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Archiv "Ärztliche Fortbildung im Internet: Kriterien für gutes E-Learning" (12.03.2010)

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ÄRZTLICHE FORTBILDUNG IM INTERNET

Kriterien für gutes E-Learning

Die Bundesärztekammer hat Qualitätsanforderungen erarbeitet, die bei der Entwicklung und Bewertung von Online-Fortbildungsmaßnahmen helfen.

mittelt, während die Zeit der Präsenz- phase für ein intensives Training von Fertigkeiten genutzt wird. Interperso- neller Austausch und Vernetzung fin- den über die Präsenzphase hinaus auch mittels elektronischer Kommu- nikation statt, und die Online-Einhei- ten können für Wissenskontrollen und Selbsttest sowie zur Wiederho- lung und Vertiefung, Vor- und Nach- bereitung von Lehrstoff der Präsenz- einheiten genutzt werden. So bietet das Blended-Learning unter anderem die Chance zur Förderung einer Lernkultur, die in der ärztlichen Fort- bildung auch dem Lernprozess einen wichtigen Stellenwert beimisst.

Bei der Erarbeitung des Krite- rienkatalogs orientierte sich die Ar- beitsgruppe an bereits vorhandenen

Spezifikationen, Leitfäden und Prüf- werkzeugen für das E-Learning:

PAS (Public Available Stan- dard) 1032-1 Technische Regel, Ausgabe 2004–02

Aus- und Weiterbildung unter besonderer Berücksichtigung von E-Learning – Teil 1: Referenzmo- dell für Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung; Planung, Ent- wicklung, Durchführung und Eva- luation von Bildungsprozessen und Bildungsangeboten

PAS 1068 Technische Regel, Ausgabe 2006–12

Aus- und Weiterbildung unter besonderer Berücksichtigung von E-Learning – Leitfaden zur Be- schreibung von Bildungsangeboten

Leitfaden für die Begutach- tung von Fernlehrgängen der „Staat- lichen Zentralstelle für Fernunter- richt“ (ZFU)

Prüfformular „Qualitätssiegel E-Learning“ der Charité.

Die besonderen Aspekte der ärzt- lichen Fortbildung wurden durch die Einbeziehung der „Empfehlun- gen zur ärztlichen Fortbildung der Bundesärztekammer“ explizit be- rücksichtigt.

Parallel zu den Arbeiten auf Bundesebene beauftragte die Union Européenne des Médecins Spécia- listes (U.E.M.S.) den European Accreditation Council for Conti- nuing Medical Education mit der Erstellung eines Evaluationsbogens zur Bewertung von E-Learning- Fortbildungsmaßnahmen. Ein Ver- gleich zeigte eine hohe Überein- stimmung der U.E.M.S.-Kriterien mit denen der Bundesärztekammer und verdeutlicht, dass die von der

„Initiative E-Learning“ erarbeiteten Qualitätskriterien auch den interna- tionalen Standards entsprechen.

Auf der Grundlage der genannten Quellen erarbeitete die Arbeitsgruppe einen Kriterienkatalog, der einer-

L

ernen in den eigenen vier Wänden, unabhängig von fes- ten Unterrichtszeiten und vorgege- benen Räumlichkeiten, ist keine neue Erfindung, Fernstudienein- richtungen gibt es seit Jahrzehnten.

Auch für Ärztinnen und Ärzte hat die moderne Form der Fortbildung auf Entfernung in Form des E-Lear- nings inzwischen einen relevanten Stellenwert im persönlichen Fort- bildungsportfolio erlangt.

So hat sich in den letzten Jahren ein breiter Markt von Anbietern im Bereich E-Learning für Mediziner und andere Gesundheitsberufe ent - wickelt, dessen Fortbildungsmaßnah- men sich hinsichtlich ihrer Struktur und ihres didaktischen Aufbaus und damit in ihrer Qualität zum Teil er- heblich voneinander unterscheiden.

Der Deutsche Senat für ärztliche Fortbildung – ein ständiger Aus- schuss der Bundesärztekammer (BÄK) – hat daher die Arbeitsgrup- pe „Initiative E-Learning“ gegrün- det und diese unter anderem mit der Erarbeitung von Qualitätskriterien für die Entwicklung und Bewertung von E-Learning-Fortbildungsmaß- nahmen beauftragt.

Blended-Learning –

vielversprechende Lernform

Die intensive Beschäftigung mit dem Thema E-Learning verdeutlicht, dass insbesondere das sogenannte Blend - ed-Learning – die inhaltlich und didaktisch miteinander verzahnte Kombination aus tutoriell unterstütz- ten Online-Lernmodulen zum Selbst- studium und Präsenzlehrveranstal- tungen – eine sehr vielversprechende neue Lernform für die ärztliche Fort- bildung ist, die es zu fördern gilt.

So werden im Blended-Learning beispielsweise die Propädeutik und das Faktenwissen einer Lehrveran- staltung über ein strukturiertes und betreutes Online-Selbststudium ver-

Entspannt und selbstbestimmt zu Hause lernen – mit E-Learning ist das möglich.

Foto: Fotolia

Deutsches Ärzteblatt

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seits Anbietern von E-Learning- Maßnahmen bereits bei der Konzep- tion von Fortbildungsangeboten eine Orientierung über die Qualitätsan- forderungen bietet und andererseits eine strukturierte Prüfung und Be- wertung von E-Learning-Maßnah- men in den Anerkennungsstellen der Landesärztekammern ermöglicht.

Hierzu wurde zusätzlich ein einfach zu handhabendes elektronisches Prüfformular entwickelt.

Zweistufiges Prüfverfahren für die Anerkennung

Die Anerkennung einer E-Lear - ning-Fortbildungsmaßnahme erfolgt im Rahmen eines zweistufigen Ver- fahrens.

Stufe 1: In der ersten Stufe wer- den die Eingangsvoraussetzungen und Grundkriterien überprüft.

Hierbei werden Kriterien zur Produktneutralität, Rechtskonfor- mität und formale Rahmenbedin- gungen bewertet. Zudem werden Aspekte des Betreuungskonzepts der didaktischen und mediendidak- tischen Umsetzung sowie Quali- tätssicherungsmaßnahmen geprüft.

Stufe 2: In der zweiten Stufe wird geprüft, ob die E-Learning- Fortbildungsmaßnahme die quali- tätssteigernden Kriterien erfüllt.

Diese umfassen folgende Bereiche:

Orientierung

Betreuungskonzept

Didaktische Umsetzung

Mediendidaktische und me- dientechnische Aspekte

Qualitätssicherung

Formale und rechtliche As - pekte

Funktionale Aspekte/Benut- zerfreundlichkeit.

Die Umsetzung der Kriterien wird auf einer Skala von eins bis vier bewertet. Bei Erreichen eines defi- nierten Durchschnittswerts (Score) gilt die Fortbildungsmaßnahme als

„qualitätsgesteigert“, und der An- bieter kann seine Fortbildungsmaß- nahme mit folgendem Hinweis an- kündigen: Die Fortbildung erfüllt die „Qualitätskriterien E-Learning der Bundesärztekammer“.

Darüber hinaus kann der Anbie- ter in Verbindung mit dieser Formu- lierung das E-Learning-Logo der Bundesärztekammer verwenden.

Nachdem die „Qualitätskrite- rien E-Learning der BÄK“ nach einer Erprobungsphase, die sich über das Jahr 2009 erstreckte, vom Vorstand der Bundesärztekammer in seiner Sitzung am 18. Dezem- ber 2009 beschlossen wurden, ste- hen sie den Landesärztekammern nun zur Implementierung zur Ver- fügung.

Der Kriterienkatalog der „Quali- tätskriterien E-Learning der Bun- desärztekammer“ ist auf der Inter- netseite der BÄK abrufbar unter:

www.baek.de (Rubriken: Ärzte/

Fortbildung/Empfehlungen). ■ Elisabeth Borg, Alexander W. Waschkau Ärztekammer Westfalen-Lippe Dr. Justina Engelbrecht, Karin Brösicke Bundesärztekammer

E-Learning: Unter E-Learning (engl.: electronic learning = „elektro- nisch unterstütztes Lernen“, wörtlich:

„elektronisches Lernen“), auch als E-Lernen (E-Didaktik) bezeichnet, wer- den alle Formen von Lernen verstan- den, bei denen elektronische oder di- gitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/

oder zur Unterstützung zwischen- menschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.

Blended-Learning: (Blend – Ver- mischen, Mischen, Vermengen) be-

zeichnet eine Lernform, die eine di- daktisch sinnvolle Verknüpfung von traditionellen Präsenzveranstaltungen und modernen Formen von E-Learning anstrebt. Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektro- nischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommu - nikation sowie gegebenenfalls dem praktischen Lernen von Tätigkeiten.

Bei dieser Lernform werden verschie- dene Lernmethoden, Medien sowie lerntheoretische Ausrichtungen mit - einander kombiniert. Quelle: wikipedia.de

BEGRIFFSKLÄRUNG

A 422 Deutsches Ärzteblatt

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12. März 2010

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