chronischen Wunden auftreten und die Abheilung erheblich verlangsamen können. Zur Behandlung therapiere- fraktärer Ulzera bei systemischen Grundursachen kann eine metaboli- sche Einstellung von Patienten mit Dia- betes mellitus, eine Veranlassung einer immunologischen Therapiesteuerung von Patienten mit Vaskulitiden notwen- dig und maßgeblich für den Therapieer- folg sein. Die Kooperation verschiede- ner Fachrichtungen (Textkasten 2), Stu- fenpläne in der Patientenversorgung sowie die Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung könnten erheblich zur Steigerung der Behand- lungseffizient beitragen. Werden alle Möglichkeiten der ambulanten Versor- gung ausgeschöpft und die Hei- lungstendenz bleibt trotzdem gering, ist zu empfehlen, den Patienten an spezia- lisierte Zentren mit einer „Wund- sprechstunde“ zur eingehenden Dia- gnostik und Therapieeinleitung weiter- zuleiten. Eine Kostenreduktion in der Patientenversorgung ist durch ein sol- ches Wundmanagement anzunehmen.
Exakte Daten, mit Gewichtung der ein- zelnen Parameter (Versorgungswege und -strukturen, Therapieschemata, Fortbildungsmaßnahmen) sind derzeit jedoch nicht verfügbar. Durch die Frag- mentierung der Kostenblöcke (Perso- nalkosten in verschiedenen Einrichtun- gen, Diagnostik, Wundtherapeutika) sind die Kostenträger zurzeit einzig in der Lage diese Daten zu erheben und bereitzustellen.
❚Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2001; 98: A 2802–2809 [Heft 43]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Thomas Krieg Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Universität zu Köln Josef-Stelzmann-Straße 9 50924 Köln
E-Mail: thomas.krieg@uni-koeln.de
M E D I Z I N
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 43½½½½26. Oktober 2001 AA2809
Die Rezidivrate nach operativen Eingrif- fen bei Morbus Crohn ist mit 20 Prozent innerhalb eines Jahres und 40 Prozent nach zwei Jahren außerordentlich hoch.
In einer vor etwa zehn Jahren durchge- führten Studie war ein positiver Effekt von Mesalazin bei Patienten nach Ileozö- kalresektion dokumentiert worden. Die- ser günstige Effekt ließ sich in einer neue- ren Studie nicht nachweisen. Die prophy- laktische Gabe von 4 g Mesalazin täglich über 18 Monate hatte in der placebokon- trollierten Studie, bei der mit der Medika-
tion innerhalb von zehn Tagen nach dem operativen Eingriff begonnen wurde, kei- nen signifikanten Effekt auf die Rezidiv- rate außer bei einer Subgruppe mit iso- liertem Dünndarmbefall. w
Lochs, H, Mayer M, Fleig W E et al. and the European Coo- perative Crohn’s Disease Study VI Group: Prophylaxis of po- stoperative relapse in Crohn's disease with mesalamine:
European Cooperative Crohn’s Disease Study VI. Gastroen- terology 2000; 118: 264–273.
Prof. Dr. Herbert Lochs, 4. Medizinische Klinik, Universitäts- kinikum Charitè, Schumannstraße 20–21, 10117 Berlin.
Mesalazin zur postoperativen Prophylaxe eines Crohn-Rezidivs?
Referiert
Patienten mit Colitis ulcerosa und primärer sklerosierender Cholangitis weisen ein hohes Risiko für ein kolorek- tales Karzinom auf. 25 Jahre nach Krankheitsbeginn einer Colitis ulcerosa besteht ein 50-prozentiges Risiko. Die Autoren untersuchten den Effekt von Ursodesoxycholsäure auf das Karzi- nomrisiko. Dabei wurden die Daten von 59 Patienten mit Colitis ulcerosa und primärer sklerosierender Cholangitis ausgewertet, die regelmäßig kolosko- pisch hinsichtlich einer Colondysplasie überwacht worden waren. Alle Patien- ten erhielten Ursodesoxycholsäure zu-
sätzlich zu der üblichen Behandlung mit Sulfasalazin, 5-ASA, Cortison, Ciclo- sporin, Azathioprin oder Methotrexat.
Ursodesoxycholsäure führte zu einer signifikanten Abnahme der Prävalenz von Colondysplasien. Die Reduktion betrug dabei rund 80 Prozent. w
Tung B Y, Emond M J , Haggitt R C et al.: Ursodiol use is as- sociated with lower prevalence of colonic neoplasia in pati- ents with ulcerative colitis and primary sclerosing cholangi- tis. Ann Int Med 2001; 134: 89–95.
Dr. B. Y. Tung, Division of Gastroenterology, University of Washington, 1959 NE Pacific Street, P.O.-Box 356424, Seattle, WA 98195, USA.
Ursodesoxycholsäure senkt Kolonkarzinom- Prävalenz
Referiert
Ist die endoskopische Gummibandliga- tur gegenüber der Sklerotherapie bei der Behandlung von Ösophagusvarizen zu bevorzugen? Die Autoren berichten über eine Vergleichsstudie bei 59 Pati- enten, bei denen 221 Sklerotherapien durchgeführt wurden im Vergleich zu 52 Patienten mit 110 Gummibandligatu- ren. Fünf Patienten, die innerhalb von drei Tagen nach dem Eingriff verstar- ben, wurden nicht ausgewertet. Nach ei- ner Sklerotherapie kam es signifikant häufiger zur Strikturbildung (25,6 Pro- zent versus 1,9 Prozent) und zu einer Ul- kusblutung (25,4 Prozent versus 5,7 Pro- zent). Während die Mehrzahl der Ul- kusblutungen keine therapeutischen
Maßnahmen nach sich zog, war bei der Strikturbildung fast immer eine Bougie- rungsbehandlung erforderlich. Wegen der signifikant niedrigeren Komplika- tionsrate empfehlen die Autoren, zur Therapie von Ösophagusvarizen vor- wiegend die Gummibandligatur einzu-
setzen. w
Schmitz R J, Sharma P, Weston A P et al.: Incidence and ma- nagement of esophageal stricture formation, ulcer bleed- ing, perforation, and massive hematoma formation from sclerotherapy versus band ligation. Am J Gastroenterol 2001; 96: 437–441.
Allan P. Weston, M.D., Gastroenterology Section Chief, Kansas City V Amc (111 C), 4801 E. Linwood Blvd., Kansas City, MO 64128, USA.
Therapieoptionen bei Ösophagusvarizen
Referiert