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Archiv "Novartis: Vorsichtiger Optimismus" (09.02.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 6⏐⏐9. Februar 2007 A363

W I R T S C H A F T

D

er Schweizer Pharmakon- zern Novartis hat sich für 2007 viel vorgenommen: Acht neue Medikamente sollen in den nächs- ten zwölf Monaten auf den Markt kommen. Dadurch soll das Geschäft mit innovativen Originalmedikamen- ten forciert werden. Von den acht Markteinführungen hätten drei das Zeug zu Blockbustern, sagte der Geschäftsführer der internationalen Novartis-Pharmasparte, Thomas Ebe- ling, bei der Bilanzpressekonferenz

2006 in Basel. Zu ihnen zählen die bereits für 2006 angekündigten Mit- tel Galvus (ein orales Antidiabeti- kum) und Tekturna/Rasilez (gegen Bluthochdruck). Des Weiteren soll 2007 Lucentis – ein Injektionsmittel zur Verbesserung der Sehkraft bei der altersabhängigen Makuladegenerati- on (AMD) – auf den Markt gebracht werden. Ein Gewinnschub sei aber erst für das nächste Jahr zu erwarten.

In Deutschland werden nach An- gaben von Dr. Peter Maag, Leiter der Novartis Deutschland GmbH, bis 2008 neun neue Produkte einge- führt. Bereits Anfang dieses Monats ist der Blutdrucksenker Exforge, den

die EU-Kommission kürzlich zuge- lassen hat, auf den Markt gekom- men. Exforge ist ein Kombinations- präparat aus Diovan (Novartis) und Norvasc (Pfizer). Für Norvasc ist der Patentschutz weggefallen.

Der wachsende Preisdruck im Arzneimittelmarkt lässt Novartis erstmals für das laufende Jahr ein ge- ringeres Wachstum erwarten. Nach zuletzt zweistelligen Wachstumsra- ten werde der Umsatz 2007 „im mitt- leren bis hohen einstelligen Bereich“

steigen, sagte Daniel Vasella, Präsi- dent und Delegierter des Verwal- tungsrates. Zum Kerngeschäft von Novartis zählt Vasella weiterhin Ge- nerika, Tiermedikamente und frei- verkäufliche Arzneimittel. Hier kön- ne man deutliche Synergien mit in- novativen Medikamenten nutzen.

Bei der Vorlage der Jahreszahlen interessieren aber vor allem die Fak- ten: Der Novartis-Konzern, der vor zehn Jahren aus einer Fusion der bei- den Schweizer Pharma- und Che- mieunternehmen Sandoz und Ciba entstanden ist, erzielte einen Reinge- winn von 7,2 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro). Das entspricht ei-

nem Plus von 17 Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr. Der Umsatz konnte um 15 Prozent auf 37,02 Mil- liarden Dollar gesteigert werden.

Novartis ist in vier Sparten aufge- stellt: Pharmaceuticals, Consumer Health (OTC), Generika (Sandoz/

Hexal) und „Vaccines & Diagno- stics“ (Impfstoffe und Diagnostika).

Besondere Erwartungen setzt Novar- tis in das Wachstum der neuen Sparte

„Vaccines and Diagnostics“, die im April 2006 durch Zukauf des Unter- nehmens Chiron hinzugekommen ist.

Damit ist Novartis weltweit der fünft- größte Hersteller von Impfstoffen.

Zudem will das Unternehmen „wei- terhin offensiv in Forschung und Ent- wicklung investieren, um unsere Per- formance fortzusetzen“, wie Kon- zernchef Vasella bekräftigte. Domi- nierend unter den verschiedenen Sparten bleibt das Pharmageschäft.

Hier kletterte der Umsatz um elf Pro- zent auf 22,6 Milliarden Dollar. Spit- zenreiter bei den Präparaten sind das Bluthochdruckmittel Diovan mit vier Milliarden Dollar Umsatz und das Leukämiemittel Glivec mit mehr als 2,5 Milliarden Dollar Umsatz.

Im Pharmageschäft fallen in die- sem Jahr bei dem drittgrößten Phar- mahersteller Patente für umsatzstar- ke Originalpräparate weg. Zunächst läuft in den Vereinigten Staaten der Patentschutz für Lamisil (Pilzer- krankungen) und Trileptal (Epilep- sie) aus. Hier rechnet Pharmachef Ebeling schon bald mit starker Kon- kurrenz durch billigere Generika. In diesem Geschäftsfeld bereitet No- vartis vor allem der deutsche Markt Sorgen: Hexal, das seit 2005 zum Konzern gehört, und Sandoz, seit 2003 die Generika-Marke von No- vartis, sahen sich im Zuge der neuen Festbetragsregelung und Zuzah- lungsbefreiung für Präparate, die 30 Prozent unterhalb der Festbeträge liegen, gezwungen, die Preise stark zu senken. Dennoch konnte sich das Pharmaunternehmen auf dem deut- schen Markt behaupten. Vor allem durch die Integration von Hexal und Chiron (jetzt Novartis-Behring) klet- terte der Umsatz um 27 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Der Marktan- teil der Novartis-Gruppe stieg um 0,5 Punkte auf 11,45 Prozent. I Sunna Gieseke

NOVARTIS

Vorsichtiger Optimismus

In den nächsten zwölf Monaten wird Novartis acht neue

Arzneimittel einführen. Von Euphorie war allerdings bei der Bilanz- Pressekonferenz in Basel nichts zu spüren.

Foto:dpa

Trotz Rekord- gewinn zögerliche Prognosen – Novartis-Chef Daniel Vasella präsentiert in Basel die Jahresbilanz.

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