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Archiv "Herzchirurgie in Augsburg" (04.01.1985)

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Aus Bund und Ländern

Gesetze im Schlußgalopp

BONN. Zwei wichtige so- zial- und gesundheitspoliti- sche Novellen hat der Deutsche Bundestag in zweiter und dritter Lesung am 7. und am 13. Dezem- ber 1984 jeweils mit den Stimmen der CDU/CSU und der FDP und gegen die Stimmen der Opposi- tion gebilligt: das Gesetz zur Neuordnung der Kran-

kenhausfinanzierung (KHG-Novelle) und die vierte Änderung zur Bun- desärzteordnung. Mit der KHG-Novelle werden die Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzie- rung gegenüber der bishe- rigen Rechtslage wesent- lich geändert. Die Kran- kenkassen erhalten ein stärkeres Mitwirkungs- recht bei der Planung und der Aufstellung der Investi- tionsprogramme. Gleich- zeitig zum 1. Januar 1985 ist die Mischfinanzierung zwi- schen Bund und Ländern beendet und die Finanzie- rung in die alleinige Verant- wortung der Bundesländer übertragen worden.

Vorbehaltlich der Zustim- mung des Bundesrates (die Beratung stand nach Redaktionsschluß, am 20./21. Dezember, an) wird die Ausbildung zum Arzt um eine Praxisphase („Arzt im Praktikum") ver- längert. In einer Über- gangsphase ab 1987 wer- den den Medizinhoch- schulabsolventen zu-

nächst 18 Monate und nach 1991 zwei Jahre prak- tische Tätigkeit in unterge- ordneter und abhängiger Stellung abverlangt. Durch die stufenweise Einfüh- rung einer zweijährigen Tätigkeit als „Arzt im Prak- tikum" für alle angehen- den Ärzte sollen die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Prakti- kumsplätzen überbrückt werden. In den ersten bei- den Jahren sollen jeweils freiwerdende 5000 Assi- stenzarztstellen in 15 000 Praktikumsplätze pro Jahr umgewandelt werden.

Weitere Stellen sollen von den niedergelassenen Ärz- ten, im öffentlichen Ge- sundheitsdienst, bei der Bundeswehr, in der Indu- strie und bei den betriebs- ärztlichen Diensten ge- schaffen werden. HC

1, ..■•■•■••

..1111•■■■■

Zuviel Arzte aber Chirurgen fehlen

_Angaben in Prozent vom Normbedarf

Allgem. / Prakt. Ärzte Augenärzte

Chirurgen Frauenärzte

HNO-Ärzte Hautärzte Internisten Kinderärzte Nervenärzte Orthopäden Radiologen Urologen

119,7 118,2 93.1 137,4 109,4 109,9 150,9 118,1 134,0 158,6 102,9 134,8 102,0

120,6 110,9 137,9 109,7 110,9 157,1 124,1 143,1

026

BAYERN -GRAF«

143,6 111,5 139,9

SPD fordert

Arzneimittelinstitut

BONN. Die Sozialdemokra- ten haben Mitte Dezember im Bundestag den Entwurf eines Gesetzes zum Arz- neimittelversorgungsrecht eingebracht. Danach sol- len Krankenkassen und Kassenärztliche Bundes- vereinigung gemeinsam ein Arzneimittelinstitut gründen, das das Arznei- mittelangebot bewerten und geeignete, preiswürdi- ge Medikamente für die kassenärztlichen Versor- gung empfehlen soll. Die Preise dieser vorgeschla- genen Präparate sollen von den Krankenkassen und den Pharmaherstel- lern ausgehandelt werden, so der SPD-Entwurf weiter.

Arzneimittel seien nur noch dann verordnungsfä- hig, wenn eine solche Ver- einbarung zustande ge- kommen sei.

Nach Ansicht des sozialpo- litischen Sprechers der CDU-Fraktion, Heimo Ge- orge, läuft der SPD-Ent- wurf auf eine Positivliste und eine Zweitzulassung für Arzneimittel hinaus.

Ähnlich wie die CDU sieht der Bundesverband der Pharmazeutischen Indu- strie die Gefahr einer Zwei- klassenmedizin mit billi- gen Medikamenten für Kassenpatienten und teu- ren für Privatpatienten. jv

Eier- statt Tierversuchen

MÜNSTER. Mit einem For- schungspreis des Bundes- gesundheitsministers wur- de ein Verfahren ausge- zeichnet, das Professor Dr.

Niels-Peter Lüpke vom In- stitut für Pharmakologie und Toxikologie in Mün- ster entwickelte und das zur Einschränkung von Tierversuchen beitragen könnte.

Wie die Universität Mün- ster weiter mitteilt, könne das neue Verfahren den

„Draize"-Test, den vermut- lich einzigen zuverlässigen Verträglichkeitstest chemi- scher Substanzen, ablö- sen. Bisher wurden die Substanzen an Kaninchen- Augen überprüft, was den Tieren nicht selten Schmerzen bereitete und bis zum Erblinden führen konnte. Bei dem jetzt aus- gezeichneten Verfahren an künstlich bebrüteten Hühnereiern wurde die äu- ßere Schale entfernt und die Eihaut freigelegt. Diese Aderhaut stelle eine der Augenschleimhaut ähnli- che, aber schmerzunemp- findliche Membrane dar, an der die Substanzen ge- testet werden könnten. jv

Aufbaustudium in Marketing

REUTLINGEN. Die Export- akademie Baden-Württem- berg bietet im Sommerse- mester 1985 ein Aufbau- studienprogramm Interna- tionales Marketing an. Das Studium, das als Vollzeit- (3 Semester) oder auch als Teilzeitstudium (6 Seme- ster) absolviert werden kann, richtet sich an Hoch- schulabsolventen natur- wissenschaftlicher Diszi- plinen, die keine Vorkennt- nisse der Betriebswirt- schaftslehre vorweisen können und die sich für ei- ne Tätigkeit im Auslands- geschäft vorbereiten wol- len. Anmeldeschluß: 15.

Januar 1985. Auskünfte:

Export-Akademie an der Fachhochschule für Tech- nik und Wirtschaft, Pesta- lozzistraße 65, 7410 Reut- lingen, Tel. 0 71 21/2 71-1 oder 2 71-2 15. jv

Herzchirurgie in Augsburg

AUGSBURG. Am Zentral- klinikum des Krankenhaus- zweckverbandes Augsburg befindet sich mit Unter- stützung durch die bayeri- sche Landesregierung ei- ne herzchirurgische Klinik

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

„3000 Ärzte zuviel" gebe es bereits in Bayern, erklärte Vor- standsvorsitzender Willi Heitzer bei der Vertreterversammlung des Landesverbandes der Ortskrankenkassen in Nürnberg.

Tatsächlich liegt nach KBV-Statistiken der „Versorgungsgrad"

in Bayern nur bei Allgemeinärzten und praktischen Arzten so- wie bei Orthopäden über dem Bundesdurchschnitt EB 16 (16) Heft 1/2 vom 4. Januar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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Das Fädeln mit Zahnseide üben hier gerade Erzieherinnen bei einem Tagesseminar der hessischen Zahnärzte. In den letzten zwei Jahren sind in 35 Seminaren insgesamt tausend Erziehe- rinnen für die Zahnpflege in Kindergärten geschult worden. Im Rahmen des Kindergarten-Patenschaftskonzepts der hessi- schen Zahnärzte, das auch durch einen Erlaß des Landesso- zialministers Armin Clauss unterstützt wird, kann inzwischen jedem zur Mitarbeit bereiten Kindergarten in Hessen ein Paten- schaftszahnarzt zur Verfügung gestellt werden Foto: hessZ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

im Aufbau. Die Leitung hat Professor Dr. Eberhard Struck (bisher: Deutsches Herzzentrum München) übernommen. Bei einer Ka- pazität von sechzig Betten soll die neue Augsburger Klinik ab Frühjahr dieses Jahres jede Art von Herz- operationen einschließlich

Organtransplantationen durchführen. EB

Großgeräte:

Selbstverwaltung ist am Zug

BONN. Der federführende Bundestagsausschuß für Jugend, Familie und Ge- sundheit hat die ursprüng- lich für den 5. Dezember 1984 geplante Beratung der von der SPD-Fraktion sowie vom Bundesrat im Bundestag eingebrachten Gesetzentwürfe über den wirtschaftlichen Einsatz medizinisch-technischer Großgeräte vertagt. Wie die Sprecher beider Koali- tionsfraktionen bestätig- ten, favorisieren diese im Gegensatz zum Bundesrat und zur SPD-Bundestags- fraktion zunächst die Aus- schöpfung der bereits be- stehenden gesetzlichen Regelungen durch die Selbstverwaltung. Die Kas- senärztliche Bundesverei- nigung (KBV) hat bei dem jüngsten Anhörungsver- fahren eine ganze Palette von wirksamen Maßnah- men auf der Ebene der Selbstverwaltung angebo- ten (vgl. Leitartikel DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT Heft 50/1984). Die notwendige Bundeseinheitlichkeit soll dadurch erreicht werden, daß der Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkas- sen Kriterien für die Be- darfsplanung aufstellt, ei- ne ausreichend lange Frist für die Anmeldepflicht des Kassenarztes vor Aufkauf des Gerätes einräumt und empfiehlt, sich durch die KV beraten zu lassen.

Auch hinsichtlich der Ab- stimmung mit dem Kran-

kenhaus gibt es bereits An- sätze auf Landesebene durch vertragliche Verein- barung mit den Beteilig- ten, zum Beispiel in Rhein- land-Pfalz. Die Spitzenver- bände der Krankenkassen und die KBV haben dem Bundesarbeitsministerium zugesagt, auf dieser Basis initiativ zu werden. HC

Weniger Studenten, mehr Praxisbezug

NÜRNBERG. Für eine Re- duzierung der Studenten- zahlen im Fach Medizin hat sich beim 35. Nürnber- ger Fortbildungskongreß der Bayerischen Landes- ärztekammer der Präsi- dent der Universität Erlan- gen-Nürnberg, Prof. Dr.

jur. Nikolaus Fiebiger, aus- gesprochen. Er forderte die Politiker auf, endlich über eine solche Lösung nachzudenken. Prof. Fiebi- ger sieht in ihr die einzige Alternative, um den man- gelnden Praxisbezug des Medizinstudiums zu behe- ben. Die Praxisphase („Arzt im Praktikum") lei- ste das nicht. NJ

Ausland

Grober Umgangston wird geahndet

LONDON. Der General Me- dical Council will in Zu- kunft auch grobe oder rücksichtslose Äußerun- gen von Ärzten gegenüber ihren Patienten disziplina- risch ahnden. Anlaß ist ein von einem Labour-Ab- geordneten angekündigter Gesetzentwurf, der dem Gremium das Recht geben würde, den neuen diszipli- narrechtlichen Tatbestand des „unakzeptablen Ver- haltens" eines Arztes zu schaffen. Der GMC fürch- tet aber, eine solche neue Kategorie würde Verwir- rung und Ungerechtigkeit schaffen; er will statt des- sen die Definition von

„schwerer ärztlicher Ver- fehlung" so erweitern, daß sie auch den Ton und die Art und Weise des Umgangs mit Patienten einschließt.

Rücksichtsloses Umgehen mit Patienten könnte dann ebensolche Konsequenzen haben wie etwa Behand- lungsfehler. gb

Privatisierung

KUALA LUMPUR. Die Re- gierung von Malaysia will das Gesundheitssystem weitgehend privatisieren.

Dies kündigte Ministerprä- sident Dr. Mahatir Moha- mad anläßlich des 25jähri- gen Bestehens der malay- sischen Ärzteorganisation an. Einerseits sei es unsin- nig, daß große öffentliche Mittel in einem weitge- hend für den Patienten ko- stenlosen Versorgungssy- stem auch denen zugute kommen, die sich private Behandlung leisten kön- nen; andererseits müsse der Tatsache Rechnung getragen werden, das zur Zeit allzuviele Ärzte den fi- nanziell unattraktiven staatlichen Sektor verlie- ßen und privat zu praktizie- ren vermögen.

Eine weitgehende Privati- sierung ermögliche es, denjenigen, die öffentliche Hilfe wirklich benötigten, diese auch zur Verfügung zu stellen. Und in einem er- weiterten Privatbereich werde es zu einem Wettbe- werb kommen, der sicher- stelle, daß die Kosten sich auf einer „gesunden Ebe- ne" einpendeln. bt

Der erste Lithotripter

PARIS. Am Necker-Kran- kenhaus ist in Anwesen- heit von Sozialministerin Georgina Dufoix der erste von der deutschen Firma Dornier nach Frankreich gelieferte Nieren-Lithotrip- ter in Betrieb genommen worden. Das Gerät wird künftig für die operations- freie Nierensteinzertrüm- merung für Patienten aus insgesamt 10 Pariser Kran- kenhäusern zur Verfügung stehen. Ein weiteres derar- tiges Gerät soll demnächst in Lyon aufgestellt werden.

Insgesamt hat man für Frankreich einen Bedarf von 15 Nieren-Lithotriptern errechnet. gn Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 1/2 vom 4. Januar 1985 (17) 17

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