dachtsdiagnose „Trockenes Auge"
gegeben ist.
Trotz der vielen therapeutischen Möglichkeiten, die Symptome der KCS zu lindern, bleibt die Therapie schwierig und letztendlich „Compli- ance-abhängig". Ein Patient, der sorgfältig und oft genug tropft, ist un- ter Umständen den Tag über viel be- schäftigt, hat dann allerdings auch kaum Beschwerden. Wird dagegen nur gelegentlich getropft, nehmen die Symptome wieder zu. Es gilt, die KCS und den davon betroffenen Pa- tienten ernst zu nehmen, ihm die Angst, die bei allen Augenkrankhei- ten eine Rolle spielt, zu nehmen und ihn zur eigenverantwortlichen Be- handlung zu motivieren. In vertrau- ensvoller Zusammenarbeit von Arzt und Patient läßt sich das Krankheits- bild der KCS, das zwar selten drama- tisch, aber um so stärker befindlich- keitsstörend ist, meistens zufrieden- stellend beherrschen.
Deutsches Ärzteblatt
91 (1994) A-278-284 [Heft 5]
Literatur:
1. Brewitt, H.: Das trockene Auge - Diagno- stik und Therapie. Augenärztl. Fortbil- dung, Bd. 15, Heft 1 (1992) 11-21 2. Holly, F. J.: The Preocular Tear Film in
Health, Disease and Contact Lens Wear.
Dry Eye Institute, Inc., Lubbock, Texas, 1986
3. Marquardt, R.: Das trockene Auge - eine Herausforderung. Der Augenspiegel, Nr.
7/8 (1992) 63-71
4. Rieger, G.: Das trockene Auge. Spektrum der Augenheilk., Bd. 4, Suppl. 6,1990,1-16 5. Schulz-Zehden, W., Bischof, F.: Auge und Psychosomatik. Deutscher Ärzteverlag, 1986
6. Seifart, U., Strempel, I.: Diabetes und trok- kenes Auge. Vortrag 90. Tgg. DOG 1992 7. Strempel, I., Grüber, A., Bittner, K.: Zum
Problem des trockenen Auges bei Nieren- transplantierten. Klin. Mbl. Augenheilk.
195 (1989) 141-144
Anschrift der Verfasserin:
Prof. Dr. med. Ilse Strempel Stellvertretende Direktorin der Universitäts-Augenklinik 35033 Marburg
MEDIZIN DIE ÜBERSICHT / FÜR SIE REFERIERT
Die pneumatische Dilatation gilt derzeit als effektivste nichtoperative Maßnahme bei der Behandlung der Achalasie, allerdings kann es dabei in 20 Prozent zu einer Perforation der Speiseröhre kommen
Die Autoren analysierten die Komplikationsrate bei 178 Patienten mit Achalasie beziehungsweise diffu- sem Ösophagusspasmus, bei denen insgesamt 236 pneumatische Dilata- tionen mit dem Brown-McHardy-Di- latator durchgeführt wurden.
Komplikationen traten bei 16 Patienten (neun Prozent) auf, darun- ter vier Perforationen, zweimal Hä- matemesis, zweimal Fieber und ein- mal Angina-pectoris-Anfall. Als un- abhängige Risikofaktoren erwiesen sich bei einer multivariaten Analyse eine vorausgegangene pneumatische Dilatation und ein Inflationsdruck von über 11 PSI. Durch ein unmittel- bar nach der Dilatation durchgeführ- tes Ösophagogramm wurden drei der vier Perforationen entdeckt. Blut am Dilatator, Tachykardie und anhalten- de Brustschmerzen, die länger als vier Stunden nach Dilatation andau-
In einer europäischen Multicen- terstudie wurde der Frage nachge- gangen, ob die Behandlung der apla- stischen Anämie mittels Immunsup- pression oder Knochenmarktrans- plantation mit einem erhöhten Risi- ko für das Auftreten von Zweitmali- gnomen einhergeht.
Von 1971 bis 1991 wurden 1608 Patienten mit aplastischer Anämie an insgesamt 73 Institutionen behan- delt, 860 Patienten mit Immunsup- pression und 748 Patienten mit Kno- chenmarktransplantation.
Insgesamt war das Risiko einer Krebserkrankung bei den Patienten um den Faktor 5.5 erhöht. Bei der mit Immunsuppression behandelten Gruppe überwogen die hämatologi-
erten, wiesen auf eine stattgehabte Perforation hin. Da alle Komplika- tionen innerhalb von fünf Stunden entdeckt wurden, bereitete die chir- urgische Versorgung keine Schwie- rigkeiten.
Im Gegensatz zu den Autoren aus Philadelphia wird in Connecticut nicht routinemäßig nach einer pneu- matischen Dehnung geröntgt, dort kam es in sechs Jahren bei 110 pneu- matischen Dilatationen, die zumeist ambulant durchgeführt wurden, zu sieben Perforationen. Die Autoren überwachen die Patienten nur für fünf bis acht Stunden, eine Kontrastdar- stellung der Speiseröhre erfolgt nur bei Schmerzen oder Fieber.
Nair, L. A., J. C. Reynolds, H. P. Park- men et al.: Complications During Pneu- matic Dilatation for Achalasia or Diffuse Esophageal Spasm. Analysis of Risk Fac- tors, Early Clinical Characteristics, and Outcome. Dig. Dis. Sci. 38: 1893-1904, 1993
Department of Medicine
Temple University School of Medicine Philadelphia
PA 19140
schen Tumoren, während bei den knochenmarktransplantierten Pa- tienten die soliden Tumoren überwo- gen. Eine Subgruppenanalyse konnte als eigenständige Risikofaktoren eine Kombinationstherapie mit Andro- genen, hohes Alter, Splenektomie, wiederholte Therapiezyklen sowie zusätzliche Radiatio vor Knochen- marktransplantation herausarbeiten.
acc
Socie, G. et. al.: Malignant tumors oc- curring after treatment of aplastic ane- mia. N. Engl. J. Med. 329 (1993) 1152-1157.
Dr. Socie, Hopital Saint Louis, 1 Ave.
Claude Vellefaux, 75475 Paris CEDEX 10, Frankreich.
Komplikationen der pneumatischen Dehnung bei Achalasie
Malignome nach Behandlung der aplastischen Anämie
A-284 (48) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 5, 4. Februar 1994