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Koalitionsverhandlungen - konkret werden für eine gerechte Zukunft!

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Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter

Nr. 33/2021 21. Oktober 2021

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Koalitionsverhandlungen - konkret werden für eine gerechte Zukunft!

In Sondierungsgesprächen haben SPD, Grüne und die FDP erste Vorhaben und Ziele für eine künftige gemein- same Bundesregierung vereinbart. Jetzt gilt es, in einem Koalitionsvertrag auszuformulieren, wie Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfähig, klimafreundlich und gerecht gemacht werden können. Das Ergebnispapier der Son- dierungen bietet dazu im Bereich von Wirtschaftspolitik und Daseinsvorsorge Ansatzpunkte.

Gut ist beispielsweise, dass die Parteien das Problem steigender Wohnkosten erkennen und den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr anstreben, wovon 100.000 „öffentlich gefördert“ sein sollen. Wenn klar gestellt wird, dass es sich hierbei um (dauerhaft) miet- preis- und belegungsgebundene Sozialwohnungen han- delt, entspricht das einer DGB-Forderung. Auch die An- kündigung eine neue Wohngemeinnützigkeit ein- zuführen, ist elementar. Wenn Wohnungsunternehmen gefördert werden, die sich gemeinwohlorientierten und sozialen Kriterien statt hohen Gewinnen verpflichten, schafft das mehr bezahlbaren Wohnraum. Die im Sondie- rungspapier enthaltene Ankündigung, Mieterschutzre- geln zu evaluieren und zu verlängern braucht aber Kon- kretisierung. Der Anstieg der Mietpreise muss kurzfristig effektiv gebremst werden. Der DGB fordert einen zeitlich befristeten Mietenstopp bis ausreichend bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurde.

Insgesamt wollen SPD, Grüne und FDP die Daseinsvor- sorge stärken – schnelles Internet, gute Verkehrsanbin- dungen und „digitalere“ Verwaltungen schaffen. Zudem sollen die privaten und öffentlichen Investitionen (insbe- sondere in Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung, For- schung und Infrastruktur) „deutlich erhöht“ werden. Das ist auch nötig. Denn auch wenn der Staat in den letzten Jahren wieder mehr investiert hat, liegen Jahrzehnte der

Stagnation hinter uns. In vielen Jahren waren die staatli- chen Investitionen geringer als die Abschreibungen, die Nettoinvestitionen negativ (siehe Grafik). Zum aufge- stauten Nachholbedarf kommt jetzt die nötige Moderni- sierung wegen Klimawandel und Digitalisierung hinzu.

Um die notwendigen zusätzlichen Mittel in Milliarden- höhe zu generieren, wäre eine Reform der Schulden- bremse sinnvoll. SPD, Grüne und FDP wollen das aber

„im Rahmen der […] Schuldenbremse“ gewährleisten.

In der Presse werden zur Lösung des Problems z. B. öf- fentliche Investitionsgesellschaften diskutiert, die nicht unter die Schuldenbremse fallen. Klar sein muss: Solche Gesellschaften müssen in öffentlicher Verantwortung lie- gen und als Anstalten öffentlichen Rechts – idealerweise unter Einbeziehung von Sozialpartnern und Zivilgesell- schaft – ausgestaltet werden. Eine Förderung privater In- vestitionen ersetzt keine öffentlichen Investitionen. Teure und intransparente Öffentlich-Private-Partnerschaften und Privatisierungen sind auszuschließen.

In Sachen Verteilungsgerechtigkeit sollte die Ampel ebenfalls klarer werden: Ein gerechteres Steuersystem muss kleine Einkommen entlasten und gleichzeitig die Einnahmebasis des Staates stärken. Auch das wichtige Bekenntnis zur Stärkung der Tarifbindung im Sondie- rungspapier braucht Konkretisierung. Öffentliche Auf- träge sollten beispielsweise unter einer neuen Regierung nur an Unternehmen gehen, die Tarifverträge anwenden.

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