• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "7. Münchner AIDS-Tage: Mehr HIV- und HCV-Doppelinfektionen" (12.02.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "7. Münchner AIDS-Tage: Mehr HIV- und HCV-Doppelinfektionen" (12.02.1999)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-312

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 6, 12. Februar 1999

7. Münchner AIDS-Tage

Mehr HIV- und HCV- Doppelinfektionen

D

ie antiretrovirale Dreifachtherapie unter Zu- satz eines Proteasehemmers hat nicht nur die Lebensdauer der HIV-Patienten verlängert, sondern auch die Inzidenz, das Spektrum und die Ma- nifestationsformen der opportunistischen Infektio- nen stark verändert. Während vor Jahren die Pneu- mocystis-carinii-Pneumonie, die Toxoplasmose und Infektionen mit atypischen Mykobakterien für den Patienten vital gefährdend waren, drängt heute die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) in den Vordergrund. Wie Dr. Hans Jäger, Kongreßleiter der 7. Münchner AIDS-Tage, berichtete, führt die rasche Progression der HCV-Infektion bei HIV-koinfizier- ten Patienten zu einer eigenständigen Mortalität. Da sowohl HIV als auch HCV über Blut- und Blutpro- dukte übertragen werden, finden sich Doppelinfek- tionen vor allem bei Drogenabhängigen, Hämophilie- Patienten und Empfängern von Bluttransfusionen.

W

ährend die Hepatitis C bei immunkompe- tenten Personen langsam progredient über Jahre bis Jahrzehnte verläuft, beobachtet man bei Doppelinfizierten häufiger cholestatische Verlaufsformen und eine deutlich raschere Entwick- lung zur Zirrhose. Die betrifft vor allem Patienten mit weniger als 100 CD4-Zellen pro µl Blut. „Unter Berücksichtigung der heute zur Verfügung stehenden lebensverlängernden, antiretroviralen HIV-Thera- pieformen stellen die Folgen der chronischen HCV- Infektion für Doppelinfizierte ein zunehmendes ge- sundheitliches Problem dar“, erklärte Dr. Jürgen Rockstroh (Universität Bonn). Dies bilde die Ratio- nale für eine effektive Therapie der HCV-Infektion bei HIV-Infizierten. Initiale Studien zur Behandlung mit alpha-Interferon in Standarddosierungen waren bei Doppelinfizierten allerdings deutlich weniger er- folgreich als bei immunkompetenten Patienten.

N

ach Angaben von Dr. Stefan Mauss (Düssel- dorf) scheint eine CD4-Zellzahl von minde- stens 200 pro µl eine Voraussetzung für die In- terferon-Monotherapie zu sein. Gegenwärtige Studi- enprotokolle untersuchen höhere Interferon-Dosie- rungen sowie Kombinationen mit anderen antivira- len Substanzen – beispielsweise mit Ribavarin. Diese Kombination hat sich bei immunkompetenten Pati- enten vor allem bei HCV-Infektionen vom Genotyp I als wirksam erwiesen. Ribavarin ist zwar auch gegen HIV-1 aktiv, allerdings antagonisiert die Substanz in Zellkulturen die inhibitorischen Effekte der AIDS- Therapeutika AZT, ddC, d4T und 3TC auf die Repli- kation von HIV-1. Dr. med Vera Zylka-Menhorn

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

auf einem Windows-PC oder Android-Tablet arbeitest, kannst du mithilfe der QR-Codes neben diesem Symbol Vorlagen für Präsentationen als PowerPoint-Datei laden. Du solltest in

Die antiretrovirale Therapie und opportunistische Infektionen beein- flussen sich gegenseitig, so daß nur ei- ne gemeinsame Betrachtung sinnvoll ist: Durch eine verbesserte

Nach Zwischenergebnissen der ICM-GAN-1654-Studie traten bei CMV-Infizierten (CD4-Lymphozyten- zahl < 100/mcl und Vollbild AIDS oder < 50/mcl ohne AIDS), die drei- mal täglich

Untersuchungen zur Resistenz- entwicklung gegen HIV-Therapeuti- ka werden dadurch erschwert, daß im Patienten nicht ein definiertes Virus vorliegt, sondern ein Virusschwarm,

Für die Postexpositionsprophylaxe der Hepatitis B bei zuvor geimpften Personen gilt in der Tat, dass in ver- schiedenen Langzeitstudien ein hoher Schutz gegenüber einer

Eine Diagnostik auf eine HCV-Infektion nach beruflicher Exposition sollte nach perkutanem oder mukosalem sowie nach Kontakt von nichtintakter Haut mit HCV-RNA-positivem Blut

Auf SL01 erfahren Sie unter „Geschichte” mehr über diese Zeit.. Lesen Sie auch unter SL02 zum gleichen Thema unter dem

Santoro A, Tursz Th et al.: Doxorubicin versus CYVA- DIC versus doxorubicin plus ifosfamide in first-line treatment of advanced soft tissue sarcomas: A ran- domized study of