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Ernährung im Altenheim – Verantwortung der Pflegenden S. Bartholomeyczik

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Ernährung im Altenheim – Verantwortung der Pflegenden

S. Bartholomeyczik

Altenheimbewohner haben eine Prä- valenz von Mangelernährung, die je nach Indikator ein Viertel beträgt, ein weiteres Viertel weist Risiken auf. Vor dem Hintergrund verbreiteter Multi- morbidität, einem hohen Anteil de- menzkranker Bewohner und hoher Pflegeabhängigkeit stellen sich um- fangreiche Anforderungen an die Pflege. Wie nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens (evidence-based) diese Rolle der Pflegefachpersonen aussehen muss, um die orale Nah- rungsaufnahme sicherzustellen, ist in dem Expertenstandard des DN- QP zum Ernährungsmanagement be- schrieben.

Erarbeitet wurde der Experten- standard nach den verbreiteten Me- thoden zur Entwicklung von Quali- tätsinstrumenten mit Evidenz-Bewer- tung der internationalen Literatur, einer Expertengruppe für die Formu- lierung von Qualitätskriterien, einer fachöffentlichen Diskussion mit Kon- sensfindung und einer modellhaften Implementierung in mehr als 20 Ein- richtungen mit einem anschließenden Audit. Die DNQP-Standards sind nicht settingspezifisch, gelten also auch für andere Bereiche, in denen gepflegt wird (Krankenhaus, ambulante Ver- sorgung) und sind monodisziplinär

angelegt. Ihr besonderer Stellenwert besteht darin, dass sie die Verantwort- lichkeiten der Pflegefachpersonen fest- legen, die erforderliche Pflegequalität definieren und Schnittstellen zu an- deren Professionen und Bereichen be- schreiben. In Altenheimen haben Pfle- gefachpersonen jedoch eine besonde- re Verantwortung, weil sie als einzige Professionelle ständig vor Ort sind.

Pflegende müssen mit einem ein- fachen Screening Risiken für Mangel- ernährung erkennen und daran an- knüpfend nach Gründen für eine unzureichende Nahrungs- und Flüs- sigkeitsaufnahme suchen. Da dies so- wohl akute Krankheiten als auch kul- turspezifische Abneigungen, Ängste und Depressivität, Dysphagie oder ko- gnitive Beeinträchtigungen sein kön- nen, empfiehlt sich hier ein struktu- riertes Vorgehen. Dies bedeutet auch, Experten wie Diätassistentinnen, Ärzte, Logopäden oder die Küche hin- zuzuziehen. Empfohlen wird ein Er- nährungsteam, das von Pflegenden organisiert wird und auf einer vom Management verantworteten und mul- tiprofessionell geltenden Verfahrens- regelung aufbaut. Ebenfalls wird ein Verpflegungskonzept gefordert, auf dessen Basis die individuell abgespro- chene Ernährungsplanung durchge-

führt werden kann. Für eine angemes- sene Unterstützung müssen die Pfle- genden insbesondere die Risiken bei Dysphagie, eingeschränkter Mundge- sundheit und Demenz kennen. Förde- rung der Autonomie, personelle Kon- tinuität und angemessene Gestaltung der Umgebung sind wichtige Maß- nahmen zur Erfüllung der Bewohner- Bedürfnisse. Pflegende sollen außer- dem Bewohner und Angehörigen zu Risiken der Mangelernährung beraten können und ihre Maßnahmen in regel- mäßigen Abständen oder bei Verände- rungen des Gesundheitszustands eva- luieren. Die Sicherstellung der oralen Nahrungsaufnahme kann eine Man- gelernährung jedoch nicht grundsätz- lich verhindern. Die größte Herausfor- derung besteht darin zu erkennen, ob ein Bewohner nicht essen kann oder nicht möchte. Letztlich ist der mut- maßliche Bewohnerwille ausschlag- gebend, gerade wenn ein Bewohner sich nicht mehr selbst äußern kann.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Sabine Bartholomeyczik Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft)

Universität Witten/Herdecke Stockumer Straße 12 58453 Witten

E-Mail: Sabine.Bartholomeyczik@uni- wh.de

Exsikkose – Bedeutung und Therapie

J. Zeeh

Ein 70 kg schwerer Mensch besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Mit zu- nehmendem Alter nimmt dieser wäss- rige Anteil jedoch ab und beträgt beim Hochbetagten nur noch ein Drit- tel. Die Nieren benötigen, da sie den Urin nicht beliebig stark konzentrie- ren können, ein Mindestvolumen von täglich ca. 1 l an Wasser, um die Stoff-

wechselendprodukte auszuscheiden.

Ferner gehen pro Tag 500 ml Wasser als Dampf mit der Atmung verloren.

Diese 1,5 l werden täglich aus dem – im Alter kleineren – Wasserpool ab- gezogen. Ein kleinerer Wasserpool ist aber störungsanfälliger. Wird der Verlust nicht ersetzt, droht Exsikko- se mit Dekompensation elementarer

Körperfunktionen. Exsikkose zählt zu den häufigsten Ursachen eines akut verschlechterten Allgemeinzustandes bei hochbetagten Menschen und kann zu Kreislaufdysregulation, Stürzen und akuten Verwirrtheitszuständen führen und das Auftreten von uner- wünschten Medikamentenreaktionen begüns tigen. Bei bis zu 25 % aller aku- 38 | NeuroGeriatrie 1 · 2012

Tagungen & KOngresse 4. – 5. November 2011, Wiesbaden

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