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Von ind ischen T ieren

Von Heinrich Lüders

Es g ib t e ine Menge a l t ind ischer T iernamen , deren Be- deutung unk lar is t . D ie Angaben der Lex ikographen s ind v ie lfach zu a l lgeme in , a ls daß s ich danach das T ier , das geme in t is t , fes ts te l len l ieße . Auf d ie Kommen ta toren is t ke in Ver laß ; h in ter ihren Erk lärungen verb irg t s ich häuf ig krasse Unw issenhe i t . Auch ist zu beach ten , daß T iernamen nicht nur ör t l ich in versch iedenem S inne gebrauch t se in können , sondern b iswe i len auch im Laufe der Ze i t ihre Be- deu tung ändern . Ich habe aus der Fü l le des Ma ter ia ls , das s ich darb ie te t , v ier Namen ausgewäh l t , d ie a l le schon im Veda vorkommen , und versuch t ihre Bedeu tung genauer zu be- s t immen , und ich me ine , daß d ie darauf verwende te Mühe nicht umsons t is t . Ich ha l te es jedenfa l ls n ich t für g le ichgü l t ig , ob d ie ved ischen Ar ier s ich e in Krokod i l oder e inen De lph in vor dem Wagen ihrer Asv ins dach ten , ob s ie g laub ten , daß d ie Hexenme is ter Kuckucksges ta l t annehmen oder s ich in Wehrwö lfe verwande ln könn ten , und ich ho f fe , ze igen zu können , daß d ie Fes ts te l lung der wahren Bedeu tung von Namen w ie

godhä

und

parasvat

sogar das Vers tändn is der ved ischen Texte ber ich t igen und ver t iefen kann .

1. Godha

Godhä

is t der Name e iner E idechsenar t , d ie in der Sanskr i t- L i tera tur se i t dem ~gveda of t erwähn t w ird . Es werden nach der Färbung versch iedene Ar ten un tersch ieden ; Varä- hamihira spr ich t Brha ts . 53 , 13 von e iner we ißen

(ivetä),

53 , 69 von e iner braunen

(kapilä) godhä.

Brha ts . 87 , 3 ; Agn ip . 230 , 19 w ird s ie un ter den T ieren genann t , d ie be i Tag und Nach t wande ln . Be i Susruta 1 , 46 , 76 und Vägbha ta , A~ tänga-

Originalveröffentlichung in:Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 96 (1942), S. 23-81. Originalveröffentlichung in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 96 (1942), S. 23-81.

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24

H. LünERS,Von indischen Tieren

sa iµg r . (ed . G . S . Tar te) p . 33 , 20 ; A~ tän .gah rd . 1 , 6 , 46 w ird s ie in de r L is te der

bilesayä"/.1,,

der T iere , d ie in Erd löchern wohnen , aufgezäh l t . Caraka 1 , 27 , 36 nennt s ie un ter den

bhümisayä"J.i,,

me in t aber damit dasse lbe , denn d ie

bhüsayä"!J,

s ind so genann t , we i l s ie in Erd löchern wohnen

(bhüsayä bilaväsitvät [sa7J1,jnitä"!J,]

1 , 27 , 52 ) . In der Erzäh lung von dem Froschkön ig und der Sch lange im Paiicatantra IV (T . S .

1}

und Pür l} .abhadra

2)}

t r i t t denn auch e ine

godhä

auf , d ie in.

e inem Loch in e inem Brunnen wohn t . Brha ts . 52 , 120 w ird von e iner

godhä

inmitten e ines Baumes in e inem Zusammenhang gesprochen , der darauf sch l ießen läß t , daß man an e inen hoh len Baumstamm a ls ihren Wohnor t zu denken ha t

3).

D ie

godhä

hä l t s ich aber offenbar n ich t nur auf der Erde , sondern auch auf Bäumen auf , da s ie in der L is te der Opfer- t iere be im Asvamedha zusammen m i t der

kälakä ')

und dem Spech t den Baumgo t the i ten gewe ih t w ird

(godhä kälakä därväghätas te vanaspatinäm

VS . 24 , 35 ; Ma i tr . S . 3 , 14 , 16 ; Kä th . V 7 , 5 ; Ta i t t . S . 5 , 5 , 15 , 1 ) . Daß s ie s ich gern am Wasser aufhä l t , geh t aus der Bemerkung in Pa i ic . I (T . S .

6))

hervor , daß

godhäs

und Krokod i le den aus trocknenden See ver lassen . Amara 1 , 10 , 22 führ t d ie

godhä (godhikä)

denn auch geradezu un ter den Wasser t ieren auf . Susru ta 5 , 3 , 4 nenn t d ie

godhä

auch un ter den T ieren , deren Zähne und Näge l G if t en tha l ten , doch ist dam i t n ich t geme in t , daß s ie zu · den e igen t l ichen G if t t ieren gehör t , da s ie m i t Ka tze , Hund , A f fe usw . zusam- men genann t w ird

8).

Im Bhä~ya zu Pa ta i i ja l is Yogasü tras 3 , 30 w ird d ie Bewegungs los igke i t

(sthairya)

des Y og in m i t der der Sch lange und der

godhä

verg l ichen .

D ie

godhä

gehör t ferner zu den fünf fünfzeh igen T ieren ,

1) ED. Büm.RR 9, 1anyako~raniväsini'Tfl, godhäm.

2) ED.HEBTEL235, 17tasminn eva küpe 'nyako;araväsini'Tfl,godhäm. 3) chedo yady avikäri tata?,. subha'Tfl, däru tad grhaupayikam1

pite tu matu,iale nirdiset taror madhyagä'Tfl, godhämll 4)Vielleicht das Chamäleon.

5) ED.ICIBLao1u, 43,25kecic ca makaragodhäsisumärajalahastiprabhr- taya?,. svayam eva gacchanti.

6) Eine kr~1J.agodhä,deren Biß giftig ist, nennt Susruta auch 5, 8, 5 unter denki~,doch istes nicht ganz sicher, welche Art Tier gemeint ist.

(3)

H. LÜDERS, Von indischen Tieren

25 d ie nach den Dharmasäs tras a ls eßbar ge l ten (Äpas tamba 1 , 17 , 37 ; Baudhäyana 1 , 12 , 5 ; Gau tama 17 , 27 ; Vas i~ tha 14 , 39 ; Vi~:Q.u 51 , 6 ; Manu 5 , 18 ; Yä j i iava lkya 1 , 177 ; auch Räm . 4 , 17 , 39 ; Kü rmapu rä :Q .a S . 572 ; Jä t . 537 , 58 )

1).

Öf ter w ird denn auch godhä -F le isch a ls Spe ise erwähn t ; z. B . Susr . 1 , 46 , 79 ; 3 , 3 , 15 ; Ca r . 1 , 27 , 73 ; Vägbha ta , A~ tä : iJ .ga- sa i :pg r . p . 35 , 3 ; 16 ; Brha ts . 50 , 35 . D ie Med iz iner geben auch a l ler le i besondere Vorschr if ten . Godhä auf Feuer aus R iz inus- ho lz oder mit R iz inusö l gekoch t so l l man n ich t essen (Susr . 1 , 20 , 13 ) . Godhä -F le isch zusammen mit M i lch genossen wirkt w ie G if t (Susr . 1 , 20 , 7 ) . Auch in der He i lkuns t werden Fe t t und andere Bes tand te i le der godhä v ie lfach verwende t (Susr . 1 , 16 , 18 . 27 ; 4 , 18 , 20 ; 25 , 13 ; 6 , 17 , 13 ) . Im Bower Manuscr ip t 2 , 801 w ird godhä-F le isch und Apämärgasaf t a ls M i t te l gegen N iesen empfoh len .

E in v ie l anschau l icheres B i ld von dem T iere a ls d ie Sanskr i t- L i tera tur gewähren uns aber d ie Pa , l i-Bchr if ten . Im V inaya sche in t d ie godhä a l lerd ings nur in Mahäv . 6 , 22 , 2 erwähn t zu werden ; aus der dor t erzäh l ten Gesch ich te geh t hervor , daß d ie Größe des Mau les der godhä spr ichwör t l ich war

2}.

D ie Su t tas ergeben n ich ts . Sehr häuf ig is t aber in den Erzäh lungen der Jä takas und des Kommen tars zum Dhammapada von dem Genuß des godhä-F le isches d ie Rede , und w ir erfahren dabe i zug le ich mancher le i über das Aussehen , d ie Lebenswe ise und den Fang des T ieres .

Im Sasa j . (316 ) w ird erzäh l t , w ie e in Schaka l e inem Fe ld- hü ter se in Nach tmah l s t ieh l t , das aus zwe i Sp ießen vo l l gebra tenem F le isch , e iner godhä und e inem Topf saurer M i lch bes teh t

3).

1) Siehe ZDMG. LXI, 641ff.

2) Im ganz anderm Sinne scheintgodhämukhaMahävastu II,193, 15 gebraucht zu sein. Hier scheint esgodhä-Köpfezu bezeichnen, die als Verzierung an Toren angebracht waren.

3) So nach der Prosa {III, 52, 21f.): dve marri,sasüläni eka'f{I, godha'f{I, ekan ca dadhiväraka'f{I,,in G. 2 steht abermarri,sasülä ca dve godhä ekan ca dadhiväraka'f{I,,womarp,sasülädoch wohl als demdve godhäkoordiniert zu fassen ist: ,,zweigodhäs,auf einen Bratspieß gesteckt, und ein Topf saurer Milch".

(4)

26

H. LÜDEBS, Von indischen Tieren

Das Godhä j . (333 ) is t d ie lus t ige Gesch ich te von e inem Pr inzen , der se ine Frau an log . D ie be iden wandern aus der Verbannung in d ie He ima t zurück . Jäger schenken ihnen , a ls s ie von dem Marsche erschöpf t s ind , e ine gebra tene

godhä.

D ie Pr inzess in träg t s ie an e iner Sch l ingpf lanze , b is s ie zu e inem Te ich kommen . Da sch läg t der Mann vor , d ie Mah lze i t zu ha l ten . D ie Pr inzess in hängt d ie

godhä

an e inen Asva t tha- baum und s te ig t dann auf d ie Aufforderung ihres Mannes zu dem Te iche herab , um Wasser zu ho len . Kaum is t s ie for t , so fä l l t der Mann über d ie

godhä

her und iß t s ie ganz auf b is auf das Schwanzende , das e r noch in der Hand hä l t , a ls d ie Frau m i t dem Wasser zurückkehr t . Er erk lär t ihr , d ie

godhä

se i von dem Zwe ige , an dem s ie aufgehäng t war , herun tergek le t ter t und in e inen Term i tenhüge l gesch lüpf t . Er se i ihr nachge laufen und habe s ie noch gerade am Schwanze gepack t . Da se i das Schwanzende abgebrochen in se iner Hand geb l ieben , d ie

godhä

aber se i in das Loch gekrochen . Ge lassen an twor te t d ie Frau : , , Gu t , me in Fürs t ; wenn e ine gebra tene

godhä

davon läuf t , was können w ir da machen? Komm , laß uns we i ter gehn

1 )."

S ie ha t aber d ie Sache n ich t vergessen , und a ls der Pr inz s ie später vernach läss ig t , er inner t s ie ihn daran und we iß ihn dadurch zur Reue über se in häß l iches Benehmen zu erfü l len . Das Jä taka is t in das Mahävas tu auf genommen (II , 64ff .) . D ie ers ten dre i Gä thäs f inden s ich h ier w ieder , aber d ie Tendenz der Gesch ich te ist e twas verändert und d ie Er- zäh lung we ich t auch in E inze lhe i ten ab . So ge lang t das Ehepaar h ier dadurch in den Bes i tz der

godhä,

daß e ine Ka tze ihnen das T ier , das s ie ge tö te t hat , in den

äsrama

br ing t , den s ie während der Verbannung bewohnen . In e iner dritten Fassung , d ie s ich im Fo-pen-h ing- ts i-k ing

2)

f inde t , ha t der Pr inz se lbs t d ie

godhä

er leg t .

D ie Szene des Tittiraj . (438 ) ist e ine Wa ldschu le , in der nach dem Tode des Lehrers e in k luges Rebhuhn Brahmanen- knaben un terwe is t und in der s ich auch a l ler le i T iere , darun ter

1) Die gleiche Geschichte wird im Paccuppannavatthu von einem andern Ehepaar erzählt.

2) Beal, Romantic Legend or Säkya Buddha, p. 82f.

(5)

H.LünERS,Von indischen Tieren

27 e ine godh i i m i t ihren zwe i Jungen , aufha l ten . E ines Tages , a ls d ie Knaben , um e in Fes t zu fe iern , for tgegangen s ind und d ie Schu le in der Obhu t der godhä steht , komm t e in böser Mensch dah in . D ie godhä n imm t ihn freund l ich auf und g ib t ihm Re is , dam i t er s ich e ine Mah lze i t bere i ten kann . A ls s ie s ich dann entfernt ha t , um ihrer Nahrung nachzugehen , sch lach te t der Bösew ich t d ie be iden jungen godhäs und bere i te t s ich aus ihnen e ine Brühe

(rasa)

zu se inem Re is . Dann verzehrt er im Laufe des Tages auch noch das Rebhuhn , e ine Kuh und ihr Ka lb . A ls d ie godhä zurückkehr t , f inde t s ie den Mann sch lafend vor . E ine Baumgo t the i t rä t ihr , d ie Zähne in den Mörder ihrer Jungen zu sch lagen und ihn to tzube ißen , aber s ie we iger t s ich Rache zu nehmen .

Das Godha jä taka (138 ) gehör t zu den Gesch ich ten von den verrä ter ischen Freunden . Der Bodh isa t tva leb t a ls godhä im Wa lde in e inem Term i tenhüge l in der Nähe des Wande lgangs e ines E ins ied lers . Täg l ich zwe i b is dre ima l besucht er den frommen Mann und lausch t se inen Wor ten . A ls der E ins ied ler for tgezogen is t , se tz t der Bodhisattva d ie Besuche be i se inem Nachfo lger for t , ohne zu w issen , daß d ieser e in fa lscher Mensch is t . E ines Tages fä l l t m i t ten im Sommer e in Regen , der d ie Ter- m i ten veran laß t , aus ihren Hüge ln herauszukommen

1).

Das lock t v ie le godhäs herbe i , d ie s ich an den Termiten gü t l ich tun . Da rücken aber auch d ie Dorfbewohner aus , fangen d ie godhäs , bere i ten das F le isch m i t a l ler le i ö l igen Zu ta ten sauer und süß zu und geben auch dem E ins ied ler davon zu kos ten . Der is t von dem Geschmack des ihm unbekann ten Ger ich tes en tzück t , und a ls er erfähr t , daß es godhä-F le isch se i , besch l ieß t er d ie große godhä

2),

d ie ihn zu besuchen pf leg t , zu tö ten und zu ver-

1) vammikehi makkhikä nikkhami'f!l,Su.Nach dem Zusammenhang können mit denmakkhikänur die Termiten gemeint sein, obwohl das Wort sonst nur Fliege oder Biene bedeutet. Die Angaben des Erzählers zeugen übrigens von guter Naturbeobachtung. Der Hochzeitsflug der Termiten findet gewöhnlich nach heftigen Regengüssen statt, und un- zählige Tiere strömen dann zusammen, um ein Festmahl zu halten. SieheMARAIS, Die Seele der weißen Ameise, S. 132, H.O; EscHERICH, Termitenleben auf Ceylon, S. 4.6 fT.

2) Im Palimahägodho.Da der Bodhisattva niemalsalsein weibliches Wesen geboren wird, so war der Erzähler gezwungen aus dergodhä

(6)

28

H.LünERS,Von indischen Tieren

zehren . Er läß t s ich e inen Koch topf , But ter , Sa lz und was sons t dazu gehör t br ingen und lauert m i t e inem Hammer un ter dem Gewande am E ingang se iner Laubhü t te der

godhä

auf . A ls d ie

godhä

am Abend komm t , merkt s ie an dem ver- änder ten Aussehen des E ins ied lers , daß er e twas Böses im Sch i lde führ t , auch w i t ter t s ie den Geruch des godhä-F le isches , das er gegessen ha t , und so macht s ie s ich davon . Zorn ig sch leuder t ihr der E ins ied ler den Hammer nach , tr iff t aber nur d ie Sp i tze ihres Schwanzes . D ie

godhä

sch lüpf t in e inen Term i tenhüge l , s teck t den Kopf aus e inem Loch heraus und w irf t dem E ins ied ler se ine Fa lschhe i t vor .

E ine in der Prosa gekürz te , in den Gä thäs aber vo l l- s tänd igere Fassung derse lben Gesch ich te f inde t s ich in e inem andern Godha j . (325 ) . H ier such t der heuch ler ische E ins ied ler d ie

godhä

zur Umkehr zu bewegen , indem er ihr se inen fe inen Re is , Ö l , Sa lz und Pfeffer anb ie te t . D ie

godhä

aber me in t , s ie wo l le l ieber auch fernerh in in den hunder t por isa hohen Term i tenhüge l kr iechen ; Ö l , Sa lz und Pfeffer bekämen ihr n ich t . D iese vo l ls tänd igere Fassung is t auch in den Kommen tar zum Dhammapada (IV , 154ff .) aufgenommen

1).

Der Term i tenhüge l a ls Zuf luch tsor t der

godhä

w ird noch öf ter erwähn t . Im Dhp . Komm . III , 42f . f inde t s ich d ie erbau l iche Gesch ich te von s ieben jungen Kuhhirten aus Benares , d ie e ines Tages , a ls s ie ihre Herde he im tre iben ,

einen godha zu machen. Auch in G. 325, 3 ehi godha nivattassuist godha,da es sich auf den Bodhisattva bezieht, als Maskulinum gebraucht. Im übrigen ist der Name stets Femininum. J. V, 489, 32 ist statt godho mit den singhalesischen Handschriften godhäzu lesen. Im Kompositum wird der Auslaut von godhäam Ende des ersten Gliedes natürlich regel- mäßig verkürzt.

1) In einer Kleinigkeit ist hier die Prosaerzählung genauer als im Jatakabuch. In G. 1 sagt die godhäzu dem Einsiedler:

sama"11,a7J1. ta7J1. mannamäno upaganchi7J1. asannata7J1.1 so ma7JI. da~na pahäsi yathä assama'1'1,o tathä

„ich kam zu dir, dem Unbeherrschten, weil ich dich für einen Samai:ia hielt. Du hast mich mit dem Stock getroffen wie ein Nicht-Samarya."

Übereinstimmend damit wird im Dhp. Kommentar erzählt, der Asket habe seinen Stock (da'1'1,{ia) nach der godhägeworfen, während er im Jataka dazu einen Hammer (muggara)benutzt.

(7)

H.LüDERS,Von indischenTieren 29

e ine

godhii

erb l icken . S ie suchen s ie zu fangen , aber d ie

godhii

sch lüpf t in e inen Term i tenhüge l . D ie H ir ten s topfen d ie Löcher des Baues m i t Zwe igen zu , um d ie

godhii

am nächs ten Tage herauszuho len . Aber ers t nach s ieben Tagen denken s ie w ieder an das e ingesperr te T ier , und a ls s ie dann d ie Zwe ige en tfernen , kommt d ie

godhii

in so k läg l ichem Zus tand heraus , daß s ie s ie laufen lassen . Für das , was s ie der

godhii

ange tan , haben d ie s ieben in ihrer spä teren Ex is tenz a ls buddh is t ische Mönche in en tsprechender We ise durch e ine s ieben täg ige E insperrung in e iner Höh le zu büßen .

Im Dhp . Komm . III , 420 be lehr t e in Nov ize den Mönch Po th i la , er so l le , um d ie Er leuch tung zu er langen , w ie be im

godhii-Fang

vorgehen . Wenn man e ine

godhii

in e inen Term i ten- hüge l kr iechen s ieh t , in dem sechs Löcher s ind , so s topf t man , um s ie zu fangen , fünf Löcher zu und fäng t s ie durch das Loch , in das s ie e ingekrochen is t ; so so l le auch Po thi la fünf von den sechs Toren der S inne versch l ießen und se ine Aufmerksam- ke i t auf das o f fene Tor des Manas r ich ten .

Daß d ie

godhii-Jagd

a ls Gewerbe be tr ieben wurde

1),

ze ig t das Godha j . (141 ) . Der Bodhisattva w ird a ls

godhii

w iederge- boren . E r leb t a ls Kön ig der

godhiis

am Ufer e ines F lusses in e iner großen Höh le , von v ie len Hunder ten von

godhiis

um- geben . Se in Sohn faß t e ine t iefe Zune igung zu e inem Chamä- leon

(kakari,taka).

Vergebens warn t ihn der Va ter , d ie Chamä- leons se ien Geschöpfe n iederer Ar t , denen man ke in Ver trauen schenken dürfe . D ie s türm ischen Zär t l ichke i ten des

godhii-

Sohnes werden sch l ieß l ich dem Chamä leon zu v ie l ; es be- sch l ieß t s ich se iner und der ganzen Scha : r der

godhiis

zu en t- led igen . A ls es e inen

godhii-J

äger

(godhaluddaka)

s ieh t , der von se inen Hunden beg le i te t und m i t e iner Hacke ausgerüs te t in den Wa ld z ieh t , um d ie godh i i-Höh len auszugraben , verrä t das Chamä leon ihm den Auf enthalt der

godhiis,

d ie in großer Schar zusammengekommen s ind , um d ie Term i ten zu fressen , d ie e in p lö tz l icher Sommerregen aus ihren Hüge ln hervor- ge lock t ha t2) . Der Jäger macht vor der Höh le , in der s ich d ie

1} Diegodhä-Jagdwird auchJ. V, 163, 14f. erwähnt.

2) Auch hier wieder wie inJ.138:vammikä makkhikä u11hahirµ,su.

(8)

30

H.LünxRs,Von indischen Tieren

godhäs

vers teck t haben , e in S trohfeuer an . A ls d ie

godhäs,

durch den Rauch gezwungen , herauskommen , sch läg t der Jäger s ie m i t e inem Hammer to t . Was ihm entkommt , re ißen d ie Hunde n ieder . Nur der

godhä-König

re t te t s ich nach der Prosaerzäh lung durch e in W ind loch , das er vors ich t ig vorher ange leg t ha t , ers tens we i l er der Bodhisattva is t , der n ich t zugrunde gehen darf , und dann , um in der Gä thä d ie Mora l der Gesch ich te , daß der Umgang mit Bösen Verderben br ing t , zu verkünden . Ehe d ie Gesch ich te zum Jä taka um- gewande l t war , wurde d iese Gäthä s icher l ich von dem Erzäh ler se lbs t gesprochen

1).

Auf den Genuß von godhä-F le isch w ird auch in spr ichwör t- l ichen Redensar ten angesp ie l t .

M aT(l,Sakäcarri avahäya godharri anupatäm' aharri,

, ,d ie Trags tange vo l l F le isch lasse ich im S t ich und laufe e iner

godhä

nach" , sag t J . 515 , 13 Bhadrakära , um anzudeu ten , daß er , se ine e igene Frau verschmähend , der Frau e ines anderen Mannes nachs te l l t .

Von dem Ede lmu t e iner

godhä

w ird in der Prosa des Cu l l .apa .duma j . (193 ) erzäh l t . Ein Pr inz is t durch se in unge- treues We ib in e inen Abgrund ges türz t . Er b le ib t in den Zwe i - gen e ines Udumbarabaumes hängen und nähr t s ich von den Früch ten des Baumes . E in sehr großer

godhä-König (mahä- sariro godharäjä),

der an den Or t zu kommen pf leg t , um d ie Udumbarafrüchte zu verzehren , befreunde t s ich m i t dem Pr inzen . Er läß t ihn auf se inen Rücken s te igen und träg t ihn aus dem Wa lde auf d ie Lands traße h inaus .

Der Name der

gadhä

lebt noch heu te in h ind .

goh särrip

und s ing h .

tala-goyä

und

kahara-goyä. Goh särrip2),

aus

godhä sarpa~, 1) Sie ist übrigens, wie Sprache und Metrik zeigen, verderbt. Es ist etwa zu lesen:

na päpajanasa1(1,Sevi. accanta771-sukham edhati , godhä kula771-kaka1:,Jä va kali771-päpeti attanä

„wer mit bösen Menschen umgeht, genießt nicht dauernd Glück, wie diegodhäselber ihreFamilie von dem Chamäleon her insUnglück bringt.'' 2) Der auffallende Zusatzsä771-p erklärt sich wohl daraus, daß die Warane inihren Bewegungen und der Art, wie sie züngeln und schlingen, nach dem Urteil vonDEGRI.Js so sehr an Schlangen erinnern, daß man sie ungeachtet ihrer wohlentwickelten Extremitäten für nahe mit ihnen

(9)

H. LÜDERS, Von indischen Tieren 31

„godhä-Schlange", und tala-goyä, ,,Land-goyä",bezeichnen den inganz Indien und Ceylon verbreiteten Varanus moni- tor1 ),eine große etwa

i3/

4 Meter messende Eidechsenart.

Die Angloindier pflegen das Tier Iguana, auch wohl Leguan, zu nennen, was insofern ein unglücklich gewählter Name ist, als es Iguaniden in Indien überhaupt nicht gibt; sie gehören fast ausschließlich dem amerikanischen Kontinent an2).Etwas verwandt halten möchte; vgl. die Schilderung in Brehms Tierleben V, 133 lT. Die Bezeichnung alssä1!1,p zeigt jedenfalls, daß man in Indien zwischen Eidechsen und Schlangen keine ganz scharfe Linie gezogen hat. Dahin weist auch das Pasto Sprichwort: ,,Die Eidechse wurde von den Schlangen ausgestoßen, weil sie das Unglück hatte, Füße zu haben (Thorburn, Bannu; or our Afghan Frontier, p. 389; 464). Darf man die Vermutung wagen, daß auch der Näga Tak~aka, der zuerst AV. 8,10,29 als einsarpanamens Tak~aka Vaisäleya erscheint, eigentlich eine mit Füßen versehene Schlange, eine Eidechse, war? Dann könnte er einen Namen tragen, der sich auch in unserm Worte Eidechse, ahd.fgid~hsa, ags.apexe,erhalten hat. Die Gleichsetzung von·dehsamit ahd.dehsa

„Spindel", die man auf Grund des Verhältnisses von russ.weretenica ,,Eidechse"zuwereteno„Spindel" angenommen hat, istkeineswegs sicher. Das idg.*tekso-oder*tokso-könnte dann auch in dem Stadtnamen Tak$asilä„Dechsenstein" enthalten sein. Die kürzere Namensform findet sich auch Kaus. S. 74, 8, wo Tak~a und Upata~a als zwei ägas erwähnt werden. Daß Näganamen von anderen Tieren entlehnt wurden, zeigt der Name des Näga Karko~a oder Karkotaka, der doch sicherlich mit dem in A V. 7, 56 genanntensarkotaidentisch ist;sarkotaaber be- zeichnet, wie ich schon bei anderer Gelegenheit bemerkt habe, deutlich den Skorpion. Die Zusammenstellung von Tak~aka und Eidechse ist vielleicht nicht besser, aber, wie mir scheint, auch nicht schlechter als die übliche Erklärung des Namens als „Zimmermann"; vgl. HoPKINB, Epic Mythology, p. 29.

1) Die Terminologie und die Angaben über die Verbreitung der Arten nach MALCOLM A. SMITH, Fauna of British India, Reptilia and Amphibia Vol. II, p. 3981T.

2) Es gibt wohl kaum eine Tierart, die mit soviel falschen Namen belegt worden ist wie die Varaniden. Daß sie zu den einer falschen Etymologie entsprossenen Echsen gezählt werden, ist ein Los, das sie mit anderen Kriechtieren teilen. Auswaran,dem arabischen amen des ägyptischen Vertreters des Genus, haben aber bekanntlich deutsche Forscher ein „Warner" oder „Warneidechse" gemacht, und daher waren die Varaniden eine Zeitlang mit dem Namen „monitor" belastet, der noch jetzt in dem wissenschaftlichen Namen des gewöhnlichen indischen Waran gebräuchlich ist.

(10)

32

H.LÜDERS, Von indischenTieren

k le inere Arten s ind Varanus gr iseus in Ra jpu tana und Va- ranus f lavescens in Nord ind ien . Größer noch a ls der gewöhn- l iche Waran is t der kc ibara -goyä , der gesprenke l te goyä

1),

Varanus sa lva tor , be i den Zoo logen auch Wasser- oder B inden- waran genann t . Ausgewachsen erre ich t er e ine Länge von 2

1/2,

in Ausnahmefä l len von 3 Me tern . Der B indenwaran is t in Cey lon he im isch , komm t aber auf der vorder ind ischen Ha lb inse l heu te nur im äußers ten Nordos ten , insbesondere in dem Sumpfgeb ie t der Sunderbans , vor .

Auf d ie Warane paß t a l les , was w ir aus der a l ten L i tera tur über d ie Körperbeschaffenhe i t der godhä , ihre auffa l lende Größe und ihre Fünfzeh igke i t en tnehmen können . Im a l lge- me inen werden w ir un ter der godhä den gewöhn l ichen Waran , V . mon i tor , vers tehen müssen . Wenn Varäham ih ira von e iner we ißen und e iner braunen godhä spr ich t , so mag m i t der e inen der e twas he l ler gefärb te V . griseus , m i t der andern der dunke l- braune V . f lavescens geme in t se in , doch wechse l t auch be i dem gewöhn l ichen Waran d ie Färbung nach dem A l ter des T ieres . Das

J

ä taka von dem Pr inzen , der s ich , auf e iner godhä re i tend , aus der Sch luch t re t te t , ha t se in Se i tens tück in e iner Gesch ich te von dem bekann ten Mara thenfürs ten S iva j i . Er so l l aus e iner Fes tung , in der er e ingesch lossen war , dadurch en tkommen se in , daß er s ich von e inem Waran auf d ie Mauer h inaufz iehen l ieß , und man behaup te t , daß E in- brecher gewohnhe i tsmäß ig das T ier für so lche Zwecke be- nutzen

2).

Was von den Lebensgewohnhe i ten des T ieres und se iner Eßbarke i t erzäh l t w ird , tr iff t ebenfa l ls auf V . mon i tor zu , der m i t Vor l iebe in Term i tenhüge ln oder im Innern e ines 'hoh len Baumes lebt und be i Tag und be i Nacht se iner Nahrung

nachgeh t . E r w ird auch heu te noch gegessen . Man bemächtigt s ich des T ieres gewöhn l ich durch Aufgraben se iner Höh len und in den Seeprov inzen von Cey lon w ird er auch je tz t noch m i t Hunden ge jag t

3).

Auch was in Jä t . 138 und 141 über d ie Nahrung der godhä

1) GEIGER, Etymologie des Singhalesischen Nr. 297. 2) J. L.ICIPLING,Beast and Man in lndia, p. 317.

3) M. A. SmTH, a. a.0. p. 403; TENNENT, Ceylon I, p. 182.

(11)

H. LüDERs,Von indischen Tieren

33 gesag t w ird , paß t durchaus auf d ie Warane . D ie gewöhn l iche , ta la -goyä genann te Ar t leb t , w ie TENNENT , Cey lon I , 182 ang ib t , haup tsäch l ich von Ame isen und Insek ten . Der Prosa- erzäh ler von

J

ät .193 läß t d ie godhä a l lerd ings auch Udumbara- früch te fressen . Das ist unr ich t ig , da a l le Varan iden aus- sch l ieß l ich t ier ische Nahrung zu s ich nehmen . D ie fa lsche Dars te l lung mag auf Unach tsamke i t oder Unw issenhe i t des Erzäh lers beruhen , doch is t zu beach ten , daß auch d ie Be - wohner der Garoberge behaup ten , d ie Warane kämen in d ie Fe lder und fräßen Me lonen , Gurken und Re isähren

1).

E twas anders l ieg t d ie Sache , wenn d ie godhä a ls Be isp ie l für Be - wegungs los igke i t h inges te l l t w ird . H ier kann godhä auf ke ine Spec ies der Varan iden gehn , da d iese ungeme in lebend ige und beweg l iche T iere s ind . Man könn te an das Chamä leon denken , das of t tage lang se ine S te l lung n ich t änder t , aber mit dem Chamä leon w ird d ie godhä sons t n ich t verwechse l t

2).

V ie l le ich t

ha t der Kommen ta tor den Gecko geme in t , der auch b iswe i len godhä genann t w ird

3) .

Wenn d ie godhä in Am. a ls e in Wasser t ier k lass if iz ier t w ird , so mag an den B indenwaran gedach t se in , der s ich am Tage gewöhn l ich im Gezwe ig größerer Bäume , d ie F lüsse oder Bäche überscha t ten , aufhä l t und , wenn verfo lg t , sofor t ins Wasser f lüch te t . Es ist sehr woh l mög l ich , daß das Verbre i-

1) M. A.SMrTH, a. a.0.p. 400.

2) In den Dharmasästras, Manu 11, 132, Yäjfi. 3, 270, Vi~J.IU 50, 32, werden Bußen für die Tötung einergodhävorgeschrieben. In der ent- sprechenden Vorschrift nennen Äpast. 1, 25, 13, Baudh. 1, 19, 6 anstatt dergodhädenpracaläka,Gaut. 22, 19 denbimba. Pracaläkaist, wie besonders Jät. 345, 1 beweist, ein Name des Chamäleons, das in einer Art in Indien vertreten ist. Auchbimbabezeichnet wahrscheinlich das Chamäleon - Govindasvämin erklärt:pracaläko limba?i,,wo sicherlich IJimba?i,zu lesenist-,doch könnte auch der in Indien ungemein häufige Calotes versicolor gemeint sein, der „Blutsauger" der Singhalesen, der wegen seines Farbenwechsels oft auch Chamäleon genannt wird. Es liegt aber kein Grund für die Annahme vor, daßgodhäin diesem Falle das- selbe Tier bezeichne wiepracaläkaundbimba;es handelt sich hier offen- bar um sachliche Differenzen. V as. 21, 23 ff. erwähnt in der entsprechen- den Regel überhaupt keine Eidechsenart.

3) Siehe S. 14.

(12)

34

H. LüDERs, Von indischen Tieren

tungsgeb ie t des B indenwaran auf dem ind ischen Fes t land e ins t größer war a ls heu te . Aber auch d ie übr igen Warane , m i t Ausnahme von V . gr iseus , s ind gu te K le t terer und halten s ich gern am Wasser auf . Das leg t es nahe , in Godävar i , dem Namen des bekannten F lusses im Dekkan , den Namen der

godhä

zu suchen . Im PW . w ird

Godävari

in

go

und

dävari

zer leg t , aber warum der F luß d ie „Kuhschenker in" genannt se in so l l te , b le ib t dunke l . Dem S inne nach würde jedenfa l ls d ie Zurückführung auf

godhä-vari,

d ie „ Godhäre iche" , v ie l besser passen . Da d ie Fem in inb i ldung m i t dem Suff ix-

vari,

w ie s ie in ved .

sumnävari, sünrtävari

vor l ieg t , in nachved ischer Ze i t n ich t mehr lebend ig is t , müß te man annehmen , daß der Name von den ar ischen Ko lon isa toren in sehr früher Ze i t geb i lde t wurde und daß später

Godhävari

im Munde der drav id ischen Bevö lkerung , deren Sprache ke ine Asp ira ten kann te , zu

Godävari

umges ta l te t und in d ieser Form w ieder ins Sanskrit übernommen wurde . Da der Name des F lusses in der ved ischen L i tera tur n ich t vorkomm t ,

Godävari

v ie lmehr nach dem PW . zu frühes t im Mbh . , Räm . und be i Kä l idäsa ersche in t , bere i te t d iese Annahme ke ine Schw ier igke i ten . Zu ihren Guns ten spr ich t aber en tsch ieden , daß im Pa l i der F luß s te ts

Godhävari

he iß t ; so schon in dem a l ten Päräyanasu t ta , Sn . 977

1 ).

Für d ie Annahme , daß der Name im Pa l i umgedeu te t se i , sche in t m ir ke in Grund vorzu l iegen

2).

Der Aufen tha l t der

godhä

am Wasser und d ie Größe des T ieres sche in t dazu geführ t zu haben , daß der Name in neuerer Ze i t auch für e ine Krokod i lar t gebrauch t w ird . Wen igs tens w ird in Wör terbüchern moderner ind ischer Sprachen für

godhä

auch noch d ie Bedeu tung „a l l iga tor"

3)

oder „ the Gange t ic a l l iga tor"

4)

angeführ t . Es is t n ich t le ich t zu sagen ,

1)Belege aus späterer Zeit Jät. V, 132, 3; 6; 25; 136,4; 6; 10. 2) Bei den späteren Lexikographen, Hem. An. 2, 473; Med. 1 14, auch Hem. Desinämamälä 2, 104,findet sich als Name des Flusses auch Golä, dessen Verhältnis zu Godävari unklar ist.

3) KITTEL, Kanna<;la-English Dict. untergödhike:a kind of lizard or alligator, lacerta godica, the aquatic iguana. KITTEL scheint danach den Waran für eine Krokodilart zu halten.

4) PLATTS, Urdü-English Dict. untergöh;KITTEL, a.a.0., untergödhi.

(13)

H. LüDERS, Von indischen Tieren

35 was un ter „a l l iga tor" zu vers tehen is t . Ang lo ind ier beze ichnen m i t d iesem Ausdruck , der e igen t l ich nur den amer ikan ischen Krokod i len zukomm t , of t d ie be iden ind ischen Krokod i lar ten , Crocod i lus pa lus tr is und Crocod i lus porosus . V ie l le ich t is t aber auch der Ghar iyä l geme in t , der wahrsche in l ich info lge e ines Druckfeh lers in der zoo log ischen L i tera tur a ls Gav ia l , Gav ia l is gange t icus , leb t . Ich w i l l n ich t bes tre i ten , daß der Name godhä heute auf e ine Krokod i lar t über tragen se in könn te ; in der a l ten L i tera tur aber beze ichne t d ie godhä s icher l ich n iema ls das Krokod i l . D ie Krokod i lar ten haben an den Vorder- füßen a l lerd ings fünf Zehen , an den H in terfüßen aber nur v ier ; s ie s ind a lso n ich t pa i icanakha im vo l lem S inne , und s icher l ich wurde weder e in Krokod i l noch der Ghar iyä l von den ar ischen Indern gegessen

1).

D ie godhä ha t na tür l ich in den ind ischen Vo lkssprachen noch andere Namen geführ t ; auf e inen derse lben werden

wir

spä ter zurückkommen . D ie Lex ikographen verze ichnen

im

a l lgeme inen a ls Synonym n ihäkä

2).

Am . 1 , 10 , 22 lehrt n ihäkä godh ikä same , wo aber godh ikä woh l ebenso w ie in 2 , 5 , 6 im S inne von godhä steht . Das Dem inu t iv godh ikä , das vermu t l ich für d ie k le ineren Waranar t .en gebrauch t wurde , ersche in t sons t noch in dem Kompos i tum grhagodh ikä

3),

auch ägära- . godh ikä

4),

wofür un ter anderm musa l i

5)

und kurJ ,yama tsya

6)

a ls Synonyme angegeben werden . Daß m i t der „k le inen Haus- godhä" , dem „Wandf isch" , d ie Geckos geme in t s ind , w ird n iemand bezwe ife ln , der d iese T iere am Abend an der Wand

1) ach KIPLING, Beast and Man in India, p. 318 essen heute nur einige „outcast river-side tribes" Krokodilfleisch.

2) Säsv. 686; Maukha 415; Trik. 770; Hem. Abh. 1297; Vaij. 150, 51;

Med. dh 6.

3) Susr. 5, 3, 4; 6, 18, 46; 49, 22; Brhats. 53, 16; 85, 37; 87, 8; 47; Agnip. 230, 27; Svapnacint. 2, 11; auchgrhagodhiiHär. 185.

4) Susr. 4, 1, 95 (Komm., wie auch fürgrhagodhikä: !ika!iki ity äkhyäyate).

5) Am. 2, 5, 12; Hem. Abh. 1297; An. 3, 672; Vaij. 150, 60. 6) Hem. Abh. 1298; Vaij. 150, 61; Brhats. 87, 8. Ein anderer Name istnach Vaij. 150, 60; Trik. 284faUani.Das Tier verdankt ihndem Laut, den es auszustoßen pflegt; vgl.fika!iki,die bengalische Bezeichnung de;; Gecko.

(14)

36

H. LünERs, Von indischen Tieren

se ines Z immers gesehen ha t1) . Daß b iswe i len dann auch godhä im S inne von Gecko gebrauch t w ird

2),

is t begre if l ich .

Pä i ; t in i brauch t zwe i Rege ln (4 , 1 , 129 ; 130 ) , um d ie Be- ze ichnung e ines Abkömm l ings (apa tya) e iner godhä zu lehren ; s ie lau te t gaudhera , nach der Me inung der nörd l ichen Lehrer gaudhära

3).

Da godhä auch in dem ga '(l,a subhr i idaya" /y , auf- geführ t w ird , kann nach 4 , 1 , 123 auch gaudheya geb i lde t werden . Gaudhera und gaudh i ira beze ichnen n ich t e twa e ine junge godhä , sondern , w ie aus den Angaben der Lex ikographen hervorgeh t , e ine andere bösar t ige E idechsenar t , von der man g laub te , daß s ie aus der Vere in igung e iner Sch lange und e iner godhä abstamme

4):

trayo gaudheraga1x ,dhäragaudhey i i godh i - k i i tma je Am . 2 , 5 , 6 ; godhä musa l ik i i prok t i i gaudheras ta tsu t i i ma t i i~

Hal. 2, 79;

godhä n ihäk i i gaudheragaudhärau dU$ !a ta tsu te

1

1) Hem. Abh. 1297 führt nebengrhagodhikä grhagolikäan(godhikä- golike grhät)und als Synonymgrholikä,das auch Trik. 284 erscheint. Vaij. 150, 59 verzeichnetgrhagaulikänebengrhagodhikä.Käd. (N.S.P.) 422 stehtgolikäim Text, aber mit den handschriftlichen Varianten grhagodhikäundgodhikä.Jät. II,H7,15 erklärt der Kommentator sarabüdurchgharagolikä.Märk. Pur. 15, 24 findet sichgrhagohkalJ,. Golikä (gaulikä)geht aber nicht etwa aufgodhikäzurück, dadhnicht zul werden kann. Es istoffenbar Lehnwort aus dem Dravidischen; vgl. tarn. kau?i,malay.gau?i,kan.gavu?i„Hauseidechse". Neben grhagolikä findet sich auchgrhakolikii(Därila zu Kaus. 30, 16).Grhagolakaistein neu zugrhagolikägebildetes Maskulinum. Grholikäwird direkt auf grhagolikäzurückgehn;grhälikiiin Här. 185 wird ein Fehler sein.

2) Haläy. 2, 79godhä musalikä proktä;Vaij. 150, 51godhä musal"i. Auch Säyai:ia erklärt Taitt. S. 5, 5, 15, 1godhädurchmusalikä,fügt aber hinzu, daß einige darunter die großegodhäverstehen. Die letzteren haben sicher recht, denn die Hauseidechsen würden wohl kaum den Bäumen geweiht sein.

3) Käd. (N.S.P.) 422 istgodhäraschlechtere Lesart fürgodhä. 4) Man hat in Indien das System der Mischkasten auch auf die Tierwelt, insbesondere auf die Schlangen übertragen. So ist nach Susr. 5, 4, 9 einmäkuliaus der Verbindung eineskrH1,asarpamit einergonasi oder umgekehrt, einpo!agalaaus der Verbindung einesräjilamit einer gonasioder umgekehrt, einsnigdharäjiaus der Verbindung eineskr~'(l,a- sarpamit einerräjimatioder umgekehrt, entstanden. Der Glaube an solche Mischlinge lebt in Indien noch heute. Nach MoLESWORTH, Mar. Dict., istdhämaTJ,yä„a species of coluber, said to be the ofTspring of a dhämaTJ,by a cobra de capello".

(15)

H. LÜDEBB, Von indischenTieren

37 gaudheyo 'nya tra Hem . Abh . 1297 ; a tha gaudheragaudhärau bhu jag igodhayo~ su te I gaudheyas ca Va i j . 150 , 52f . Nach e iner

No t iz im Kommen tar zu Am . ist es e in v ierfüß iges T ier , das von e iner schwarzen Sch lange und e iner godhä erzeug t is t und agära he iß t : , ,durch den B iß d ieser Sch lange stirbt der Mensch auf jeden Fa l l" . D ie Angaben der Med iz iner s t immen damit übere in . Vägbha ta , A~ tä1 igah rd . 6 , 36 , 7 , sag t , der gaudhera se i der Sohn e iner godhä (godhäsu taM , habe v ier Füße und se i an G if t den Haubensch langen g le ich . Susru ta 5 , 8 , 10 kennt sogar fünf Arten von gaudherakas , deren B iß dem B iß von Sch langen g le ich t .

In Cey lon w ird der kabara -goyä zur Hers te l lung des Cobra- te l verwende t . E ine genaue Beschre ibung der Bere i tung d ieses gefürch te ten G if tes ha t S ir JAMES EMERSON TENNENT ge l iefer t1) . Danach macht man versch iedenen g if t igen Sch lan- gen E inschn i t te in d ie Köpfe und häng t s ie über e inem Gefäße auf , indem man g laub t , auf d iese We ise das ausf l ießende G if t auffangen zu können . Das so gewonnene Blut w ird mit Arsen ik und anderen g if t igen Subs tanzen verm isch t und in e inem Menschenschäde l gekoch t . Von dre i Se i ten werden Warane gegen das Feuer gese tz t , m i t den Köpfen d iesem zugewand t , fes tgebunden und so lange m i t Sch lägen m ißhande l t , b is s ie z ischen , a lso das Feuer anb lasen . Der Schaum von ihren L ippen w ird dann noch der kochenden M ischung h inzugefüg t . D iese Angaben he lfen uns , e ine merkwürd ige Bemerkung in der Suman_ga lav i läs in i zu vers tehen . Brahma jä las . 1 , 1 , 22 (D igh . N . I , 9 ) w ird un ter andern Küns ten , m i t denen s ich ge - w isse Sama l ) .as und Brahmanen abgeben , d ie Kenn tn is der Merkma le versch iedener T iere , darun ter auch der godhä , auf- geführ t . Buddhaghosa , Sum . I , 94 , komm t be i der Erklärung von godhä lakkha 'Y) ,a auch auf b i ld l iche Dars te l lungen e iner godhä zu sprechen und erzäh l t dabe i d ie fo lgende Gesch ich te : ekasmiTJ 'I, k ira v ihäre c i t takamme godhaT{I, aggiTJ'I, dhamamänaT{I , akaT{l,Su

J

ta to pa , thäya bh ikkhünaT{ I , mahäv ivädo jä to

J

eko ägan tukabh ikkhu taT{I, d isvä makkhes i

J

ta to pa t thäya v ivädo mand ibhü to , , ,In e inem gew issen V ihära s te l l ten s ie in e inem

1) Ceylon (London 1860), Vol. I,p. 183, note 2.

(16)

38

H. LüDEBB, Von indischen Tieren

Gemä lde e ine

godhä

dar , d ie e in Feuer anb l ies . Se i tdem herrsch te großer Streit un ter den Mönchen . E in zugewander ter Mönch sah das B i ld und s tr ich es über . Von da an hör te der Streit auf ." Man ha t a lso d ie das Feuer anb lasende

godhä

offenbar schon in a l ter Ze i t im Zauber verwende t .

Aufgefa l len is t dem Inder d ie Rauhe i t der Hau t der

godhä

Mabävs . 24 , 49 erhä l t der Thera T issa das Be iwor t Godha- ga t ta , nach der von Turnour benutzten T ikä , we i l er e in Le iden hatte , das se ine Hau t schupp ig w ie d ie e iner

godhä

mach te . Das g le iche w ird schon Pa i icav . Brähma i ; ia 9 , 2 , 14 von der Aküpärä Ä . l ig i ras i gesag t :

tasyä yathä godhäyäs tvag evarri tvag äsit.

Indra so l l ihr durch e in bes t imm tes dre ima l iges Säman e ine sonneng le iche Hau t gemach t haben . W ie

ÜERTEL,

JAOS. XVIII,

26ff . gesehen hat , ist d ie Gesch ich te der Aküpärä e ine andere Vers ion der bekannten Apä lä-Legende , d ie an ~V . 8 , 91 anknüpf t . Indra he i l t d ie Apä lä von e iner Hau tkrankheit , indem er s ie nache inander durch das Naben- loch des S tre i twagens , das N aben loch des Karrens und das Loch des Joches z ieh t . Dabe i w ird s ie nach der Erzäh lung im

Ja im in iyabrähma :Qa 1 , 220 nache inander e ine

godhä,

e in we ib- l iches Chamä leon und e ine

sa,risvi$#kä(?)1).

K larer ist der Vers in der Brhaddevatä 6 , 106

2),

wonach aus der ers ten abges tre if ten Hau t der Ige l , aus der zwe i ten d ie

godhä,

aus der dritten das Chamä leon ward :

tasyäs tvag apahatä yä pilrvä sä salyako 'bhavat

I

uttarä tv abhavad godhä krkaläsas tvag uttnmä.

Deu t l ich tr i t t h ier d ie a l lmäh l iche Verfe inerung der Hau t in der Auswah l der T iere zu tage . Nach dem Grundsa tz der attractio s im i l ium verwende t man noch heu te in Cey lon d ie Hau t des

kabaragoyä

äußer l ich a ls He i lm i t te l gegen Hau t- krankhe i ten

3).

1) Im Sätyäyanabrähm~a weist der Text so, wie ihn SäyaJ')a zu ~V. 8,91,7 anführt,offenbar, wie ÜEBTBL bemerkt, eine Lücke auf. Hier stehtsaf!l,Sli$!a,käanstattsaf!l,Svi§!ikä;ob das ein Tiername ist, wie ÜBBTBL annimmt,istmir zweifelhaft. Nach dem dritten Durchziehen ist Apälä jarein und hat eine sonnengleiche Haut.

2) Mit leichten Abweichungen auch in ~a9gurusi~yas Vedärtha- dipikä zur SarvänukramaJ')i und der Sache nach bei Säyai:ia in der Ein•

leitung zu ~V. 8,91. 3) TBNNDT, a. a. 0. I, 183.

(17)

H. LünERS, Von indischen Tieren

39 W ie d ie Hau t der Warane schon längs t in Cey lon zu Schuhen verarbe i te t wurde

1)

und heu te in enormen Mengen zur Hers te l lung von Luxuswaren d ien t

2),

so ha t man s ie auch schon im a l ten Ind ien für gewerb l iche Zwecke benutzt . In ved ischer Ze i t umw icke l te man be im Bogensch ießen den l inken Arm , um ihn vor dem Anpra l l der zurückschne l lenden Sehne zu schü tzen , mit dem has taghna , w ie aus dem Waffen- segen

l;lV.

6 , 75 , 14 hervorgeh t : , ,W ie e ine Sch lange läuf t er in W indungen um den Arm , den Sch lag der Sehne abwehrend . Der has taghna , a l ler Rege ln kund ig , der männ l iche , möge den Mann auf a l len Se i ten schü tzen ." Der Ausdruck has taghna oder has ta - tra

3)

komm t in der vom Veda unabhäng igen L i tera tur n ich t mehr vor

4),

aber e inen ähn l ichen Hand-oder F ingerschu tz ha t man auch später noch gebrauch t . E r w ird ta la tra

5)

oder talaträ 'Y} ,a

6),

angu l i tra

7),

auch ta längu l i tra

8),

genann t . Daneben f inde t s ich aber auch der Ausdruck godhängu l i tra

9),

godhängu l i trä 'Y} ,a

10),

„godhä-F ingerschu tz" , der doch nur dar in se inen Grund haben kann , daß d ieser F ingerschu tz aus der Hau t der godhä herge- s te l l t war . Ebenso w ie man ta la tra zu ta la abkürzte

11),

brauchte man ge legen t l ich auch das e infache godhä für godhängu l i tra ;

1)TENNENT, Ceylon I,182.

2)NachM.A. SMITH, a. a. 0. S.16,wurden im September1932 allein aus Kalkutta über600 000Häute von Reptilien, größtenteils Waranen, verschifft.

3) Läty. Sr. S. 3,10,7 in einem Yajus.

4) Im Anschluß an den Mantra wirdhastaghnaNir. 9, 14f.; .Ä.p. Sr. S.20, 16, 12gebraucht. Naigh.5,3 wird er unter den Waffennamen auf- gezählt.

5)Mbh.3, 268, 19; 6, 45,

"*;

106, 24; 8, 16, 7;Har ..3, 55, 81.

6)Mbh.3, 37, 19; 45; 7, 119, 13. 7)Mbh.6, 106, 24(nebentalatra).

8)Mbh.1, 180, 14;Räm.2, 87, 23 (talängulitravän).

9) godhängulitraib,Räm,2, 99, 23; baddhagodhängulitravän Mbh. 3, 17, 3; 37, 19.

10) baddhagodhänguliträr.iab,Mbh. 1, 125, 8; -triir.iältMbh. 4, 5, 1; -trär.ieRäm.2, 23, 35; -trär.iauRäm.1,22, 9.

11) talamÄsv. Grhy. S.3, 12, 11; talabaddhäb,Mbh. 6,16,14; Har. 3, 38, 8; 54, 36; talasabdamMbh.7, 16, 36; dhanurjyätalasabdab, Mbh.1, App.78, 27; jyätalagho§er.iaMbh.13,161, 14; jy.ätalanirgho§am Mbh.1, 123, 5; jyätalanirgho§a"/:1,Räm.6, 100,61.

(18)

40

H.LÜDERS,Von indischen Tieren

so Mbh . 7 , 139 , 52

tatas catacatäsabdo godhäghätäd abhüt tayo~.

So erk lär t es s ich , daß d ie Lex ikographen säm t l ich

godhä

d ie Bedeu tung „Handschutz" zuwe isen

1).

In der Bedeu tung „Handschutz" so l l nach Säya : i : ia

godha

auch in

];tV. 8,

69 , 9 gebrauch t se in :

dva svaräti gargaro godha pdri sanu;va'f},at1

pingä pari canu;kadad indräya brdhmodyatam11

„Es er töne der

gargara,

r ings k l inge d ie

godhä.

R ings schw inge d ie

pingä.

Indra is t das

brahman

dargebrach t" . Säya :r ; ia s ieh t in den ers ten dre i Pädas e ine Sch i lderung des zum Kampf gerüs te ten Indra , aber der Zusammenhang , in dem d ie S trophe ersche in t , läß t n ich t darauf sch l ießen , daß von e inem Kampf d ie Rede is t . In der vorhergehenden S trophe werden d ie Pr iyamedhas aufgeforder t zu s ingen :

arcata prarcata priyamedhäso arcata1

arcantu putrakii, utd puraT{I, nd dhr$'f},V arcata11

, ,Lobs inge t , bebe t an zu lobs ingen , ihr Pr iyamedhas , lob- s inge t

!

D ie Knäb le in so l len lobs ingen . Lobs inge t ihm kräf t ig , der e iner Burg g le ich t ." D ie fo lgende S trophe enthält d ie Aufforderung , dem Indra Soma darzubr ingen . M i t Ausnahme von

GELDNER,

der Säya : i : ia fo lg t , und HoPK INs

2},

der

godhä

a ls Bogensehne faß t , haben s ich denn auch a l le Überse tzer , sowe i t s ie

godhä

überhaupt überse tzen , an RoTH angesch lossen , der im PW . das Wor t a ls „Sa i te" erk lär t . A l le in d ieser Be - deu tungsansa tz „Bogensehne" und „Sa i te" ist m i t der fes t- s tehenden Bedeu tung von

godhä

unvere inbar . Le ider is t auch d ie Bedeu tung von

gargara

und

pingä,

d ie mit

godha

zu - sammengeordne t s ind , n ich t s icher . Säya : i : ia erk lär t

pingä

a ls Bogensehne

(jyä),

aber zu d ieser Erklärung is t er offenbar durch d ie s icher l ich fa lsche Deu tung von

godhä

gekommen und s ie fä l l t daher m i t jener , wenn auch , w ie im PW . ange- geben w ird , in Mbh . 7 , 145 , 94 S ivas Bogen , das Ä jagava ,

1)Am. 2, 8, 84;Säsv.686; Mankha 415; Trik. 770; Hem. Abh. 776; An. 2, ~37; Vaij. 116,310; Med. dh 6.

2) JAOS. XVII, 53.

(19)

H. LüDERS, Von indischen Tieren

41 p inga la jya „m i t ge lber Sehne versehen" genann t w ird

1).

Gargara is t AV . 4 , 15 , 12 (svasan tu gdrgar i i apam) , ,S trude l" ,

, ,gurges" ; später beze ichne t gargara , gargar i das Butterfaß , p . gaggar i auch den B laseba lg des Schm ieds . H ier nimmt Säya : i ; i .a gargara a ls Namen e ines Mus ik ins trumen ts (gargara - dhvan iyuk to v i idyav ise$aM , und das w ird r ich t ig se in ; das Wor t w ird lautnachahmend se in w ie karkar i , karkar i , das l ; tV . 2 , 43 , 3 ; AV . 4 , 37 , 4 ; Ja im . Br . 2 ,404 e in Mus ik ins trumen t beze ichne t

2).

D ie Vermutung l ieg t nahe , daß auch godha und p ing i i Mus ik ins trumen te s ind

3),

und für godh i i , läßt s ich das in der Ta t bewe isen . Be im Mahävra ta werden e ine große Anzah l von Mus ik ins trumen ten verwende t , darun ter nach Kä ty . Sr . S . 13 , 3 , 17 d ie von Frauen gesp ie l ten godh i iv irJ , i ik i is (godh i i - v irJ , i ik i i~ kiirJ,<J;avirJ,iis ca pa tnyo v i idayan ty upag i iyan t i) . Aus dem Namen is t zu sch l ießen , daß d ie godh i iv irJ , i ik i i e in k le ineres Sa i ten ins trumen t war , dessen Scha l lkörper mit der Hau t e iner godh i i bezogen war . Das w ird durch d ie Erk lärung des Wor tes im Sa i :µk~ ip tasära bes tä t ig t : godh i icarmarJ , i i naddh i i virJ,ii godh i i - virJ,ii hrasv i i godh i iv irJ , i i godh i iv irJ , i ik i i~ . D ie San ta ls haben noch heu te e ine e insa i t ige F iede l , banam genann t , d ie m i t der Hau t des goh siiTfl,p bespannt is t . Auch d ie zwe isa i t ige Röhrenge ige der S ingha lesen ha t a ls Scha l lkörper e ine ha lbe , mit e iner E idechsenhau t bespannte Kokosnußscha le

4).

W ie man den

·1) Pingalawird die Sehne hier wohl genannt, weil sie golden war; schon AV. 11, 2,12wird dem Rudra ein gelber goldner Bogen zuge- schrieben:dh<inur bibhar$i h<iritarr,, hirarJ,y<iyam.

2) GELDNER überset::;tgargaradaher fragend durch „Trommel". Karkariist aber ein Saiteninstrument. Säi1kh. Sr. S. 17,3,12wird eine Vi9äartghätakarkarierwähnt; in A V. stehenäghätalJ, karkarya}J,neben- einander.

3) So schon HILLEBRANDT, Ved. Myth. I, flt4. Wahrscheinlich ist auchpingälautnachahmendund hat mitpinga„gelb" gar nichts zu tun. 4) DAVY, An Account of theInteriorof Ceylon and of its Inhabitants, p.242(mit Abbildung). Ähnlich benutzen die Nägas für ihre Röhren- laute, diekonkeh,ein Stück Schlangenhaut, das über einen Bambus- zylinder befestigt wird; SACHS, Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens, S. 113. Auch eine Spieß-Schalenlaute aus den nördlichen San-Staaten hat eine Decke aus Schlangenhaut; SAcHs, Die Musik- instrumente Birmas und Assams, S. 26.

(20)

42 H.LünERS,Von indischen Tieren

Handschu tz nach dem Ma ter ia l , aus dem er verfer t ig t is t , a ls

godhä

beze ichne te , ha t man offenbar auch für d ie

godhä- viri,äkä

den kurzen Ausdruck

godhä

gebrauch t . Daß e ine so lche Abkürzung mög l ich is t , ze igen d ie Gä thäs Jä t . 547 , 706f . , wo in e iner langen Re ihe von Mus ik ins trumen ten auch e ine

godhä

aufgezäh l t w ird :

ähaiiiiantu sabbaviri,ä bheriyo deri,cJ,imäni caJ kharamukhäni dhamantu vadata,ri ekapokkharäJI mutingä pa?J,avä sa,rikhä godhä parivadentikä1 dindimäni ca haiiiiantu kutumbä tindimäni caJ 11)

Daß

godhä

h ier e in Mus ik ins trumen t is t , is t k lar ; schw ier i- ger ist d ie Ga t tung , zu der es gehör t , zu bes t immen . Voraus- gehen im ers ten Päda

mutinga,

d ie Doppe lkonus tromme l ,

pa7J,ava,

e ine andere Tromme lar t ,

sa,rikhä,

d ie Musche l ; es fo lg t im zwe i ten Päda

parivadentikä,

das s icher l ich e in Syno- nym von

parivädini,

dem Namen der s iebensa i t igen , m i t dem Plektron

(pariväda)

gesp ie l ten Vi:Q. ä , is t . Es is t daher das Wahrsche in l ichs te , daß d ie

godhä

auch h ier e ine Ar t von V i l ) .ä , a lso d ie

godhäviri,äkä

is t .

E idechsenhau t ha t übr igens auch a ls Membrane für Trom- me ln Verwendung gefunden . Auf Neupommern w ird d ie Hau t des Varanus ind icus a ls Fe l l für k le ine Hand tromme ln ge - brauch t

2).

Ähn l iches muß auch im a l ten Ind ien vorgekommen se in ; so erk lär t es s ich , daß gew isse Tromme lar ten den Namen von E idechsen tragen . Äyärarp .gas . 2 , 11 , 3 w ird den Mönchen und Nonnen das Anhören von tä la-K längen , wozu d ie K länge von

lattiyä

und

gohiyä

gehören , verbo ten . Un ter

täla

s ind h ier Sch lag ins trumen te zu vers tehen ;

lattiyä

un< l

gohiyä

aber s ind , w ie schon JAcoB r , SBE .

XXII,

18. '3 bemerkt hat , be ides

1) In 707 istwahrscheinlich dindimäniund der letztePäda verderbt. In der ersten Hälfte von 707 ist offenbar vadanta1{tnach dem vadata1{t von 706 zu ergänzen. Godhä und parivadentikä sind nicht als Komposi- tum zu fassen, wie es im PD. geschieht. Im Kommentar ist godha parivadentikä dindimäni ku!umbadindimäniti imäni cattäri turiyän' evazu lesen.

2) Brehms Tierleben V, 131.

(21)

H. LünERs, Von indischen Tieren 43

Namen von E idechsen . Goh iyä is t d ie oben erwähn te godh ikä ; la t t iyä is t sk . la t t ikä , dessen B i ldung U I ) .äd is . 3 , 147 ge lehr t und von U j jva lada t ta durch godhä erklärt w ird . D ie d irek te G le ichse tzung von la t t ikä und godhä w ird a l lerd ings n ich t r ich t ig se in , denn d ie la t t ikä is t wahrsche in l ich m i t der go la t t ikä iden t isch , d ie in den Yajustexten in den L is ten der Opfer t iere aufgeführ t w ird , aber von der godhä versch ieden se in muß , da d iese schon vorher genannt is t1) .

Godhä w ird in dem ga t ia bh idädaya~ aufgeführ t , der nach Pä l ) . . 3 , 3 , 104 Wör ter enthält , d ie von Wurze ln m i t dem Suff ix an geb i lde t s ind . Godhä so l l a lso e ine Ab le i tung von der Wurze l gudh se in , d ie im Dhä tupä tha m i t der Bedeu tung , ,bek le iden" (par ive$ fane ) und „wütend se in" (ro$e) aufge- führ t w ird . Daß d iese Erk lärung n ich t r ich t ig se in kann , geh t , von a l lem andern abgesehen , schon daraus hervor , daß das -ä von godhä wurze lhaf tes ä is t . In den ved ischen Saq ih i täs komm t von dem Wor t nur der N om . S ing . vor; er lau te t übera l l godha

2).

Aber in ~V . 10 , 28 , 11 , tebhyo godh i i ayathal 'J 'I , kar$ad e ta t , l ies t der Padapä tha godha~ . H ier ha t s ich a lso d ie Er innerung an den ursprüng l ichen Ausgang des Nom ina t ivs erha l ten ; der Nom ina t iv godh i i ze ig t w ie Nom ina t iv zah lre icher anderer fem in iner Stämme auf wurze lhaf tes

ä

im Veda Über- gang in d ie F lex ion der abge le i te ten ä-S tämme

3).

Godhä w ird daher im PW . s icher l ich r ich t ig in go und dhä zer leg t , aber d ie Bedeutung kann unmög l ich , w ie dor t vermu te t w ird , , ,das was man vom R inde erhä l t" se in . D iese Erk lärung , d ie schon vom gramma t ischen S tandpunk t aus höchs t anfech tbar is t ,

1) Väj. S. 24, 35, 37; Maitr. S. 3, 14, 16; 18; Käth. V 7, 5; 6; Taitt. S. 5, 5, 15; 16. Säyar:ia erklärt allerdings golattikäals Bachstelze (khaiija- ri!akä, pitasukleti kecit).

2) Godhä erscheint auch als Name eines weiblichen l;l~i, der Dichterin von l;lV. 10,134, 6b 7 (Brhaddevatä 2, 82; Sarvänukramar:ii). Aus Godhä istspäter der };liji Godhas Äugirasa geworden (zu SV.1, 176). Als Volks- name findet sich Godha in Mbh. 6, 9, 42; die Kalkuttaer Ausgabe liest aberSodhä}J,anstattGodhälJ,.

3) LANMAN, Noun-lnflection 444f.; MAcnoNELL,Ved. Gr. p. 251.

(22)

44

H. LünERS, Von indischen Tieren

beruht auf der fa lschen Annahme , daß godha Sehne bedeu te und daß d ie Bedeu tung „Handschutz" pr imär se i

1).

Wenn godha überhaup t das Wurze lnomen dhä en thä l t , kann es nur das dhä se in , das in payodha „M i lch saugend" ( l ; tV . 7 , 56 , 16 ) vor l ieg t . Daß n ich t nur d ie M i lch , sondern auch das T ier oder d ie Person , aus der d ie M i lch gesogen w ird , das Ob jek t von dhä b i lden kann , ze igen S te l len w ie sa irri s isur dhaya t i l ; tV .

2 , 35 , 13 ; pürv tr eko adhaya t p tpyänä"IJ , J ; tV . 3 , 1 , 10 ; u t tänarr i ürdhv6 adhaya j juhubhi"IJ , ] ; tV . 5 , 1 , 3 ; ya tra i tad ana i ! ,vän dhenurr i dhaya t i und im Man tra : ana i ! ,vän dhenum adhaya t Kaus . S . 113 , 1f . ; ya tra i tad dhenur dhenurr i dhaya t i ib id . 114 ,

1.

Godha würde a lso e igen t l ich d ie „Kuhsauger in" se in , und d iese

Deu tung f inde t e ine S tü tze in außer ind ischen Para l le len . FICK ha t BB . XVII , 321 ; Wtb . I ' , 407 godhä zu la t . bü fo ges te l l t . D ie Verb indung ist lau t l ich n ich t nur e inwandfre i , da bu fo a ls osk isch-sabe l l isches Lehnwor t angesehen werden muß , sondern auch e in leuch tender a ls d ie von NrnnERMANN , BB . XXV , 83 f . vorgesch lagene Zusammens te l lung von bu fo m i t apr . gabawo „Krö te" , ab . zaba „Frosch" , as . quappa , nhd . Kau lquappe , d ie d ie Annahme von S tammabs tufung (g" '~bh- , g '*ebh- , g '}öbhö) nö t ig macht und das aus lau tende -o von bu fo im Grunde unerk lär t läß t .

Man ha t d ie Frcx : 'sche Zusammens te l lung im Grunde auch nur wegen der Bedeu tungsversch iedenhe i t des ind ischen und des la te in ischen Wor tes abge lehn t

2);

äußer l ich bes teh t ja auch n ich t d ie ger ings te Ähn l ichke i t zw ischen dem großen Waran und der Krö te . A l le in d iese Schw ier igke i t schw inde t , wenn w ir annehmen dürfen , daß man schon in indogerman i- scher Ze i t gew isse T iere , von denen man g laub te , daß s ie den Kühen d ie M i lch en tzögen , a ls „Kuhsauger" beze ichne te . Daß d ieser Name spä ter auf versch iedene T iere über tragen wurde , is t ohne we i teres vers tänd l ich . Nun ist aber der G laube an kuhsaugende T iere in der ganzen We l t verbre i te t . Jedem w ird sofor t unser Z iegenme lker (Capr imu lgus europaeus) e in-

1) Ebensowenig kanngodhä„Kühe {fest)haltend, fangend" bedeuten, wie WEBER, Ind. Stud. XVIII, 16 vermutete.

2) So NIEDERJU.NN; WALDE, Lat. Etym. Wtb. unterbufo.

(23)

H. LünERs, Von indischenTieren

45 fa l len , der auch Z iegen- , Kuh-oder M i lchsauger he iß t1) . Auch d ie Mauerschwa lbe (Cypse lus apus) w ird in Schwaben Kuh- me lker genann t

2}.

Insbesondere haf te t d ie Sage aber an Sch langen und Krö ten . Schon P l in ius H . N . 8 , 37 erk lär t den Namen der bovae (boae) : aluntur pr imo bubu l i lac t is suco , unde nomen traxere . In Brehms T ier leben V , 335 w ird es a ls e ine a l lbekann te Sage beze ichne t , daß d ie R inge lna t ter am Eu ter der Kühe und anderer m i lchender Haus t iere sauge , um s ich e inen Genuß zu verschaffen . Dasse lbe g laub t man , w ie NESSELMANN, L i t . W tb . S . 538 bemerk t , in L i tauen von dem

zaltis;

der

zaltis

ist nach NEssELMANN d ie gewöhn l iche Beze ichnung der großen Bruchsch lange m i t b läu l ich we ißen Sch i ldern , a lso offenbar w iederum der R inge lna t ter . In Da l- matien he iß t d ie Streifennatter geradezu Kuhme lker in

3}.

D ie K le inrussen erzäh len von der Rache der Sch lange , d ie man verh inder t ha t am Eu ter der Kuh zu saugen

4).

W ie KARL P . SCHMIDT, The Tru th about Snake S tor ies

5),

p . 12ff . ang ib t , g i l t im ös t l ichen Nordamer ika insbesondere Lamprope l t is trian- gu lum a ls „m i lk snake" , während im wes t l ichen Te i le des Lan-

des d ie zah lre ichen Gophersch langen (P i tuoph is) in d iesem Rufe s tehen . In Bras i l ien g laub t man sogar , daß s ich gew isse Sch langen nach ts in d ie Hü t ten der Ind ianer sch le ichen , um d ie M i lch der mensch l ichen Mü t ter zu trinken

6).

Auch in Ind ien sche in t der G laube an kuhsaugende Sch langen zu herrschen . BATE , H ind . D ic t . , FALLON , H indus t .

1) Brehms Tierleben VIII, 373. 2) BmtINGER, Augsburger Wtb. 295b. 3) Brehms Tierleben V, 365 f.

4) BoLTE-PoLivxA, Anmerkungen zu den Kinder-und Hausmärchen der Brüder Grimm II, 459.

5) Field Museum of Natural History, Zoology, Leaflet 10 (Chicago 1929). In der Bibliographie, p. 19, werden einige Aufsätze von JoHN K. STRECKER in·den mir nicht zugänglichen Publikationen der Texas Folklore Society angeführt, die nach dem Titel weitere Angaben über ,,milk snakes" enthalten werden.

6) Zur Erklärung wird bemerkt, daß inNordamerika die Sage von den kuhsaugenden Schlangen wahrscheinlich darauf zurückzuführen sei, daß sie sich gern in der Nähe der Viehställe aufhalten, wo sie reichlich Mäuse finden, die ihre Hauptnahrung bilden.

(24)

46

H. LÜDERs, Von indischen Tieren

Dict., PLATTS, Urdü Dict., gehen an, daß h. dhäman oder dhämin der Name einer harmlosen Schlange sei, von der man behauptet, sie sauge den Kühen die Milch aus1}.

Von der Kröte bemerkt L. Ph. FuNKE2):,,Daß sie, wie der einfältige Landmann sich einbildet, darum so gern nach den Viehställen komme, weil sie den Kühen die Milch aus- sauge, ist eine alberne Sage." Diese Sage ist aber auch heute noch nicht ausgestorben3).Saugen Kröten am Kuheuter, so entsteht eine Beule oder die Milch vergeht4). Man glaubt aber auch, daß es Hexen sind, die sich in Kröten verwandelt haben, um den Kühen die Milch auszusaugen6).Sachlich läßt sich also gegen die Deutung von

bu fo

als

Kuhsauger"

nichts einwenden.

Auch große Eidechsenarten sind als Kuhsauger verschrieen. Heinz v. 0 rtenherg sagt in seinen Erinnerungen an allerlei Getier, das ihmauf seinen Weltfahrten über den Weg gelaufen ist6}; ,,Ich denke an Rieseneidechsen und Schlangen, die unserm Vieh in Südamerika nächtens die Milch absogen". Für die godhä kann ich allerdings ein direktes Zeugnis, das sie als Kuhsauger erwiese, nicht beibringen. Immerhin ist es bemerkenswert, daß die Dharmasästras7) als Strafe für den

1)Im Marathenlande schreibt man dem Tier eine andere Schädi- gung der Kühe zu. ach MoLESWORTH, Mar. Dict. istdhäma1,1,,,a species of coluber, said to be destructive to cattle, in the nostrils of which itinsinuatesitstail,and thendraws itforthwith violent abrasion."

2) Ausführlicher Text zu Bertuchs Bildera'tlas für Kinder (Weimar 1798) V, 562.

3) Hessische Blätter für Volkskunde I, 13.

4) Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens V, 774.

5) Ebd. V, 625. Hexen verwandeln sich überhaupt gern in Kröten, um in dieser Gestalt allerlei Unheil anzurichten (Schweizerisches Idiotikon III, 877). Sie saugen als Kröten sogar an kleinen Kindern, daß sie aufgelaufene Brüste bekommen (FISCHER, Schwäb. Wörterb. IV, 784). Mit der Kröte als Kuhsaugerin hängt auch die „Butterkröte"

zusammen; vgl. ScHWARTz, Z. E. XXVI,1f.

6) Unterhaltungsbeilage der Täglichen Rundschau, Jahrg. 37, Nr.116 (19.Mai 1917).

7) Manu 12, 64; Yäjfi. 3, 215; Vi~I).U 44. 29.

(25)

H. LünERS, Von indischen Tieren

47 D iebs tah l e iner Kuh d ie W iedergebur t a ls

godhä

fes tse tzen

1),

doch könn te in d iesem Fa l le der re in lau t l iche Ank lang von

godhä

an

go

d ie Zusammens te l lung veranlaßt haben . Größeres Gew ich t ha t e ine ved ische S te l le , d ie d ie

godhä

erwähn t und d ie durch d ie Erklärung des Wor tes a ls Kuhsauger überhaup t ers t ihren e igen t l ichen S inn erhä l t.

AV . 4 , 3 is t e in Zauber l ied , das der auf d ie We ide h inaus- z iehenden Kuhherde S icherhe i t gewähren so l l . A ls Fe inde des V iehs werden in V . 1 zunächs t dre i genannt: der T iger , der Mensch , der Wo lf . In den fo lgenden S trophen w ird w ieder- ho l t auf s ie zurückgegr iffen , auf den T iger in V . 3 ; 4 ; 7 , auf den Wo lf in V . 2 und 4 , auf den Menschen in V . 2 ; 4 ; 5 , wo er a ls D ieb oder Räuber

(taskara, stena)

beze ichne t w ird . Dazu komm t aber in V . 2 noch der „gezähn te Strick"

(datvati rdjjuM,

der s icher l ich m i t der in V . 4 genann ten Sch lange

(dhi)

iden t isch is t , und der Zauberer

(yätudhiina)

in V . 4 . P lö tz l ich tauch t in V . 6 auch noch d ie

godM

auf :

nimräk te godha bhavatu nicayac chasayur mrga~.

Der Tex t der Ze i le bere i te t Schw ier igke i ten ; er is t v ie l le ich t zum Te i l verderb t , aber sov ie l is t doch k lar , daß

nimruk te bhavatu

e inen ähn l ichen S inn haben muß w ie

nicayat2).

Und e iner le i , ob das dunk le

sasayur mrga~3)

s ich auf d ie

godha

bez ieh t oder e in anderes T ier beze ichne t , jedenfa l ls en thä l t der dr i t te Päda e ine Ver- wünschung der

godhä,

des Waran

4).

Warum d ie

godhä

h ier a ls Fe ind der Kuhherde genannt is t , w ird aber doch nur vers tänd l ich , wenn man we iß , daß s ie a ls „Kuhsaugerin" ga l t .

1) Wer Hülsenfrüchte stiehlt, wird nach Märk. Pur. 15, 24 alsgrha- golakawiedergeboren.

2) Einfacher wäre es, wenn mannimruktä,,,untergegangen"im Sinne von „zugrunde gegangen", lesen dürfte.

3) Daßsasayu,wie gewöhnlich angenommen wird, das Wort für Hase enthält, möchte ich sehr bezweifeln. Dürfte man sasayub,zu säsayub,verbessern, so könnte man das Wort als eine Ableitung vom Intensivstamm von si(säsay-yate)fassen undsäsayur mrgab,als ein Synonym vonsayu(,,das nach den Lexikographen (Am. 1, 8, 5; Hal. 3, 20; Hem. Abh. 1305; Vaij. 149, 37) ein Name der Boa constrictor ist.

4) Daß nur dies die Bedeutung vongodhciist und nicht Sehne (PW.;

GRILL), Alligator (WEBER), Krokodil (Lunwro) oder „dragon" (BLooM- FIELn), kann nach dem Gesagten wohl als sicher gelten.

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