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Archiv "Drogentherapie: Standard für die Zukunft" (25.12.1995)

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Academic year: 2022

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LUMME

SPEKTRUM BÜCHER

Kardiologie

Fast ein Lehrbuch

Felix Unger, Hubert Märt Hans Armin Dietrich (Hrsg.):

Interventionen am Herzen, Springer Verlag, Berlin, Hei- delberg u. a., 1995, XI, 551 Seiten, 211 Abbildungen, 88 Tabellen, gebunden, 178 DM Wer den Titel liest, denkt zunächst an B allondilatatio- nen der Kranzgefäße oder der Herzklappen. Das Buch zeigt aber, daß der Begriff

„Interventionen am Herzen"

viel weiter gefaßt ist. In die- sem Übersichtsband werden viele aktuelle Fragen der Kardiologie angesprochen.

Fast könnte man es als Lehr- buch der Kardiologie verste- hen, doch dazu fehlen wichti- ge Kapitel wie Diagnostik und medikamentöse Thera- pie des akuten Myokardin- farktes oder der kardiale Notfall. Dafür enthält der Band aktuelle Darstellungen zur koronaren Herzkrank- heit, wobei die Begriffe des

„stunned" und „hibemating"

Myokards unter der Rubrik Herzinsuffizienz stehen.

Hierüber könnte man geteil- ter Meinung sein. Weiterhin enthält das Buch wichtige Ka- pitel zum Thema Herzklap- penerkrankungen, Kar- diomyopathien, Arrhythmi- en, Herzinsuffizienz und Herzchirurgie.

Die einzelnen Abschnitte sind von unterschiedlicher Wertigkeit, teilweise mehr für den Fachmann, teilweise mehr für den niedergelasse- nen Arzt. Bei der Behand- lung der Herzinsuffizienz hät- te man sich mehr zum Thema Langzeittherapie gewünscht.

Die Rolle der körperlichen Aktivität bei Herzinsuffizi- enz fehlt, ebenso die Frühmo- bilisation nach akutem In- farkt. Die Prävention ist knapp dargestellt, lediglich die ambulante Langzeitreha- bilitation am Wohnort ist ver- treten.

Neben diesen kritischen Bemerkungen müssen aber

einige Kapitel hervorgeho- ben werden, die schon eine umfassende Bestandsaufnah- me („state of the art") dar- stellen, wie die Thrombolyse beim akuten Infarkt oder die Pathophysiologie der post- ischämischen Myokard- durchblutung. Hervorzuhe- ben ist auch das Kapitel Qua- litätssicherung und Qua- litätsmanagement in der in- terventionellen Kardiologie, das wohl jedem kardiologisch interessierten Arzt empfoh- len werden kann. Es wäre zu wünschen, daß die Herausge- ber einer zweiten Auflage die Kapitel straffer und einheitli- cher gestalten könnten. Den- noch ist es ein Buch, das man gern auf Reisen liest und zum Nachschlagen gut gebrau- chen kann

Herbert Löllgen, Remscheid

Drogentherapie

Standard für die Zukunft

Jörg Gölz (Hrsg.): Der drogenabhängige Patient, Urban und Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore, 1995, 446 Seiten, 78 DM

Im Jahr 1987 waren es nur 50 niedergelassene Ärzte, die etwa 200 AIDS-kranke Dro- genabhängige behandelten.

Im Jahr 1994 war die Zahl schon auf 1 700 angewachsen.

Mehr als 10 000 Drogenab- hängige, die zuvor keinen Zu- gang zum medizinischen Sy- stem finden konnten, waren jetzt in Behandlung. Der Herausgeber des Buches, Jörg Gölz, ist als praktischer Arzt mit einer HIV-Schwer- punktpraxis in Berlin seit vie- len Jahren mit diesen Patien- ten konfrontiert.

In seinem neuen Buch faßt er die Lernschritte aus der eigenen Praxis und ver- schiedenen Gremien zusam- men. Ein Ensemble erfahre- ner Allgemeinärzte, Interni- sten, Psychiater, Drogenbera- ter, Soziologen, Psychologen und Juristen aus Europa,

In einer neuen Reihe stellt der Bastei Verlag bekannte und weniger bekannte historische Werke der Weltliteratur vor, zum Beispiel Victor Hugos letzten großen Roman (Victor Hugo: 1793 oder die Verschwörung in der Provinz Yen- die, TB Nr. 13744, Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe, Bergisch Gladbach,1995, 411 Seiten, kartoniert, 12,90 DM).

USA und Australien zeigen mit ihren Beiträgen die Viel- schichtigkeit des Themas auf und relativieren mit regional unterschiedlichen Lösungs- ansätzen dogmatisch verhär- tete Meinungen.

Das Buch wird eingeleitet durch Kasuistiken: Eine be- eindruckende Sammlung gro- tesker Lebenssituationen, de- nen Drogenabhängige in ihrem Alltag unterworfen sind. Im Vorwort kritisiert Gölz den Mangel an medizini- scher Forschung und Lehre in diesem Bereich. Er führt das auf fundamentale Berüh- rungsängste in Hochschulen, in Krankenhäusern und bei den ambulant tätigen Ärzten zurück. In den USA wird die Behandlung Drogenabhängi- ger ganz offen als „dirty medi- eine" apostrophiert.

Im ersten Teil des Buches werden neben der medizini- schen auch die juristische, epidemiologische und politi- sche Dimension des Drogen- gebrauchs diskutiert. Es schließt sich eine Darstellung der somatischen, psychischen und sozialen Folgen des Kon- sums unter illegalen Bedin- gungen an. Aus dieser Zu- sammenschau werden dring-

liche Teilziele des therapeuti- schen Handelns abgeleitet.

Im folgenden wird die Praxis schadensmindemder Strategien erläutert: Nadel- tauschprogramme, Anleitung zu „safer sex" und „safer use", niederschwellige medi- zinische und soziale Angebo- te, Impfprogramme gegen Hepatitis B und Tuberkulose- screening.

Der Hauptteil beschäftigt sich zunächst mit der tägli- chen Praxis der Methadon- substitution. Die pharmako- logischen, berufsrechtlichen und behandlungstechnischen Aspekte werden detailliert zusammengefaßt. Dieser Teil des Buches wird in Zukunft als Standard gelten müssen, an dem sich die kunstgerech- te Therapie messen kann. An diese Standards schließt sich ein ausführlicher Teil mit dia- gnostischem, differentialdia- gnostischem und therapeuti- schem Grundwissen bei der medizinischen Versorgung der Haupterkrankungen an.

Das Buch wird abge- schlossen mit den besonderen Anforderungen in verschie- denen therapeutischen Set- tings: Universitätsambulanz, Krankenhausstation, Ge- fängnis, Drogenberatungs- stellen, niederschwellige Kontaktläden, Streetwork.

Im Serviceteil finden sich ein Glossar zum Drogenjar- gon, gesetzliche Richtlinien, Antragsbeispiele und Ab- rechnungshinweise. Ein aus- führliches Register ermög- licht das rasche Aufsuchen spezieller Fragestellungen.

Ellis Huber, Berlin

Berichtigung

In einer Buchbespre- chung von Andreas Dehne in Heft 48/1995 haben sich bei den bibliographischen Anga- ben Fehler eingeschlichen.

Der Titel des Buches lautet nicht „Kreuzschmerz", son- dern „Kreuzschmerzen", und die Autoren heißen nicht W.H.M. Kastor und M. Schie- gen, sondern W.H.M. Castro und M. Schilgen. EB A-3586 (6) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 51/52, 25. Dezember 1995

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