BROMELAIN-POS®
DAS HOCHDOSIERTE MONO-ENZYM-PRÄPARAT
VARIA AUS DER INDUSTRIE
F
ür die topische Behand- lung akuter und chroni- scher Ekzeme ein- schließlich der Neurodermi- tis bei Erwachsenen und Kin- dern hat die Schering AG (Berlin) Anfang Oktober mit Methylprednisolonaceponat (Advantan®) ein neues Glu- kokortikoid eingeführt. Bei den klinischen Studien habe sich gezeigt, daß die einmal tägliche Anwendung von Methylprednisolonaceponat (MPA) eine „sehr gute lokale Wirkung" hat, so der Derma- tologe Prof. Dr. Otto Braun- Falco, Emeritus der Univer- sität München, bei einem Symposium zur Einführung von Advantan® in Berlin.Da die zirkadiane Rhythmik der körpereigenen Kortisol- ausschüttung erhalten bleibe,
gebe es auch nur wenige sy- stemische Nebenwirkungen, die insgesamt aber vernach- lässigbar seien, erklärte Braun-Falco.
Wirksamkeit und Ver- träglichkeit von Advantan®- Creme und -Salbe wurden nach Angaben von Prof. Dr.
Eckart Haneke, Direktor der Hautklinik des Ferdinand- Sauerbruch-Klinikums Wup- pertal, in sechs multizentri- schen Studien mit insgesamt 1 723 Ekzem-Patienten im
Vergleich mit Betamethason- 17-valerat-Creme untersucht.
Bei einer einmal täglichen Anwendung von Advan- tan®-Creme oder -Salbe ha- be sich gegenüber einer zwei- mal täglichen Applikation von Methylprednisolonace- ponat sowie von Betametha- son-17-valerat-Creme kein Wirksamkeitsverlust erge- ben. Auch bei der Behand- lung der atopischen Dermati- tis im Kindesalter -habe sich die starke Wirksamkeit einer
einmal täglichen Anwendung gezeigt.
In den unterschiedlichen ekzematösen Dermatosen einschließlich der atopischen Dermatitis habe Advantan®
bei Erwachsenen in 91 Pro- zent der Fälle zu einer Ab- heilung oder zu einer deutli- chen Besserung geführt. Bei Kindern mit atopischer Der- matitis haben Fettsalbe, Sal- be oder Creme in 95 Prozent der Fälle Therapieerfolge be- wirkt.
Methylprednisolonacepo- nat ist ein lipophiles Mo- lekül, das schnell in die Haut eindringt. In der entzündeten Haut wird MPA in den wirk- sameren Hauptmetaboliten Methylprednisolon-17-pro- pionat hydrolisiert und syste- misch inaktiviert. JS
Neues to oisches Glukokortikoic
Einmal tägliche Anwendung reicht
Wachstumshormon bei katabolen
Erkrankungen
s
ei großen Wunden kommt es nicht nur zu einer katabolen Stoff- wechselsituation, sondern auch zu einem Defizit an Wachstumshormonen. Über eine Stimulation der Protein- synthese durch die Gabe von rekombinantem humanem Wachstumshormon (rhGH) kann der fortschreitende Sub- stanzverlust des Körpers je- doch gestoppt werden, wie Prof. Douglas Wilmore (Bo- ston) kürzlich auf dem Sym- posium „Wachstumshormone und Wachstumsfaktoren in Endokrinologie und Metabo- lismus" der Pharmacia Stock- holm in Göteborg erklärte.Zytokine, Glucagon, Ka- techolamine und Glukokorti- koide sind bei einer katabo- len Erkrankung wie Mehr- fachverletzungen, postopera- tiven Wundheilungsstörun gen und großen Brandwun- den entgleist. Zur Stan- dardtherapie gehört die hy- perkalorische Ernährung. Ihr stellte Prof. Wilmore in einer Studie eine Wachstumshor- mon-Therapie gegenüber und kommt zu dem Ergebnis:
Genesungserfolge und ver- kürzte Krankenhaus-Liege- zeiten machen den Einsatz von Wachstumshormonen (WH) vor allem bei Kompli-
kationen sinnvoll. Bei einer therapeutischen hyperkalori- schen Ernährung wachsen Fettmasse und Wasser, während bei der WH-Thera- pie die Proteinsynthese sti- muliert wird. Prof. Wilmore hat diese beiden Behand- lungsmöglichkeiten in einer kleinen Studie (jeweils 28 Ta- ge drei erwachsene Verbren- nungspatienten mit Stan- dardtherapie, fünf mit WH- Therapie) verglichen. Dabei zeigte sich, daß unter der Ga- be von Wachstumshormonen
die fettfreie Körpermasse er- höht, die Wundheilung be- schleunigt und die Lungen- funktion verbessert werden.
Prof. Wilmore zitierte Unter- suchungen von Prof. David N. Herndorn (Galvestone, USA), der in einer placebo- kontrollierten Studie Kin- dern, deren Körperober- fläche zu mindestens 60 Pro- zent verbrannt war und de- nen Spenderhaut implantiert wurde, rekominantes huma- nes Wachstumshormon (in Dosen von 0,1mg/kg KG/Tag
und 2mg,/kg KG/Tag) gegeben hat. Während die niedrigere Dosis keine schnellere Hei- lung der mit Spenderhaut be- deckten Wunden brachte, heilten die Transplantations- stellen unter der höheren Do- sis in sechs bis sieben Tagen ab, gegenüber neun Tagen in einer Placebo-Gruppe.
In einer Studie mit Er- wachsenen, so Prof. Wilmore in Göteborg weiter, hat er bei erwachsenen Verbrennungs- patienten unter WH-Thera- pie eine um drei Tage schnel- lere Hauttransplantat-Ein- heilung festgestellt als bei ei- ner Kontrollgruppe. Wäh- rend in der Kontrollgruppe mehr als 30 Prozent der Pati- enten verstarben, waren es in der WH-Gruppe rund zehn Prozent. Ernstwalter Clees
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 51/52, 26. Dezember 1994 (51) A-3581