JIT
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JIT bedeutet …
“ Das Material zum richtigen Zeitpunkt in richtiger Qualität und Menge am richtigen Ort bereitstellen “
Hauptaufgaben
„Rationalisierung des Materialflusses“
d.h. …
…Bedarfsmengen- und bedarfszeitpunktgenaue Fertigung und Zulieferung, die zu sehr geringen Lagerbeständen an Zulieferteilen, Zwischen- und
Endprodukten führt
Ziele
Flexibilitätsziele
• Verkürzung der Reaktionszeiten auf gegebene Marktanforderung
• Verringerung der Fertigungslosgrößen
• Verringerung der Komplexität in der Fertigung
Qualitätsziele
• Steigerung der Produktqualität und Versorgungssicherheit der Zulieferer
Zeitziele
• Durchlaufzeitverkürzung
• Erhöhung der Termintreue
Kostenziele
• Verminderung der Kapitalbindung durch Bestandsreduzierung
• Optimale Nutzung von moderner Produktions- und Informationstechnologie
• Verringerung der Fertigungstiefe (z.B. 20% Hersteller, 80% Zulieferung)
Wie sieht das nun Schematisch aus …
Voraussetzungen für JIT
• Standarisierung von Prozessen
• Prozessgerechte Produktion
• Beherrschbare Prozesse
• Zyklische Produktionsabläufe
• Marktorientierte Lenkung
• Mitarbeiterqualifizierung
• Durchgängiges Qualitätssystem
• Durchgängiges Informationssystem
• Kleiner Losgrößen / Chargengrößen
• Reduzierung der Rüstkosten
Vorteile
•
Kleinere Losgrößen
•
Geringere Materialbestände
•
Lagerfläche
•
Übersichtlicher Materialfluss
•
Geringerer Steuerungsaufwand
•
Einfachere Erkennung der Probleme im Bereich Fertigung
•
Gestiegene Verantwortung der Mitarbeiter
Nachteile
• Anfälligkeit für Störungen
• Steigende Abhängigkeit zwischen Kunde und Zulieferer durch häufigere Bestellvorgänge
• Kleinere Liefermengen
• Die JIT - Anlieferung kann zu höheren Kosten beim Lieferanten führen
Anwendung
•
Innerbetriebliche Materialbereitstellung
Termin- und mengengenaue Planung von Vorproduktionsschritten
•
Zuliefersysteme
Termin- und mengengenaue Anlieferung der benötigten Dinge
Umsetzung
• Methodenmix der Einzelnen Teilsysteme
• Summe von zeit- und kostenoptimierter Methoden
Teilsysteme:
• Produkt- und Technologieentwicklung
• Beschaffung/ Materialfluss
• Produktions- und Logistikprozess
• Informationsfluss
• QS – System
• Direkte Zusammenarbeit der einzelnen Dienstleister und Partner
Methoden:
• Harmonisierung Kapazitäten
• Ausgestaltung der Lieferantenbeziehungen
• Qualitätsgarantie am Entstehungsort
• Automationsgerechte Material- und Produktionsflüsse
• Layoutgestaltung/ Gruppentechnologie
• Informationsmanagement
• Sicherung der Kostenverantwortlichkeit
Auswirkungen
Was für Methoden sind das … Harmonisierung der Kapazitäten
…d.h. jedes Teilsystem des JIT – Systems muss annähernd die gleiche Leistungsfähigkeit haben, damit es nirgendwo zu Anhäufungen oder Engpässen kommt. Die Konsequenz ist eine Ausrichtung am zeitraumbezogenen Produktionsausstoß und kundenwunschgerechten
Fertigwarenauslieferung.
Auswirkungen:
- hoher Verkettungsgrad - ausgeglichenere Kapazitäten - geringer Transportbedarf
- transparente Gestaltung der internen und externen Informationsbezeichnung - in kurzen Zeitabständen laufende Neuplanung
- Beherrschen häufiger Produktionsumstellungen in immer kürzeren Zeiten, - Umfassendere Qualifizierung des beteiligten Personals, usw.
Ausgestaltung der Lieferantenbeziehungen
Langjährige Lieferantenbeziehungen sind für diese Maßnahmen sehr günstig, dabei ist jedoch ein generelles Umdenken zum Miteinander Arbeiten nötig. Ist das erfolgt, können Zulieferer und Endverbraucher nicht nur im Logistischen Bereich Verbesserungen anstreben sonder auch im Produkt-Know-How, so lässt z.B. die Automobilindustrie ganze Baugruppen bei Zulieferer herstellen und projektieren. Das hat einen Starken Spezialisierungsgrad der Zulieferer zur Folge.
Bei der Beschaffungsstrategie eines Abnehmers sind folgende Aktivitäten zu beachten:
- frühe Lieferantenauswahl
- komplexe Lieferantenbeurteilung
- Verringerung der Lieferantenzahl, Übergang zum teile- und baugruppenbezogenen Single Sourcing
- Langfristige Vertragsgestaltung zur Verbesserung der Investitionssicherheit bei Zulieferer und zur Harmonisierung der Fertigungskapazitäten
- Durch gängiges Qualitätssicherungssystem
- Informationsflussvernetzung und Vereinheitlichung des Kommunikationssystem - Einwirken auf Vorstufen
Qualitätsgarantie am Entstehungsort
Ein durchgängiges QS-System ist dringend von Nöten. Dies erfordert … - Qualitätsverantwortung bei jedem Lieferanten/ Vorproduzenten - Weitergabe von nur qualitätsgerechten Teilen
- Neue Einstellungen gegenüber dem Verbraucher (jede Stufe ist Kunde) , Anwendung einheitlicher Qualitätsvorschriften und Prüfverfahren
- Transparenz für alle Prozess Beteiligten Automationsgerechte Material- und Produktionsflüsse
Die Strukturierung der Teilsysteme muss unter dem Gesichtpunkt einer späteren oder weiterführenden Automatisierung erfolgen. Es ist also eine gewisse Weitsichtigkeit in die Systemgestaltung zu legen. Beispielsweise ist eine Teilebezifferung zu schaffen die ein späteren Barcodecodierung nicht im Wege steht.
Daher ist eine Prozessvorbereitung und -differenzierung in:
- manuelle Produktions-, und Handlings- und Transportarbeiten, - Mechanisierung einzelner Tätigkeiten
- Halbautomation von vorwiegend Handlings- und Transportprozessen, - Vollautomation ausgewählter Produktions- und Transportprozesse, - Informationsbegleitende Systemgestaltung,
… frühzeitig notwendig.
Layoutgestaltung/ Gruppentechnologie
Es kommt im Rahmen von JIT zu arbeitsplatzgestalterischen Maßnahmen, die die Aufteilung und Zuordnung der Durchlaufzeiten neu strukturieren.
- Fertigungszellen
- U-förmige Arbeitsplatzanordnung - Gruppenarbeitsplätze oder Nestmontagen - Die Einbeziehung weiterer Nebenkapazitäten
Die Zielsetzung dieser Layoutgestaltung besteht in der …
- Unterbindung der Monotonie und Förderung der Qualität am Arbeitsplatz - Erhöhung der Qualität und Produktivität
- Erhöhung der Flexibilität und Verkürzung der Durchlaufzeiten - Verkürzung und Vereinfachung der Kombinationen
Informationsmanagement
Durch JIT – Systeme wird eine direkte Vernetzung der einzelnen Partner enorm von Nöten.
Das bedeutet für die Beziehungen:
- längerfristige Vorschau mit ableitbaren Kapazitätsbedarfen - n- Wochenvorschau mit Wochen- und Tagesdetaillierungen - n- Tagesvorschau mit Tages- oder Stundendetaillierungen - Gestaltung von Fein- und Sequenzabrufen
- Bei Transit Ankunftsterminierung, Sicherung des Umschlages sowie - Zeitgerechter Weitertransport
Bei der innerbetrieblichen Planung und Organisation:
- Vereinfachung der hierarchischen Struktur - Herausbildung einer Informationsdisziplin
- Technische und organisatorische Verkettung der Transport- , Umschlags-, Lager- und Produktionsprozesse,
- Sicherung der Kostenverantwortlichkeit Konsequenzen bei der Einführung von JIT
- alte Denkweisen müssen komplett über den Haufen geworfen werden vor allem zwischen Lieferant und Endproduzent
- Hoher Spezialisierungsgrad führt zu Kostensenkung und Erhöhung der Flexibilität