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Archiv "Südchile und Patagonien: Reise an das Ende der Welt" (11.06.1999)

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usgangspunkt unserer Reise ist Santiago de Chile, das in einem Hochtal zwischen dem Kü- stengebirge und den Anden liegt. Obwohl das mediterra- ne Klima der Stadt angenehm ist, bildet sich in dem weiten Talkessel häufig Smog, der den Blick auf die Andenkette in einem Dunstschleier ver- schwinden läßt. Dies erleich- tert uns, nach einem kurzen Aufenthalt in dieser durchaus gastfreundlichen Stadt, den Abschied.

Wir, eine Gruppe von 18 wanderbegeisterten Reisen- den, verlassen Santiago mit dem Flugzeug gen Süden.

Unser erstes Ziel ist die Berg- region von Los Laureles, die durch zahlreiche Vulkane ge- prägt ist. Weiß leuchten die schneebedeckten Vulkanke- gel über den tiefgrünen Wäl- dern, die ihre Basisregionen bedecken. Zunächst noch auf befestigten Straßen, dann auf Schotterpisten fahren wir mit dem Bus durch unberührte Natur zum Fuß des Llaima- Vulkans (3 060 m). Von dort wandern wir dann weiter über Lava- und Aschefelder zu den letzten Araukarienwäldern Chiles. Mit ihren vom Flech- tenbewuchs hell leuchtenden Stämmen und ihren erst in großer Höhe ausfächernden Kronen ragen die Araukarien wie Schirme über die Silhou- etten der Berge hinaus. Be- sonders reizvoll ist es, wenn sich die Vulkane in einem der zahlreichen Seen spiegeln.

Ein schönes Beispiel hierfür ist der Osorno (2 660 m), der sich über dem riesigen Llan- quihue-See erhebt. Ausge- dehnte Wanderungen er- schließen die Anmut der chi- lenischen Seenplatte. Doch dann geht es mit dem Flug-

zeug weiter nach Punta Are- nas an der Magellanstraße.

Von hier aus bringt uns der Bus durch endloses Grasland zu den südlichen Ausläufern der Anden, bevor sich diese in einem Gewirr von Inseln und Fjorden verlieren.

Nach längerer Busfahrt erreichen wir die Hafenstadt

Pto. Natales. Von diesem ma- lerisch an einem Fjord gelege- nen Städtchen sieht man be- reits die schneebedeckten Berge des Torres-del-Paine- Massivs. In der weiten Hügel- landschaft am Fuße der Berge begegnen uns Guanakos und Nandus, die typischen Be- wohner der südamerikani- schen Pampa, während der Himmel vom majestätisch da- hingleitenden Condor be- herrscht wird. Zunächst sind die Gipfel der Berge noch in weiße Wolken gehüllt, die je- doch dann aufreißen und den Blick auf die in den Himmel ragenden Felsformationen und die weiß leuchtenden Schneefelder freigeben.

Die Landschaft um die Torres del Paine ist grandios mit ihren zahlreichen Seen, ausgedehnten Südbuchenwäl-

dern und dem weiten Gras- land. Die Gegend bietet un- endlich viele Wandermöglich- keiten fernab jeglicher Zivili- sation. Um so mehr weiß man bei der Rückkehr die gepfleg- te Gastlichkeit der Hostería Las Torres, am Fuß der schneebedeckten Berge, zu schätzen. Leider viel zu früh kommt der Aufbruch zum nächsten Höhepunkt unserer Reise. Es geht über die nahe- gelegene Grenze nach Argen- tinien und weiter über die endlose Pampa bis nach Calafate am Lago Argentino.

In diesen in viele Seitenarme aufgefächerten See münden einige, von dem großen In- landeisfeld gespeiste, spek- takuläre Gletscher, wie der

Perito-Moreno, von dessen mehr als 50 m über das Wasser aufragenden, blauschimmern- den Eiswand ständig große Eisblöcke herabstürzen und den See aufschäumen lassen.

In regelmäßigen Zeitabstän- den dringt dieser Gletscher so weit in den See vor, daß er ei- nen Seitenarm vollständig ab- sperrt und diesen dann bis zu 20 m hoch aufstaut. Der dann folgende Durchbruch des Wassers durch die Eisbarriere ist ein unvergeßliches Natur- schauspiel. Der Uppsala- Gletscher ist nur mit einer längeren Bootsfahrt, die durch das sogenannte Höllen- tor, eine winddurchtoste Eng- stelle zwischen den Bergen, führt, zu erreichen. Von ihm lösen sich riesige Eisberge, die im Sonnenlicht in den herr- lichsten Blautönen leuchten,

während sie sich in der Wär- me in bizarre Skulpturen ver- wandeln.

Wir verlassen die Mär- chenwelt aus Wasser und Eis, um nach Ushuaia, der süd- lichsten Stadt der Welt, wei- terzufliegen. Ushuaia liegt am Beagle-Kanal, einer sich mehrere hundert km hinzie- henden Meerenge, die die Südküste Feuerlands von den vorgelagerten Inseln trennt.

Das Klima ist rauh im Sü- den Feuerlands, im Sonnen- licht des Spätsommers ent- wickelt die Landschaft jedoch einen eigenen Charme. Das Auge genießt die bewaldeten Hügel am Fuße felsgekrönter Berge, die klaren Bäche, die der Biber bisweilen zu klei- nen Seen aufstaut, oder die grünen Gestade entlang der Meerenge, dem Lebensraum der Magellan-Gänse. Aller- dings fegt meistens ein kräfti- ger Wind über das Land, der es bei Wanderungen geraten erscheinen läßt, sich warm anzuziehen. Pto. Madryn, 1 400 km weiter im Norden, verspricht hingegen wärmere Temperaturen. Von hier, ei- ner hübschen von walisischen Einwanderern gegründeten Stadt, die malerisch an einer großen Meeresbucht liegt, ist es nicht weit zu dem Naturre- servat der Valdés-Halbinsel.

Diese weist große Kolonien von See-Elefanten und See- löwen auf. Noch sind solche Beobachtungen ohne große Einschränkungen möglich.

Für einige von uns ist jedoch der Besuch der großen Pingu- in-Kolonie der eigentliche Höhepunkt der Reise. Man wird nicht müde, die Pinguine bei ihrem geschäftigen Um- herwandern, beim Brüten, bei der Aufzucht der Jungvö- gel oder beim Baden in der Brandung zu beobachten.

Dabei sind persönliche Be- gegnungen mit einem Pinguin garantiert.

Unser letztes Ziel ist Buenos Aires, die quirlige Hauptstadt Argentiniens, und hier verwöhnte man uns nach einer Stadtrundfahrt mit ei- nem guten argentinischen Steak, bevor wir die Heimrei- se antraten. Inge Hellwig A-1580 (64) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 23, 11. Juni 1999

V A R I A REISE

Südchile und Patagonien

Reise an das Ende der Welt

Patagoniens endlose Weite Foto: Inge Hellwig

Wir wollten etwas Besonderes erleben und bereisten das

südliche Chile und die Landschaft Patagoniens.

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