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David ist also in höchster Gefahr. Er weiß nicht mehr ein noch aus. Deshalb schreit er zu seinem Herrn:

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Academic year: 2022

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Durch die Bibel Psalm 56-60

Vertrauen auf Gott in schwerer Not

Die Psalmen 56 bis 60 haben eines gemeinsam: Sie alle werden jeweils im ersten Vers als „güldenes Kleinod“ bezeichnet, als eine kleine wertvolle Kostbarkeit. Im Hebräischen steht hier der Begriff

„michtam“. Das bedeutet „Eingraviertes“ im Sinne eines dauerhaften wertvollen Stücks. In Psalm 57, Vers 8, sagt David: „Mein Herz ist bereit.“ Das beschreibt, was „michtam“ eigentlich bedeutet:

gefestigt, eingraviert, nicht wankend.

Wenn Sie sich an die vorige Sendung zurückerinnern: In Psalm 55 hat sich David gewünscht: „O hätte ich Flügel wie Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände“ (Ps 55,7). Nun erreichen wir Psalm 56 und David ist wieder in einer Situation, in der er gewiss diesen Wunsch verspürt. Er ist in großer Gefahr, denn die Philister stehen vor der Tür. Der historische Hintergrund ist der Moment, als die Philister David bei Gat ergreifen. Was David dort erlebt, ist auch eine Illustration für die große Zeit der Trübsal, die noch bevorsteht. Alle diese Psalmen haben meines Erachtens einen prophetischen Unterton. Und: Zwischen dem historischen, also bereits geschehenen Anlass und der

Zukunftsbotschaft spricht dieses Wort Gottes auch in unsere Gegenwart. Es redet ganz persönlich zu unserem Herzen. – Ich lese nun den ersten Vers aus Psalm 56, der uns vorab wieder einmal einige Informationen liefert:

"Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise ‚Die stumme Taube unter den Fremden‘, als ihn die Philister in Gat ergriffen hatten“ (Ps 56,1).

David ist also in höchster Gefahr. Er weiß nicht mehr ein noch aus. Deshalb schreit er zu seinem Herrn:

„Gott, sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach; täglich bekämpfen und bedrängen sie mich.

Meine Feinde stellen mir täglich nach; denn viele kämpfen gegen mich voll Hochmut“ (Ps 56,2-3).

David ist von Feinden umgeben. Zu behaupten, er sitzt auf heißen Kohlen, wäre noch untertrieben.

Wohin kann er sich flüchten, um seinen Feinden zu entkommen? Er selbst gibt die Antwort in Vers 4.

Er ruft zu Gott:

„Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich“ (Ps 56,4).

Fürchtet sich David etwa? Ja, er hat Angst. Apropos Angst: Ich erwähnte einmal in einem Gespräch, dass ich eine Flugreise nicht besonders genießen kann, weil ich jedes Mal Angst habe. Meine Gesprächspartner fragten mich, ob ich denn nicht genug Vertrauen in Gott habe. Nun ja, ich betrachte das gerade andersherum: Denn Furcht bringt Glauben hervor! Die Angst kann bewirken, dass ich mein Vertrauen allein auf Gott setze und dass mein Vertrauen auf ihn sogar noch wächst.

David sagt es doch: Wenn er Angst hat, vertraut er auf Gott.

Ja, es besteht sogar eine gewisse Gefahr, wenn jemand niemals Angst hat oder sich selbst die eigene Angst nicht eingestehen will. Denn solche Menschen lehnen sich entspannt zurück und sind im schlimmsten Falle völlig unsensibel gegenüber dem, was sie real umgibt. Sich Angst zu verbieten, obwohl Gefahr im Anflug ist, das kann tatsächlich die Wahrnehmung trüben. Davids Wahrnehmung hingegen ist geschärft. Er kann die Situation realistisch einschätzen. Vor dem Herrn gesteht er seine

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Angst ein und setzt auf ihn sein ganzes Vertrauen.

Ist es tatsächlich möglich, gleichzeitig Furcht und Vertrauen zu haben? Im Neuen Testament erklärt uns Johannes etwas über die Furcht. Im ersten Johannesbrief, Kapitel 4, ist zu lesen: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe“ (1 Joh 4,18). Auf den ersten Blick scheint dieser Vers nicht viel mit jener Furcht zu tun zu haben, die David gegenüber seinen Feinden empfindet. Doch schauen wir genau hin: Die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht, sagt das Wort. Liebe kann das. Es ist das Wesen der Liebe Gottes. Wir aber – und das ist eine gute, eine beruhigende Botschaft – können sehr wohl Furcht und gleichzeitig Gottvertrauen haben; auch wenn manch einer gesetzlich daherkommt und das Gegenteil behauptet. Er mag das behaupten, aber es entspricht nicht dem, was Gott sagt. Gott sieht in das Herz dessen, der auf ihn vertraut. Und so sagt David in Psalm 56, Vers 9:

„Zähle die Tage meiner Flucht, sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie“ (Ps 56,9).

Das klingt fast wie: „die Tage sind gezählt“. Als ob David zum Ausdruck bringen wollte: „Gott zählt meine Tränen und er setzt der Flucht und der Not ein schnelles Ende. Ja, er kümmert sich um mich!

Daran gibt es keinen Zweifel.“ John Bunyan, der englische Baptistenprediger, der als Sohn eines Kesselflickers zur Welt kam und später das Buch „Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“ verfasst hat, er sagte bezüglich der Tränen: „Gott sammelt unsere Tränen in einem Krug. Denn schließlich hat er versprochen, sie uns eines Tages abzuwischen.“ Die gesammelten Tränen der Kinder Gottes erinnern ihn sozusagen daran, dieses Versprechen einzulösen. Ja, Gott ist wahrhaftig unser Trost! Deshalb sagt David in Vers 5:

„Ich will Gottes Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. Was können mir Menschen tun?“ (Ps 56,5) .

Und er wiederholt es einige Verse weiter noch einmal:

„Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort. Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?“ (Ps 56,11-12).

Soweit die Verse 11 und 12. In den beiden Versen, die gleich danach folgen, zollt David seinem Gott uneingeschränkten Dank für die Rettung. Dabei steht ihm noch einmal die tödliche Gefahr vor Augen, in die er geraten war. Ich lese die Verse 13 und 14:

„Ich habe dir, Gott, gelobt, dass ich dir danken will. Denn du hast mich vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, dass ich wandeln kann vor Gott im Licht der Lebendigen“ (Ps 56,13-14).

David spricht davon, „vor Gott zu wandeln“, also vor dem Angesicht des Herrn zu leben. Ganz ähnlich ermutigt der Apostel Paulus die Christen in Galatien:

„Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen“ (Gal 5,16).

Den Christen ist der Heilige Geist gegeben, um „vor Gott zu wandeln“, wie David es ausdrücken würde. Im Heiligen Geist zu wandeln heißt: das Gehen üben, hinfallen, wieder aufstehen und weitergehen. Wie ein Kind laufen lernt, lernen wir im Geist zu wandeln und wachsen so im Glauben.

David wollte „vor Gott wandeln im Licht der Lebendigen“. Sein Vertrauen in Gott wurde beantwortet: Er hat Rettung erfahren.

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VERTRAUENSVOLLE BITTE IN BEDRÄNGNIS

Eine weitere vertrauensvolle Bitte Davids in höchster Bedrängnis hören wir in Psalm 57, der sich nun anschließt. Die Bedrängnis bezieht sich diesmal auf die Flucht Davids vor König Saul in eine Höhle, wie Vers 1 verrät. Ich möchte Ihnen jetzt den kompletten Psalm 57 vorlesen:

„Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise ‚Vertilge nicht‘, als er vor Saul in die Höhle floh. Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf dich traut meine Seele, und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe. Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt. Er sende vom Himmel und helfe mir von der Schmähung dessen, der mir nachstellt. Sela. Gott sende seine Güte und Treue. Ich liege mitten unter Löwen; verzehrende Flammen sind die Menschen, ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter. ‚Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Herrlichkeit über alle Welt!‘ Sie haben meinen Schritten ein Netz gestellt und meine Seele gebeugt; sie haben vor mir eine Grube gegraben – und fallen doch selbst hinein. Sela. Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. Wach auf, meine Seele, wach auf, Psalter und Harfe, ich will das Morgenrot wecken! Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. ‚Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Herrlichkeit über alle Welt!‘“ (Ps 57,1-12).

Soweit also der ganze Psalm 57. In wie vielen Melodien ist dieser Psalm schon gesungen worden!

Alle diese Psalmen sprechen auch zu uns in unsere heutige Zeit – das ist ein Wunder des Wortes Gottes. Jesus weist uns darauf hin, dass er nicht gekommen ist, um uns ein neues Gesetz zu bringen, sondern das Gesetz zu erfüllen. So umspannt Gottes Wort den Alten und den Neuen Bund. Das wird auch in Psalm 57, Vers 2, deutlich, denn schon da geht es um Gnade. Wie eben bereits gehört, bittet David: „Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf dich traut meine Seele, und unter dem

Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe.“ Das bedeutet: Schon David kennt seinen Gott als gnädigen Gott. Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, aber das ist auch mein beständiges Gebet: O Gott, sei mir gnädig! Ich wünsche mir, dass Gott mit mir Erbarmen hat, dass er gnädig mit mir ist. Ich bete nicht, dass er gerecht mit mir ist. Denn ich habe seine Gnade nicht verdient. Aber ich habe sie erhalten und will täglich darin leben. Christus hat den Weg geöffnet. Er ruft uns unter seine Fittiche. Jesus benutzt dieses Bild auch in Matthäus 23, Vers 37, wo er davon spricht, dass Israel noch nicht unter den Schatten seiner Flügel gekommen ist. Er sagt: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!“ Sind Sie, liebe Hörer, bereit unter seine Flügel zu kommen? Das heißt, auf ihn zu hören und ihn zu lieben? Jesus hat einmal gesagt: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ Nachzulesen im Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 15.

Wie gesagt: Gott lädt uns in Jesus ein, unter seine Fittiche zu kommen. Das garantierte Leben bei ihm schließt Bedrängnis und Anfeindung hier und jetzt nicht aus. In dem vorliegenden Psalm 57 werden die Widersacher und ihre Werke sehr plastisch beschrieben: Es sind Löwen, verzehrende Flammen, Zähne wie Spieße und Zungen wie Schwerter. Auch im Neuen Testament bestätigt dies Petrus, indem er die Christen dazu auffordert: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1 Petr 5, 8).

GOTT SORGT FÜR RECHT AUF DER ERDE

Wir erreichen nun Psalm 58 und dieser Psalm fährt fort mit der Beschreibung des teuflischen Wütens ringsumher. Auch diesen Psalm möchte ich Ihnen komplett vorlesen:

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„Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise ‚Vertilge nicht.‘ Sprecht ihr in Wahrheit Recht, ihr Mächtigen? Richtet ihr in Gerechtigkeit die Menschenkinder? Nein, mutwillig tut ihr Unrecht im Lande, und eure Hände treiben Frevel. Die Gottlosen sind abtrünnig vom Mutterschoß an, die Lügner gehen irre von Mutterleib an. Sie sind voller Gift wie eine giftige Schlange, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt, dass sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der gut beschwören kann. Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Maul, zerschlage, HERR, das Gebiss der jungen Löwen! Sie werden vergehen wie Wasser, das verrinnt. Zielen sie mit ihren Pfeilen, so werden sie ihnen zerbrechen. Sie gehen dahin, wie Wachs zerfließt, wie eine Fehlgeburt, die die Sonne nicht sieht. Ehe eure Töpfe das Dornfeuer spüren, reißt alles der brennende Zorn hinweg. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Vergeltung sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut; und die Leute werden sagen: Ja, der Gerechte empfängt seine Frucht, ja, Gott ist noch Richter auf Erden“ (Ps 58,1-12).

Soweit also Psalm 58. Irgendwie „in gesteigerter Form“ schildert David die sogenannten Gottlosen.

Es fallen Beschreibungen wie „voller Gift“, „wie eine giftige Schlange“, „eine taube Otter“ und

„Frevel“. Doch dann kommt Gott der Richter auf den Plan! Die zuvor schon erwähnten feindseligen Zähne und Pfeile, die zum Schaden gedacht waren, zerbrechen, so die Verse 7 und 8. Der Herr wird die Feinde vergehen lassen; sie verrinnen und zerfließen. Denn: „Gott ist noch Richter auf Erden“, so steht es im Abschlussvers. Wie wird es sein? Gott, der Richter hat einen brennenden Zorn! Aber auf Seiten der Gerechten wird viel Freude sein, denn sie werden an jenem Tag für immer Frieden bekommen. Wenn das kein Grund zur Freude ist!

GEBET MITTEN UNTER DEN FEINDEN

Noch aber sind der Feind und seine Angriffe auf Erden nicht überwunden. Die Not ist groß, es gibt Grund zur Furcht. Die Notwendigkeit zu beten bleibt bestehen. So folgt Psalm 59, der als Ganzes ein Gebet mitten unter den Feinden ist. Dieses Mal lässt König Saul Davids Haus bewachen, mit dem Ziel ihn umzubringen, wie uns Vers 1 informiert. Und David ruft in seiner Not zum Herrn. Wieder lese ich den Psalm komplett vor:

„Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise ‚Vertilge nicht‘, als Saul hinsandte und sein Haus bewachen liess, um ihn zu töten. Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden und schütze mich vor meinen Widersachern. Errette mich von den Übeltätern und hilf mir von den Blutgierigen! Denn siehe, HERR, sie lauern mir auf; Starke rotten sich wider mich zusammen ohne meine Schuld und Missetat. Ich habe nichts verschuldet; sie aber laufen herzu und machen sich bereit. Erwache, komm herbei und sieh darein! Du, HERR, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf und suche heim alle Völker! Sei keinem von ihnen gnädig, die so verwegene Übeltäter sind. Sela. Jeden Abend kommen sie wieder, heulen wie die Hunde und laufen in der Stadt umher. Siehe, sie geifern mit ihrem Maul; Schwerter sind auf ihren Lippen: ‚Wer sollte es hören?‘ Aber du, HERR, wirst ihrer lachen und aller Völker spotten. Meine Stärke, zu dir will ich mich halten; denn Gott ist mein Schutz.

Gott erzeigt mir reichlich seine Güte, Gott lässt mich auf meine Feinde herabsehen. Bringe sie nicht um, dass es mein Volk nicht vergesse; zerstreue sie aber mit deiner Macht, Herr, unser Schild, und stoß sie hinunter! Das Wort ihrer Lippen ist nichts als Sünde; darum sollen sie sich fangen in ihrer Hoffart mit all ihren Flüchen und Lügen. Vertilge sie ohne alle Gnade, vertilge sie, dass sie nicht mehr da sind! Lass sie innewerden, dass Gott Herrscher ist in Jakob, bis an die Enden der Erde. Sela. Jeden Abend kommen sie wieder, heulen wie die Hunde und laufen in der Stadt umher. Sie laufen hin und her nach Speise und murren, wenn sie nicht satt werden. Ich aber will von deiner Macht singen und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not. Meine Stärke, dir will ich lobsingen; denn Gott ist mein Schutz, mein gnädiger Gott“ (Ps 59,1-18).

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Soweit also Psalm 59. Davids Gebet um Errettung schließt – wie es typisch für ihn ist – mit einem starken Ausdruck des Vertrauens ab. Das kann David nur sagen, nachdem er durch Not und Furcht gegangen ist. Auch in diesem Falle hat Gott David erhört und gerettet. Er ist sein Schutz und Heil.

Und auch wir haben heute die Gewissheit, dass Gott seine Kinder nicht verlässt. Was die Zukunft betrifft, wird der Überrest Israels gerettet werden und Gott wird die Nationen der Erde richten, wie es geschrieben steht.

GEBET DES VERSTOSSENEN VOLKES

Und nun: Psalm 60, der letzte unserer Kleinodpsalmen, wie die Psalmen 56 bis 60 betitelt sind.

Dieses Mal handelt es sich um eine Art Siegeshymne. David jubelt und freut sich mit seinem Volk über den Sieg gegen die Aramäer und Edomiter, die gleich am Anfang genannt werden. Wieder lese ich den ganzen Psalm vor:

„Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise ‚Lilie des Zeugnisses‘, zur Belehrung, als er mit den Aramäern von Mesopotamien und mit den Aramäern von Zoba Krieg führte; als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann. Gott, der du uns verstoßen und zerstreut hast und zornig warst, tröste uns wieder; der du die Erde erschüttert und zerrissen hast, heile ihre Risse; denn sie wankt. Du ließest deinem Volk Hartes widerfahren, du gabst uns einen Wein zu trinken, dass wir taumelten. Du hast doch ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten, damit sie fliehen können vor dem Bogen. Sela. Dass deine Freunde errettet werden, dazu hilf mit deiner Rechten und erhöre uns! Gott hat in seinem Heiligtum geredet: ‚Ich will frohlocken; ich will Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen; Gilead ist mein, mein ist Manasse, Ephraim ist der Schutz meines Hauptes, Juda ist mein Zepter. Moab ist mein Waschbecken, meinen Schuh werfe ich auf Edom, Philisterland, jauchze mir zu!‘ – Wer wird mich führen in die feste Stadt? Wer geleitet mich nach Edom? Wirst du es nicht tun, Gott, der du uns verstoßen hast, und ziehst nicht aus, Gott, mit unserm Heer? Schaff uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist nichts nütze. Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsre Feinde niedertreten“ (Ps 60,1-14).

Das war der ganze Psalm 60. Es ist das Gebet des verstoßenen Volkes, das Gott wiederhergestellt hat. Vor unseren Augen wird in diesem Psalmlied sozusagen die Landkarte Israels entfaltet:

Zwölftausend Mann sind im Salztal erschlagen, Sichem wird verteilt, das Tal Sukkot ausgemessen und der Einzug nach Jerusalem steht bevor. Wer wird dies durchführen? Es ist Gott, der Herr. Er wird David in die feste Stadt führen. Gott der Herr wird es tun. Er richtet seine Heiligen auf, zu allen Zeiten, aus Sünde und Gefahr. Er hat auch Israel zurückgeführt in die feste Stadt. Gott ist so gut!

Ins Deutsche übertragen von Astrid Kerber Redaktionelle Bearbeitung: Kai-Uwe Woytschak

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