinrich Meyer, 09.05.2012)

Sekundärliteratur Baudenkmäler Hessen 1967, S. 256f.

Becker, Eduard Edwin: Die Riedesel zu Eisenbach. Geschichte des Geschlechts der Riedesel, Freiherrn zu Eisenbach,

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11

Erbmarschälle zu Hessen, Bd. 3: Vom Tode Hermanns III.

Riedesel 1501 bis zum Tode Konrads II 1593, Gießen 1927, S.

128

Becker, Eduard Edwin: Die Einkünfte des Marienaltars, in:

Heimatblätter für Stadt und Kreis Lauterbach bzw. Lauterbacher Anzeiger 20. Juni 1936, eine Seite

Behling 1967, S. 72 und S. 76

Boeck, Wilhelm: Der Lauterbacher Altar. Ein Frühwerk des Hans Schüchlin?, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 15 (1952), S.

128-141

Dehio Mitteldeutschland 1914, S. 211 Dehio Hessen 1975, S. 510f.

Dehio Hessen I 2008, S. 548 Desel 1993, S. 19-21

Deutsche Malerei VII 1955, S. 118

Galéra, Karl Siegmar Baron von: Lauterbach in Hessen.

Geschichte einer Stadt und ihrer Bürgerschaft, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts [Bibliothek familiengeschichtlicher Quellen, Bd. 17], Neustadt an der Aisch 1966, S. 44, S. 63f., S. 81

Häring/Klein 1989, S. 232

Kiefer, Carl Jürgen: Der Marienaltar im Lauterbacher Hohhaus- Museum, Lauterbach 1998 (Informationsheft des Museums) Kritisches Verzeichnis II 1970, S. 118, Nr. 543

Kunstdenkmäler und Museen Hessen 1987, S. 354 Kunstwanderungen Hessen 1979, S. 130

Maurer, Karl: Zur Aufstellung des alten Lauterbacher Marienaltars im Hohhaus, in: Heimatblätter für Stadt und Kreis Lauterbach bzw. Lauterbacher Anzeiger 20. Juni 1936, sechs Seiten Möller, Bärbel: Der spätgotische Flügelaltar von Lauterbach, Marburg 1993 [Magisterarbeit]

Münzenberger/Beissel 1895-1905, S. 224

Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932, S. 126f.

Runge, Carola: Die ausgegangene gotische Kirche zu Lauterbach und ihr Inventar, in: Heimatblätter für Stadt und Kreis Lauterbach bzw. Lauterbacher Anzeiger 29. April 1950, S. 49-74

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12

Runge, Carola: Der Lauterbacher Flügelaltar, in: Hessische Heimat, Bd. 15 (1965), S. 10-15

Runge, Carola: Der Altar von Bergheim. Ein Werk des Malers des Lauterbacher Altars, in: Hessische Heimat, Bd. 22 (1972), S. 156- 160

Steinbart 1928a, S. 525-548 Steinbart 1928b, S. 20, Nr. 281

Wagner, Birgit: Die evangelische Stadtkirche Lauterbach, Regensburg 2009, S. 14-16

Wiesemüller, Gerhard: Die Stadtkirche zu Lauterbach, eine Perle des Hochbarock und ein Musterbeispiel des evangelischen Kirchenbaus, Lauterbach 1981, S. 17-19 (Wiesemüller 1981a) Wiesemüller, Gerhard: Zur Geschichte der Lauterbacher Stadtkirche und ihrer Altäre, in: Heimat im Bild, Bd. nicht angegeben (1981), vier Seiten (Wiesemüller 1981b) Wiesemüller, Gerhard: Inventarmappe des beweglichen

Kirchengutes in den Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), erstellt im Jahre 1982, nicht paginiert, Obj.Nr. 1

Wiesemüller, Gerhard: Die Altäre der im 18. Jahrhundert abgebrochenen gotischen Pfarrkirche zu Lauterbach

[Lauterbacher Sammlungen, Bd. 67], Lauterbach 1985, S. 10, S.

35f., S. 39, S. 54f.

IRR Am 19.08.2013 mit dem Infrarotaufnahmesystem Osiris A 1 (im Rahmen der Städel-Kooperationsprofessur am

Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main) durchgeführt; die Auswertung findet sich im

entsprechenden IRR-Formular.

Abbildungen Steinbart 1928a, S. 531 (Heimsuchung); Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau 1932b, S. 226 (Heimsuchung); Maurer 1936, 3. Seite (die vier hl. Jungfrauen), 4. Seite (Begegnung an der Goldenen Pforte, Mariä Tempelgang, Verkündigung, Hl. Bischof und Jakobus d. Ä.) und 5. Seite (Heimsuchung, Jesus unter den Schriftgelehrten, Maria Magdalena, Ritter Simplizius, Geburt Jesu); Boeck 1952, S. 128 (Verkündigung), 130 (Heimsuchung), 132 (Heimsuchung, Ausschnitt Gesicht Mariens), 134-136 (Begegnung an der Goldenen Pforte, Jesus unter den

Schriftgelehrten, Geburt Jesu); Deutsche Malerei der Gotik VII 1955, Taf. 277-278 (Heimsuchung; Jesus unter den

Schriftgelehrten); Runge 1965, S. S. 11 (Gesamtansicht des Schreins), S. 12 (Maria Magdalena und Ritter Simplizius), S. 13 (Heimsuchung), S. 14 (Verkündigung), S. 15 (Begegnung an der Goldenen Pforte); Galéra 1966, S. 164 (Dritte Schauseite), S. 172

(14)

13

(Zweite Schauseite); Wiesemüller 1981a, S. 21 (Marienkrönung);

Eurich, Georg: Lauterbach: Kreisstadt im Vogelsberg, Gießen 1981, S. 36f.; Wiesemüller 1982, Obj.Nr. 1 (Marienkrönung);

Kiefer 1998, gesamter Einband des Informationsheftes; Krug, Walter: Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Lauterbach

[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland], Stuttgart 2007, S. 201 (Gesamtansicht der ersten Schauseite);

Neugebauer 2008, S. 1-64, zahlreiche Abb.; Wagner 2009, S. 14- 16 (Gesamtansicht der dritten Schauseite und Marienkrönung) Stand der Bearbeitung 30.06.2015

Bearbeiter/in Karina Steege

(*) Ikonographie 1 Erste Schauseite

1a Äußerer Flügel, links, Außenseite

Bildfeld Hl. Katharina (links)

Hl. Margaretha (rechts)

1b Äußerer Flügel, rechts, Außenseite

Bildfeld Hl. Barbara (links)

Hl. Dorothea (rechts)

2 Zweite Schauseite

2a Äußerer Flügel, links, Innenseite

Bildfeld Begegnung an der Goldenen Pforte

2b Innerer Flügel, links, Außenseite

Bildfeld Mariä Tempelgang

2c Innerer Flügel, rechts, Außenseite

(15)

14

Bildfeld Mariä Heimsuchung

2d Innerer Flügel, rechts, Innenseite

Bildfeld Jesus unter den Schriftgelehrten

3 Dritte Schauseite

3a Innerer Flügel, links, Innenseite

Bildfeld Verkündigung

3b Schrein (Schnitzwerk)

Bildfeld, links Apostel Jakobus d. Ä. (rechts)

Hl. Bischof (links)

In dem Hl. Bischof wird entweder Bonifatius (Boeck 1952, S. 129; Wiesemüller 1982, Obj.Nr. 1; Möller 1993, S. 35; Kiefer 1998, S.

1, 11) oder Augustinus (Runge 1965, S. 14) vermutet. Aufgrund fehlender Attribute, ist eine vermeintliche Identifizierung stets anfechtbar. Da korrespondierend der hl.

Ritter Simplizius in den Schrein integriert ist, liegt es nahe, in dem Hl. Bischof tatsächlich Bonifatius zu vermuten, da dieser die Reliquie des Ritters nach Fulda überführt haben soll (Kiefer 1998, S. 11); zudem gehörte Lauterbach zur Fürstabtei Fulda (Kiefer 1998, S. 11) .

Die Bildfelder jeweils trennend Ursprünglich an der Scheidwand des Schreins stehende Figur (mutmaßlich Engelsfiguren oder Stifter, vgl. Maurer 1936, 6. Seite; Runge 1950, S. 56; Runge 1965, S.

14; Möller 1993, S. 34; Kiefer 1998, S. 13)

Bildfeld, mittig Marienkrönung

Bildfeld, rechts Maria Magdalena (links)

Ritter Simplizius (rechts)

3c Innerer Flügel, rechts, Innenseite

(16)

15

Bildfeld Geburt Jesu

4 Predella

5 Altaraufsatz

6 Schreinwächter

7 Standflügel

8 Rückwand

Hellgrauer Grund, dunkelrotes Spiralornament (Brücker 1966, S. 1)

Referenzen

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