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Archiv "Gesundheitsforschungszentren: Ein neues Kapitel" (24.06.2011)

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A 1410 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 25

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24. Juni 2011

GESUNDHEITSFORSCHUNGSZENTREN

Ein neues Kapitel

Optimale Forschungsbedingungen sollen die neuen Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung schaffen. Doch universitäre und außer universitäre Zusammenarbeit gestaltet sich nicht immer einfach.

E

ine neue Ära der Gesund- heitsforschung bricht an“, prophezeite Bundesforschungsmi- nisterin Annette Schavan. Im edel restaurierten Hörsaal des Langen- beck-Virchow-Hauses in Berlin- Mitte – dort, wo vor dem Zweiten Weltkrieg die Deutsche Gesell- schaft für Chirurgie und die Berli- ner Medizinische Gesellschaft ihre Jahreskongresse veranstalteten und berühmte Ärzte wie Rudolf Vir- chow, Ferdinand Sauerbrauch und August Bier sprachen – knüpfte sie an vergangenen Ruhm an und stell- te am 9. Juni die neuen Deut- schen Zentren der Gesundheits- forschung (DZG) offiziell vor.

„Die Zentren sind das Herz- stück des neuen Rahmenpro- gramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung“, betonte die Ministerin. Sie sollen opti- male Forschungsbedingungen für den Kampf gegen die gro- ßen Volkskrankheiten schaffen und Deutschland international konkurrenzfähig halten. „Die Zentren sind in dieser Form weltweit einzigartig. Sie haben das Potenzial, Deutschland in Europa, vielleicht sogar welt- weit, an die Spitze der Gesund- heitsforschung zu führen“, sag- te Schavan.

Dies lässt sich das Bundes- forschungsministerium einiges kosten: Bis 2015 stellt es circa 700 Millionen Euro für die Etablierung der sechs Deut- schen Zentren der Gesund- heitsforschung zur Verfügung.

Danach sollen jährlich 200 Mil - lionen Euro fließen. „Wir wol- len langfristige Perspektiven schaffen“, erklärte Schavan,

„die Zentren sollen sich wie atmende Systeme entwickeln können.“ Die Ministerin zeigte

sich davon überzeugt, dass es nötig war, die herkömmlichen For- schungsstrukturen zu überwinden.

„Wir wollten nicht nur Geld verge- ben, sondern brauchten strukturelle Veränderungen“, betonte sie mehr- fach. Konkret heißt das: Koppelung von präklinischer und klinischer Forschung sowie partnerschaftliche Kooperation von universitärer und außeruniversitärer Forschung.

„Fächer- und Institutsgrenzen spielen keine Rolle mehr“, meinte Schavan zwar. Auch die Kritik der Universitäten, die außeruniversitä-

ren Partner arbeiteten nicht auf Au- genhöhe, sei „Geschichte“. Mittler- weile seien an den Standorten „gute Lösungen“ gefunden worden. Den- noch ist es in der Forschungsland- schaft kein Geheimnis, dass Uni- versitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zum Teil nur über ihre Anwälte miteinander kommunizieren, wenn es um die Organisation der Zentren geht.

Auch in ihrer jüngsten Stellung- nahme begrüßt die Arbeitsgemein- schaft Hochschulmedizin (ihr gehö- ren unter anderem die Arbeitsge- meinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, die Bundesärztekammer, der Deut- sche Hochschulverband, der Mar- burger Bund und der Medizinische Fakultätentag an) die Gründung der Zentren für Gesundheitsforschung, sie weist jedoch gleichzeitig darauf hin, dass eine konkurrenzfähige Spitzenforschung nur bei „einem gegenseitigen Re spekt der Koope-

rationspartner entstehen und gedeihen“ könne. In der Ver- gangenheit sei zu beobachten gewesen, dass die von der Bundesregierung maß geblich finanzierten Helmholtz-Zen- tren die universitären Partner zu dominieren versuchten, kritisiert die Arbeitsgemein- schaft.

Zwei Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung arbeiten bereits seit 2009: das Deutsche Zentrum für Neurodegenerati- ve Erkrankungen (DZNE) und das Deutsche Zentrum für Dia- betesforschung (DZD). Nun kommen vier weitere Zentren hinzu: das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), das Deutsche Zen- trum für Infektionsforschung (DZIF), das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsfor- schung (DKTK). In den Zen- tren werden Wissenschaftler aus insgesamt mehr als 120 universitären und außeruniver- sitären Forschungseinrichtun- gen an 39 Standorten zusam-

mengeführt. ■

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann GRAFIK

Quelle: BMBF

Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung

P O L I T I K

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