Prothese muss stabil in den Knochen integriert sein.
Wann mit dem Golfspiel begonnen werden kann, sollte mit dem behan- delnden Orthopäden abgesprochen werden. Beim Gehen auf Rasen sind keine besonderen Belastungen der Hüfte zu erwarten. Problematisch könnten beim Abschlag Drehmomente werden, die die Verankerung der Pro- these belasten – insbesondere, wenn die Hüfte nicht ausreichend muskulär stabilisiert werden kann. Daher sollte die Drehbewegung beim Schwung ver- kürzt und eine ausgeprägte Rechts- /Linksbewegung mit starker Belastung des linken Hüftgelenks (beim Rechts- händer) vermieden werden. Auch eine Kniegelenkprothese stellt keine Kon- traindikation gegen das Golfspielen dar (5, 11, 22).
Prävention
Wirksamen Schutz vor Verletzungen bietet die Beachtung der Golfetikette (43). Präventive Maßnahmen sind fer- ner das Erlernen einer guten Technik, ein allmähliches und gezieltes Auf- bautraining, Aufwärmen, begleitende beziehungsweise vorbereitende Mus- kelkräftigung, Gymnastik sowie Stret- ching.
Insbesondere zur Vermeidung von Rückenbeschwerden wird ein kräftiges Muskelkorsett empfohlen. Durch Mo- difizierung des Golfschwungs (kürze- rer Schwung, Vermeiden eines Finish mit deutlicher Hyperlordosierung der Wirbelsäule) und ein ergänzendes Fitnesstraining kann die Belastung des Stütz- und Bewegungssystems deutlich reduziert werden.
❚Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2001; 98: A 2356–2360 [Heft 37]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser:
Dr. med. Folker Boldt
Landesinstitut für Sportmedizin Berlin Clayallee 225 C
14195 Berlin
M E D I Z I N
A
A2360 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 37½½½½14. September 2001
Die Gesamtmortalität sowie die kardio- vaskuläre Morbidität und Mortalität sind bei älteren Menschen mit kleinen abdo- minalen Aortenaneurysmen, unabhän- gig von Alter, Geschlecht, anderen kar- diovaskulären Erkrankungen, Risiko- faktoren und dem Ausmaß an Athero- sklerose, erhöht. In einer Studienkohor- te der amerikanischen „Cardiovascular Health Study“ von 4 734 Probanden über 65 Jahren betrug die Aneurysmapräva- lenz nach sonographischem Screening 8,8 Prozent (infrarenaler Aortendurch- messer ab 3 cm oder Verhältnis von infrarenalem zu suprarenalem Durch- messer ab 1,2). 87,7 Prozent der Aneurysmen wiesen einen Durchmesser von weniger als 3,5 cm auf. Die Autoren stellten nach Ablauf von 4,5 Jahren für Aneurysmapatienten eine deutlich er- höhte Gesamtmortalitätsrate von 65,1 auf 1 000 Personen pro Jahr gegenüber einer Rate von 32,8 für nicht betroffene Probanden fest. Die kardiovaskuläre Mortalität betrug 34,3 gegenüber 13,8 und die Morbidität 47,3 gegenüber 31,0
auf 1 000 Personen pro Jahr. Bezogen auf die Aneurysmagröße war bei Frauen ab einem Aneurysmadurchmesser von 3,0 cm und bei Männern ab einem Aneurys- madurchmesser von 3,5 cm die Morta- lität signifikant erhöht. Die gängige Pra- xis, Aneurysmen erst ab einem Durch- messer von 5 cm zu operieren, scheint in Anbetracht dieser Studienergebnisse durchaus gerechtfertigt. Lediglich bei Frauen sollte in Einzelfällen die Indikati- on neu überdacht werden. Neben der sorgfältigen Kontrolle des Größen- wachstums bei kleinen Aneurysmen soll- ten jedoch diese Patienten besonders auf kardiovaskuläre Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten hingewiesen werden, schließen die Autoren. goa Newman A B et al.: Cardiovascular disease and mortality in older adults with small abdominal aortic aneurysms detec- ted by ultrasonography: The Cardiovascular Health Study.
Ann Intern Med 2001; 134: 182–190.
Anne B. Newman, Division of Geriatric Medicine, Universi- ty of Pittsburgh School of Medicine, 3520 Fifth Avenue, Sui- te 300, Pittsburgh, PA 15213, USA.
Mortalität bei kleinen abdominalen Aortenaneurysmen
Keimzelltumoren des Hodens sind eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen von Männern unter 35 Jahren. Eine Hei- lung mittels Chemotherapie ist möglich, jedoch besteht noch Uneinigkeit über das optimale Chemotherapieschema. In einer kontrollierten Studie aus Australi- en und Neuseeland wurden zwei derzeit etablierte Chemotherapieregime für die Behandlung der Keimzelltumoren un- tersucht, die jeweils auf einer Kom- bination von Cisplatin, Etoposid und Bleomycin basieren. Verglichen wurde das hauptsächlich in den USA eingesetz- te Protokoll der Universität Indiana mit dem in Europa und den Common- wealth-Ländern eingesetzte Protokoll einer europäischen Multicenterstudie der EOTRC. Es konnten 166 Patienten in die Studie eingeschlossen werden.
Nach einer ersten Zwischenauswertung musste die Studie vorzeitig abgebrochen
werden, da das Protokoll der Indiana Universität zu signifikant besseren Überlebensraten führte. Hier verstar- ben im Beobachtungszeitraum nur 3 von 83 Patienten an ihrem Tumorleiden, während dies in der zweiten Studien- gruppe bei 13 von 83 Patienten der Fall war. Die Mortalität durch die Medikati- on war hingegen in beiden Gruppen gleich (je 2 von 83). Das bessere Ab- schneiden des Protokolls der Indiana- University wird von den Autoren der Untersuchung auf die höhere Dosisin- tensität von Bleomycin und Etoposid in diesem Schema zurückgeführt. acc Toner GC et al.: Comparison of two standard chemothera- py regimens for good-prognosis germ-cell tumours: a ran- domised trial. Lancet 2001; 357: 739–745.
Dr. Toner, Medical Oncology Unit, Peter Maccallum Cancer Institute, St Andrew’s Place, East Melbourne, Victoria 3002, Australien.
Chemotherapie beim Keimzelltumor:
Standard nicht gleich Standard
Referiert Referiert