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Archiv "Mittelmeerinseln Malta und Gozo: Geschichtsträchtig und betriebsam" (23.05.2003)

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V A R I A

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ine Liebe auf den ersten Blick ist es nicht: Wer Mal- ta besucht, trifft auf wu- chernde Städte und zersiedelte Landschaften, mächtige Ha- fenanlagen und verstopfte Straßen. Die karge, baumlose Vegetation entschädigt zu- nächst nicht dafür, eher der warme Farbton der Gebäude, denn das typische Baumaterial auf der Insel ist der gelbe Glo- bigerinenkalkstein. Leicht ab- baubar, wird er „frisch“ bear- beitet und härtet erst unter Sonneneinstrahlung aus. Er kennzeichnet das Bild der Städte, die sich vor allem im Osten der Insel ausgebreitet haben.

An erster Stelle ist hier die Inselhauptstadt Valletta zu nennen, die unter UNESCO- Denkmalschutz steht. Sie wur- de ab 1566 in

wenigen Jahren als erste voll- ständig durch- geplante Stadt Europas errich- tet und reprä- sentiert die Zeit, als der Johanni- terorden die In- sel beherrschte.

Der anlässlich der Kreuzzüge gegründete

„Ritterliche Or- den des Heili- gen Johannes vom Spital Jeru- salem“ musste

1522 vor den Türken von Rho- dos fliehen und hatte Malta 1530 vom deutschen Kaiser und spanischen König Karl V.

zum Lehen erhalten. Die Rit- ter bauten die Insel kontinu- ierlich zur mächtigsten Fe- stungsanlage Europas und zum Bollwerk gegen die Tür- ken aus. Zeugen dieser rund 200 Jahre dauernden Epoche sind die Festungsanlagen und Prachtbauten des Ritteror- dens. Die frühen Bauten aus dieser Zeit entsprechen noch dem militärischen

Askese-Ideal

des Ordens: Sie sind schmuck- los, eher karg und orientieren sich an dem strengen Stil des spanischen „Desornamenta- do“. Beispiele hierfür sind die Fassade der Johannes-Kathe- drale (St. John’s Co-Cathedral) und die Au- berge d’Ara- gon in Valletta.

Auch in Vitto- riosa, der ehe- maligen Nie- derlassung des Ritterordens, sind noch Her- bergen der Rit- ter aus dieser Zeit erhalten.

Im 17. Jahrhun- dert kamen ma- nieristische Stil- elemente, wie zum Beispiel ei- ne reichere Dekoration der Innenflächen, hinzu. Spät, ab 1720 erst prägt der Barock die kirchliche und weltliche Archi- tektur des Ordens.

Ein herausragendes Ensemble barocker Architektur ist bei- spielsweise Mdi- na, bis zur An-

kunft der Ritter die Haupt- stadt der Insel, majestätisch auf einem Hochplateau in der Inselmitte gelegen. Die An- höhe war schon in der Bronze- zeit besiedelt. Die Araber (870 bis 1090) befestigten den Ort und umgaben ihn mit Wehr- mauern. 1693 zerstörte ein großes Erdbeben viele der mittelalterlichen Gebäude, so- dass die meisten Paläste und das Stadttor im 18. Jahrhun- dert neu errichtet wurden.

Heute zählt Mdina nur noch 370 Einwohner.Wenn die Tou- risten abends die engen Stra- ßen und Plätze verlassen ha- ben, fällt der Ort in einen tie- fen Schlummer zurück. Das lebhaftere Gegenstück zum

„Freilichtmuseum“ Mdina ist Rabat, die einstige Vorstadt, deren Urprünge ebenfalls in die arabische Zeit zurückreichen. Sehens- wert sind neben der ver- winkelten Altstadt die ausgedehnten Nekro- polen und frühchristli- chen Grabanlagen.

Die Ritter hatten zwar ein Gelübde ab- gelegt, Mildtätigkeit und Keuschheit zu

üben. Dennoch war ihnen Weltliches, wie die Liebe zu Malerei, Musik und Theater, nicht fremd. Davon zeugt bei- spielsweise das Manoel-Thea- ter in Valletta, das drittälteste Theater Europas, das der Großmeister Antonio de Vil- hena 1731 zur „rechtschaffe- nen Freizeitgestaltung der Bü- ger“ stiftete. Die nach dem Vorbild des Theaters von Pa- lermo gestalteten Innenräume wurden im Unterschied zur schlichten Fassade prächtig ausgestattet. Für die perfekte Akustik sorgten zwei mit Was- ser gefüllte Zisternen. Der ovale Zuschauerraum mit vier Rängen, einer vergoldeten Decke, schönen Holzplatten und Gemälden geht auf Um- bauten im Jahr 1844 zurück.

An das Theater ist ein kleines Museum angeschlossen.

Die Kunstbegeisterung der Ritter zeigt sich auch im Ora- torium der Johannes-Kathe- drale: Dort hängt das Bildnis

„Die Enthauptung des Johan- nes des Täufers“ (1608) von Michelangelo da Caravaggio (1573–1610), der vom Groß- meister Alof de Wignacourt nach Malta geholt worden war.

Der als aufbrausend und ge- walttätig geltende Maler wur- de sogar als dienender Bruder in den Orden aufgenommen, geriet aber auch hier in Strei- tigkeiten und floh aus der Fe- stung St. Angelo nach Sizilien.

Das 3,50 × 5,20 Meter große Gemälde gilt als Caravaggios bedeutendstes Werk. Es zieht den Betrachter durch die Dü- sternis und Grausamkeit der

Mittelmeerinseln Malta und Gozo

Geschichtsträchtig und betriebsam

Der Inselstaat Malta präsentiert sich voller Gegensätze. Er vereinigt viele kulturelle Sehens-

würdigkeiten, Mittelmeerflair und modernes Leben auf engstem Raum.

Anreise:Air-Malta-Flüge im Som- mer von Berlin, Düsseldorf, Frank- furt, München, ca. 260 Euro; deut- sche Ferien-Carrier

„Malta nach Maß“-Reisen:

Millenium Travel, www.millenium- malta.com (vertreten von idee &

reisen, München, Angelika Eck- hard, Telefon: 0 89/33 80 44) Unterkünfte:Hotels jeder Kate- gorie, Ferienwohnungen und Vil- len, unter www.visitmalta.com;

empfehlenswert ist das neue Fünf- Sterne-Hilton Malta, Portomaso, (www.hiltonmalta.com.mt); Hotels auf Gozo, siehe www.vjborg.com Die Wallfahrtskirche

Ta’ Pinu auf Gozo

Zum traditionellen Kanin- chenessen in „The Camp’s“,

Rabat

Fotos:Heike Krüger-Brand

Reise

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A1462 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003

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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003 AA1463

dramatisch-realistischen Dar- stellung in den Bann: Die Ent- hauptung des Täufers durch das Schwert des Henkers ist noch nicht gelungen, und die- ser nimmt sein Messer zu Hil- fe, um dem kraftlos am Boden liegenden Opfer den Todes- stoß zu versetzen. In der Blut- lache des Opfers hat der Künstler die einzige Signatur in seinem Gesamtwerk hinter- lassen.

Naturschönheiten

Wer sich mehr für die Land- schaft interessiert oder dem hektischen städtischen Leben im östlichen Teil der Insel ent- gehen will, kommt nicht zu kurz: Im Süden Maltas lohnt ein Abstecher zur „Blauen Grotte“ bei Zurrieq mit blauen Farbspiegelungen im Wasser,

ebenso wie ein Besuch der Dingli Cliffs, ein Hochplateau, das zum Meer hin steil abfällt.

Der nur dünn besiedelte, herbe Norden der Insel lädt zu Aus- flügen, kleineren Wanderun- gen und Strandbesuchen ein.

Weitaus beschaulicher, un- berührter und landschaftlich abwechslungsreicher ist die kleinere Nachbarinsel Gozo, die entweder per Fähre oder mit dem Hubschrauber zu er- reichen ist. Um die Natur- schönheiten der Insel kennen zu lernen, kann man beispiels- weise an einer Jeep-Safari teil- nehmen. Abstecher zur Ramla Bay, einem der beliebtesten Sandstrände der Insel, oder zur Qbajjar Bay mit dem Elefan- tenfelsen und heute noch be- nutzten Salinen sollten dabei auf dem Programm stehen.

Auch das „Azure Window“ an der Westküste, ein riesiger Kalksteinbogen, lohnt einen Abstecher. Heike E. Krüger-Brand

M

it dem 806 stellte Peu- geot im Jahr 1994 seine erste Großraumlimou- sine für Familien vor. Mehr als 170 000 Stück davon fanden bis jetzt Käufer. Mit dem neu- en 807 wollen die Franzosen nun an diese Erfolgsgeschich- te anknüpfen.

Die Karosserie des Peu- geot 807 ist von Grund auf neu entwickelt. Das aktuelle Fahrzeug ist mit 4,73 Meter rund 28 Zentimeter länger als der 806. Die zwei Schie- betüren hinten machen das Einsteigen leicht. Wer es noch komfortabler mag: Für einen Aufpreis von 700 Euro öffnen und schließen sich die hinteren Einstiege per Knopfdruck.

Zur Raumaufteilung: Fünf Sitze gehören zur Grundaus- stattung. Wer mehr Personen mitnehmen möchte, muss entweder zu zwei einzelnen Zusatzsitzen greifen (680 Eu- ro), oder er entscheidet sich für eine zusätzliche Rücksitz- bank (680 Euro), auf der drei weitere Mitreisende Platz finden.

Die serienmäßige Sicher- heitsausstattung kann durch-

weg als gut bezeichnet wer- den:ABS, Notbremsassistent, ESP, zweistufige Airbags für Fahrer und Beifahrer (Bei- fahrerseite abschaltbar), Sei- tenairbags vorne, Vorhang- airbags für alle Sitzreihen, Dreipunktgurte auf allen Plätzen, Gurtkraftbegrenzer vorne und auf den seitlichen Plätzen in der mittleren und hinteren Sitzreihe, Gurtstraf- fer vorne und auf den seitli- chen Plätzen in der Mitte, ak- tive Kopfstützen vorne sowie ISOFIX-Kindersitzbefesti- gung auf den seitlichen Plät- zen in der mittleren Sitzreihe.

Auch die Komfortausstat- tung kann sich sehen lassen.

Bereits in der Ausstattungs- variante Esplanade ist viel enthalten, etwa Klimaanlage, Kühlfach in der Mittelkonso- le, Audioanlage mit Radio und CD, elektrische Fenster- heber vorne, elektrisch von innen verstellbare und be- heizbare Außenspiegel, Zen- tralverriegelung mit Funk- fernbedienung, Bordcompu- ter, sechs Leselampen sowie zahlreiche nützliche Abla- gen. Die Varianten Tendance und Platinum bieten eine

noch umfangreichere Aus- stattung.

Für den Antrieb stehen fünf verschiedene Motoren zur Wahl: drei Benziner und zwei Diesel. Beide Dieselmo- toren sind dabei mit einem Rußpartikelfilter ausgestat- tet. Den Einstieg bietet der 2,0-Liter-16-V-Motor mit 100 kW/129 PS. Er kostet ab 25 250 Euro. Marc Seidel

Cannabis – Wer regelmäßig Cannabis einnimmt, der ist

„zum Führen von Kraftfahr- zeugen“ ungeeignet, sodass ihm die Fahrerlaubnis entzo- gen werden kann (hier prakti- ziert an einem 22-Jährigen, der mit 14 Jahren „den Dro- genkonsum begonnen“, we- gen Drogenmissbrauchs al- lerdings noch keinen Ver- kehrsverstoß begangen hat- te). (Verwaltungsgericht Tri- er, Az.: 4 L 992/00)

Verkehrsrecht – Wer seinen PKW mehrere Tage lang – fern von seinem Wohnbezirk – auf einer Straße parkt und ihn per Preisschild zum Ver- kauf anbietet, der begeht nach dem kommunalen Straßengesetz eine Ord- nungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße von 150 Euro belegt werden. Das gilt unab- hängig davon, dass dieselbe

„Tat“ auch nach der Straßen- verkehrsordnung geahndet werden kann. (Bundesge- richtshof, Az.: 4 StR 93/01)WB Das „Azure Window“ auf Gozo

Peugeot 807

Viel Raum für große Familien

Der neue Franzose wartet mit viel Komfort und einem umfang- reichen Sicherheits- paket auf.

´ TabelleCC´

Motortyp 2,0 2,2 3,0 2,0 2,2

Treibstoff Benzin Benzin Benzin Diesel Diesel

Leistung 100 kW 116 kW 150 kW 79 kW 94 kW

Höchstgeschwindigkeit 185 km/h 196 km/h 205 km/h 174 km/h 182 km/h

Verbrauch 9,11 9,71 11,51 7,21 7,41

Schadstoffklasse Euro 3 + D4 Euro 3 + D4 Euro 3 Euro 3 Euro 3 Preise 25 250 A 27 750 A 36 900 A 27 150 A 34 900 A

(Esplanade) (Tendance) (Platinum) (Esplanade) (Platinum) Auto

Kurz gefasst

Foto:Peugeot

Referenzen

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