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Haltung und Nachzucht von Varanus t. timorensis

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Salamandra 17 3/4 198-201 Frankfurt am Main, 15. 12. 1981

Haltung und Nachzucht von Varanus t. timorensis

(Reptilia: Sauria: Varanidae)

HANS-JOACHIM BEHRMANN

Mit 3 Abbildungen

Am 9. III. 1978 erhielt ich zwei Männchen und ein Weibchen und am 20. IV. 1978 noch zwei Weibchen von Varanus t. timorensis. Die Geschlechter wurden nach äußeren Merkmalen bestimmt: Männchen mit größerem Kopf und einer dickeren Schwanzwurzel. Diese Bestimmung ist aber nicht hundertprozen- tig, da ich zu einem späteren Zeitpunkt ein Tier erwarb, das äußerlich einem Weibchen glich (kleiner Kopf und schmale Schwanzwurzel), sich aber später durch Herausstülpen des Hemipenis als Männchen erwies. Die Tiere waren schlecht ernährt und sehr scheu. Sie hatten eine Länge zwischen 35 und 40 cm.

Die Warane kamen zusammen in ein Terrarium von 200 X 60 X 50 cm, das an beiden Seitenwänden belüftet war. Die Einrichtung bestand aus Moorkienholz und Korkrinde, die von den Tieren als Schlaf- und Versteckplatz aufgesucht wurde. Das Wasserbecken, das mehrmals täglich aufgesucht wurde, hatte die Maße von 40 X 30 cm. Als Bodengrund diente feiner Sand, der trocken gehalten wurde. Als Heizung und Beleuchtung dienten ein 60-W-Punktstrahler, ein 100-W-Elsteinstrahler und eine 40-W-True-Lite-Röhre. Auf Bodenheizung hatte ich verzichtet, da die Lufttemperatur 30°C und die Bodentemperatur 35°C betrug. Nachts wurde das Terrarium nicht beheizt. Die Wärme im Terrarium konnte dadurch auf die jeweilige Zimmertemperatur (20 bis 25°C) absinken.

Von den vorhandenen Wärmequellen wurde von allen Tieren der Elsteinstrahler bevorzugt. Eine Rangordnung schien es nicht zu geben, da sich die Tiere dort friedlich nebeneinander- oder übereinanderliegend wärmten.

Wegen des schlechten Ernährungszustandes fütterte ich täglich Heuschrecken, nackte Mäuse, Fische oder Eier. Nachdem die Tiere sichtlich zugenommen hatten, wurde die Fütterung auf dreimal wöchentlich eingeschränkt. Beißereien unter den Tieren konnte ich nicht beobachten, jedoch nach kurzer Zeit das deutliche Interesse eines Männchens an den Weibchen feststellen. Eine Kopulation konnte zunächst wegen der Scheu (bei der geringsten Störung rannten die Tiere in ihre Verstecke) nicht beobachtet werden. Doch bald waren die Warane ruhiger geworden, fraßen von der Pinzette und zogen sich bei Störungen nur noch langsam in ihre Verstecke zurück. Es konnten mehrere Kopulationen beobachtet werden.

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Abb. 1. Varanus t. timorensis beim Schlupf.

V aranus t. timorensis hatching.

Ende August 1978 begann eines der Weibchen in einer Ecke des Terrariums, deren Untergrund sich von keiner anderen Stelle unterscheidet, heftig zu graben.

Am 4. IX. und 6. IX. 1978 lagen jeweils zwei deformierte Eier im Terrarium.

Daraufhin durchsuchte ich den Bodengrund und fand drei schneeweiße, gut aussehende Eier. Diese Eier legte ich in eine mit S phagnum gefüllte Dose von 15 cm Durchmesser und 12 cm Höhe. Die Dose wurde bei einer Temperatur von 30° bis 34 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 950/o untergebracht. Die Eier wurden weder gewogen noch gemessen, da ich das Gelege nicht gefährden wollte.

Nach vierzehn Tagen fiel eines zusammen. Um die Ursache zu erfahren, öffnete ich das Ei und stellte fest, daß es nicht befruchtet war. Die beiden restlichen Eier entwickelten sich gut. Anfang Dezember 1978 hatte sich das Volumen der Eier um das Doppelte vergrößert, und sie waren jetzt schmutzigweiß. Am 8. XII. 1978 sah ich bei der täglichen Kontrolle, daß ein kleiner Waran den Kopf aus dem Ei heraussteckte (Abb. 1). Nach etwa fünf Minuten hatte das Tier die Eischale verlassen, nach einer Zeitigungsdauer von 93 Tagen also. Die Länge des Jungtieres betrug etwa 14 cm.

Heuschrecken und Heimchen, zur Fütterung in das Terrarium gesetzt, wur- den vom dritten Tag an angenommen. Am 14. XII. 1978 schaute der zweite

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Abb. 2-3. Varanus t. timorensis, sechs Tage alt. - Alle Aufn. D. ZIEHM.

Varanus t. timorensis six days old.

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Waran aus dem Ei. Er schlüpfte aber erst am darauffolgenden Tag, nach einer Zeitigung von 100 Tagen. Dieses Jungtier hatte eine Größe von ca. 15 cm und ging auch bald an das Futter. Die mittelbraunen Jungtiere haben dunkelbraune Querbänder und sind im Gegensatz zu den Eltern ( die schwach beziehungsweise 200

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schmutziggelb gepunktet sind) hellgelb gepunktet (Abb. 2-3) und haben einen schlanken Körperbau. Nach drei Monaten sind sie auf 20 cm herangewachsen und ihr Volumen hat sich etwa vervierfacht.

Zusammenfassung

Es wird die Haltung und Nachzucht von Varanus t. timorensis beschrieben. Von sieben abgelegten Eiern waren vier deformiert und eines nicht befruchtet. Aus zwei Eiern schlüpften, nach einer Zeitigung von 93 und 100 Tagen, die Jungtiere. Sie gingen vom dritten Tag an selbständig an das Futter.

Summary

Some data on the keeping and breeding of Varanus t. timorensis in capt1v1ty are given. Seven eggs had been laid, but only two baby monitors hatched successfully after 93 and 100 days. Three days later they began to eat insects.

Verfasser: HANS-JOACHIM BEHRMANN, Eichstraße 31, 5000 Köln 60.

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