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Archiv "Maßnahmen bei Liquiditätsschwierigkeiten" (05.02.1986)

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Rentner u. Pensionäre

7640 Wer hat Schulden?

Von Je 100 Haushalten hatten An 1 ang 1984 Kreditverpflichtungeng

Durchschnittl Betrag Haushau KI DM

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*ohne Hypotheken dna Baudarlehen Arbeitslose

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Leserdienst

Maßnahmen bei

Liquiditätsschwierigkeiten

N

och vor Jahren war der Schritt in die Selb- ständigkeit eines Arz- tes kein besonderes Risi- ko. So war es auch nicht verwunderlich, daß Investi- tionen vorgenommen wur- den, ohne vorher Berech- nungen angestellt zu ha- ben, ob diese Investitionen sich auch in der Zukunft lohnen würden.

Nach der Begründung der Selbständigkeit und damit dem Eintritt in ein gutes Einkommen, kam oft die Sorge, zu hohe Steuern zahlen zu müssen. Es wur- de Umschau gehalten, wie man diese Steuerbela- stung mindern oder zumin- dest umleiten könne in ei- ne Vermögensbildung. Es wurden Steuermodelle an- geboten, die nahezu kritik- los (vor allem zum Jahres- ende) gezeichnet wurden.

Rückschläge konnten nicht ausbleiben.

Heute ist erkennbar, daß die Ärzte bei größeren In- vestitionen vorsichtiger geworden sind. Da die Aus- bildung der Ärzte nicht auch wirtschaftliches Den- ken und Rechnen umfaßt, fällt es den Betroffenen oft sehr schwer, sich einen Überblick zu verschaffen über die Rentabilität der Praxis nach der Investition und die Auswirkungen auf die zukünftige Liquidität.

Es fehlt oft

an der nötigen Sorgfalt Hier bemühen sich die fi- nanzierenden Banken, die Lieferanten der Einrich- tung sowie auch Versiche- rungen, Erhebungen anzu- stellen und Modellrech- nungen zu fertigen. Da es jedoch keine primäre Auf- gabe dieser Organisatio- nen ist, Zusatzleistungen

solcher Art zu erbringen, werden diese oft nur er- bracht um die Hauptlei- stung, nämlich den Ver- kauf von Krediten, Einrich- tungen oder Versicherun- gen erbringen zu können.

Oft hat man den Eindruck, daß es an der nötigen Sorgfalt fehlt.

Wie sieht es aber aus, wenn der niedergelassene Arzt trotz verhältnismäßig guter Rentabilität in Liqui- ditätsschwierigkeiten ge- raten ist, weil er bei seiner Investition zu optimistisch die Einnahmen geschätzt hat, die Patienten in der er- hofften Zahl ausblieben, die Kosten der Praxis (oder etwa auch im privaten Be- reich) zu hoch sind, sich die gesetzlich verordnete Kostendämpfung beson- ders stark auswirkte, die Finanzierung falsch war oder Belastungen aus Steu- ersparmodellen oder Prä- mien zu Versicherungen zu hoch geworden sind? In solchen Situationen bleibt von den vorstehend be- sprochenen Organisatio- nen im allgemeinen nur die finanzierende Bank als Ge- sprächspartner übrig.

Da die Bank bei einem möglichen Zusammen- bruch jedoch mit dem Ver- lust der Kredite rechnen muß, ist sie oft nicht mehr so frei, um objektiv zu be- raten. Regelmäßig ist sie nicht in der Lage, bei dem Arzt die notwendigen Er- hebungen über die gege- bene Ausgaben- und Ein- nahmensituation der Zu- kunft zu machen, um hier- aus begründete Empfeh- lungen zu erfolgverspre-

chenden Sanierungsmaß- nahmen zu geben. Häufig fehlen ihr auch die ent- sprechend ausgebildeten Mitarbeiter, die das hierzu notwendige Wissen haben.

Unabhängige Berater mit Sachkenntnis

In dieser Situation ist der unabhängige Berater ge- fordert, der das notwendi- ge Wissen besitzt. Ein Ei- geninteresse ist ausge- schlossen, weil er nur die- sen einen Auftrag auszu- führen hat; eine Dauerver- bindung dürfte sich im all- gemeinen nicht ergeben,

Den größten durchschnitt- lichen Schuldenbetrag hatten mit 25 350 DM die Selbständi- gen. Das geht aus einer Un- tersuchung des Statistischen Bundesamtes von 1984 her- vor (neuere Ergebnisse lie- gen noch nicht vor). 29 Pro- zent aller Arbeitslosenhaus- halte standen im Durchschnitt mit 8 080 DM in der Kreide;

unter Rentnern und Pensio- nären hatten nur sieben Pro- zent Kreditverpflichtungen

er erhält lediglich sein Ho- norar für den Auftrag. Als Berater kommen in Frage Wirtschaftsprüfer, Steuer- berater und andere Vermö- gensberater mit entspre- chender Sachkenntnis.

Der Auftraggeber sollte sich allerdings fragen, ob der eigene, langjährige Be- rater die berufene Person ist. Hier sind vielfältige Be- ziehungen entstanden, die der notwendigen Objektivi- tät möglicherweise hinder- lich sein können. Die anzu- stellenden Erhebungen gehen unter Umständen tief in den beruflichen und privaten Bereich hinein.

Die Empfehlungen sind mit aller Deutlichkeit ohne Be- schönigungen auszuspre- chen.

Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung Der Berater wird zunächst die Einnahmen und Ausga- ben der Zukunft, mögli- cherweise der nächsten drei bis fünf Jahre planen, wobei das erste Jahr mit seinen Einnahmen und Ausgabengebaren monat- lich zu erfassen wäre. Aus- gangspunkte sind die Aus- gaben und Einnahmen der Vergangenheit sowohl im Praxis- als auch im Privat- bereich. Diese Werte sind zusammen mit dem Praxis-

inhaber zu überprüfen, ob sie in dieser Art und Höhe in den nächsten Jahren ebenfalls gegeben sein werden. Besonderes Au- genmerk wird auf nicht notwendige und zu hohe Ausgaben gelegt werden müssen. Durch Vermei- dung dieser Ausgaben, die im allgemeinen im reprä- sentativen Bereich liegen, ergibt sich im ersten An- satz bereits eine verbes- serte Liquidität.

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 6 vom 5. Februar 1986 (85) 347

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Probleme mit der Bewertung und Abrechnung ?

Analoge Bewertungen

zur Gebührenordnung für Ärzte vom 12. November 1982 Herausgegeben von der Bundesärztekammer

1986, ca. 24 Seiten, broschiert, DM 5,80 ISBN 3-7691-3045-6

Die Liste berücksichtigt die von seiten ärztlicher Fach- verbände und medizinisch-wissenschaftlicher Fachge- sellschaften an die Bundesärztekammer herangetrage- nen Vorschläge für Analogbewertungen, soweit nach Prüfung durch den bei der Bundesärztekammer gebil- deten Gebührenausschuß die Voraussetzungen des § 6 GOÄ als erfüllt angesehen werden können.

Gebührenordnung für Ärzte — GOÄ Textausgabe in der Fassung der Verordnung vom 12. 11. 1982

Mit Tabelle der Steigerungssätze 1983, 224 Seiten, broschiert, DM 18,— ISBN 3-7691-3042-1

Kommentar

zur Gebührenordnung für Ärzte Von D. Brück

mit der 4. Ergänzungslieferung, Stand 1.10.84, 1161 Seiten, Loseblattwerk in 2 Plastikordnern, DM 164,— ISBN 3-7691-3041-3

5. Ergänzungslieferung in Vorbereitung

Nach dem Tode des Begründers haben A. Heinzerling und R. Hess die Fortsetzung der Kommentare über- nommen. In bestimmten Abständen erscheinende Er- gänzungslieferungen unterrichten die Bezieher u. a.

über neue Gerichtsurteile zur Auslegung des Verord- nungstextes.

hl. Deutscher Ärzte-Verlag

Postfach 40 02 65 • 5000 Köln 40 Telefon (02234) 7011-316 Antwortcoupon

Ja, ich bestelle bei der Deutscher Ärzte VerlagGmbH,

DÄ 6/86

Postfach 400265, 5000 Köln 40,durch die Buchhandlung

Expl. DM

Expl. DM

Expl DM

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Straße Datum, Unterschrift

Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten.

Zu beachten ist auch, daß nicht alle Einnahmen und Ausgaben auch gleichzei- tig Kosten sind, wie z. B.

Darlehensaufnahmen und -tilgungen.

Schwerpunktmäßig ist zu überprüfen, ob ein optima- ler Personalbestand vor- handen ist. Überkapazitä- ten werden abgebaut wer- den müssen. Gehaltsstei- gerungen im zu erwarten- den Umfang sind für die kommenden Jahre zu be- rücksichtigen. Im Praxis- bereich werden unter Mit- hilfe des Arztes Erhebun- gen erforderlich sein, ob die vorhandene Einrich- tung so ausgelastet ist, daß die Kosten, die sie verur- sacht, erwirtschaftet wer- den.

Im privaten Bereich wären möglicherweise Untersu- chungen vorzunehmen, ob der Verbrauch an liquiden Mitteln nicht einge- schränkt werden kann. So könnte zum Beispiel ein gewohnter teurer Urlaub verbilligt werden, die im In- ternat untergebrachten Kinder könnten wieder die örtliche Schule besuchen,

Lebensversicherungen könnten gekündigt, ru- hend gestellt oder in der Versicherungssumme ge- kürzt werden, nicht rentab- le Objekte könnten zur Verbesserung der Liquidi- tät veräußert werden usw.

Aus den so gewonnenen Ergebnissen ist die verän- derte Steuerbelastung der Zukunft zu ermitteln und entsprechend der Fällig- keit bei den Ausgaben ein- zusetzen. Das Ergebnis dieser Arbeiten führt zu Zahlen, die zu erkennen geben, ob die Einnahmen und Ausgaben letztlich deckungsgleich sind, die Einnahmen oder die Aus- gaben überwiegen. Weite- re Entscheidungen können jetzt klar und begründet getroffen werden.

Als solche Entscheidungen kommen bei einem Ausga-

benüberhang in Frage:

Umschichtung von Vermö- genswerten, Umfinanzie- rung von Krediten, Veräu- ßerung von Vermögens- werten u. a. Härtere Maß- nahmen sind in einer sol- chen Situation von Nöten um einen erkennbaren wirtschaftlichen Zusam- menbruch der Praxis und damit auch des Arztes un- bedingt zu vermeiden.

Bei einem wünschenswer- ten Einnahmenüberhang kann in Ruhe geplant wer- den, wie die nicht benötig- ten Mittel entsprechend der Neigung des Arztes sinnvoll verwendet werden sollten. Den finanzieren- den Banken werden Zah- len vorgelegt, die es ihnen ermöglichen, Kredite wei- ter zu gewähren, nicht zu kündigen oder notwendi- gen Umfinanzierungen zu- zustimmen.

Nicht unter Zeitdruck handeln

Ein vorsichtiger Arzt wird solche Erhebungen und Berechnungen nicht erst dann anstellen oder anstel- len lassen, wenn die Liqui- dität bereits so angespannt ist, daß Zahlungen nicht mehr bei Fälligkeit gelei- stet werden können, son- dern sobald sich erste An- zeichen einer Liquiditäts- enge ergeben. Es ist leich- ter, notwendige Maßnah- men nicht unter Zeitdruck einzuleiten, als erst dann, wenn fast nichts mehr läuft.

Auch für eine vollkommen gesunde Praxis ist es sinn- voll, sich Gedanken zu ma- chen, wie sich die Ertrags- und Liquiditätslage dar- stellt. Schwachpunkte sind dann hinlänglich bekannt und können zu jeder Zeit abgestellt werden.

Helmut K. Decker Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Kurfürstenallee 30

5300 Bonn-Bad Godesberg

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT WIRTSCHAFT

348 (86) Heft 6 vom 5. Februar 1986 83. Jahrgang

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