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Archiv "Praxisführung: Denglisch" (04.05.2007)

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A1226 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 18⏐⏐4. Mai 2007

B R I E F E

Tragweite bereits bei den Verhand- lungen bekannt war. Hier wird die Niederschriftserklärung der Tarif- partner zitiert: „Die Tarifvertragspar- teien gehen davon aus, dass Ärzte, die am 31. 7. 2006 die Bezeichnung Oberärztin/Oberarzt führten, ohne die Voraussetzungen für die Eingrup- pierung als Oberärztin/Oberarzt nach

§16 TV-Ärzte/VKA zu erfüllen, die Berechtigung zur Führung ihrer bis- herigen Bezeichnung nicht verlieren.

Eine Eingruppierung in die Entgelt- gruppe III ist hiermit nicht verbun- den.“ Die Leidtragenden sind die Oberärzte, die Tag für Tag an vor- derster Front in der Verantwortung stehen. Leider gibt es in kleinen Krankenhäusern nur selten eigen- ständige Bereiche, für die man ver- antwortlich ist. Nur die Chefarztver- tretung ist eindeutig geregelt. Eine Entgeltgruppe III existiert faktisch nicht mehr, wenn man den TV-Ärz- te/VKA anwendet. Da hat man wohl bei den Tarifverhandlungen einen Fehler gemacht . . .

Hans Kienböck,Kitzauerweg 15, 94110 Wegscheid

HEIMBEATMUNG

Die Heimbeatmung ermöglicht Langzeit- beatmeten eine Rückkehr in ihr ge- wohntes Umfeld (DÄ 6/2007: „Gewinn für Patienten, Heraus- forderung für Ärzte und Pflege“ von Dr.

med. Andreas Fiehn und Marc Benner- scheidt).

Aus eigener Erfahrung

. . . Seit eineinhalb Jahren betreue ich einen Heimbeatmungspatienten.

Vor dessen Pflegepersonal ziehe ich den Hut. Die besondere Herausfor- derung aber zeigt sich mir viele Stu- fen weiter unten am Boden der Rea- lität: Dreimal pro Woche ist eine Helferin eine halbe Stunde damit beschäftigt, die Bestellliste des Wa- renlagers Intensivstation aufs Re- zept zu bringen mit Artikeln, deren Funktion ich nur fantasieren kann (Oxi Max neo, Tubusverlängerung DAR, Mini-Spike plus, BePa chip vario, Flocare Überleitungsset Pum- pe u. v. a. m.). Die Kasse lässt mich

wissen, dass aus Kostengründen künftig Katheterzubehör nicht mit Formulierung A, sondern mit For- mulierung B zu verordnen sei. Die Hausbesuche sind über die Hälfte zeitbesetzt von seitenweisem Ab- zeichnen (bestvorbereiteter) Doku- mentationen. Die Organisation einer EEG-Kontrolle mit Antiepileptika- neueinstellung geriet zur never ending story, die nur durch den Schlussstrich der Angehörigen be- endet werden konnte. Die Krönung kommt von der Kasse mit Anfragen, ob bauliche Maßnahmen in Zusam- menhang mit dem Beatmungsgerät, die Verordnung eines Hochleis- tungs-Akkus statt eines Normal- Akkus, ein Ersatzbeatmungsgerät wegen Ausfallsmöglichkeit der be- triebenen, notwendig seien. Mein Verweis darauf, dass diese Fragen- inhalte nicht Ausbildungs- und Examensstoff gewesen seien, ändert nichts daran, dass der Vertragsarzt mit seinen vielfältigen Budgetfes- seln als kostenloser Dauerdienst- leister nicht den Hauch einer Er- wähnung, geschweige denn Kalku- lationsbeachtung findet.

Dr. Alexander Ulbrich,Birkheckenstraße 1, 70599 Stuttgart

Zustimmung

Ich kann Herrn Kollegen Fiehn nur beipflichten, wenn er in seinem Ar- tikel zum Thema Heimbeatmung positiv Stellung nimmt. Die Home Mechanical Ventilation (HMV) stellt in den dargestellten Indikatio- nen sicher einen Gewinn für die Pa- tienten dar. Neuromuskuläre Er- krankungen oder neurologische Grundkrankheiten waren von jeher eine sinnvolle Beatmungsindikati- on. Wir stellen in unserem Haus ebenfalls steigende Behandlungs- und Indikationszahlen zur HMV fest. Allerdings nicht nur in den klassischen Indikationsbereichen, sondern vielmehr in den Grenzbe- reichen der Patienten, die nach einer akuten Erkrankung nicht mehr vom Respirator entwöhnt werden kön- nen. Das ist in einer Intensivstation mit dem Schwerpunkt „Akutgeria- trie“ auch nicht weiter verwunder- lich, denn die demografische Ent- wicklung sorgt für immer mehr Pa-

tienten mit chronischen Grundlei- den im Rahmen der Multimorbidität und macht somit Prognoseeinschät- zungen, anders als bei den neurolo- gischen Erkrankungen, wesentlich schwieriger. Diese Patienten in in- novative Versorgungsformen im Rahmen der Heimbeatmung einzu- binden, stellt sich ungleich schwie- riger dar. Viele der Senioren- und Pflegeheime sind auf diese Thera- pieformen nicht eingerichtet oder vorbereitet, professionelle Pflege- dienste oder gar Selbsthilfegruppen zu finden, ist nicht einfach. Auch im Umgang mit den Kostenträgern zei- gen sich immer wieder Probleme im Verständnis der Behandlungsindika- tion, da nahezu alle unsere Patienten die klassischen Kriterien der Heim- beatmung aufgrund einer neurologi- schen Erkrankung nicht erfüllen.

Nachdem wir uns mit einem orts- ansässigen Anbieter auf dem Gebiet der Heimbeatmung (WKM) organi- satorisch zusammengeschlossen ha- ben und über alle Widerstände hin- weg ein kooperatives Konzept ent- wickeln konnten, gestaltet sich die Versorgung unserer Patienten mit Heimbeatmungsgeräten und Versor- gungsplätzen zur Langzeitbeatmung deutlich einfacher . . .

Dr. Hans Jürgen Heppner,Klinikum Nürnberg, 2. Medizinische Klinik, FAU Erlangen-Nürnberg, Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1, 90419 Nürnberg

PRAXISFÜHRUNG

Der Ansatz „Die Führungskraft als Coach“ wird zuneh- mend auch von Ärz- ten zur individuellen Entwicklung von Mitarbeiterinnen ge- nutzt (DÄ 9/2007: „Arzt coacht Helferin“

von Karin und Michael Letter).

Denglisch

In dem Beitrag wimmelt es nur so von englischen und denglischen Be- griffen: „Die Stärke eines Coachings liegt in der besonderen Beziehung zwischen Coach und Coachee. Coa- ching ist nur möglich, wenn . . . Der Arzt coacht die Assistentin“ und so weiter und so fort. Das Lesen dieses Textes tat weh, mir wurde dabei

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B R I E F E

ziemlich kootschig zumute. Ich möchte aber niemanden coachen, noch selbst gecoacht werden. Was bitte sind „Feedbackgespräche“? Ist nicht jedes zielgerichtete und ver- trauliche Gespräch mit einer Rück- kopplung verbunden? Warum wird so ein grässliches Denglisch über- haupt im DÄ abgedruckt? . . .

Dr. Horst Neumann,Talstraße 2, 01809 Heidenau

SCHLAGANFALL

Unsicherheit herrscht darüber, wann ASS ausreicht und wann Clopidogrel einge- setzt werden muss (DÄ 10/2007: „Bei hohem Rezidivrisiko reicht ASS nicht aus“ von Gabriele Blae- ser-Kiel).

Einhäupl irrt

Der o. g. Artikel rekurriert auf eine Veranstaltung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, auf der Herr Prof. Einhäupl dem Institut für Qua- lität und Wirtschaftlichkeit im Ge- sundheitswesen eine „Pervertierung der Statistiken“ vorwirft. Uns sei nach seiner Aussage jedes Mittel le- gitim, wenn es um Kostenaspekte gehe. Der Hintergrund seines Vor- wurfs ist unser Bericht zu Clopido- grel versus Acetylsalicylsäure in der Sekundärprophylaxe vaskulärer Er- krankungen, der aufgrund der Er- gebnisse der CAPRIE-Studie (Lan- cet 1996; 348: 1329) einen Zusatz- nutzen von Clopidogrel lediglich bei Patienten mit peripherer arteriel- ler Verschlusskrankheit (paVk) be- schreibt. Herr Prof. Einhäupl nimmt an, dass wir auf eine „unwissen- schaftliche“ Art und Weise eine Subgruppenanalyse, die keine statis- tisch signifikanten Ergebnisse für die Gruppe mit Schlaganfall und die Gruppe mit Herzinfarkt erbracht hat, als Grund für die Nichtberück- sichtigung des Gesamtergebnisses werten. Der Grund des Irrtums von Herrn Prof. Einhäupl ist seine An- nahme, dass in die CAPRIE-Studie konsekutiv Patienten mit kardiovas- kulären Erkrankungen rekrutiert und dann in einer Post-hoc-Analyse der Subgruppen (Schlaganfall,

Referenzen

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