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Dr. Axel Munte: „Die Politik darf die Fachärzte nicht vergessen.“

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Bayerisches Ärzteblatt 4/2008 227

KVB informiert

Privatpatienten zu decken versuchen. Den Weg in die frei verhandelbaren Direktverträge mit den Krankenkassen habe der Gesetzgeber Sys- temaussteigern versperrt. Mehr Gestaltungs- möglichkeiten hätten Fachärzte bei einem Ver- bleib im System: neben dem Kollektivvertrag stünden ihnen dann auch die Möglichkeiten der Direktverträge offen.

Dr. Thomas Scharmann, Vorsitzender des DFV, appellierte insbesondere an die Politik. „Die Politiker müssen erkennen, dass die nieder- gelassenen Fachärzte für eine wohnortnahe Versorgung von großer Bedeutung sind.“ Ins SGB V müsse ein Paragraph 73 e aufgenommen werden, damit die facharztbasierte Versorgung auch gesetzlich verankert sei. Um die fach- ärztlichen Anliegen durchzusetzen, forderte Scharmann den Einsatz der gesamten Fachärz- teschaft: „60 000 Fachärzte wären eine poli- tische Kraft.“

Vanda Melo (KVB) re Zulassung abgeben, ist nicht realistisch“, so

Hellmann. Dr. Peter Scholze, stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung der KVB, der die Diskussion aus dem Publikum verfolgte, mahnte zudem an, dass der Streit nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetra- gen werden dürfe. Einen ganz anderen Aspekt brachte Dr. Christoph Emminger, Landesvor- sitzender des Marburger Bundes in Bayern, ins Spiel. Ein Systemausstieg hätte seiner Meinung nach nur dann Wirkung, wenn er gemeinsam von allen Ärzten – egal ob niedergelassen oder stationär – unternommen wird. In einem klei- nen Kreis sei das „wie Vollgas fahren mit an- gezogener Handbremse.“ Dass aber auch ein Ausstieg aller Ärzte aus dem System nicht die Lösung für alle Probleme sei, erklärte Sonja Froschauer, Leiterin der Stabsstelle Strategie und Versorgung für Fachärzte und Psychothe- rapeuten der KVB. So könnten Ärzte, die ihre Kassenzulassung zurückgeben, ihre laufenden Kosten nur noch durch die Behandlung von Nahezu 300 Fachärzte aus ganz Bayern

kamen Ende Februar zum Bayerischen Fachärztetreffen, das zum vierten Mal vom Deutschen Facharztverband (DFV) organisiert worden war, in die Kassenärzt- liche Vereinigung Bayerns (KVB). Dem informativen Programm am Nachmittag folgte die Podiumsdiskussion zum Thema

„Korbmodelle – eine Alternative für die Fachärzte?“. Moderiert von Nikolaus Nüt- zel vom Bayerischen Rundfunk wurde das Thema Systemausstieg dabei von allen Seiten beleuchtet.

So ist nach Meinung von Dr. Alfried Schinz, der als Landesvorsitzender des Medi-Verbundes in Bayern auf dem Podium saß, die Drohung mit einer kollektiven Rückgabe der Kassenzulassung der einzige Weg, an der aktuellen Situation der Ärzte etwas zu ändern. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) könnten ihr Mandat, Ver- träge mit den Krankenkassen abzuschließen, nicht mehr sachgerecht wahrnehmen. Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der KVB, sieht das ganz anders: „Auch in fünf Jahren wird die KVB dafür sorgen, dass die Patienten in Bayern optimal versorgt und die Ärzte mit modernsten Tools ausgestattet werden.“ Dabei liegt ihm speziell auch die Facharztversorgung am Her- zen. In einem aktuellen Brief an Ministerprä- sident Dr. Günther Beckstein habe er darauf hingewiesen, dass die niedergelassenen Fach- ärzte in der aktuellen Situation nicht vergessen werden dürften. In Gesprächen mit Politikern habe er immer wieder deutlich gemacht, dass er die wegweisende Arbeit der KVB auf jeden Fall weiterführen möchte. Dass die KVB im Ver- gleich zu den anderen KVen eine Vorreiterrolle übernommen habe, betonte auch Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender der Vertreterversamm- lung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die KVB habe bislang die besten Verträge mit den Kassen ausgehandelt. Munte ergänzte dazu, dass diese gute Vertragspartnerschaft mit den Krankenkassen dank der langjährig etablierten Vertrauensbasis sicherlich auch in Zukunft aufrechterhalten werden könne.

Aus Sicht der meisten Podiumsteilnehmer wird der Bayerische Hausärzteverband mit seinem Versuch der kollektiven Zulassungsrückgabe scheitern. „Dass 70 Prozent der Hausärzte ih-

Dr. Axel Munte: „Die Politik darf die Fachärzte nicht vergessen.“

Will die wegweisende Arbeit der KVB weiterführen: Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der KVB, hier mit Sonja Froschauer, Leiterin der Stabsstelle Strategie und Ver- sorgung für Fachärzte und Psycho- therapeuten.

Diskutierten über den Systemaus- stieg und die Konsequenzen:

Dr. Alfried Schinz, Dr. Christoph Emminger, Dr. Andreas Hellmann, Dr. Thomas Scharmann, Sonja Froschauer und Dr. Axel Munte (v. li.).

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