VARIA FEUILLETON
„Tausend Gesichter der Depression"
und ein Pantomime
Rollenspiel und Diagnose
Neuniederlassung, Renovierung, Umbau
ir 7s.
Auf ungewöhnliche, an- schauliche Weise erfahren Ärzte etwas über das Verhal- ten von depressiven Patienten auf Veranstaltungen der Tro- ponwerke, die einen besonde- ren Weg gewählt haben, um Zeichen depressiver Erkran- kungen nahezubringen.
Lautlose Signale einer Krankheit
In simulierten Rollenspie- len übernimmt der Pantomi- me Isidoro Fernandez den Part des depressiven Patien- ten, und Dr. med. Bolko Pfau, Dozent an der Universität Witten/Herdecke und nieder- gelassener Neurologe und Psychiater in Schwerte, fun- giert als behandelnder Arzt.
In mehreren Szenen werden verschiedene Bilder der De- pression eindrucksvoll durch die Körperkunst des Panto- mimen dargestellt, der durch Mimik und Gestik die Zu- schauer für die lautlosen Si-
Immer dieses Hämmern und Pochen im Kopf, die Angst lähmt mich gnale der Krankheit sensibili- siert. Er macht die häufig ver- schlüsselten Botschaften der Depression greifbar. Dazu analysiert der Arzt als Inter- pret der „stillen Schreie" so- wohl die depressionsspezifi- schen Verhaltensmuster als auch die im Arzt evozierten Gefühle. Durch das Phäno- men der Übertragung und
Gegenübertragung (die Ge- fühle des Patienten spiegeln sich im Empfinden der Ärzte wider) lernen die zuschauen- den Ärzte die Emotionen ver- stehen, die ein Depressiver bei ihm oder einem anderen Gegenüber auslösen kann.
Für den Praxisalltag sollen mit diesen Spielszenen Hilfen für den Umgang mit verschie- denen depressiven Patienten gegeben werden. Die Teil- nehmer lernen durch ihr eige- nes Erleben.
Der Pantomime Isidoro
In der Rolle des Kranken figuriert der Pantomime Isi- doro Fernandez brillant als
„Spiegelbild der Seele". Pri- mär arbeitet der gebürtige Spanier, der in Südfrankreich aufgewachsen ist, internatio- nal als Solopantomime Er lebt seit 1974 in Köln, wo er zunächst am Pantomimen- theather von Milan Slädek als Darsteller, Regieassistent und Co-Autor engagiert war.
Der vielseitige Künstler ar- beitete unter anderem auch als Gastchoreograph an der Dortmunder Oper (Urauffüh- rung der Ruhr-Oper „Brot und Spiele").
Für 1994 sind bundesweit mehr als 100 Seminare zum Thema Depression von Tro- pon geplant. Sie werden re-
Fordern Sie Prospekt und Planungs- Checkliste an.
(Bitte Fach- richtung angeben)
gional von Ärzten aus Klinik und Praxis durchgeführt.
Mehrmals in größerem Rah- men finden die Demonstrati- onsveranstaltungen unter Mitwirkung des Pantomimen statt. Für 1995 wurde außer- dem ein Praxis-Kalender
„Die 1000 Gesichter der De-
Ich fühle mich leer und ausgebrannt pression" gestaltet mit Fotos von Isidoro Fernandez und kurzen Begleittexten, die die Gefühlswelt des Depressiven beleuchten und Hinweise für den Umgang mit diesen Kran- ken enthalten.
Interessierte Ärzte kön- nen sich bei den Troponwer- ken, Berliner Straße 156, 51063 Köln, Telefon 0221/67 82-1, informieren.
Ursula Petersen Rollenspiel: Dr. Bolko Pfau spielt den fachkundigen Arzt, und der Pantomi-
me Isidoro Fernandez übernimmt die Rolle des depressiven Patienten
CREA-PLAN
Peter Risse
Praxisplanung und Praxisumbau Kessleiweg 49
48155 Münster
Tel. 0251/617048 Fax 0251/617549
Kompetent geplant.
Fachrichtungs-spezifisch.
Bundesweit.
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 16, 22. April 1994 (77) A-1153