• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mifepriston: Argumente der DGGG sind abzulehnen" (15.10.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mifepriston: Argumente der DGGG sind abzulehnen" (15.10.1999)"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-2550 (6) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 41, 15. Oktober 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Kryotherapie

Zu dem Medizinreport „Krankhaftes Gewebe wird gezielt kalt gestellt“ von Jens Flintrop in Heft 36/1999:

Terminologie übernehmen

. . . In einigen Ländern (USA, Schweiz) ist man dazu übergegangen, den Begriff

„Kryotherapie“ nur noch für zellstimulierende bezie- hungsweise Reaktionen beru- higende Kälteanwendungen zu verwenden, während die kryogene Zellzerstörung nun- mehr als Kryochirurgie (ame- rikanisch: cryosurgery) be- zeichnet wird. Die interdis- ziplinäre deutsche Arbeits- gruppe („Working Group Kryochirurgie“) hat dieses Vorgehen übernommen. Da- mit sollen die unterschiedli- che Zielsetzung, aber auch die Notwendigkeit des Ein- satzes spezieller Kältegeräte hervorgehoben werden, denn Geräte für andere Kältean- wendungen sind grundsätz- lich zur Tumorbehandlung nicht geeignet. Es wäre zu be- grüßen, wenn auch das DÄ diese Terminologie überneh- men würde. Die Auswirkun- gen reichen bis in die Ge- bührenordnung der genann- ten Länder . . .

Prof. Dr. med. W. Busch- mann, Mohnstraße 11, 97080 Würzburg

Mifepriston

Zu dem Beitrag „Trotz Zulassung noch viele offene Fragen“ in Heft 33/

1999:

Argumente der DGGG sind abzulehnen

An der Abteilung für Gynäkologie und Geburts- hilfe des Krankenhauses der Stadt Korneuburg bei Wien führen wir seit Januar dieses Jahres Schwangerschaftsab- brüche mit Mifepriston und Misoprostol bis zum 49. Tag Amenorrhödauer durch. Bis- her haben wir über 350 Frau- en behandelt. Mifepriston

beziehen wir mit einer Ein- fuhrgenehmigung des zustän- digen Ministeriums direkt beim Hersteller in Frank- reich.

Wir konnten folgende Er- fahrungen bestätigen, welche seit über elfjähriger Anwen- dung in Frankreich bereits gemacht wurden:

! die Nachfrage von sei- ten der Frauen ist sehr groß,

! in den meisten Fällen ist der Verlauf undramatisch und führt zum vollständigen Abbruch der Schwanger- schaft,

! eine Nachcurettage ist nur selten notwendig (4 Pro- zent),

! der mit Abstand wich- tigste Vorteil dieser Methode für die betroffenen Frauen ist der frühe Zeitpunkt der Durchführung (Als beson- ders entlastend erleben Frau- en den Abbruch, wenn im Ul- traschall noch keine fötalen Strukturen darstellbar sind.),

! der Beratungs- und Be- gleitungsaufwand ist deutlich größer als beim chirurgi- schen Abbruch, dafür ist der ärztliche Zeitaufwand gerin- ger,! die von uns behandel-

ten Frauen würden sich zu über 90 Prozent wieder für diese Methode entscheiden . . . Offensichtlich geht es den Autoren darum, Abbrüche in der Frühschwangerschaft ge- nerell zu unterbinden. Ein Schwangerschaftsabbruch wä- re damit erst dann zuzulassen, wenn laut genauer Ultra- schalluntersuchung mit gro- ßer Wahrscheinlichkeit ein ge- sunder Embryo vorhanden ist, was mindestens ein Organ- screening voraussetzt.

Dies darf mit gutem Recht als ausgesprochener Zynismus gegenüber denje- nigen Frauen betrachtet wer- den, die ungewollt schwanger sind beziehungsweise sich außerstande sehen, eine Schwangerschaft auszutra- gen. Warum ein Vorgehen, welches es Frauen verun- möglicht, eine Schwanger- schaft möglichst früh abzu- brechen, ausgerechnet als Qualitätsstandard bezeichnet wird, ist nicht nachvollzieh- Mit drei Schwerpunktthemen befaßt sich die neue Folge

der Sendereihe „Praxis – Das Gesundheitsmagazin“ im ZDF, am 20. Oktober, ab 21 Uhr: Asthma bronchiale, Traumforschung und Telemedizin.

In der Vorankündigung des Senders heißt es: Asthma bronchiale ist eine Volkskrankheit, die oft erkannt, aber nicht selten übersehen wird. Das Gesundheitsmagazin „Pra- xis“ startet gemeinsam mit Experten eine Aktion zur Selbst- testung und zur Früherkennung dieser Erkrankung. Im zwei- ten Teilbeitrag geht es um Träume und um Traumforschung.

Das Praxisteam zeigt einige Methoden auf, mit denen jeder selbst ausprobieren kann, ob Träume möglicherweise ein Schlüssel zur Gesundheit sein können. Im Beitrag über Tele- medizin wird anhand von Videokonferenzen zur Auswer- tung von Röntgenaufnahmen gezeigt, wie Spezialisten weit vom Ort des Geschehens, der Behandlung und der Operati- on helfen können. EB

TV-Tip

(2)

wird derweil verfassungswid- rig den Ärzten aufgebürdet.

Solange ein Ärztekam- merpräsident allerdings sich ein „bedarfsgerechtes Glo- balbudget“ vorstellen kann, wirft diese Haltung für jeden Arzt die Frage nach einer ad- äquaten freiberuflichen In- teressenvertretung auf.

Vielleicht fragen Sie mal den Präsidenten der Bundes- anwaltskammer, ob für ihn ein Budget für anwaltliche Leistungen aufgrund der stei- genden Kosten in der Rechts- schutzversicherung denkbar ist?

Dr. med. Steffen Lindner, Hauptstraße 102-104, 50126 Bergheim

Zur Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung schlägt der Ver- fasser folgende Änderungen vor:

Liberales Konzept

c Der Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversi- cherung wird auf maximal 10 Prozent des Bruttoerwerbs- lohnes reduziert (hälftig von Arbeitnehmern und Arbeit- gebern).

c Die GKV erstattet re- gelmäßig 70 Prozent des Rechnungsbetrages der Lei- stungserbringer. Die Diffe- renz in Höhe von 30 Prozent trägt der Versicherte bis zu ei- nem Eigenbehalt in Höhe von 1 200 DM jährlich selbst.

Kinder sind bis zu 18 Jah- ren kostenlos mitversichert.

Für sie werden die Rechnun- gen zu 100 Prozent von der GKV erstattet.

c Die gesetzlichen Kran- kenkassen sind berechtigt, den Eigenbehalt der Versi- cherten aus sozialen Gründen teilweise oder voll zu verrin- gern.

c Sozialhilfeempfänger oder Rentner mit entspre- chend niedrigen Renten blei- ben vom Selbstbehalt befreit.

c Die kostenlose Mitversi- cherung von Ehepartnern wird aufgehoben. Es zählt das Familieneinkommen (auch aus Grund- oder Kapitalver- mögen). Der Mindestbeitrag des nicht berufstätigen Ehe- partners beträgt monatlich 300 DM.

c Vertragsärzte erhalten den vollen Punktwert für ihre Leistungen nach dem Einheit- lichen Bewertungsmaßstab (EBM).

Die Selbstbeteiligung der Patienten an den Gesund- heitsausgaben ist in allen eu- ropäischen Ländern selbst- verständlich. Die Selbstbetei- ligung erhöht die Transpa- renz der Kosten und stärkt die Selbstverantwortung des mündigen Bürgers. Die Soli- darität mit geringer Verdie- nenden ist bei diesem Modell voll gewährleistet.

Prof. Dr. med. Rolf Bialas, Diekbarg 13 c, 22397 Ham- burg

bar. Verständlich ist jedoch, warum in denjenigen Län- dern, in denen Mifegyne be- reits seit vielen Jahren ange- wendet wird, weder Ärzte noch die betroffenen Frauen eine derartige Restriktion verlangt haben.

Es darf als unüblich be- zeichnet werden, daß die DGGG

c eine Kommission zu ei- nem Therapieverfahren bil- det, wobei die Kommissions- mitglieder bisher keine Mög- lichkeit hatten, dies selbst an- zuwenden,

c ohne Kollegen einzube- ziehen, die diesbezügliche Er- fahrung einbringen könnten, eine Stellungnahme abgibt, die den bisherigen über elf- jährigen Erfahrungen im eu- ropäischen Ausland wider- spricht und diese Stellung- nahme als Qualitätsstandard bezeichnet.

Deshalb sind die Argu- mente und Schlußfolgerun- gen der Stellungnahme der DGGG im Namen der behan- delnden Ärzte als auch der betroffenen Frauen entschie- den abzulehnen. Ferner sollte das Präparat baldmöglichst nach dem bewährten Thera- pieschema zur Verfügung ge- stellt werden.

Prim. Dr. Peter Safar, Dr.

Christian Fiala, Kranken- haus Korneuburg, Wiener Ring 3-5, A-2100 Korneu- burg

Vollstrecker

Bisher übertrug der ope- rative Abbruch in den Augen der Schwangeren dem Arzt wenigstens einen Teil der Last, nun braucht er/sie „nur noch“ Schreibtischtäter zu sein.

Vom hippokratischen Eid – eines seiner wesentlichen Gebote ist nun expressis ver- bis gebrochen – will ich gar nicht sprechen (das endende Millennium scheint ihn sowie- so der historischen Lächer- lichkeit preisgeben zu wol- len), aber wenigstens Goethe zitieren: „Ihr laßt den Men- schen schuldig werden, dann überlaßt Ihr ihn der Pein.“

Unser 250jähriger Geburts-

tagsheros müßte seine pro- metheische Anklage heute anders adressieren – nicht die Olympier sind es, sondern wir Ärzte als unglückliche, von der Gesellschaft zu „Halbgöt- tern in Weiß“ hochstilisierte Vollstrecker.

Prof. Dr. med. Otto P. Horn- stein, Danziger Straße 5, 91080 Uttenreuth

Gesundheitspolitik

Zur Diskussion über die GKV:

Das Wesentliche:

die Rationierung

Die Diskussion um die Gestaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung geht am wesentlichen Problem vorbei: der Notwendigkeit der Rationierung von Lei- stungen. Nach Ansicht re- nommierter Ökonomen (zum Beispiel Prof. Walter Krämer, Dortmund) stellt sich in Zu- kunft nicht die Frage ob, son- dern wie rationiert werden muß. Politiker und Ärzte- funktionäre haben offensicht- lich Angst, die Bevölkerung darüber zu informieren.

Die GKV ist als Rund- umversorgung nicht mehr bezahlbar, auch wenn Frau Fischer aus Unkenntnis oder Ignoranz ständig das Gegen- teil behauptet. Medizini- scher Fortschritt, Über- alterung der Bevölkerung und weniger Beitragszahler, bedingt durch die Arbeits- marktsituation und demo- grafische Faktoren, sind die Ursachen. Interessanterwei- se sind inzwischen Politiker bis hin zum DGB zu der Erkenntnis gelangt, daß die gesetzliche Rentenversiche- rung ohne zusätzliche private Vorsorge nicht mehr aus- kommt. Obwohl die Ursa- chen für die Ausgabensteige- rung mit denen in der GKV vergleichbar sind, wird die Notwendigkeit einer Staffe- lung der GKV in Grund- und Zusatzversorgung von den durch ideologische Feindbil- der geprägten Gesundheits- politikern vehement abge- lehnt. Das Morbiditätsrisiko A-2552 (8) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 41, 15. Oktober 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Gesundheitsreform

Zu dem Leitartikel in Heft 33/1999

„Bündnis Gesundheit 2000: Diese Ge- sundheitsreform macht krank!“ von Norbert Jachertz:

Paradigmenwechsel überfällig

An dieser Einigkeit mag ich mich nicht beteiligen: Ist der hippokratische Eid jetzt der Arbeitsmarktsituation zum Opfer gefallen – und mit ihm das Wohl der Patienten?

Darf ich Prävention empfeh- len oder praktizieren, wenn ich in den Verdacht gerate,

Arbeitsplätze im „Gesund- heitswesen“ zu gefährden, ist nur der Kranke ein gutes Mit- glied unseres Gemeinwe- sens?

Im übrigen scheint es bei- nahe, die offiziellen Vertreter der Gesundheitsberufe hal- ten den Menschen für eine evolutionäre Fehlkonstrukti- on, die man vom Uterus bis zum Totenbett manipulieren- derweise beglücken müsse.

Natürlich nimmt man dann nur ungern zur Kenntnis, daß es längst praktizierte Konzep- te für Gesundheit gibt, die dem Ansatz folgen, daß der Homo sapiens sich zum Ho- mo humanus zu entwickeln in

(3)

der Lage ist und wieder lernt, sich selbst zu vertrauen an- statt fragwürdig wissenschaft- lich abgesicherten Behand- lungsstrategien.

Der Paradigmenwechsel in der Medizin ist längst über- fällig – hin zu einer die indivi- duellen Ressourcen des Pati- enten respektierenden und fördernden Haltung und Her- angehensweise. Das jetzige Geschrei wird ihn allerdings auch nicht mehr aufhalten können, denn es sind momen- tan wohl nicht die Patienten- verbände, die Sturm laufen.

Dr. med. Heidje Duhme, Wentzelstraße 10, 22301 Hamburg

Antibiotika

Zu dem Medizinreport „Therapieent- scheidung wider besseres Wissen:

Warum Ärzte gegen Viren mit Antibio- tika vorgehen“ von Klaus Koch in Heft 27/1999:

Dauer-Kopfschütteln

Angesichts des Reports über schon untersuchte Fehl- verschreibungen von armen, unter Druck gesetzten Ärzten erscheinen Unkenrufe gegen die Gesundheitsreform wie ein Hohngelächter ins Ange- sicht des Patienten. Wem wird bei dieser Lektüre nicht schlecht? Wir „verordnen“

also, was der Patient vorgibt, nur um unsere Pfründe so zu halten, wie wir es gewohnt sind. Ganz im Sinne des DÄ, das von Herrn Dr. Holdorff so schön beweihräuchert wur- de, als könne es das nicht selbst! Könnte sich denn die

„Reichweite“ (angeblich 70 bis 90 Prozent) des DÄ nicht zufällig mit den 80 Prozent decken, die verordnen, an- statt mit ihren Patienten zu sprechen? Dies in Umfragen zu klären, erscheint aussichts- los.

Wie schon so oft, kann ich Ihr Blättchen nur mit einem Dauer-Kopfschütteln lesen.

„Frau Fischer, ran an den Au- giasstall!“

Oliver Wagenknecht, An- staltsarzt, Ganghoferstraße 106, 81373 München

Andere Gründe

. . . Aus meiner Sicht als seit 17 Jahren niedergelasse- nem Arzt für Allgemeinme- dizin und Hausarzt muß ich korrigierend vermerken, daß diese Aufstellung keines- wegs die Entscheidungsfin- dung von mir und vielen mei- ner Kollegen trifft. Was mich betrifft, kann ich mich nicht entsinnen, in den vergange- nen Jahren jemals ein Anti- biotikum ohne Indikation und nur aus Augendienerei einem Patienten gegenüber verordnet zu haben. Wohl spielen verschiedene andere Gründe eine Rolle, die der Autor hier nicht berücksich- tigt hat.

Es ist nicht immer einfach, in der Sprechstunde und der Kürze der zur Verfügung ste- henden Zeit die Unterschei- dung zwischen einem viralen und einem bakteriellen Erre- ger sicher zu treffen. Wenn der Patient nicht die Zeit und Bereitschaft zu einer labor- chemischen oder andersarti- gen Diagnostik hat, muß im Zweifelsfall auch eine anti- biotische Abdeckung erfol- gen.

Patienten mit vorbekann- ten Risiken wie Asthma bronchiale mit rezidivieren- den Entgleisungen im Rah- men von Atemwegsinfekten werden sinnvollerweise beim Hausarzt auch zu Beginn ei- nes Virusinfektes zum Schutz vor einer bronchialen Super- infektion antibiotisch behan- delt beziehungsweise „abge- deckt“.

Der Zeitpunkt der Erstbe- handlung ist in der ambulan- ten Medizin sehr unterschied- lich. Wenn es sich um ver- schleppte beziehungsweise protrahiert verlaufene Infek- te handelt mit Sekundärsym- ptomen, die im Verlauf hinzu- traten, ist ohne schnell durch- führbare Sofortdiagnostik im Zweifelsfall davon auszuge- hen, daß sich eine bakterielle Superinfektion der durch den protrahierten Schleimhautin- fekt beeinträchtigten Lokal- abwehr gebildet hat.

Dr. med. G. Riehl, Rathaus- straße 11, 57234 Wilnsdorf A-2554 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 41, 15. Oktober 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(4)

A-2556 (12) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 41, 15. Oktober 1999

Bewerbung

Erfahrungsbericht eines in der Weiter- bildung stehenden Jungarztes:

Ist das der einzig gangbare Weg?

Nach Abschluß von Studi- um, PJ und AiP-Phase ist die Facharztausbildung eine con- ditio sine qua non für eine mittelfristig endliche berufli- che Perspektive. Bedingun- gen mögen dabei zeitlich und regional variieren. Trotz an- zuerkennender Mahnungen im DÄ und in regionalen Ärzteblättern bleiben Be- werbungen häufig wochen- lang ohne Reaktion der Emp- fänger. Telephonische Bitten um Zwischenauskünfte wer- den zumeist von Sekretaria- ten beschieden, gelegentlich routiniert oder auch schnip- pisch, mit unverbindlich ver- tröstenden Hinweisen, aber auch Ausschreibungsdaten manchmal grundlegend be- richtigend. Selbst Internet- Anzeigen erweisen sich dabei häufig als gar nicht mehr ak- tuell.

Angebotene Vorstellun- gen der Bewerber sind – auch

ohne möglichen Einzelbe- weis – nach meinen Erfah- rungen nur gegen Zusiche- rung seitens des Bewerbers von „Unverbindlichkeit“ zu erlangen. Alle anstehenden Kosten gehen dabei selbst- verständlich zu seinen La- sten. Dabei erhaltene münd- liche Auskünfte zu Basiskon- ditionen (Bezahlung, Anzahl sogenannter „Dienste“, Ver- tragsdauer, Probezeiten, WB- Ermächtigungen, Wohnmög- lichkeiten) erweisen sich im nachhinein gelegentlich als nicht verläßlich. Übernah- meerwartungen der gesam- ten Sozialabgaben durch den Bewerber erscheinen heute als nicht mehr unmögliche Ausgangsbasis für weitere Gespräche.

Bei notwendigerweise mehrfach versandten gleich- zeitigen Bewerbungen poten- zieren sich die angedeuteten Belastungen, die Zeit ver- streicht, die Nerven liegen bald einmal blank. Ist dies, auch angesichts knappster Budgets und engster Perso- nalpläne, der auch für Ge- sundheitberufe einzig gang- bare Weg?

Dr. C. Sasse, Krusenberg 18, 28857 Syke-Barrien S P E K T R U M

LESERBRIEFE

Haftpflicht

Erfahrungen mit der Krankenhausver- waltung nach einem Unfall bei einem Notdienst:

Anspruch einer Nervenklinik

Kein Arzt sollte sich ir- gendwelchen Illusionen hin- geben – die Abschaffung des BAT dient zunächst nur dem einen Ziel: Möglichst viel ärztliche Leistung für mög- lichst wenig Geld zu erlangen.

Eine „leistungsorientierte Ver- gütung“ soll das Personal dis- ziplinieren. Keinem wird es danach besser gehen, aber vielen schlechter.

Wie phantasievoll und in- novativ Verwaltungen agie- ren können, wenn es darum geht, den gezahlten Lohn wieder zurückzuholen, erleb- te ich in der Rheinhessen-

Fachklinik Alzey. Auf dem Weg zwischen zwei Notdien- sten wurde ich gegen 1.00 nachts zu einem dritten Fall gerufen und erlitt dabei einen Unfall. Jetzt verlangen die kühnen Verwaltungsrecken der Nibelungenstadt Repara- turkosten von fast einem Mo- natsgehalt. Natürlich wurde die Forderung erst gestellt, nachdem ich aus der Klinik ausgeschieden war, damit der Betriebsrat kein Veto einle- gen konnte. Vielleicht ist es auch kein Zufall, daß dieser von der Berufshaftpflichtver- sicherung als absurd einge- schätzte Anspruch aus einer Nervenklinik kommt. Der be- vorstehende Prozeß ver- spricht jedenfalls ein interes- santer Präzedenzfall zu wer- den.

Dr. med. F. Jürgen Schell, Beuthener Straße 36, 55131 Mainz

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Inzwischen gibt es auch entsprechende spezielle Fortbildungen der Deutschen Gesell- schaft für Sexualforschung, die aller- dings nur für Psychotherapeuten ge- dacht sind (hier ist

Nach wie vor sind sie nicht als Such- test geeignet, sondern sollten nur ge- zielt eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Suche nach einem unbekann- ten Primärtumor mit Metastasen

Auf 34 % der Waldfläche würde die Bilanz bei allen Nährelementen ausreichen, um eine Vollbaumernte (‚Max‘) zuzulassen, ohne dass dadurch Bilanzdefizite entstünden. Da die

Des- halb ist es ethisch abzuleh- nen, wenn Probanden durch eine für ihre Alltagsverhält- nisse hohe Entschädigung be- wogen werden, ein Risiko für Leib und Leben einzugehen, dass

vergessen werden, dass die Frischzellentherapie, die in den 30er-Jahren von dem Schweizer Arzt Niehans ein- geführt wurde, nicht nur oh- ne erwiesene Wirksamkeit, sondern infolge

Das heisst es braucht mehr Selbstmanagement, man muss sich Ziele vornehmen und diese dann auch bearbeiten.» Die Herausforderung bestehe darin, sich zu Hause eine Arbeits-

Da zudem erwartet wurde, dass die ungewohnte Prüfungssituation insbesondere im ersten Durchlauf einen Einfluss auf die Probanden hat, wurden in nur einem der beiden Szenarien ein

Anf¨ ange der Topologie Kategorifizierung der Grundbegriffe Die Kategorientheorie wird eigenst¨ andig Grothendiecks n-Kategorien Bernhard Riemann und Enrico Betti.. Zwei