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Archiv "IQWiG bewertet Nutzen ein- und zweifacher Plättchenhemmung" (17.04.2009)

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A740 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 16⏐⏐17. April 2009

A K T U E L L

Die Attraktivität der Pflegeberufe soll verbessert werden. Vertreter von Gewerkschaften, Krankenkas- sen, Krankenhäusern, Ärzten und Pflegeverbänden verständigten sich auf dem zweiten Pflegegipfel in Berlin auf ein Maßnahmenbündel.

So soll die Zufriedenheit der Pflege- kräfte mit ihrem Beruf erhöht wer- den, indem zum Beispiel die fami- liäre Situation bei der Dienstpla- nung berücksichtigt wird. Zudem soll der Zugang zur Weiterbildung durch Freistellungen und Finanzie-

rungsmöglichkeiten verbessert wer- den. Um ältere und erfahrene Pfle- gekräfte im Beruf zu halten, soll es außerdem geeignete altersgerechte Arbeitsplätze geben.

„Nur wenn wir es schaffen, die Attraktivität des Pflegeberufs zu si- chern, wird es auch künftig den dringend nötigen Pflegekräftenach- wuchs geben“, erklärte Bundesge- sundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zum Abschluss des Treffens.

Sie verwies auf das in Kraft getrete- ne Förderprogramm, mit dem in den

nächsten drei Jahren bis zu 17 000 zusätzliche Pflegestellen in den Krankenhäusern geschaffen werden sollen. Nun gelte es, die Arbeitsbe- dingungen zu verbessern und die Qualität der Pflege zu erhöhen, be- tonte Schmidt.

Die Teilnehmer des Pflegegipfels empfahlen dem Gemeinsamen Bun- desausschuss von Ärzten und Kas- sen darüber hinaus, pflegebezogene Qualitätsindikatoren zu entwickeln und diese in die Qualitätssicherung

einzubeziehen. afp

IQWIG BEWERTET NUTZEN EIN- UND ZWEIFACHER PLÄTTCHENHEMMUNG

Die Kombination von Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel senkt bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (AKS) das Risiko für einen Herzinfarkt, und zwar vor allem, wenn die Me- dikamente beim stationären Aufenthalt und in der Frühphase gegeben werden. So hat das In- stitut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Ge- sundheitswesen (IQWiG) im März abschließend die Studiendaten zu der Frage bewertet, ob ei- ne duale Plättchenhemmung gegenüber einer Monotherapie mit ASS für Patienten mit AKS einen relevanten Nutzen bringt. Clopidogrel ist in Kombination mit ASS zugelassen für die Be- handlung von Patienten mit AKS.

Von diesen hat ein Teil einen Herzinfarkt, der im EKG zu einer Hebung der Herzstromkurve zwischen den Punkten S und T führt (STEMI), zum anderen sind es Patienten ohne ST-Streckenhebung, also mit instabiler Angina

pectoris und mit Nicht-STEMI-Myokardinfark- ten. Vier Studien hat das IQWiG zur Therapie von STEMI-Patienten berücksichtigt, mit dem

„eindeutigen Ergebnis“: Das Reinfarktrisiko sinkt stärker, wenn während des Klinikaufent- halts zusätzlich zu ASS Clopidogrel gegeben wird; auch das Schlaganfallrisiko und die Ge- samtsterblichkeit würden günstig beeinflusst.

Dass die duale Therapie auch nach der stationä- ren Behandlung für die Patienten Vorteil bringe, sei aber nicht belegt. So gebe es unter Clopido- grel häufiger Blutungen als bei ASS alleine, auch wenn diese in der Regel nicht gravierend seien.

Von den Studien zur Behandlung von AKS- Patienten ohne ST-Streckenhebung wurde nur eine vom IQWiG berücksichtigt. Sie belege ei- nen Nutzen der Kombinationstherapie in Bezug auf die Reduktion der Herzinfarktrate für einen Therapiezeitraum von bis zu zwölf Monaten, für

das Schlaganfallrisiko und die kardiovaskuläre Mortalität gelte diese Aussage jedoch nicht.

Unklar bleibe, so das IQWiG, wie lange nach dem Klinikaufenthalt eine Kombinationsthera- pie sinnvoll sei, da ab Tag 90 die Zahl der Blu- tungskomplikationen die Zahl verhinderter kar- diovaskulärer Ereignisse übersteige. Ein Vorteil bestehe vor allem in der Frühphase der Be- handlung, nämlich bis zum Tag 90.

„Das IQWiG kommt in mehreren Punkten, darunter die Frage nach einer sinnnvollen The- rapiedauer, zu anderen Schlussfolgerungen, als sie sich in nationalen und internationalen Leitlinien finden“, sagte der Kardiologe Prof.

Dr. med. Christian Hamm (Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim) dem Deutschen Ärzteblatt. Er rate, den aktuellen Empfehlungen der deut- schen und europäischen Fachgesellschaften zu folgen. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze Das Europäische Parlament (EP)

fordert, eine Ausnahmeregelung für die Magnetresonanztomografie in der EU-Richtlinie über elektroma- gnetische Verträglichkeit vorzuse- hen. Die Abgeordneten bestätigten damit eine Empfehlung des Ge- sundheitsausschusses des EP.

Die derzeitige Fassung der Richt- linie enthält Grenzwerte, die eine Magnetresonanztomografie nach dem bisher üblichen Verfahren un-

PFLEGEGIPFEL

Pflegeberuf soll attraktiver werden

möglich machen würden. „Für Pati- enten, die an Erkrankungen des zen- tralen Nervensystems und an Krebs leiden, wäre die Umsetzung der Richtlinie in der jetzigen Form eine Katastrophe“, so der CDU-Abge- ordnete Dr. med. Peter Liese.

Die Europäische Kommission hatte bereits im Vorfeld signalisiert, die Umsetzung der Richtlinie aus- setzen und eine Änderung vorneh-

men zu wollen. ps

MAGNETRESONANZTOMOGRAFIE

Europaabgeordnete fordern Sonderregelung

Foto:fotolia

Die geplante EU-Richtlinie würde Kern- spintomografien unmöglich machen.

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